Herbergssuche im ganzen Land
Fast 10.000 Flüchtlinge in nur wenigen Tagen – ohne Pause trieben in den vergangenen Tagen Menschen aus Afrika in Richtung italienische Mittelmeerküste. Unermüdlich die Rettungseinstätze der Küstenwache, unermüdlich aber auch die Bemühungen den erschöpften Menschen eine halbwegs menschenwürdige Unterkunft zu bieten. 6500 Plätze lautete der Bedarf, der vom Innenministerium an die Präfekten im ganzen Land gemeldet wurde. 40 Flüchtlinge aus Gambia und Senegal hat Südtirol vorerst aufgenommen. Sie wurden in einem ersten Schritt im Flüchtlingszentrum in der ehemaligen Gorio-Kaserne und in Containern in der Nähe des Bozner Krankenhauses untergebracht; spätestens in einigen Monaten sollen sie aber in die Kaserne von Wiesen in Pfitsch übersiedeln, die derzeit notdürftig für die Unterbringung von Flüchtlingen hergerichtet wird.
Doch auch danach wird es noch weiteren Bedarf an Plätzen geben, räumt der Direktor der Landesabteilung für Soziales Luca Critelli ein. Denn angesichts der anhaltenden Tragödie im Mittelmeer ist nicht davon auszugehen, dass es bei den 400 Flüchtlingen bleiben wird, die bislang in Südtirol Zuflucht gefunden haben. Die Verteilung der Flüchtlinge orientiert sich an der Bevölkerungszahl der einzelnen Regionen und Provinzen. Südtirol muss demnach zumindest auf dem Papier rund 0,9 Prozent der gesamten Flüchtlinge aufnehmen.
Wie Critelli am Donnerstag gegenüber RAI Südtirol erklärte, werde derzeit im ganzen Land nach möglichen weiteren Unterkünften gesucht. Im Blickwinkel hat man dabei vor allem ehemalige Militärareale, die ohne großen Aufwand an die neuen Bedürfnisse angepasst werden können. Dass die neuen Nachbarn nicht immer freudig erwartet werden, hat sich zuletzt in Pfitsch gezeigt. Dort hatte vor allem die mangelnde Absprache mit der Gemeindeverwaltung zur Nutzung der ehemaligen Gnutti-Kaserne in Wiesen als Aufnahmezentrum für Empörung gesorgt.
Ein „kommunikatives Missgeschick“ wie der Abteilungsdirektor für Soziales im Nachhinein bedauert. Doch beim Land scheint man daraus auch gelernt zu haben. Critelli verspricht in jedem Fall künftig eine zeitgerechte Information, aber auch eine offene und ehrliche Aufklärung der Bevölkerung zur Flüchtlingsthematik. „Schönfärberei bringt nichts“, ist er überzeugt. Dennoch macht er sich keinen Illusionen, dass es auch künftig Proteste gegen neue Aufnahmezentren geben wird. Auch wenn das Boot in Südtirol bei weitem nicht so voll ist wie die realen Boote auf dem Mittelmeer: In Tirol hat man bis heute drei Mal so viele Flüchtlinge aufgenommen, versichert der Abteilungsdirektor. Und das ohne größere Probleme.
Wie viele Kasernen gibt es in
Wie viele Kasernen gibt es in Bozen? Drei? Vier? Als wären wir in einer Kriegszone! Staat und Land soll endlich mal die ganzen Soldaten die hier und in restlichen Italien fürs nichts tun stationiert sind, abschaffen und die ohnehin zu 90% leerstehenden Gebäude für was sinnvolles wie in diesen Fall nutzen.
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