Wirtschaft | Sparkasse

„Ein lokales Medium“

Die Südtiroler Sparkasse reagiert umgehend auf die Kritik von salto. Am Dienstag wurden Richtigstellungs-Inserate geschaltet.

Der Text erschien am Dienstag als bezahlte Anzeige der Sparkasse. Zeitgleich im Tagblatt der Südtiroler und in der Neuen Südtiroler Tageszeitung. Überschrieben mit dem Titel „Informationen zur Gesellschafterversammlung“ heißt es in der Annonce:

„In Bezug auf den in einem lokalen Medium erschienenen Bericht teilt die Südtiroler Sparkasse AG mit, dass die Einberufung der ordentlichen und außerordentlichen Gesellschafterversammlung vom 28. April unter Einhaltung der von den geltenden Gesetzes- und Aufsichtsbestimmungen vorgesehenen Fristen erfolgt ist“.

Der Salto-Artikel

Der genannte Bericht in einem lokalen Medium ist der Salto-Artikel „Sechs Rücktritte“ von Montag. Darin ist unter anderem zu lesen:

Am vergangenen Freitag früh veröffentlichte die Südtiroler Sparkasse in den zwei großen Tageszeitungen Südtirols – wie vom Gesetz vorgesehen – die Einberufungsanzeige für die Gesellschafterversammlung. Am Dienstag, den 28. April 2015, um 16.30 Uhr wird im „Konzerthaus Haydn” in Bozen die Aktionärsversammlung der Südtiroler Sparkasse über die Bühne gehen.
Wie es bei der Bank Tradition ist, müssen sich die Aktionäre vorab anmelden. „Die Gesellschafter sind gebeten, innerhalb Freitag den 17.04.2015, bei der Geschäftsstelle, bei der das Wertpapierdepot besteht, vorstellig zu werden, damit ihnen die Bescheinigung über die Teilnahme an der Versammlung ausgestellt werden kann“, heißt es in der Anzeige.
Das Problem: Die Anzeige, die die Gesellschafter informieren soll, erschien erst am 17. April 2015. Demnach haben – wenigstens in der Theorie - 24.000 Kleinaktionäre genau einen Tag Zeit, um sich für die Aktionärsversammlung anzumelden. Und ausgerechnet zu einer Versammlung, auf der die desaströseste Bilanz der Sparkassen-Geschichte mit einem unglaublichen Minus von 231 Millionen Euro genehmigt werden soll.
Diese Vorgangsweise ist ein klarer Rechtsbruch. Deshalb wird den Aktionären, die sich bei der Bank erkundigen, auch bescheinigt, man könne sich bis zum 24. April anmelden. Doch niemand in der Sparkasse bemüßigt sich, den angeblichen Fehler richtig zu stellen. Weder in den Tageszeitungen, noch auf der offiziellen Sparkassen-Homepage. Dort ist auch heute noch der 17. April als Termin zu lesen.
Ein Schelm der Böses denkt, etwa, dass man bei dieser schwierigen Gesellschafterversammlung lieber wenige Aktionäre als zu viele sehen möchte.

Die Richtigstellung

Der Artikel sorgte für einige Aufregung in der Südtiroler Traditionsbank und man reagierte umgehend. Am Dienstag veröffentlichte man die bezahlte Anzeige, in der der Salto-Bericht teilweise dementiert und gleichzeitig der Termin für die Anmeldung der Aktionäre richtiggestellt wird.


Die Ironie der Geschichte: Wer kritisiert, bleibt bei den Werbemillionen der Südtiroler Sparkasse außen vor. Dafür bekommen die anderen die Inserate.