"Am Sonntag wurde ein System abgewählt"
Er ist der große Verlierer dieser Wahlen. Doch Resignation ist keine zu hören, im Exklusiv-Interview, das salto.bz nach geschlagener Schlacht mit Gerhard Gruber geführt hat.
Herr Gruber, von einigen Seiten hört man jetzt, dass Sie der falsche Kandidat der SVP für den Bürgermeistersessel waren. Für andere hingegen waren Sie der richtige Mann in der falschen Partei.
Gerhard Gruber: Die Diskussion, ob ich der richtige oder der falsche Kandidat war, ist für mich hinfällig. Es ist ja nicht so, dass wir uns den Bürgermeisterkandidaten zu dritt heimlich in einem Kämmerlein ausgemacht haben. Sondern ich bin als Sieger aus Vorwahlen hervorgegangen. An denen übrigens alle teilnehmen konnten.
Die SVP steht für viele für ein altes, überholtes politisches System. Worin sehen Sie persönlich den Grund, dass Sie die Stichwahl gegen Paul Rösch verloren haben?
Ich habe es wohl verabsäumt, das, wofür ich stehe, im Wahlkampf ausreichend auszupielen: nämlich eine interne Erneuerung der SVP in Meran. Dafür werde ich auch nach wie vor kämpfen.
Auch Neuwahlen wären für mich eine Möglichkeit.
Wie stellen Sie sich Ihre Partei vor?
Mein Ziel ist es, die SVP weg von den Lobbyisten hin zu einer wahren Sammelpartei zu führen. Ich bin ein Mensch, der alles zulässt. Die SVP darf keine Partei sein, in der gewisse Stände die Oberhand haben. Leider habe ich diese Karte nicht genug gespielt. Vielleicht etwas unbedacht. Doch es ist auch schwer, diese Position innerhalb der Partei zu vertreten. Was uns nun aber allen klar sein muss: Am Sonntag ist ein System abgewählt worden.
Während des Wahlkampfs haben Sie sich sehr wohl von der Politik des bisherigen Bürgermeisters distanziert. Um nur das Beispiel Ost West Club zu nennen. Wie erklären Sie es sich, dass Ihr eigentlich attraktives Wahlprogramm weder im ersten Wahlgang noch in der Stichwahl bei den Wählern angekommen ist? Was ist am Programm von Paul Rösch besser?
Dazu muss ich erst einmal sagen, dass Paul Rösch gar kein Programm hat. Seine Strategie war stets, auf seine Unbedarftheit zu setzen und den Gruber als einen, der aus einer Seilschaft kommt, hinzustellen. Bis auf die Idee, in Meran eine Tram zu schaffen, habe ich keine substanziellen Vorschläge von Rösch gehört. Wir hingegen hatten eine Super-Mannschaft. Was uns zum Verhängnis geworden ist, ist wie gesagt das alte System, in Meran Politik zu machen.
Vielmehr als in Richtung Medien ist es eine Schelte in Richtung jener Personen, die nichts besseres zu tun haben, als so lange in den Sachen der Gegner zu wühlen, bis sie etwas ausgraben.
Auch der Wirbel um Ihre nicht bezahlte IMU-Steuer wird seinen Teil dazu beigetragen haben?
Von der IMU-Geschichte sind vor allem junge Wähler abgeschreckt worden. Viele, die sich von mir angesprochen gefühlt haben, haben sich dann schließlich doch abgewandt. Dabei ist die Magazin-Geschichte von Paul Rösch viel gravierender. Ich hingegen bin über Monate hinweg diffamiert worden.
Sie haben aber doch eine Strafanzeige der Finanzwache bekommen?
Wegen der IMU-Sache meinen Sie? Diese Anzeige kratzt mich ganz ehrlich gesagt wenig. Ich habe sogar überlegt, Selbstanzeige zu erstatten, als ich aus den Medien von meinem Versäumnis erfahren habe. In meinen Steuererklärungen ist alles ok, daher warte mit ruhigstem Gewissen auf die Finanzwache. Da haben gewisse Herrschaften einfach ein schmutziges Spiel gespielt.
Ist das nun Gerhard Grubers Medienschelte?
Vielmehr als in Richtung Medien ist es eine Schelte in Richtung jener Personen, die nichts besseres zu tun haben, als so lange in den Sachen der Gegner zu wühlen, bis sie etwas ausgraben. Und diese Personen gibt es auf beiden Seiten. Aber ich habe eine dicke Haut.
Ich werde nach wie vor für eine Erneuerung der SVP Meran kämpfen.
Die brauchen Sie wahrscheinlich auch jetzt, da Koalitionsgespräche anstehen. Wie stehen Sie ganz persönlich zu einem Bündnis mit Paul Rösch und seinen Unterstützern? Im Vorfeld der Stichwahl hat es ja aus den Reihen der SVP geheißen: “Lieber in der Opposition als mit Kury in einem Boot”.
Dazu möchte ich zu diesem Zeitpunkt nichts sagen. Das sind strategische Fragen, die auf dem Ortsobleute-Treffen heute Abend besprochen werden.
Es wird wohl darauf hinauslaufen: Koalition oder Neuwahlen.
Auch Neuwahlen wären für mich eine Möglichkeit.
Wenn das ernstlich gemeint
Wenn das ernstlich gemeint ist, lehne ich mich zurück und freue mich jetzt schon auf die nächste Ausgabe der Faschingszeitung, der Laute in Meran.
Ich kann da keine Erneuerung
Ich kann da keine Erneuerung im Denken des SVP-lers Gruber erkennen, wenn er meint: "Da haben gewisse Herrschaften einfach ein schmutziges Spiel gespielt.", "....eine Schelte in Richtung jener Personen, die nichts besseres zu tun haben, als so lange in den Sachen der Gegner zu wühlen, bis sie etwas ausgraben." Also laut Gruber ist nicht sein Vergehen das Problem, sondern die Tatsache, dass Chr. Franceschini die Angelegenheit recherchiert und veröffentlicht hat.
Sicher ist er nicht der Einzige, der beim Vermieten mugelt um Steuern zu vermeiden (wir würden sagen, zu hinterziehen). Es bewahrheitet sich der Spruch, dass der Überbringer der negativen Nachricht, der Schlimme ist.
Tja, lieber Gerhard, das
Tja, lieber Gerhard, das einzig Überprüfbare ist, dass endlich ein Schritt aus dem Systhem gemacht wurde. Das konnte keiner von Euch, auch nicht mit den besten Absichten. Die Meraner haben das begriffen und es liegt jetzt an den Systhemkritikern innerhalb der SVP, zu sich zu stehen und dem Wähler nicht noch einmal die Mühe der Neuwahl zuzumuten. Es ist einfach so, wie die Alten sagten: wer einmal lügt... und in der Vergangenheit wurde zu oft gelogen und betrogen. Seht das endlich ein, dann gehts auch wieder aufwärts.
Was hier Gerhard Gruber zum
Was hier Gerhard Gruber zum Besten gibt ist ein starkes Stück! ...er sagt im Interview: ....Dazu muss ich erst einmal sagen, dass Paul Rösch gar kein Programm hat. Seine Strategie war stets, auf seine Unbedarftheit zu setzen und den Gruber als einen, der aus einer Seilschaft kommt, hinzustellen. Bis auf die Idee, in Meran eine Tram zu schaffen, habe ich keine substanziellen Vorschläge von Rösch gehört...... Lieber Gerhard Gruber, auch Paul Rösch hat sein Programm und auch dies wurde hinterlegt und veröffentlicht. Bevor man zu solchen Behauptungen greift, ist es besser sich zu informieren. Reden ist Silber, Schweigen ist Gold!
Was hier Gerhard Gruber zum
Was hier Gerhard Gruber zum Besten gibt ist ein starkes Stück! ...er sagt im Interview: ....Dazu muss ich erst einmal sagen, dass Paul Rösch gar kein Programm hat. Seine Strategie war stets, auf seine Unbedarftheit zu setzen und den Gruber als einen, der aus einer Seilschaft kommt, hinzustellen. Bis auf die Idee, in Meran eine Tram zu schaffen, habe ich keine substanziellen Vorschläge von Rösch gehört...... Lieber Gerhard Gruber, auch Paul Rösch hat sein Programm und auch dies wurde hinterlegt und veröffentlicht. Bevor man zu solchen Behauptungen greift, ist es besser sich zu informieren. Reden ist Silber, Schweigen ist Gold!
HERAUS AUS DEM TUNNEL! FUORI
HERAUS AUS DEM TUNNEL! FUORI DAL TUNNEL!
(Meraner Gemeinderatswahl 1990)
http://salto.bz/article/23072014/tunnel-politik-der-nordwest-umfahrung
Hoffen wir mal alle auf einen Lichtblick nach diesem Pfingstwunder !!!
immer stur weiter, aus
immer stur weiter, aus Erfahrung nichts gelernt....