„Jetzt reicht's"
Herr Zeller, Ihre Presse war schon einmal besser als im Zuge dieser Gemeindewahlen...
Karl Zeller: Ach mein Lieblingsblatt.... Ihr wart ja sehr effizient bei der Verbreitung der Lügengeschichten, die über mich in Umlauf gesetzt wurden.
Welche Lügengeschichten?
Der mächtige Senator hinter dem Meraner Bürgermeisterkandidaten, der Strippenzieher und Mephisto im Hintergrund, das personifizierte Schlechte. Das ist ja langsam Rufmord, was da betrieben wird. Mir war es ja immer zu blöd, richtig zu stellen, dass ich dem Herrn Gruber weder einen Posten in der Marienklinik verschafft habe, noch für Martinsbrunn oder in der Sparkasse, wo ohnehin jeder weiß, dass ich mit Herrn Brandstätter kein idyllisches Verhältnis habe. Aber ich muss sagen, langsam beginne ich mich aufzuregen. Und in Zukunft werde ich jedem, der mir Seilschaften unterstellt, ohne Ross und Reiter zu nennen, klagen. Weil anders hören diese Giftspritzen offensichtlich nicht auf.
War denn Gerhard Gruber nicht Ihr Mann im Meraner Wahlkampf?
Ich hab mich beim Meraner Wahlkampf komplett herausgehalten. Wie ich mich aus der Meraner Stadtpolitik seit Jahren heraushalte, weil das sowohl Herr Januth als auch Herr Gögele so wollten. Das heißt, ich komme in Meran nur, wenn man mich ruft und um Rat fragt. Und mein einziger Ratschlag im Zuge der Gemeindewahlen war, Vorwahlen zu machen, weil die Partei intern zerstritten war. Doch danach bin ich verschwunden...
Und haben nicht die Strippen für Gerhard Gruber gezogen?
Wie denn? Ich war bei keiner einzigen Sitzung vom Wahlkampfkomitee der SVP. Und ich habe immer klar gesagt, wenn die Gabi Strohmer bei den Vorwahlen gewinnt, ist sie voll zu unterstützen.
"Ich überlebe seit 21 Jahren in diesem Haifischbecken, und mir soll jemand nachweisen, dass ich einmal einen Gemeinderat, Assessor oder Bürgermeister um einen Gefallen gefragt habe in all der Zeit - oder auch nur einem Bekannten, geschweige denn meinem Schwiegervater, etwas zugeschanzt habe. "
Auch Dolomiten-Chefredakteur Toni Ebner hat sie am Dienstag Abend in der RAI zu bester Sendezeit mit dem italienischen Begriff „Faccendieri“ in Verbindung gebracht.
Ja, als üblen Geschäftemacher. Schauen Sie, ich bin seit 20 Jahren in der Politik, und habe mich immer ferngehalten von jeglicher Geschäftemacherei. Ich bin an keinen Gesellschaften beteiligt. Die einzigen Aktien, die ich besitze, sind leider Sparkassen-Aktien. Und in meiner Heimatgemeinde habe ich seit Jahren keine Aufträge mehr, obwohl ich die größte Kanzlei vor Ort bin. Seit dem Ende der Ära von Bürgermeister Alber habe ich in Meran auch kaum mehr politische Berührungspunkte. Deshalb: Ich lass mir meinen guten Ruf nicht beschmutzen, indem man mir unterstellt, dass ich hier die Politik für schmutzige Geschäfte nutzen würde. Und dass man das ganze schmutzige Mäntelchen dann auch noch dem Gerhard Gruber umhängt will, ist wirklich die Höhe.
Sie haben in Meran aber auch einige Immobiliengeschäfte laufen...
Ja, ich baue denkmalgeschützte Häuser um, wo mir die Gemeinde aber, wo sie nur konnte, Prügel in den Weg gelegt hat: Denn wo der Zeller dabei ist, wird natürlich alles sorgfältigst überprüft, was mitunter zu nicht unerheblichen Bauverzögerungen führt. Schauen Sie, ich kann mir vorstellen, dass es nicht allen gefällt, dass ich ein erfolgreicher Anwalt bin und vielleicht ein nicht ganz unerfolgreicher Parlamentarier - und dann auch noch so viel Geld geerbt habe, dass ich Häuser kaufen kann. Doch deshalb lasse ich mich trotzdem nicht mit Schmutz bewerfen. Ich überlebe seit 21 Jahren in diesem Haifischbecken, und mir soll jemand nachweisen, dass ich einmal einen Gemeinderat, Assessor oder Bürgermeister um einen Gefallen gefragt habe in all der Zeit - oder auch nur einem Bekannten, geschweige denn meinem Schwiegervater, etwas zugeschanzt habe.
"Ein Bezirksobmann kann nicht Wunder wirken in der Volkspartei, sondern nur moderieren und die Friedenstaube spielen, wenn zu viel gestritten wird. Doch darüber hinaus habe ich nicht einmal ein Stimmrecht in den Sitzungen. Deshalb: Wegen ein paar heulenden Kojoten werde ich sicher nicht das Handtuch werfen."
Warum wird es Ihnen dann dennoch unterstellt?
Weil es zum Beispiel auch in meiner Partei Leute wie einen Toni Gögele gibt, die mich mit abgrundtiefem Hass verfolgen und üble Nachrede betreiben. Oder weil mich der geschätzte Toni Ebner entweder tot schreibt oder tot schweigt in seinem Blatt, da ihm die Koalition mit dem PD gegen den Strich geht. Dasselbe passiert aber auch der Landesregierung, die ihren Preis für die Abnabelung vom Weinbergweg zahlt.
Auch Ihr angeblicher Schützling Gerhard Gruber sagt aber auf salto.bz, dass in Meran das alte System abgewählt wurde. Fühlt sich Karl Zeller nicht als Teil davon?
Nein, denn wenn ich ihn richtig interpretiere, hat Herr Gruber damit das alte System der Ständepartei gemeint, das Herr Gögele und einige andere stets für Meran propagiert haben. Also, die Vorgabe, entweder du deklarierst dich als Bauer, Wirtschaftsvertreter oder Arbeitnehmer und sonst ist für dich in der SVP kein Platz.
Doch auch jenseits vom Meraner Ständedenken steckt die SVP mit ihrem neuem Obmann und dem neuen Landeshauptmann in einem Wertewechsel. Passt da ein Mann wie Sie, der im alten System großgeworden ist, noch hinein?
Ich bin immer für einen Wechsel gewesen, da können Sie alle fragen. Einen Philipp Achammer als Parteiobmann habe ich gemeinsam mit Albrecht Plangger vorgeschlagen. Die SVP hat einen radikalen Kurswechsel gemacht mit dem Duo Achammer und Kompatscher, und ich finde, die Partei ist mit den beiden auf einem sehr guten Weg. Noch dazu in der aktuellen Krise und ohne Geld. Die Früchte dieser Arbeit werden sich in den nächsten Jahren schon noch zeigen.
"Auch in meiner Partei gibt es Leute wie einen Toni Gögele, die mich mit abgrundtiefem Hass verfolgen und üble Nachrede betreiben. Oder es gibt den geschätzten Toni Ebner, der mich entweder tot schreibt oder tot schweigt in seinem Blatt, da ihm die Koalition mit dem PD gegen den Strich geht."
Bei den Gemeindewahlen haben sie sich aber noch nicht gezeigt. Werden Sie nach dem Verlust des Meraner Bürgermeistersessels Ihren Rücktritt als Bezirksobmann anbieten?
Wieso sollte ich? Um den Giftschleuderern Genugtuung zu verschaffen? Ich sehe für einen Rücktritt weder als Bezirksobmann noch für den Landesobmann einen Grund. Mit Ausnahme der Krankenhausdiskussion haben die Niederlagen der SVP alle mit lokalspezifischen Besonderheiten und Personen zu tun. Das sind sieben oder acht unterschiedliche Situationen, die nichts mit der Landespolitik zu tun haben. Erst recht nicht in Meran, wo es seit jeher schwierig war, mit den Italienern und den traditionell starken Grünen. Und diesmal hat man uns auch noch unseren Kandidaten wundgeschossen – als Lakaien des alten Systems und üblen Geschäftemachers Zeller.
War das der Grund für Gerhard Grubers Niederlage?
Das war ein Grund. Natürlich ist Paul Rösch auch gut angekommen. Meran hat keine großen Probleme im Moment, und immer dann bekommen die Menschen auch Lust etwas Neues auszuprobieren.
Dennoch: Auch bei den Landtagswahlen haben Sie selbst damals von einem grottenschlechten Ergebnis gesprochen als nur zwei der acht Burggräfler Kandidaten gewählt wurden. Nun ist auch der Meraner Bürgermeister verloren. Ist der Bezirksobmann nicht vielleicht doch zu sehr mit römischen Agenden beschäftigt?
Bei den Landtagswahlen hatten wir damals den Schuler-Effekt, der viel Vorzugsstimmen auf sich gezogen hat. Aber wir hatten davor viele erfolgreiche Wahlen, zu denen niemand dem Bezirksobmann gratuliert hat. Und wir haben außerhalb von Meran nichts verloren im Burggrafenamt, im Gegenteil, wir haben sonst im ganzen Bezirk nur SVP-Bürgermeister. Ein Bezirksobmann kann nicht Wunder wirken in der Volkspartei, sondern nur moderieren und – wie ich es immer wieder tue – die Friedenstaube spielen, wenn zu viel gestritten wird. Doch darüber hinaus habe ich nicht einmal ein Stimmrecht in den Sitzungen, und kann maximal meinen Senf dazugeben und versuchen zu überzeugen. Deshalb: Wegen ein paar heulender Kojoten werde ich sicher nicht das Handtuch werfen.
So macht Saltolesen Spaß: Auf
So macht Saltolesen Spaß: Auf die These folgt Raum für ein ausführliches und faires Interview.
Von Toni Ebner totgeschwiegen zu werden und mit Gerhard Brandstätter kein gutes Verhältnis zu haben, definiert einen ja wirklich zu den Erneueren der Partei, ganz egal, wer unter einem Obmann ist.
Antwort auf So macht Saltolesen Spaß: Auf von Benno Kusstatscher
Eine lohnende Strategie eines
Eine lohnende Strategie eines Mediums ist es wohl einen Politiker in einer heiklen Phase zu provozieren um ihm dann ein emotionales Statement abzuringen. Damit erzeugt man einen Erzählstrang über mehrere Artikeln (die Wahl, die Niederlage, der Grund der Niederlage in der Person des Politikers, Der Politiker als Grund der Niederlage, die Replik des Politikers, und weiteres worauf ich gespannt bin.) , mit bedeutenden, packenden Wendungen. Ich meine das als abstrahierenden Schluss aus dem Geschehenen. Als eine Induktion, als eine 'dramaturgische Erkenntnis'. Nicht als Kritik an Medien-oder-so oder Unterstellung der Manipulation. Aber das glaubt mir jetzt keiner.
Egal. Heute habe ich schon einen VogelFau-Forwurf überstanden.
Antwort auf Eine lohnende Strategie eines von Roland Kofler
Words of a media strategist –
Words of a media strategist – if he had the time.
Ja ich muss sagen, salto
Ja ich muss sagen, salto etabliert sich hervorragend. denn wer hätte gedacht
dass der Herr Senator sich in der Rai vom Ebner "faccendiere" schimpfen lassen
muss, um dann im salto eine Gegendarstellung zu geben. Kompliment ! Vor
einigen Jahren undenkbar. So ändern sich eben die Zeiten. Und das ist gut so.
im interview-artikel "jetzt
im interview-artikel "jetzt reichts" wird herr zeller u.a. wie folgt zitiert: "....Doch darüber hinaus habe ich nicht einmal ein Stimmrecht in den Sitzungen....".
es wäre für das verständnis nicht unwichtig, wenn herr zeller präzisieren würde, welche sitzungen er meint, hat doch ein bezirksobmann der svp sitz und stimme nicht nur in der bezirksleitung der svp und dem bezirksausschuss der svp des bezirkes dem er vorsteht, sondern auf landesebene auch im landesparteiausschuss der svp, der landesparteileitung der svp und der bezirksobleute-konferenz. er ist also mit weitreichenden sitz- und stimm- befugnissen ausgestattet, ist daher nicht, wie vielleicht der eindruck erweckt werden könnte/sollte, eine zweitrangige figur, die dann und wann lediglich ihren "senf ...abgeben" darf. bitte keine falsche bescheidenheit.
Antwort auf im interview-artikel "jetzt von Hubert Frasnelli
Sie haben Recht, Herr
Sie haben Recht, Herr Fransnelli, das war meine Nachlässigkeit. Bezogen hat sich Herr Zeller bei dem Zitat auf die Sitzungen des Meraner Stadtkomitees.
Antwort auf im interview-artikel "jetzt von Hubert Frasnelli
Wie üblich hat die Niederlage
Wie üblich hat die Niederlage keinen Vater. Der Ortsobmann schiebts auf den Bezirksobmann und dieser auf den Parteiobmann. Dieser wiederum hält den Ortsobmann verantwortlich. So beisst sich der Hund in den Schwanz.
Antwort auf im interview-artikel "jetzt von Hubert Frasnelli
Danke, Herr Frasnelli! Sie
Danke, Herr Frasnelli! Sie mutet schon unglaublich an, diese Kultur des "ich hab nie nix gewußt und nie nix getan und ich bin, wo ich bin, weil ich so toll bin". Gelinde ausgedrückt, leiden anscheinend viele an Selbstüberschätzung.
....und so etwas sollte
....und so etwas sollte Streitkultur sein ? Ich nenne so etwas eine Klagekultur! Davon leben gerade Anwalte, diskussionsbereite Bürger fühlen sich eingeschüchter durch angedrohte Anzeigen und die Gerichte müssen sich mit berechtigten und auch sinnlosen Anzeigen herumschlagen. Eine Streitkultur sollte in den entsprechenden Gremien sich entwickeln und nicht im Gerichtsaal. Dort gibt es immer Sieger, das sind die Anwälte mit ihren Honoraren für eine geleistete Diensleistung.
Also, wenn der Interviewte
Also, wenn der Interviewte als Bezirksobmann und als politische Persönlichkeit so wenig Einfluss besitzt und ausgeübt hat, wie von ihm angeführt, müsste sich seine Partei fragen, ob er der richtige für diesen Job ist. Und wir alle, warum er partout darauf beharrt, weiter zu machen.
Antwort auf Also, wenn der Interviewte von Martin Daniel
Ist schon komisch: in den
Ist schon komisch: in den unteren Reihen findet sich schnell der Sündenbock. In den oberen, wo die Luft dünner ist, kaum jemanden der sagt: "ich hab's verbockt, ich hab diese und diese Verantwortung, dafür steh ich grade". Ob mit der zunehmenden Macht die Verantwortung teurer wird oder der Zugang zum Selbst?
Antwort auf Ist schon komisch: in den von Oskar Egger
schwerer..
schwerer..
.....in meiner Partei Leute
.....in meiner Partei Leute wie einen Toni Gögele gibt, die mich mit abgrundtiefem Hass verfolgen und üble Nachrede betreiben. Zur Erinnerung an Dr. Zeller das alte Sprichwort: Feind, Todfeind, Parteifreund ! Wie gesagt dies ist nur ein Sprichwort und ich hoffe nun nicht mit einer Anzeige rechnen zu müssen.
Wenn man die Aussagen dieses
Wenn man die Aussagen dieses Interviews mit den Aussagen im Artikel Seite 25 von heute 28.05.2015, Dolomiten vergleicht, dann kann man schon sagen..interessant....