Völkerwanderung der Kliniken
Bewegung in Sachen Bozner Privatkliniken: Der Stadtviertelrat Don Bosco hat sich für eine Erweiterung der Waldner-Klinik Villa Melitta ausgesprochen. Seit Jahren plant die Privatklinik eine Aussiedlung, um den neuen Normen und Standards gerecht zu werden. Nach langem Hin und Her sollen nun im September im Gemeinderat die Würfel fallen. Zudem hat der Stadtrat nun auch grünes Licht zur Errichtung des Grieserhofes gegeben. Dort sind 60 Betten und 30 Unterkünfte geplant.
Die seit Jahren forcierte Umstrukturierung der Villa Melitta steht jetzt kurz vor deren Verwirklichung. Geplant ist ein Umzug von der Col-di-Lana-Straße nach Firmian. Gemeinde und Klinikbesitzer Rupert Waldner haben sich für den Neubau auf etwa 52.000 Kubikmeter geeinigt. Zudem wird Waldner in der neuen Einrichtung auch ein Altersheim mit 80 Betten errichten. Die Gemeinde Bozen schlägt somit zwei Fliegen mit einer Klappe: Man hat nun eine hochmoderne Reha-Klinik und gleichzeitig ein neues Altersheim.
Auch der Stadtviertelrat von Don Bosco erteilte dem Projekt seinen Konsens. Es sei verkehrstechnisch gut gelöst, eine sinnvolle Einrichtung und schaffe zusätzliche Arbeitsplätze, so der Vorsitzende des Stadtviertelrats Federico de Piccoli. Doch was passiert mit dem Gebäude in der Col-di-Lana-Straße? Hannes Unterhofer, Vizepräsident des Stadtviertelrates Don Bosco, weiß:
Mir hat Klinikchef Rupert Waldner versichert, dass er auch dort eine Einrichtung mit sozialen Zwecken verwirklichen möchte. Es könnten zum Beispiel weitere Betten für Komapatienten entstehen, die derzeit zum Teil in den Altersheimen untergebracht sind.
Nun liegt es in den Händen der Gemeinde bzw. des Gemeinderates, der noch über das Projekt abstimmen muss. Die Baudauer würde sich etwa auf zwei Jahre belaufen. Klinik-Chef Rupert Waldner ist erleichtert, dass sich nach jahrelangem Ringen etwas bewegt und wirbt für sein Projekt:
Es ist klar, dass ein großes öffentliches Interesse besteht, dass unsere Einrichtung endlich gebaut werden kann.
Nur durch die politische Situation könnten sich die Karten neu mischen: Schafft es Bürgermeister Luigi Spagnolli nicht die Mehrheit zu erreichen, drohen Neuwahlen und eine komissarische Verwaltung. Zwar ist es wahrscheinlich, dass auch ein Kommissar das Ja zum Projekt erteilen würde, jedoch würde eine Genehmigung dadurch sicherlich nicht leichter, weiß Waldner.
Grünes Licht gab es auch für das Ruhe- und Altersheim Grieserhof
Der Bozner Gemeindeaussschuss hat das Projekt zur Errichtung eines neuen Altersheim kontrolliert und das OK dazu erteilt. Vorgesehen ist das Alters- und Ruheheim im Glaningerweg, designt vom Architekten Michael Scherer. Das Altersheim soll 60 Betten, 30 geschütze Unterkünfte, eine Mensa und verschiedene Dienstleistungen anbieten. Finanziert wird das Projekt von der Stiftung „S. Elisabetta e Congregazione Suore Terziarie di S. Francesco“ in Zusammenarbeit mit der Gemeinde Bozen. Die Kosten des gesamten Projekts belaufen sich auf 15.675.600 Euro. Das Altersheim öffnet dann seine Türen voraussichtlich 2017.
schade, dass in der
schade, dass in der Fachsprache des sozialen Bereichs häufig wortwörtliche Übersetzungen aus dem Italienischen dominieren (Ruheheim, geschützte Unterkünfte) statt den entsprechenden Fachbegriffen aus dem deutschsprachigen Raum (Seniorenwohnungen, begleitetes bzw. betreutes Wohnen s.a. http://www.stiftung-st-elisabeth.it/seniorenwohnheime/grieserhof-leben-…).