Chronik | Meinung

„Mi guadagno quanto guadagno“

Sind 10.500 Euro Nettogehalt für einen Parlamentarier zu viel? Florian Kronbichler begibt sich kurz vor den Ferien auf gefährliches Terrain.

Politikergehälter – oder korrekter: Entschädigungen – sind ebenso transparent wie umstritten: Spätestens nach dem Rentenskandal wissen wir bis auf die Kommastelle der Sozialbeiträge, wie viel unsere PolitikerInnen laut ihrem Gehaltszettel wert sind. Und die dazu gehörige Diskussion geht stets in eine Richtung: Es ist eindeutig zu viel. Widerspruch zu dieser Auffassung ist wenig salonfähig, das zeigte sich zuletzt auch in Meran: Dort hatte der neue Bürgerlisten-Bürgermeister Paul Rösch zwar zaghaft versucht, gegen die Volksmeinung aufzumucken. Letztendlich hat er sich sein Gehalt aber doch freiwillig gekürzt. 

Dezidierter tritt nun sein politischer Verwandter in Rom auf. Einen Tag vor der Sommerpause des römischen Parlaments nutzt SEL-Kammerabgeordneter Florian Kronbichler einen abgewiesenen Antrag des Movimento 5 Stelle zur Kürzung der Politikerentschädigungen, um sich auf Facebook über die Scheinheiligkeit des „politico frate cappuccino“ auszulassen. Stoff, der das Zeug hat, die politische Diskussion auch über einige Ferientage hinweg am Leben zu halten – wie die  Originalversion von Kronbichlers Stellungnahme beweist.

„Mi guadagno quanto guadagno“

Ultima giornata al Parlamento prima delle ferie e – fatalmente! – è giornata di schei. Dei soldi dei parlamentari. Ne prendiamo troppi? È il cavallo di battaglia dei colleghi del Movimento 5 Stelle: Chiedono che l’indennità (così si chiama la paga del parlamentare) non superi i 5.000 Euro mensili lordi, cui aggiungere un rimborso spese legato alla rendicontazione delle spese per l’esercizio del mandato.

A proposito una mia confessione: Ho da sempre un rapporto, come dire: distanziato con i soldi. Ne ho avuti sempre abbastanza. Ciò non perché ne avevo tanti, ma perché me ne bastano pochi. Non ho mai saputo leggere la mia busta paga. Ho diverse volte rinunciato ad aumenti di stipendi che mi sarebbero spettati e mi sono autoridotto lo stipendio quando ho liberamente lasciato una carica per proseguire il lavoro ad un livello più basso. Non credo che qualcuno possa credere che io sia attaccato ai soldi, cosiccome sono convinto che nessuno entri in politica per soldi. Se uno mira ai soldi, ci sono vie più facili e più sicure per arrivarci. Ho imparato nella mia ormai non più breve vita che è più intelligente ridurre le proprie esigenze piuttosto che soddisfarle. Perché a soddisfarle non si ha mai abbastanza, quindi, si resta perennemente insoddisfatti.

Io deputato semplice prendo, fra indennità e rimborsi spese, 10.500 netti al mese, euro più, euro meno. Sono tanti? Certo sono tanti. E che cosa me ne faccio?

Do 4.000 euro ogni mese ai due partiti che rappresento, rispettivamente 2.000 € al gruppo parlamentare di SEL e 2.000 € ai Verdi del Sudtirolo. Questo è il maggior contributo “al partito” fra tutti i parlamentari d’Italia. Nessuno dà di più. I colleghi parlamentari della SVP versano 800 € mensili nella cassa (notoriamente in rosso, a quanto si apprende) del loro partito. Inoltro partecipo con 200 € mensilmente agli affitti degli uffici di Verdi sudtirolesi e SEL trentina. Passando la settimana da lunedì a venerdì a Roma, ho in affitto una stanza con doccia, pulizia e spese condominiali comprese, a 1.050 € al mese.

Pur conducendo vita frugale, vivere a Roma costa. Mangio per la maggior parte alla mensa della Camera che è buona e a buon prezzo. Non ho l’ambizione né le prerogative di dressman parlamentare, ma lo standard di guardaroba l’ho dovuto inevitabilmente alzare. Richiede manutenzione e spese a cui non ero abituato. E forse non vi immaginate quanto possa costare il solo essere parlamentare: inviti, incontri, assemblee, viaggi, presentazioni, pubblicazioni, manifestazioni di beneficenza (e non parlo di balli e di feste a cui per principio non accetto inviti) – vi potete immaginare che un parlamentare possa parteciparvi senza “dare” qualcosa?

Non ho fatto il conteggio e l’elenco non sarà completo, ma ho l’impressione: non mi resta una somma granché scandalosa. Non ho avuto grandi stipendi nella mia vita professionale, ma più grandi che da politico sì. Comunque, non mi lamento. Credo che guadagno quanto mi guadagno. E mi basta. Il richiamo al politico frate cappuccino è l’ipocrisia del momento.

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Ann Orak Do., 06.08.2015 - 10:17

"vi potete immaginare che un parlamentare possa parteciparvi senza “dare” qualcosa?" Sind das nicht Durnwalders Worte? Bin mir sicher wir finden da einige Artikel wo Kronbichler diese Aussage Drunwalders kritisiert...

Do., 06.08.2015 - 10:17 Permalink
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gorgias Do., 06.08.2015 - 16:35

Antwort auf von Ann Orak

Ist es aber nicht ein Unterschied ob jemand dafür einen zwielichtigen Rappräsentationsfond dafür hernimmt oder es aus seiner eigenen Tasche zahlt, denn die Parlamentarierdiät ist sein eigenes Geld für das er niemanden Rechenschaft abgeben muss wie er es verwendet.

Do., 06.08.2015 - 16:35 Permalink
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Ann Orak Mo., 10.08.2015 - 09:26

Antwort auf von gorgias

Nöja, wie Menschärgeredichnicht hab ich auch das Bild des Politiker im Kopf der da und dort den Leuten was zuschiebt. Kronbichler sagt er müsse deshalb mehr verdienen, Durnwalder hatte dafür seine Fonds (über die er meines Wissens Buch geführt hat), viel Unterschied (außer vielleicht steuerrechtlich) macht das für die Otto Normalbürgerin nicht...

Mo., 10.08.2015 - 09:26 Permalink
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Max Carbone Do., 06.08.2015 - 10:21

apprezziamo la franchezza di FK. L'impegno a Roma da lunedì a venerdì è certo oneroso. Quindi, molta attività politica. Accanto alla realistica rendicontazione dei guadagni e delle spese da parlamentare sarebbe utile capire anche che ne resta dell'attività parlamentare e, soprattutto, quali ne siano le ricadute sul territorio.

Do., 06.08.2015 - 10:21 Permalink
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Hartmuth Staffler Do., 06.08.2015 - 15:22

Immerhin erfahren wir aus diesem aufschlussreichen Artikel, dass der Flor mit seinen bescheidenen 10.000 Euro netto im Monat halbwegs auskommt und dass er sich nicht beklagt. Das wäre wohl auch das Letzte.

Do., 06.08.2015 - 15:22 Permalink
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Benno Kusstatscher Do., 06.08.2015 - 17:45

Nachdem in der Auflistung zwar von Spesen für die Unterkunft und Verpflegung in Rom die Rede ist, aber nichts über die Fahrtspesen, wirft sich mir die Frage auf, ob Parlamentarier in Rom oder in Bozen angestellt sind. Geht es also um Vergütung von Wochenendheimfahrten (über Steuererklärung), oder von Auswärtseinsätzen (vom Arbeitgeber)?

Do., 06.08.2015 - 17:45 Permalink
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Christoph Moar Do., 06.08.2015 - 19:15

Antwort auf von Benno Kusstatscher

Meines Wissens fahren die Parlamentarier von und zu ihrem Arbeitsplatz kostenlos: im Sinne dass sie keine eigenen privaten Mittel dafür aufbringen müssen. Dies gilt für Autobahnmaut, Flug, Zug oder Schiff. Entweder per Berechtigungsausweis oder über die Buchung über das parlamentarische Reisebüro. Welche Abkommen dahinter zwischen Staat und Betreibergesellschaft bestehen ist mir unklar (ich nehme an zu den Zeiten als manche Betriebe reine Staatsbetriebe waren, hat man einfach nix einkassiert, heute wird es hinterum wohl Erstattungen geben). Ich hatte mal gelesen, dass die Rückvergütungen oder entgangenen Tarife im Jahr 14 oder 17 Mio Eur ausmachen...

Ich glaube, zusätzliche Fahrtspesen (Privatfahrzeug) kann man dann, wenn man denn will, auch die Privatfahrt von daheim zum nächsten Flughafen abrechnen. Flor wohnt aber doch in Bozen und - ich nehme an - er geht zu Fuß oder mit der Sasa zum Bahnhof, der dürfte die Schritte oder Kilokalorien nicht abrechnen. Wie es mit den Abgeordneten der Mehrheit aussieht und ob diese das Kilometergeld in Rechnung stellen entzieht sich meiner Kenntnis. Interessiert mich aber eigentlich auch nicht wirklich ;)

Do., 06.08.2015 - 19:15 Permalink
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Christoph Moar Do., 06.08.2015 - 20:18

Antwort auf von Benno Kusstatscher

Die Kurzform: ja.

Die lange Form: wenn der oder die Parlamentarierin mal schnell nach Meran oder Kaltern fährt, um dort seine Wählerinnen zu besuchen - um sich auf dem Territorium zu zeigen und Rückmeldungen für seine Arbeit als Parlamentarier zu holen - dann gilt selbstverständlich die Regelung. Sich auf dem Territorium zu zeigen ist Teil der parlamentarischen Arbeit. Wenn dann nebenbei noch schnell ein Besuch in der Kanzlei sich ausgeht, nun, du weisst schon... ;)

Meran oder Kaltern sind nur beliebige Ortsangaben. Gedankenspiel: Genausogut kann ich San Vito lo capo fahren, um mich dort dem Territorium am Strand zu zeigen - das Mandat eines Parlamentariers ist (zurecht!) das gesamte Staatsgebiet.

Ich weiss, deine Intention ist wirklich redlich, und es geht ums Verständnis. Dass dies unweigerlich ein Privilegium ist, das "normale" Arbeitnehmer nicht haben, ist schwer von der Hand zu weisen. Trotzdem habe ich persönlich - so wie vermutlich du auch - keine Lust auf die xte Privilegiendiskussion. Das ist aber ein rein subjektiver Gemütszustand, die Privilegiendiskussion an sich dürfen andere gerne führen, sie ist absolut legitim.

Als Randnotiz sage ich noch dazu, dass dieses System in Jahrzehnten so aufgebaut worden ist - und ich nehme sogar an dass es eine Zeit gab, wo dies gar nicht so verkehrt war: Wenn Fluglinie und Eisenbahn Staatsbetriebe sind, kann ich schon sagen meine Parlamentarier sollen einfach ticketbefreit da rumsausen und nicht lange Geld vorstrecken und dann wieder einholen. Warum soll ich sonst Geld von der linken in die rechte Tasche verschieben. 2015 ist die Welt eine andere und manche Betriebe börsennotiert, andere kurz davor, andere mit privater Beteiligung, und der Begriff eines fringe benefits ist anderen Arbeitnehmern ein Begriff, nicht wahr... ;)

Do., 06.08.2015 - 20:18 Permalink
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Willy Pöder Fr., 07.08.2015 - 15:30

Niemand macht dem Onorevole Florian Kronbichler den aus seiner Sicht berechtigten Anspruch auf das parlamentarische Stuhlgeld von 10.500 Euro netto (er selbst beziffert den Betrag so) streitig. Und wenn er selbst sagt, er verdiene sich dieses Geld, dann kann er als Rechtfertigung hierfür nur meinen, er widme seine Zeit und sein Hirn voll und ganz politischen Auftrag.
Das mag durchaus so sein. Darum geht es aber nicht. Die Frage ist doch wohl, ob die monatliche Entschädigung, gemessen an der Aufgabe und der daran konkret gebundenen individuellen Verantwortung der Parlamentarier, nicht grundsätzlich zu hoch ist?! Die Antwort kann nur ein eindeutiges Ja sein.
Und wenn der Onorevole Kronbichler sich erinnert, in anderer Position schon ein höheres Monatsgehalt bezogen zu haben, dann dürfte er damit wohl kaum seinen Job als Chefredakteur bei der FF gemeint haben. Zumindest wurde mir von Insidern geflüstert, weder er noch Dall'O`noch Peterlini hätten als FF-Chefredakteure jemals monatlich 10.500 Euro netto bezogen. Andererseits war das aber meines Wissens Kronbichlers 'ranghöchste' Festanstellung.
Und schließlich hat der Flor mit der Behauptung unrecht, niemand würde des Geldes wegen ein politisches Mandat (Provinz, Region, Staat) anstreben. Vielleicht sollte Onorevole Florian Kronbichler seine eigenen Artikel aus dem Archiv hervorholen, nachlesen und so sich von sich selbst eines Besseren belehren lassen. Seine Eitelkeit würde dadurch auch nicht verletzt - zumindest seitens Dritter nicht. Gute Arbeit und Salüsc! wp

Fr., 07.08.2015 - 15:30 Permalink