Proteste der NPD in Heidenau bei Dresden
Am Freitagabend kamen in Heidenau, eine kleine Stadt (ca. 16000 Einwohner) im Raum Dresden Richtung Osterzgebirge, dutzende Busse mit mehreren Asylanten. Um 21:00 Uhr versuchten mehrere hunderte wütenden Bürger und Teilnehmer der Rechtsradikalen politischen Bewegungen die Zufahrtstraße mit Bauzäunen und anderen Gegenständen zu blockieren. Es kommt zu Ausschreitungen. Die Polizei war im intensiven Einsatz: Gut 150 Polizisten waren dabei. Ab 21 Uhr eskaliert die Lage rasch und erst nach Mitternacht konnten die ca. 20 Busse die Asylanten eintreffen. 31 Verletzte meldete die Polizei, 2 von denen erlitten schwere Verletzungen.
Es gab gewaltige Proteste um "die Asylflut" zu vermeiden. Knapp 600 Flüchtlinge, die aus den südlichen Zeltstädten bei Chemnitz, in Sachsen, bei München und auch aus dem Brennerpass vom DRK (Deutschen Roten Kreuz) in dem alten 6000 Qm leeren Baumarkt in Heidenau bei Dresden verschoben wurden, sollen in die neue Notunterkunft einziehen.
Einige Teilnehmer dieser Protest wurden per Internet informiert, Treffpunkt war einfach die Zugangsstraße. Die Busse mit den Asylanten waren bereits am Abend in Heidenau, die wurden von der Polizei unterschützt. Ein NPD-Teilnehmer sammelte per Facebook und andere Social Networks mehrere Unterstützer und rechstradikalen Exponenten und um 21 Uhr, kurz nach dem spontanen Demo der Einwohner, fing ein Bewerfen von Steinen und Flaschen gegen die Polizei an.
Die Behörden reagierten am meisten mit Pfefferspray gegen die aggressivsten Demonstranten.
Nach gut drei Stunden Chaos beruhigte sich die Lage: Die Mehrheit der Bürger, die spontan teilgenommen hat, war bereits am Anfang der Ausschreitungen weggelaufen, sodass auf die Strasse lediglich bis 200 Rechtsextremisten blieben. Dennoch versuchten sie mehrmals den Weg zu sperren: Sie schmeißen auch kleinere Bäume zusammen mit Mülltonnen auf die Fahrbahn.
Das DRK meldete dutzende leichte Verletzte, am meisten Polizisten; Die Polizeidirektion Dresden hat heute von 31 verletzten Kollegen geredet, von denen 2 in kritischer Lage liegen, sie seien aber nicht in Lebensgefahr.
Vom Monatsbeginn ist diese nicht die erste Protestin Deutschland: Bundesweit, bereits in einigen Notunterkünften in Thüringen, in Berlin, in Köln und nördlich von München wurden vom Sommerbeginn mehrere Attentäter bzw. Gewalttaten gegen die Flüchtlingsstrom und insbesondere die Notquartiere gemeldet.
Bis jetzt wurde aber kein Asylant angefasst, weder von den Behörden noch von den Bürgern. Ausnahme bleibt die Schießerei zwei Polizisten am Abend des 31.07 gegen einen Flüchtling aus Guinea, der in Bonn mit einem Messer die Mitbewohner bedroht hatte. Nach drei Wochen Pflegen ist der junge Mann nicht mehr in Lebensgefahr. Vermutlich war der psychische Zusammenbruch des Guineers verantwortlich.
Die Flüchtlingswelle, bzw. -strom, hat nun auch in Deutschland riesige Proportionen erreicht. Erst jetzt, nach mehreren tausenden Toten am Mittelmeer, beginnt das reichste Land Europas die Lage klar vorliegen zu haben.
Der internationalen UNHCR, dem DRK und der Bundesregierung zufolge, sollte Deutschland bis Jahresende gut 800000 Asylanten, Migranten und Flüchtlinge melden.
Solche Migrationen sind einfach ein völlig neues Phänomen unserer Zeiten.
Wir leben in einer überbevölkerten Welt (ca. 8 Milliarden Personen): Die Migrationen und "Asylfluten" (laut dem genialen Spruch von zwei Bürgerinnen in Heidenau bei Dresden) werden zweifellos in den kommenden Jahrzehnten weltweit deutlich zunehmen.
Der Freistaat Sachsen hat eine besondere Kehre ihrer Gesellschaft kennengelernt: Nach der Wende im Jahr 1989, erschienen im Laufe der ersten 25 Jahre post-DDR-Zeit neue politische Bewegungen, die auf der anderen Seite der sozialistischen Farben stehen.
Last but not least erschien in November 2014 die PEGIDA-Bewegung, eine völkische hybride Bewegung, die sehr viel mit Rechtsextremisten, mit den neuen im Internet geborenen Verschwörungstheorien, und zuletzt auch mit der Wille zur Ruhe, zur Ordnung und zur Idee des privaten Besitzes zu tun hat.
Innerhalb dieses Ideologien-Chaos findet man trotzdem großartige Idealen (z.B.: über das Staatsmonopol) und vorbildliche Personen (ich denke gerade an einigen Schriftsteller, siehe auch hier: Michel Houellebecq), die meisten von denen aber können in der heutigen kapitalistischen Idealgesellschaft kein Platz haben.
Heidenau ist ein ruhiger Ort, hügelig ist sein Umland südlich des Dorfes: Von hier her beginnt den Boden bis zu den Erzgebirgen zu wachsen, dieses alte Bergsystem erreicht am meisten eine Höhe von ca. 1000mt., mit Spitze den Fichtelberg: 1219mt.
Diese Gebirge sind die zweithöchsten Deutschlands und prägen das Klima und die Stimmung der Sächsischen Leute: Hier ist das Wetter nicht so wechselhaft als in Westen, nicht so windig als in Norddeutschland und es wird nicht so warm wie in Oberbayern.
Es geht um ruhiges kontinentales Klima, das für gut 4-5 Jahrhunderte tolle Lebensbedingungen in der modernen Zeit anbietet.
Entlang das Elbetal, wo das "Elbevolk" seine Siedlung hat, so sagen die Leipziger, mischten sich slawische Stämme zusammen mit westdeutschen migrierenden Stämmen: So was passierte vor gut 7-8 Jahrhunderte, im Spätmittelalter, bevor die Pest von Italien nach Norden stromte, als das Heilige Römische Reich neue Orte und Dörfer in den Ostgebieten stiftete.
Dresden war eine von diesen.
Migranten also: Westdeutsche Bauer, Handwerker und Familien wanderten nach Osten vor mehr als 700 Jahren, unter strengsten Hinweisen der westlichen Bischöfe bzw. der schon besiedelten deutschen Bürgermeister (wie z.B.: Magdeburg). In den meisten Fällen mischten sich die Wanderer zusammen mit den slawischen Völkern, die bereits seit gut 10-12 Jahrhunderten jene östlichen Regionen bewohnten. Das war die alte Ostwanderung der Deutschen.
Und vor 2 Jahrtausende? Niemand hat diese Länder fix und stabil bewohnt. Die Menschheit war noch nomadisch in jenen Regionen der Welt, wo die Wetterlage zu wechselhaft und instabil war, bzw. wo die Landwirtschaft ungenügende Bedingungen fand.
Heute protestieren die letzte Generationen von Dresdner und Sachsen, die vor der Wende geboren sind, um ihr Land befreit von der aktuellen Asylflut zu haben.
Niemand von denen will die Migranten.
Niemand von denen erinnert sich aber was genau geschah vor gut 7-8 Jahrhunderten.
(Bearbeitete Quelle: www.sueddeutsche.de, www.welt.de)
ich nehme an es waren
ich nehme an es waren Proteste der Anrainer und der NDP. Ein engagierter Artikel aber leider mit zu vielen wortwörtlichen Übersetzungen aus dem Italienischen. Da bleibt doch einiges verwirrend bis ungenau.
Antwort auf ich nehme an es waren von Michael Bockhorni
Die Anreiner protestierten
Die Anreiner protestierten auch mit ein Paar seltsamen Postern und schwarz-weiß-roten Fahnen. Dann kamen die Exponenten der NPD für den Feierabend, sozusagen.
Trotzdem bedanke ich mich für Ihren Kommentar. Leider muss ich zugeben: Es gibt einige Begriffe noch, die eine entsprechende Formulierung erreichen sollten. Ich korrigiere den Artikel weiter, das ist zumindest eine gute Sprachübung für mich.