Umwelt | BBT & CO

Wie noch mehr Verkehr rund um die Brennerachse gefördert wird

Bekanntlich werden im südlichen Teil der Brennerachse weitere Straßenausbauprojekte wie jenes von der Valdastico und der Valsugana besprochen und zum Teil ausgeführt.
Die Auswirkungen dieser Projekte sind allerdings eine Bagatelle im Vergleich zum Straßenprojekt Parma - Mantova.
Hinweis: Dieser Artikel ist ein Beitrag der Community und spiegelt nicht notwendigerweise die Meinung der SALTO-Redaktion wider.

Während sich VertreterInnen in der Politik auf europäischer, nationaler, Provinz- und Gemeindeebene für nutzlose, keineswegs dem Gemeinwohl entsprechende Projekte wie den Brennerbasistunnel und für dessen Zulauf vehement einsetzen, kann sich die Bevölkerung entlang der Brennerachse auf noch mehr LKW-Transit gefasst machen:
CORRIDOIO PLURIMODALE TIRRENO-BRENNERO
Asse autostradale Brennero-Verona-Parma-La Spezia
Raccordo autostradale della Cisa A15 – Autostrada del Brennero A22
Fontevivo (Pr) – Nogarole Rocca (Vr)

Mit dieser vom CIPE bereits genehmigten und beschlossenen Straßenverbindung von Parma nach Mantova wird nun die Basis gelegt, dass noch mehr Umwegverkehr über die Brennerachse von und zu den ligurischen Häfen angezogen wird. Diese Straße erleichtert und fördert die Umfahrung der von der Schweiz bereitgestellten neuen Eisenbahnen -Neue AlpenTranversale- über die Brennerachse. Deshalb wurde auch die dritte Spur gebaut.
Natürlich hat weder die Autonome Provinz Bozen noch irgendein Südtiroler Vertreter beim Genehmigungsverfahren dieses Projektes darauf hingewiesen, dass dabei die Bevölkerung noch mehr ihre Gesundheit auf dem Altar der "Modernisierung" opfern muss. Dies wohl, weil sie sich im offensichtlichen Interessenkonflikt befindet:
Einerseits ist sie als Mitinhaberin der A22 Autobahnkonzession interessiert, so viel wie möglich an der Maut zu verdienen (entspricht mehr Transit), um dann einen Bruchteil des BBT-Projektes mitzufinanzieren; anderseits wäre ihre institutionelle Aufgabe, das Gemeinwohl der Bevölkerung zu gewährleisten.

Unermüdlich wird das Projekt BBT mit öffentlichen Geld propagandistisch hochgejubelt, ohne dabei ansatzweise Lösungen, die das Grundrecht auf Gesundheit berücksichtigen,  in Angriff zu nehmen. Die VertreterInnen der Handelskammern, des Warentransportbereichs, PolitikerInnen und öffentliche Beamte fordern das Projekt BBT und weisen jeden Versuch zurück, den Transit zu reduzieren.

Der Bevölkerung werden laufend nach altem und bewährtem Muster Parolen wie "Wachstum", "Modernisierung", "Fortschritt", "nachhaltige Entwicklung", "es ist bereits beschlossene Sache" oder die Kriminalisierung der (anders) Denkenden serviert. Die Medien bringen meist nur einseitige Berichterstattung und kaum jemand bietet den LeserInnen seriöse Analysen.

Die von BBT in Auftrag gegeben Gesundheitsstudie zeigt eindeutig, welcher Belastung die Bevölkerung Tag und Nacht durch den Transit (Abgase und Lärm) auf der Autobahn und durch den Eisenbahnlärm ausgesetzt ist.
Gesundheit kann man nicht kaufen! Die machbaren und finanzierbaren Lösungen sollen endlich in Angriff genommen werden, damit das Recht auf Gesundheit ernst genommen wird. Die finanziellen Anstrengungen für den Bau des BBT und dessen Zulauf entziehen den umsetzbaren Lösungen die nötigen Mittel.

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Alfonse Zanardi Mi., 16.09.2015 - 21:35

Here we go again: Willkommen beim Salto-Förderprogramm für die gewalttätigen Sektierer des NOTAV!
Ich sehe hier wieder keinen Grund für eine sog. "Empfehlung der Redaktion" ausser vielleicht die bemerkenswerte Häufung von tendenziöser Fehlinformation und irreversibler Paranoia.

Mi., 16.09.2015 - 21:35 Permalink
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Alfonse Zanardi Do., 17.09.2015 - 11:03

Antwort auf von Alfonse Zanardi

Kein Problem, dann etwas trockener:
Ich kritisiere den Umstand dass dieser Artikel als AUFMACHER auf Salto erscheint und zwar aus folgenden Gründen:
- Der Artikel hat geringen Nachrichtenwert da keine neue Entwicklung oder aktuelles Ereignis Inhalt des Artikels sind.
- Stattdessen handelt es sich um eine pauschale Abrechnung mit allen modernen Formen des Güter- und Personentransports.
- Es werden keine Alternativen oder konstruktive Lösungsansätze präsentiert die anstelle der kritisierten Transportwege treten sollen.
- Die NOTAV-Bewegung ist eine gewalttätige Gruppe.
Wie gesagt, mich stört die prominente Position für einen aus meiner Sicht wenig hilfreichen Artikel, dass solche Inhalte hier erscheinen ist für mich kein Problem.
Ich habe diese Haltung im gleichen Fall vor 4 Tagen geäussert und bin offenbar nicht alleine mit dieser Sichtweise:
http://www.salto.bz/article/12092015/la-lenta-agonia-del-progetto-tav-b…

Do., 17.09.2015 - 11:03 Permalink
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Salto User
Manfred Gasser Do., 17.09.2015 - 10:16

Und das alles wegen, ich weiss jetzt nicht genau, 40 min Zeitersparnis?
Oder um wie viel wird sich die Fahrtzeit verkürzen?
Wenn ich im Moment von Genua nach Verona will, nehme ich auf jeden Fall die E62, und nicht di Cisa.

Do., 17.09.2015 - 10:16 Permalink
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Claudio Campedelli Do., 17.09.2015 - 10:50

Antwort auf von Manfred Gasser

Die Uhrsache für diesen Umwegverkehr liegt in den Personal-, Maut- und Treibstoffkosten.
Reduziert man auf der Strecke Parma - Modena die Transitzeit gegenüber der Parma - Modena - Mantova so haben wir eine Reduzierung der Kosten bei günstigen Personal- , Maut- und Triebstoffkosten die auf der Brennerachse gegeben sind.
In Zukunft, wenn die NEAT bereit gestellt sein wird, werden die Schweizer die Eisenbahnauslastklausel umsetzen und somit den Straßentransit noch mehr zur Kasse bitten. Folglich wird die Brennerachse noch billiger und wir haben noch mehr (Umweg)Transit.

Do., 17.09.2015 - 10:50 Permalink
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Claudio Campedelli Do., 17.09.2015 - 11:08

Antwort auf von Manfred Gasser

Rispondo alla prima osservazione.
Fontevivo (Pr) – Modena - Nogarole Rocca (Vr) autostrada al 2015 secondo google maps 161 km e 89 minuti.
Fontevivo (Pr) – Nogarole Rocca (Vr) ca. 85 km.
Si avrebbe ca. un dimezzamento dei chilometri.
Questo collegamento non serve solo per il porto di Genova ma per tutto il fianco tirrenico.

Do., 17.09.2015 - 11:08 Permalink
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Benno Kusstatscher Do., 17.09.2015 - 11:52

Bei aller berechtigter Sorge, dass weitere Autobahnen den Verkehr über den Brenner zusätzlich belasten werden, verstehe ich die Anschuldigungen gegen die A22-Gesellschafter nicht. Die Parma-Verona wird doch in erster Linie Konkurrenz (aus Sicht der Mauteinnahmen) bzw. Entlastung der südlichen A22 sein. Bis die Ti.Bre (Tirreno-Brennero) effizient Güter von Schiffen auf die Straße bringt, müssen wohl noch ein paar Löcher in den Apennin gepuddelt werden. Bis dahin ist der BBT hoffentlich soweit in Betrieb.

Do., 17.09.2015 - 11:52 Permalink
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Claudio Campedelli Do., 17.09.2015 - 18:54

Antwort auf von Benno Kusstatscher

L'E80 da Calafuria (a sud di Livorno) fino all'innesto nella A15 presso Vezzano Ligure e l'A15 da La Spezia fino all'innesto nella A1 presso Parma sono da anni autostrade a quattro corsie.
Vorrei specificare che la Parma - Mantova non ha nulla a che fare con il prolungamento dell'A22 a sud di Modena (che dovrebbe essere costruito).

Do., 17.09.2015 - 18:54 Permalink
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Thomas Benedikter Do., 17.09.2015 - 13:02

Zanardis Verunglimpfung der Aktivisten von NOTAV ist unerträglich, und seine Tirade gegen Campedelli, der als user schreibt, nicht gerechtfertigt. Campedellis fundierter Artikel bringt Hintergründe zu Straßenprojekten, die den Transitverkehr über den Brenner weiter anheizen statt den Umwegverkehr auf die Schiene über die kürzeste Route zu lenken. Das würde vor allem mehr Kapazität in den Zulaufstrecken zur NEAT bedeuten, wo Italien ganz bedenklich im Rückstand ist. Campedelli nennt übrigens genau diese Alternative, wenn er betont, dass die NEAT die große Chance bietet, Umwegverkehr über den Brenner abzubauen, LKW-Verkehr auf die Schiene zu bringen und überhaupt Alpentransitverkehr zu verteuern (was auch wichtig ist, wenn wir die Gesamtbelastung für die Alpen verringern wollen).
Das Problem liegt auch darin, dass es anscheinend keine übergeordnete, langfristige Planung und Lenkung der Güterverkehrsströme über die Alpen nach ökologischen und wirtschaftlichen Kriterien gibt, unter Einbindung der Schweiz. Die Reduzierung von Umwegverkehr und Verkehr überhaupt funktioniert nur, wenn die EU und vor allem Italien und Österreich mitspielen, die Brennerachse entlasten und Bahnauslastklauseln nach dem Muster der Schweiz einführen (=Straßengüterverkehr auf die Schiene zwingen).

Do., 17.09.2015 - 13:02 Permalink