Herr Enz, ist es richtig, dass Sie während der Gemeinderatssitzung gestern (12. November, Anm. d. Red.) angekündigt haben, aus Ihrer Fraktion austreten zu wollen?
Peter Enz: Ich habe es nicht angekündigt, sondern offiziell mitgeteilt. Nachdem ich die letzten beiden Sitzungen auf den hintersten Bänken verbracht habe, war es an der Zeit.

Gibt es einen konkreten Grund für Ihren Austritt?
Einen?

Was sind also die Gründe, die Sie zu dieser Entscheidung bewogen haben?
Ich bin doch keine Witzfigur. Die Personalentscheidungen der Partei, die nicht gehaltenen Versprechen, nach der Wahlschlappe Konsequenzen zu ziehen, die Verantwortung, die der Spitzenkandidat nicht übernommen hat. Und schließlich der Umgang mit mir. Reicht das?

Heißt das nun auch, dass Sie die Stadtregierung, in der die SVP bekanntlich auch sitzt, nicht mehr unterstützen werden?
Ich werde weiterhin die Interessen der Bürger vertreten und nach meiner Gewissensfreiheit Sachen unterstützen und einbringen. Demnach erfülle ich ja auch den Wunsch unseres Bürgermeisters…

Wie ist das zu verstehen?
Er wünscht sich ja partei- und blockfreie Gemeindevertreter. Und ich lasse mich ab jetzt nirgends mehr einordnen, das Schuhschachtel-Denken ist vorbei. So wie es sich gehört.

Sie werden als unabhängiger Gemeinderat weitermachen?
Genau.

Und damit auch gemeinsame Sache mit Kurt Duschek, der Ende August aus der Fraktion Bürgerliste Rösch/Grüne ausgetreten ist?
Nein. Ich verwehre mich übrigens gegen den Vergleich mit Herrn Duschek. Nur dass das klar ist: Mit ihm will ich nichts zu tun haben.