Gestörte Idylle
Nein, mit ihren Leuchtraketen und Transparenten wollten die CasaPound-Anhänger, die gestern, 3. Dezember, in Gries aufmarschiert waren, nicht Matteo Salvini in Bozen willkommen heißen. Auf nationaler Ebene weiß der Lega-Nord-Chef, die militanten “Faschisten des 3. Jahrtausends”, wie sich CasaPound gern selbst bezeichnet, geschickt als Stimmungsmacher und Stimmenfänger einzusetzen. In Bozen machen die Neo-Faschisten ihr eigenes Ding. Auch weil sie von der dortigen Lega verschmäht und weitgehend ignoriert werden. Immer wieder schafft es CasaPound, die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken, mit Aktionen wie Hausbesetzungen, Blitz-Aktionen (etwa vor dem Siegesdenkmal) oder Stör-Auftritten – auch im Bozner Gemeinderat.
CasaPounds jüngster – und sicher nicht letzter – Streich fand dann schließlich am Donnerstag Vormittag statt. Eine Handvoll Aktivisten pilgerte zum Regierungskommissariat in die Prinz Eugen Allee in Bozen. Doch es war nicht der Kommissariatspalast, den sich CasaPound zum Ziel ihrer Aktion gemacht hatte, sondern der gegenüberliegende, leerstehende Zeilerhof. Dieser befindet sich im Besitz von Hellmuth Frasnelli. Der Energieunternehmer (Eisackwerke) hatte kürzlich bekannt gegeben, das Gebäude kostenlos dem Land überlassen zu wollen, um dort Flüchtlinge unterzubringen. Nach einigen Umbauarbeiten könnten bereits in wenigen Monaten mehrere Dutzend Personen einziehen. Ein Skandal für jene, die wie CasaPound nicht müde werden “Prima gli italiani” zu schreien. Wie es auch im Rahmen der Protestbekundung vor dem Zeilerhof geschah.
“Basta centri d’accoglienza – case ai padri separati italiani”, forderte die Gruppe von CasaPound-Anhängern vor dem heruntergekommenen Gebäude. Man sei “verwundert”, dass der Zeilerhof für “solch einen karitativen Zweck” zur Verfügung gestellt werde, “wenn doch seit Jahren bekannt ist, dass hunderte unserer Mitbürger, darunter eine hohe Anzahl geschiedener Väter, auf eine Sozialwohnung warten”, erklärte der ehemalige CasaPound-Gemeinderat Andrea Bonazza.
I padri separati sono una delle fasce più deboli della nostra società, ma nonostante questo vengono poco considerati o addirittura ignorati dalle istituzioni che, preferiscono concentrare i loro sforzi e le loro risorse per chi, pare, sia tutto tranne che italiano.
(Andrea Bonazza)
So schnell wie sie aufgetaucht waren, waren die CasaPound-Anhänger aus Gries dann auch wieder verschwunden. Und die Aktion ging im allgemeinen Selfie-Rausch, den Matteo Salvini im Stadtzentrum hervorrief, beinahe unter. Auf Twitter meldete sich dann am Abend der Corriere dell’Alto Adige-Journalist Marco Angelucci mit einer Bemerkung zu Wort, der wohl nichts hinzuzufügen ist: “Jene, die jetzt vor Frasnellis Haus protestieren, sind dieselben, die immer sagten: ‘Dann nimm doch die Flüchtlinge bei dir zu Hause auf.’”
Quelli che ora manifestano sotto casa di #frasnelli sono gli stessi che gli dicevano "allora i profughi prenditeli a casa tua" #coerenza
— marco angelucci (@marxangelux) 3. Dezember 2015
Totschweigen kann man das
Totschweigen kann man das Problem auf jeden Fall nicht.
Das ist dann wohl
Das ist dann wohl Ansichtssache
Salto mag halt manche lieber,
Salto mag halt manche lieber, manche weniger - wie bei jedem anderen Medium auch. Die Dolo bringt alles von der SVP, salto dafür jeden Furz von Grünen, 5Sterne und neuerlich auch Casapound.
Wer zahlt, schafft an. Siehe "Berichterstattung" über die Uni Bozen, auch der römische Flor zahlt sicher seinen Mitgliedsbeitrag und darf dafür stets prominent paltziert seiner Kollegen Arbeit kritisieren.
Antwort auf Salto mag halt manche lieber, von Joe Meola
Wer zahlt? Casa Pound?
Wer zahlt? Casa Pound? Frasnelli? Warum zahlen Sie noch nicht? Ich glaube man würde Ihre Zahlungen ablehnen, aus dem schlichten Grund: sie sind nachweislich schon ein zahlendes Mitglied im Club der Vollidioten.