Umwelt | Luftqualität

„Verzichten wir auf Feuerwerke!“

Aufruf der Grünen Landtagsabgeordneten für ein generelles Feuerwerkverbot bis Jahresende. Doch Landesrat Arnold Schuler ist anderer Meinung.

Update: Paul Rösch ist mit seinem Anlauf baden gegangen. Doch davon lassen sich die Grünen im Südtiroler Landtag keineswegs beirren. Kurz vor dem Stichtag 31. Dezember und vor dem Hintergrund der aktuellen Trockenheits-Rekorde versuchen die Grünen im Landtag zu einem landesweiten Feuerwerk-Verzicht zu bewegen. Sie rufen Landeshauptmann Arno Kompatscher und Landesrat Arnold Schuler auf, bis Jahresende ein generelles Verbot für Feuerwerke auszusprechen, wie dies die Nachbarprovinz Trient bereits vorgenommen habe. Dort hat Landeshauptmann Ugo Rossi vor allem aus Sorge vor Waldbränden bereits in der Woche vor Weihnachten das Zünden von Feuerwerken, Knallern und anderen Feuerwerkskörper per Verordnung untersagt.

Eine seit 60 Tagen anhaltende Trockenheit, die unzumutbare Luftqualität sowie Gesundheit und Tierschutz sollten laut Hans Heiss, Brigitte Foppa und Riccardo Dello Sbarba auch in Südtirol Gründe genug für diese außerordentliche Maßnahme sein. „Die kleine Einbuße an Festfreude würde durch den Zugewinn an Lebensqualität bei weitem wettgemacht, da das Ausbleiben der Knallerei von einer großen Zahl von Personen begrüßt würde: Das Verständnis einer übergroßen Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger wäre niemals so groß wie im heurigen Jahr“, schreiben sie.

Bei der Landesregierung führte der grüne Appell jedoch zu keinem Umdenken. Wie Landesrat Arnold Schuler nach einer Sitzung mit Experten gegenüber RAI Südtirol erklärte, wird die Landesregierung Südtirols Gemeinden eine generelle Genehmigung für das Zünden von Feuerwerken ausstellen. Ein entsprechendes Schreiben an die Bürgermeister werde jedoch mit der Aufforderung gekoppelt sein, das Abbrennen der Feuerwerkskörper nur mit erhöhten Brandschutzauflagen zu gestatten. So muss überall, wo gefeuert wird, ein Bereitschaftsdienst der Feuerwehr gewährleistet sein, erklärte Schuler als zuständiger Landesrat. Er wies darauf hin, dass auch private Feuerwerke eine Genehmigung brauchen und bei Verstößen Strafen drohen. 

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kurt duschek Mo., 28.12.2015 - 14:45

Nicht lustig aber eigenartig ist es, wenn Menschen die eindeutigen Zeichen der Natur und der Umwelt nicht sehen wollen. Etwas klar Erkennbares bewußt politisch ignorieren zu wollen, läßt nur mehr einen Schluß zu: politische Ignoranz!

Mo., 28.12.2015 - 14:45 Permalink
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Salto User
Sepp.Bacher Mo., 28.12.2015 - 16:53

Ich denke, wenn schon, hätte man es - so wie im Trentino - schon früher untersagen müssen. Jetzt, wo sich schon alle mit dem entsprechenden Feuer-Werks-Zeug ausgerüstet haben, ist es schwierig. Die Geschäfte werden es dem LH danken! Der Schwarze Peter wurde nun den Gemeinden zugeschoben. Interessant ist auch, dass sich die Politiker nur um die Sicherheit sorgen. Luftverschmutzung ist kein Thema! Dann wundert man sich, dass Trient bei den Rankings bezüglich Umweltwerte im Vergleich besser da steht.
In diesem Zusammenhang ist auch interessant, wie man bei uns schlechte Luftwerte kommentiert: in der Vorweihnachtszeit hieß es, sie haben nichts mit dem Verkehr zu tun, sondern seien meteorologisch bedingt. Jetzt wo die Werte besser geworden sind, der große Rummel aber vorbei ist, gibt man doch zu, dass der geringere Verkehr während der Feiertage, den Unterschied ausmacht. Das Wirtschaftstreiben darf ja nicht beeinträchtigt werden!

Mo., 28.12.2015 - 16:53 Permalink
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Dr. Streiter Mo., 28.12.2015 - 18:45

Am liebsten wären mir präzise Argumente auf beiden Seiten. So ist es die ungerechtfertigte Sanktion wider der Tradition auf der einen Seite, und das genauso ungerechtfertigte Grünenbashing auf der anderen Seite. Wobei ich gestehen muss: wer mit einer Forderung anfängt muss schon mal die Argumente haben. Also wären mal die Grünen dran. Manchmal dienen poltische Forderungen jedoch lediglich der Stärkung der eigenen politischen Identität innerhalb der Peergroup.
Will ich nicht unterstellen. Habe hörensagenlassen dass die Feuerwerke die Feinstaubbelastung dramatisch steigern. Das wär ein driftiger grund und liese sich sicher einfach aufzeigen durch "Studien" also einfaches messen.
Fazit: ohne Unterstellungen wär's hilfreich, mit ist's aber ein Fest.

Mo., 28.12.2015 - 18:45 Permalink
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Mensch Ärgerdi… Di., 29.12.2015 - 13:22

Antwort auf von Dr. Streiter

"Manchmal dienen poltische Forderungen jedoch lediglich der Stärkung der eigenen politischen Identität innerhalb der Peergroup."
Genau um das und nichts anderes geht es. Diese "aus-Prinzip-Kommuniques" werden nur gemacht um die eigenen Wähler zu zeigen das etwas getan wird, weil bewirkt wird damit herzlichst wenig. Ich finde es nur wieder Schade, dass die Grünen immer als "Verbotspartei" Aufmerksamkeit erregen. Dann wundern sich die Leute wirklich über den anhaltenden Rechtsruck bei jungen Wählern?

Di., 29.12.2015 - 13:22 Permalink
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Dr. Streiter Di., 29.12.2015 - 18:59

Antwort auf von Mensch Ärgerdi…

Ich bezweifle einen Zusammenhang zwischen "Verbotspartei" und Rechtsruck. Die Motive scheinen mir zu weit von einander entfernt. Nach dem Motto, weil die Grünen mich nicht lassen wähl ich F spielt es sich wohl nicht. Gnadenloser ist die Profilosigkeit die ich schon beim Schurzgate angesprochen habe. Wenn die Foppa mit der Mair so gut kann, wo ist dann der unterschied? Natürlich gibts den unterschied trotzdem, aber wie bei der Mortadella versteht Frau Foppa nicht dass der Wähler 2 sekunden aufwendet um sich eine Meinung zu bilden. Da bleibt keine Zeit für Differenziertheit. Ich rate einfach alle verben zu streichen, bevor man eine Mediale Operation macht: Foppa und Mair im Schurz. Foppa keine Mortadella.
Das ist dann dass vorhersehbare Ergebnis. Dann ärgert man sich hinterher nicht wie blöde.

Di., 29.12.2015 - 18:59 Permalink
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kurt duschek Di., 29.12.2015 - 21:42

Antwort auf von Mensch Ärgerdi…

Offensichtlich, so zumindest interpretiere ich die Meinung von Menschärgeredichnicht, wollen die Jugendlichen keine Beschränkungen ihres Lustpotenzial im Leben, jeder der etwas vermeiden oder verhindern will ist ein unberbesserlicher grüner Idiot der gegen alles ist. Das Leben dieser Jugendlichen sollte volle Kanne immer weiterlaufen ohne etwas zu hinterfragen oder auf etwas zu verzichten. Ich bin sicher, dass die Jugendlichen nicht so naiv und kritiklos sind wie hier beschrieben. Ich glaube an die Jugend von heute und bin sicher, dass sie die Zeichen der Natur und die Warnungen der Umwelt erkennen und selbst deuten können.

Di., 29.12.2015 - 21:42 Permalink
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Mensch Ärgerdi… Mi., 30.12.2015 - 10:00

Antwort auf von kurt duschek

So ein Schwachsinn! Da haben Sie werter Herr Duschek sehr viel hinein interpretiert. Noch mal. Ich sage die Grünen fallen meist nur für ihre Verbote oder Verbotsvorschläge auf und nicht die Jugendlichen sein alle samt Idioten. Fragen Sie sich mal wie oft es bei den Grünen ein Kommunique für etwas, im Sinne von etwas zu erlauben, gibt. Mir fällt da spontan nichts ein.

Mi., 30.12.2015 - 10:00 Permalink
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Salto User
Sepp.Bacher Mi., 30.12.2015 - 19:57

Antwort auf von Mensch Ärgerdi…

Mein lieber Mensch-ärgere-dich, ich meine nicht ein Detail sondern allgemein. Wenn etwas von den Grünen kommt, dann siehst du rot. Ich bin oft auch kritisch den Grünen gegenüber, es ist aber kein generelles Dafür oder Dagegen. Wenn nun die Grünen etwas fordern, was im Trentino die Landesregierung beschlossen hat, dann sehe ich darin nicht nur etwas speziell Grünes oder Proibitionistisches, denn die Trentiner Landesregierung ist meines Wissens grundsätzlich nicht grün, sie reagiert aber auf einen Notstand, was unsere nicht tut sondern sich herauswindet.

Mi., 30.12.2015 - 19:57 Permalink
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Brigitte Foppa Di., 29.12.2015 - 16:03

Wer hat das Mortadellabrot verboten? Meinerseits war der Vorschlag, im Landtag eine regionale und saisongerechte Jause zu servieren. Was daran so schlimm sein soll, dass es mir in bald jedem Onlinekommentar um die Ohren fliegt, das könnt ihr mir gern erklären.

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kurt duschek Di., 29.12.2015 - 16:50

Man kann es drehen wie man will, aber Paul Rösch hatte eine gute Idee, die leider nicht den Anklang fand den sie eigentlich verdiente. Hohe Feinstaubwerte und Brandgefahr sind nun ersichtlich und wer dies ignoriert ist offensichtlich unverbesserlich blind.

Di., 29.12.2015 - 16:50 Permalink
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Peter Righi Di., 29.12.2015 - 20:30

In der Gesetzesflut und Verordnungslawine vergisst man, dass manche Gemeinden die Angelegenheit bereits geregelt haben. Bozen zum Beispiel. Dort ist das Zünden von Raketen, Böllern und Feuerwerkskörpern seit mehr als zwei Jahren verboten*. Wer trotzdem Feuerwerkeln will, muss einen Antrag stellen. Ob dieser dann bewilligt wird, entscheidet die Großwetterlage.
* Verordnung 6/3952 vom 1.11.13

Di., 29.12.2015 - 20:30 Permalink