Gesellschaft | Sanität

Geld für 40 neue Ärzte und 50 Pflegekräfte

Die Werbeaktion des Sanitätsbetriebs für neues medizinisches Personal ist nun auch finanziell abgesichert: 2016 stehen 7 Millionen Euro für Neuanstellungen bereit.

Das Interesse besteht – zumindest für die eine oder den anderen Auslands-Südtiroler, bezeugten Ärztinnen und Ärzte beim Jahrestreffen der Vereinigung Südstern am Beginn dieser Woche. „Südtirol ist ein fruchtbarer Boden für Ärzte. Das Gehalt liegt nur in der Schweiz und Österreich über dem hiesigen Niveau, alle anderen Bedingungen sind vergleichbar“, erklärte ihr Sprecher, der derzeit in Salzburg tätige plastische Chirurg Lorenz Larcher auf RAI Südtirol. Entsprechend legen sich Politik und die Führung des Sanitätsbetriebs nun ins Zeug, um dem akuten Ärztemangel auch finanziell entgegenzuwirken. „Wir suchen 73 Ärztinnen und Ärzte“, sagt Landeshauptmann Arno Kompatscher. Obwohl auch in der Sanität seit Jahren Sparen angesagt ist, wurde dieser Bedarf im Rahmen des Haushaltsvoranschlags 2016 entsprechend berücksichtigt. 25 Millionen Euro schießt die Landesregierung zusätzlich zum Haushalt 2016 des Sanitätsbetriebs zu. Das ermöglicht dem Betrieb laut seinem Generaldirektor Thomas Schael nicht nur in Projekte und Innovation zu investieren. „Weitere 7 Mio. Euro sind für Anstellungen von Ärzten und Pflegekräften vorgesehen“, erklärte Schael am Dienstag im Rahmen einer Sitzung mit den Gewerkschaften. „Das könnten – hochgerechnet – rund 40 neue Ärzte und 50 Pflegekräfte im Jahr 2016 sein.“

Zusätzlich zu schultern sind Gehaltsnachzahlungen für die Ärzte in der Höhe von fast 10 Mio. Euro. Darüber hinaus ist laut Schael  geplant, das Stundenhonorar für bestimmte ärztliche Werkverträge zu erhöhen, um die gleichen Gehaltsbedingungen wie im benachbarten Trentino zu bieten. Einsparung in Höhe von rund 1,7 Millionen Euro sind dagegen im Verwaltungsbereich geplant, der durch die Zusammenlegung von Diensten und Abläufen und den Ausbau der EDV optimiert werden soll. Die Regel, auf die man sich laut Schael mit den Bezirksdirektoren geeinigt hat: Die Hälfte der durch Pensionierungen bzw. auslaufende Beauftragungen frei werdenden Stellen kann automatisch nachbesetzt werden. „Für alle anderen Verwaltungsposten ist für die Genehmigung einer Nachbesetzung eine ausführliche Begründung von Seiten der Bezirksdirektoren notwendig.“ Kommt hier wieder der harte Sanierer Schael durch? „Jeder einzelne Fall wird bewertet“, bemüht sich der Generaldirektor zu unterstreichen. „Wir sind uns durchaus bewusst, dass wir als Sanitätsbetrieb den Menschen im Blick und eine große soziale Verantwortung haben.

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Willy Pöder Mi., 30.12.2015 - 08:58

Neulich lernte ich einen Primararzt kennen, der an einem österreichischen Kreiskrankenhaus tätig ist. Im Laufe des Gesprächs ging's natürlich irgendwann auch um den Ärztemangel, der in Südtirol auch auf die angebliche Unterbezahlung zurückzuführen sei. Das hätte die Abwanderung ins Ausland, auch nach Österreich zur Folge. Als ich dem Mediziner eröffnete, ein Primar würde bei uns in etwa 20.000 Euro monatlich verdienen, warf dieser erstaunt ein: "So viel verdienen wir beileibe nicht!" Ich habe keinen Grund die Aussage des Mediziners anzuzweifeln, viel eher bin ich da schon der Auffassung, das Gerede um die goldenen Angebote aus dem Ausland ist viel nur Blablabla....

Mi., 30.12.2015 - 08:58 Permalink