Politik | Rentenvorsorge

Pensplan-Gelder für die Baubranche?

Was ist dran an den Gerüchten um Gelder aus dem Pensplan-Rentenfond, die in die krisengeschüttelte Baubranche einfließen sollen?

Solchen Gerüchten müsse man sofort einen Riegel vorschieben, sagte Martha Stocker auf der eiligst einberufenen Pressekonferenz am Montag am Sitz der Pensplan in der Bozner Mustergasse. Pius Leitner von den Freiheitlichen hatte verlauten lassen, er gehe einem Gerücht nach, “dass der krisengeschüttelten Bauwirtschaft Gelder aus dem Zusatzrentenfond Pensplan zur Verfügung gestellt werden sollen“. Mit einer schriftlichen Eingabe an die Regionalregierung will der freiheitliche Landtagsabgeordnete in Erfahrung bringen, ob solche Vorhaben auf dem Plan stehen.

Martha Stocker, Regionalassessorin für die Zusatzvorsorge, wehrt sich vehement gegen die Anschuldigungen und nennt Leitners Aussagen “grob fahrlässig”, besonders in Zeiten der Eurokrise, in Zeiten, wo Kleinsparer in anderen Ländern um ihre Gelder fürchten müssen.

Bausparen über Pensplan

Tatsächlich ist es so, dass es ein Modell zur Bausparfinanzierung über Pensplan gibt. Damit gehe man jetzt zum erstenmal in die Öffentlichkeit. Seit Jahren, so Stocker, beobachte man den Wunsch der Kleinanleger, sich über vernünftige Bausparkredite den Traum des Eigenheims zu verwirklichen. Der Pensplanfond eigne sich für ein derartiges Projekt, da es um die Kleinsparförderung geht und ein existenziell-sozialer Zweck zugrundeliegt. Das im Rentenfond angesparte Geld des Einzelnen könne in Zukunft als Investitionsbasis für die Wohnung, das Haus, aber auch für die Renovierung desselben herangezogen werden.

Nicht die Verwalter des Fonds würden die Gelder in die Baubranche investieren, sondern der einzelne Rentenversicherte selbst könne künftighin bestimmen, ob er sein angespartes Rentenvermögen für einen Bausparzweck ableiten möchte.

Das Investitionsgebaren für Rentenfonds, also auch für Pensplan, sei gesetzlich geregelt, sagt Präsident Gottfried Tappeiner: die Gelder des Laborfonds, etwa 1 Milliarde Euro, seien zu 40% in Aktien und zu 60% in öffentliche Anleihen investiert. Die Investitionsgrenze für Privatunternehmen beträgt 5%, die Diversifizierung muss nach Branche, Anlagerisiko und Branche transparent sein. “Außerdem”, so Tappeiner, “haben wir keine Positionen in Griechenland oder Zypern, kaum welche in Spanien, am riskantesten sind demnach unsere italienischen Obligationen.” Die Investitionskriterien der Rentenfond-Gelder würden penibel eingehalten und den Pensplan-Mitgliedern auf transparente Weise mitgeteilt.

Das Bausparprojekt über Pensplan wird von der Landesregierung am 8. April beschlossen.