Die Quote(nfrau)
Und seither frage ich mich: Was soll das Gejammere? Warum spielen wir dieses erbärmlich-fadenscheinige Männerspielchen mit? Haben wir diese Anbiederung etwa nötig? Oder was? Eine Quotenfrau ist eine Frau wie alle anderen auch, und die Quote nichts als eine notwendige technische Lösung, weil sich gezeigt hat, dass der "poltitische" Weg wegen allzuviel Widerstands der allzu mächtigen herrschenden Klasse ein nicht gangbarer oder jedenfalls nicht zielführender ist. Was daran negativ sein soll, muss man mir erst mal erklären. Und überhaupt: Welcher Mann hat sich jemals auch nur das kleinste Buckelchen gemacht über der Frage, wie er warum und über welches Netzwerk/welche Seilschaft auf seinen bequemen Stuhl gelangt ist? Na? Eben. Kein Mensch, keine Frau, kein Mann. Männer stellen nicht einmal dann Fragen, wenn sie oder einer der ihren den Karren mit Karacho an die Wand gefahren haben... da wird vielmehr ausgestiegen, sich das Revers gesäubert, die manierliche Abfertigung eingesackt und fröhlich pfeifend weitergeräubert. Nicht, dass wir auch so werden wollten, dass man mich nicht falsch verstehe, aber es ist wohl, es sei bei der Gelegenheit angemerkt, höchst an der Zeit, dass die Herren Männer mal ein wenig nach dem Staub auf den eigenen Schuhen schielen statt immer nur nach den Stöckeln der (Quoten-)frau.
Und derweil wir uns also gegenseitig schlecht machen, bin ich auch schon wieder bei Frau Stirner-Brantsch angekommen: Jede "Quotenfrau" muss spätestens dann, wenn sie an Ort und Stelle ist, schlicht und einfach: Liefern! Ab dann hat sie mehr als genügend Zeit, sich selbst, ihre Arbeit und ihre Fähigkeiten unter Beweis zu stellen. Das sollte reichen.
Auch mit Michaela Biancofiore
Auch mit Michaela Biancofiore, ob man nun mit ihren Äußerungen konform geht oder nicht, wäre man möglicherweise anders umgegangen, wenn sie ein Michel wäre. Und die Julia Unterberger hat von ihren eigenen Artgenossinen ein Bein gestellt gekriegt und grad noch die Kurve gekrazt, obwohl heut viele Mamis vom Unterhaltsvorschuß profitieren, die sonst dumm aus der Wäsche schauen würden.
Antwort auf Auch mit Michaela Biancofiore von no name
Nicht nachvollziehbare Behauptung
Wenn Michaela Biancofiore ein Mann gewesen wäre, dann hätte man Sie nach diesen unzumutbaren Äußerungen nicht einem anderen Ressour zugweisen? Aber nur möglicherweise, möglicherweise auch nicht? Wir werden es niemals erfahren, weil Michaela Bianofiore zu diesem Zeitpunkt kein Mann war.
Liefern!!!
Also, wenn ich dich richtig verstehe, sollte eine Frau durch die Quote in die Politik kommen, um dann zu beweisen, dass sie es kann, das LIEFERN!
Und wenn sie es nicht kann, wird sie ersetzt, Punkt, mit einer Frau, Punkt, wegen Quote und so, Punkt!
Ich freue mich schon auf die neuen Quoten-Powerfrauen!!
Antwort auf Liefern!!! von Manfred Gasser
Richtig. Falsch.
Sie soll via Quote in die Politik kommen, weil sie erst dann überhaupt eine Chance hat, zu beweisen, dass sie es (auch) kann, und mindestens genauso gut wie ein Mann, das LIEFERN! Wie kommst du eigentlich auf die Idee, dass Frauen nicht mindestens gleich gut können, was Männer schon seit so langer Zeit "können"?! Ja, Manfred, ich weiß schon: Wir müssen uns die Posten erst verdienen :-) Da gab's vor kurzem im Zeit Magazin ein hübsches cartoon, ich setze mal den Link für dich und hoffe, es klappt mit copy & paste:
www.facebook.com/photo.php?fbid=10151379030026927&set=a.387396646926.17…
Als ich das sah, an wen, glaubst du, habe ich gedacht? Jedenfalls: Findest du eigentlich, dass deine Geschlechtsgenossen immer auf der Höhe ihrer Position sind? Und: Wer ersetzt die Versager, Punkt, wenn sich gezeigt hat, dass sie unfähig sind, Punkt? Richtig. Ein Mann, der seit wie vielen Tausend Jahren auf eine absolute Quote vertrauen kann?! Und nicht zuletzt: Was hältst du eigentlich von deinen Geschlechtsgenossen, die durchaus und sehr überzeugt für eine Frauenquote plädieren?
Richtig
Erstmal muss ich sagen, ein tolles cartoon, sicher etwas überspitzt, aber es sagt doch ziemlich punktgenau aus, was vile meiner Geschlechtsgenossen denken, sich aber nicht zu sagen trauen, leider.
Als zweites muss gesagt werden, dass ich sicher kein frauenfeindlicher Mensch bin, und ich bin auch nicht per se gegen die Quote, nur denke ich bei so viel Quote oft an einen alten Satz: "Vom Regen in die Traufe".
Aber was solls, es muss probiert werden, und wer weiss denn im voraus schon, ob Traufe wirklich schlimmer ist als Regen.
Nun dann auf zu der 50% Quote, ich bin dabei, zwar mit einigen Zweifeln, aber dabei!
Liefern?
Für mich stellt sich grundsätzlich die Frage, ob Menschen, die aufgrund einer Quote an eine bestimmte Stelle kommen und nicht wegen ihrer Durchsetzungsfähigkeit, dann am Ende auch liefern können.
Für mich ist die Quote in der Politik im Effekt das selbe, wie bei den olympischen Spielen, dass Frauen getrennt an Wettbewerben antreten, weil es sonsten kaum Frauen an den olympischen Spielen teilnehmen könnten, weil sie physisch Männern unterlegen sind.
Einige meinen aber das selbe, müsse auch für die Politik gelten. Wenn Frauen sich nicht durchsetzen können, dann muss man sie halt getrennt antreten lassen. Dass aber Frauen, die nicht unter dem Prinzessinensyndrom leiden, und warten bis man sie abholt, wie Veronika Stirner-Brantsch, jetzt nicht in die Special-Olympics-Klasse degradiert werden möchte, ist für mich einleuchtend.
Antwort auf Liefern? von gorgias
"Physisch unterlegen" also,
"Prinzessinensyndrom", "abholen", "Special-Olympics"-Klasse und dann auch noch "degradiert"... und das alles aus dem Off. Ist nicht gerade, sagen wir mal, die feine englische Art, oder, und eigentlich kommentiert sich dein Kommentar von allein. Aber vielleicht hilft's dir ja, zu wissen, dass z. B. die Merkel eine (sogar doppelte) Quotenfrau ist
http://www.aliceschwarzer.de/publikationen/blog/?tx_t3blog_pi1%5BblogLi…
So viel zu "Prinzessinnensyndrom" und "abholen kommen". Und wenn du jetzt noch so freundlich wärst, mir glaubhaft zu erzählen, dass du als zweifelsohne intelligenter Mensch tatsächlich glaubst, Frauen seien in der Politik so zaghaft vertreten, weil sie "nicht durchsetzungsfähig" und den Männern "physisch" unterlegen seien (was dieser "Vergleich" soll verstehe ich leider nicht, außer, du willst daraus auch gleich auf eine intellektuelle Unterlegenheit schließen), und mir dann noch erklärst, wie gewisse und gar nicht wenige männliche Prinzessinnen samt Syndrom und *very*Special Olympics usw. usf. nach deinen Vorgaben in die Politik und auch sonst und dort ganz nach vorne (ge-)kommen sind, dann vielleicht, wer weiß, revidiere ich sogar meine Meinung, dass diese Welt erst wieder rund laufen kann, wenn Frauen mindestens zur Hälfte und tatsächlich über sie und ihre Geschicke (mit-)bestimmen können. Und nicht zuletzt: Treten Frauen keineswegs, wie du sagst, "getrennt an".
Antwort auf Liefern? von gorgias
ich will nicht
daraus auf eine intellektuelle unterlegenheit schließen, sondern was die Frauenquote impliziert: So wie es in den olympischen Spielen nicht möglich ist, dass Frauen direkt gegen Männer antreten, weil sie eben physiologisch diesen für die Ausübung olympischer Disziplinen unterlegen sind, so soll die Frauenquote davor schützen dass Frauen in der Politik direkt gegen Männer antreten müssen.
Die Quote ist und bleibt eine Degradierung von Frauen. Wenn bis jetzt nur wenige Frauen das Machtspiel verstanden haben und sie sich selbst oft im Wege stehen, dann muss es hier nicht die Quote richten, sondern ein Gesinnungswandel der Frauen stattfinden.
Was zur rethorischen Spagat von Alice Schwarzer angeht, möchte ich nur darauf hinweisen was geschehen wäre, wenn Merkel nicht den Machtinstikt gehabt hätte: Man hätte sie einfach abserviert. Aber Sie war es die Kohl, Merz und Stäuber abserviert hat und die Ministerpräsidenten der Union-geführten Länder in schacht hält. Sie als Quotenpräsenz hinzustellen ist nicht nachvollziehbar. Dort wo Frau Merkel sich jetzt befindet hat sie keiner Quote zu verdanken, auch wenn sie es geschafft hat dank einer Quote den Fuß in die Tür zu bekommen soll nicht darüber hinwegtäuschen, dass es auch jene gibt die den ersten Schritt in die Politik nicht einer Quote verdanken. Zumal ist auch darauf hinzuweisen, dass Merkel eine Quereinsteigerin war. Es gibt aber genug fälle in denen man Posten mit Quotenfrauen besetzt um dann ein Laienspiel vorgeführt zu bekommen: Wie Christina Schröder die zwischen Ponyhof und Flexiquote hin un der pendelt. Oder wie Catherine Ashton, die Hohe Vertreterin der Europäischen Union für Außen- und Sicherheitspolitik, die überall wie die dumme Urschel hinten nachrennen darf.
Und Frauen können ja über die Geschicke zur hälfte Mitbestimmen und zwar über das aktive Wahlrecht sind Frauen in unserer Gesellschaft die absolute Mehrheit der Wählerschaft. Wenn sie aber mehrheitlich Männer wählen so ist das wohl ihre Entscheidung. Frauen wollten die Gleichberechtigung und sind seit der Reform des Familienrechts in den 70ziger Jahren den Männern rechtlich gleichgestellt. Wenn aber das was rauskommt einigen nicht in ihr Weltbild passt, dann ist das noch keine Rechtfertigung diese Gleibberechtigung wieder durch eine Quote abzuschaffen zugunsten einer Mehrheit der Gesellschaft.
Die feine englische Art der Männer?..der Frauen?
Ich weiß jetzt nicht, liebe Silvia, ob ich vorn oder hinten anfangen soll. Doch die feine englische Art erkenne ich weder in deinem Beitrag noch in deinen Antworten. Ich will jetzt nicht in erster Linie polemisieren!
Habe gerade eine 20-minütige Diskussion zu diesem Thema im Radio (Sender Bozen) gehört, wo nur von Frauen darüber diskutiert worden ist.
Es stimmt, Quoten helfen einer Minderheit (sind Frauen eine Minderheit?), ihren gebührenden Platz einzunehmen: z. B. der Stellen-Proporz bei uns. Wir mussten die Plätze dann aber auch einnehmen. Wir mussten selber dafür sorgen und nicht darauf warten, bis es die Italiener für uns erledigen. Warum sind 40% weibliche Mitglieder bei der SVP nicht in der Lage bei den Vorwahlen eine Quote von 30% zu gewährleisten? Aber es wählen ja nicht nur Frauen Frauen sondern auch Männer - und trotzdem nicht! Warum wählen die Frauen nicht Frauen? Rosa Franzelin und Sabine Kasslatter waren oft der Meinung, dass sie in erster Linie wegen der Männer so gut gewählt wurden. Zudem kamen in der Vergangenheit erfolgreiche Politik-Frauen ja über Männer in die Politik: Kasslatter über Kusstatscher, Stirner Brantsch direkt und Julia Unterberger indirekt über Zeller.
Von den sogenannten Quotenfrauen bei der SVP gefällt mir die Roselinde Gunsch Koch am besten. Sie ist auch über die Quote in die Politik gekommen. Sie hat sich meines Erachtens mit ihrer pragmatischen und umgänglichen Art Respekt verschafft und wurde so auch zur Bezirksobfrau gewählt. Sie ist in dieser Rolle nicht nur im Vinschgau anerkannt. Gestern bei den Vorwahlen hätte sie sich aber nicht - der Quote vertrauend - zurücknehmen müssen, sondern es auf die Wahl darauf ankommen lassen müssen.
Oft ist das Spiel, das die SVP-Frauen in ihrer Partei spielen, nicht ganz durchsichtig. Z. B. warum hat sich keine bei den Vorwahlen um den Spitzenkandidaten der Wahl gestellt? Anscheinend tun sie sich das auch nur an, wenn sie sicher sind, gewählt oder nominiert zu werden!
Antwort auf Die feine englische Art der Männer?..der Frauen? von Sepp.Bacher
Ich glaube nicht, dass J
Ich glaube nicht, dass J.Unterberger indirekt über Zeller in die Politik kam, sondern weil sie, wie sie selbst sagt, eisernen Willen, Geld und die "Lust sich immer wieder bei den Wählern anzupreisen" (siehe letzte FF) besitzt. Außerdem hat sie neben zwei Doktoraten, einer gutgehenden Kanzlei noch zwei gut gelungene, selbständige Kinder (mit)erzogen und lebt in einer halbwegs intakten (nehme ich an), zweiten Ehe. Diesen Spagat schafft durchaus nicht jede, denn dazu muss man sich erst einmal von alten Mustern und Schuldgefühlen usw. befreien können und sich das aneignen, was Männer schon immer hatten: Zielstrebigkeit, strathegisches Denken und eine gewisse Kaltschneuzigkeit oder eine tiefverwurzelte Matriarchenart vorweisen wie, mit Verlaub, Roselinde Gunsch Koch. Ich glaube, Frau muss sich erst zur Politikerin entwickeln und dazu brauchts die Quote, sonst gehts zu lang, basta!
Antwort auf Die feine englische Art der Männer?..der Frauen? von Sepp.Bacher
Mittagsmagazin
Hallo nochmal Sepp, ich habe mir grade auf deinen Tipp das Mittagsmagazin von heute reingezogen und finde, dass darin deine Fragen wie oben sehr gut und recht erschöpfend beantwortet wurden. Insbesondere V. Stirner hat m. E. sehr gut erklärt, mit welchen Schwierigkeiten und Hindernissen Frauen auf ihrem Weg in die Politik zu kämpfen haben, und ich denke, sie dürfte über jeden Verdacht erhaben sein. Dann war da noch ich glaube Frau Deeg, die sagte, dass sehr viele Frauen wohl auch Schwierigkeiten haben, Familie + Beruf + ein politisches Amt unter einen Hut zu kriegen (sehr mächtiger Aspekt, m. E.).
Keine Minderheit
Natürlich nicht, lieber Sepp, nein, eine Minderheit sind die Frauen tatsächlich nicht, obwohl man das doch glatt meinen könnte, wenn man sich da draußen umschaut... Warum das alles so ist, wie du's beschreibst? Ja, das wüsste ich auch gern, jedenfalls aber ist es bestimmt nicht so, weil Frauen nicht können würden, was Männer können, auch wenn das so gern suggeriert würde, oder?! War ich polemisch? und nicht fein englisch? Das tut mir leid, war nicht meine Absicht; aber ich finde es schon ärgerlich, wenn Frauen die Quote abwerten. Manche Frauen haben vielleicht, kann das sein?, das Zeug zum "Alphatier", wie vielleicht die J. Unterberger und V. Stirner, und finden für ihre politische Karriere vielleicht dazu auch noch günstigeres Terrain vor (Weiss Heid beschriebt's), aber das heißt noch lange nicht, dass alle Frauen, die in die Politik wollen sollen, auch Alphatiere sein müssen (die männlichen Politiker haben ja wohl auch nicht alle das Zeug zu einem Magnago oder Obama oder Schröder oder wie sie alle heißen, nicht wahr?!), nichtsdestotrotz aber durchaus sehr fähige und wertvolle Politikerinnen sein können oder sind. Bloß müssen die erst mal wohin kommen, und das in einem eher feindlich gesinnten Umfeld und unter eher ungünstigen Voraussetzungen. Da geht ohne Quote gar nix. Ob sich Frau erst zur Politikerin entwickeln muss, wie Weiss Heid sagt, wüsste ich jetzt nicht, jedenfalls glaube ich nicht, wie ich das herauslese, dass der politische Mann, dessen Art und Wesen, der unbedingte Maßstab sein muss. Nicht alles ist doch schließlich gut nur, weil's immer schon so gewesen ist :-)
Antwort auf Keine Minderheit von Sylvia Rier
Silvia hat recht, dass mir
Silvia hat recht, dass mir bei den Frauen die Alphatiere auffallen, die auch noch Kurse bei Christine Bauer-Jelinek absolviert haben. Deswegen meine ich, dass sich die Frau in der Politik erst entwickeln muss, damit sich was verändert, aber das ist auch in fast allen Berufen so: das patriarchalische Systeme ist zu alt, um schnell neuen Mustern Eintritt zu gewähren. Außerdem hab ich einmal gehört, das System selbst hat Angst vor Veränderung. Aber vielleicht gehts schnell, wenn mal der point de non retour erreicht ist und die Mehrheit erkennt, dass die weiblichen Werte des Bewahrens die gute alte Mutter Erde wieder grunderneuern....
Zuerst wird Julia Unterberger
Zuerst wird Julia Unterberger als Opfer einer fehlenden Quote hingestellt um dann sie hier wiederum Powerfrau stielisieren die ohne Beziehungen es schafft aufgestellt und in den Landtag gewählt zu werden.
Bitte entweder das eine oder das andere.
Und noch was:
"Ich glaube, Frau muss sich erst zur Politikerin entwickeln und dazu brauchts die Quote, sonst gehts zu lang, basta!"
Jetzt verstehe ich endlich was die Nobelpreisträgerin und Feministin Doris Lessing gemeint, hat als sie sagte sie finde das Emanzentum als denkfaul und heimtückisch.
Antwort auf Zuerst wird Julia Unterberger von gorgias
Doris Lessing, meint selbst
Doris Lessing, meint selbst die 'dümmsten, ungebildetsten und scheußlichsten Frauen können die herzlichsten, freundlichsten und intelligentesten Männer' niedermachen, ohne das irgendjemand was dagegen tut.
Sie hält diese Emanzen-Kultur für 'denkfaul und heimtückisch'. Wenn Du glaubst, dass das hier passiert, Gorgias, dann verabschiede ich mich von dieser Plattform, denn Arroganz und Unverständnis erlebe ich schon genug da "draußen". Übrigens habe ich nicht behauptet, J.U. sei ohne Beziehung in den Landtag gelangt, ich sagte ohne die Hilfe ihres Exmanns, wie behauptet wurde und das "basta" war scherzhaft gemeint. Über die Entwicklung zur Politikerin habe ich Silvia geantwortet.
Antwort auf Zuerst wird Julia Unterberger von gorgias
Was Doris Lessing damit meint:
/Sie hält diese Emanzen-Kultur für 'denkfaul und heimtückisch'./
Im Original heisst es: "Lessing, who became a feminist icon with the books The Grass is Singing and The Golden Notebook, said a "lazy and insidious" culture had taken hold within feminism that revelled in flailing men. "
"had taken hold within feminism" bedeutet hat sich des Femnismus bevollmächtigt.
Somit ist die kursierende Übersetzung mit "diese" eine Abmilderung von der originalen Aussage. Doris Lessing meint den Feminismus als gesamtes.
Weiters wird dies noch untermauert mit diesem Interviewauszug:
You are best-known for the “The Golden Notebook,” which came out in 1962 and has since been hailed as a feminist classic, a label you seem to reject.
I don’t think that the feminist movement has done much for the characters of women. I mean, we have produced some monstrous women. What has happened is that given the scope to women to be critical and unpleasant, by God they have taken it, so men are suffering from it.
Somit ist es "die" und nicht "diese".
/ Wenn Du glaubst, dass das hier passiert, Gorgias, dann verabschiede ich mich von dieser Plattform, denn Arroganz und Unverständnis erlebe ich schon genug da "draußen"./
Wenn du dich in die Opferrolle zurückziehen und schmollen möchtest, dann ist das deine Entscheidung. Ich halte jedenfalls Präpotenz und apodiktische Aussagen aus.
/Übrigens habe ich nicht behauptet, J.U. sei ohne Beziehung in den Landtag gelangt,/
Was ist aber dann von dieser Aussage zu halten:
/Ich glaube nicht, dass J.Unterberger indirekt über Zeller in die Politik kam, sondern weil sie, wie sie selbst sagt, eisernen Willen, Geld und die "Lust sich immer wieder bei den Wählern anzupreisen"/
Dass sie von jemanden anderen Hilfe erhalten hat als von Berger, oder dass Sie es quasi allein geschafft hat?
/ das "basta" war scherzhaft gemeint./
Tut mir leid, aber diese Wendung hebt sich nicht vom Rest ab und kommt mir mit der präpotenten Art des übrigen Textes wie aus einem Guß vor.
/Über die Entwicklung zur Politikerin habe ich Silvia geantwortet./
Auch wenn eine Aussage an Silvia gerichtet war und die andere an jemand anderem, so ensteht hier kein kongruentes Gesamtbild von Julia Unterberger. Na ja, ein bischen wie mans halt braucht.
Frontalangriffe
Es ist schon bemerkenswert, dass eine Plattform 1:1 den Mix der Charakterköpfe unserer Gesellschaft wiederspiegelt. Eine Gesellschaft hat keinen Moderator. Eine Plattform auch nicht. Eine Diskussionsrunde schon oder meistens. Ich hasse Moderatoren, speziell jene, die den Auftrag erfüllen, die Diskussion zu "steuern". Eine Plattform ist also eine Diskussion ohne Moderator. Und das ist gut so. Dass wir uns aber mit Respekt begegnen und einen Gesprächsstil wählen, der nicht unbedingt verletzend wirkt oder gar beleidigend, sollte schon vorausgesetzt sein.
Frontalangriffe bringen gar nichts, außer den Qualitätsverlust oder das Ende von salto. So, wie man in den Wald ruft, so hallt es zurück.
Und es soll sogar Leute geben, die für eine Kritik an ihrer frechen Art sich nicht schämen, vom Kritiker eine Entschuldigung zu fordern.
Antwort auf Frontalangriffe von Sebastian Felderer
So ist es.
Sebastian, ich stimme dir voll zu, du hast mal wieder die richtigen Worte gefunden. In manchen Beiträgen der letzten Woche geht es schon hart an die Grenze der Grundsatzregeln eines angemessenen und respektvollen Austauschs von Gedanken und Meinungen. Ich denke auch, dass manche Leute, wenn sie dermaßen aggressive Texte lesen, sich erst gar nicht aktiv an der Diskussion beteiligen, weil sie befürchten, dann gleich mit unangenehmen Ausdrücken beworfen zu werden - das mag sich nicht jede/r antun, und das ist auch verständlich.
(Entschuldigung, das hat hier mit dem eigentlichen Thema nichts zu tun ("Quote/nfrau"), doch ab und zu können wir Mitglieder der Community uns doch gerne gegenseitig auf dies und jenes aufmerksam machen, oder?)
Bei diese Gelegenheit wünsche ich allen ein angenehmes Wochenende. :)
Antwort auf Frontalangriffe von Sebastian Felderer
Konstruktive Kritik
Wenn das so ist wie ihr sagt, Sebastian und Sybille oder Sybille und Sebastian, wovon ich ausgehe, dann fände ich es allerdings sinnvoll und konstruktiv und produktiv, wenn jeweils zum gegebenen Zeitpunkt und an der gegebenen Stelle moniert würde, damit's auch sicher alle verstehen & mitkriegen und sich korrigieren/um Entschuldigung bitten & dazu lernen können :-)
Gorgias hat ja recht
recht recht recht, in mancherlei Hinsicht. Richtig ist es deshalb aber noch lange nicht. Was also tun? Die Dinge so lassen, wie sie sind, und nochmal ein paar Tausend Jahre warten, bis sich Gerechtigkeit (!) zwischen den Geschlechtern von allein hergestellt hat bzw. die Frauen entnervt und entkräftet das Handtuch geworfen haben? Historisches Unrecht bemühen? Nein, was es vielmehr braucht/bräuchte, ist Einsicht, viel Einsicht und Fairness und Fairplay, vonseiten der Männer, die aber in ihrer leider überwältigenden Mehrheit nichts davon imstande sind, aufzubringen. Übrigens: Vielleicht wisst ihr ja, Weiss Heid und Gorgias (übrigens: kennt ihr euch? weil ihr so herzhaft streiten könnt?), warum der Mann seit so langer Zeit die Welt in seinem eisernen Griffe hält und die Frau gleich mit?! Wie kam's dazu? Wie ist es möglich? Allerdings wäre das Wissen darum zwar interessant, aber bringt uns bzw. die Frauen unmittelbar wohl auch nicht weiter.//Jedenfalls ist die Quote keineswegs eine Degradierung von Frauen, Gorgias junger Mann, sie ist vielmehr ein upgrade, ein technisches Instrument, mit dessen Hilfe ebenbürtige Startbedingungen hergestellt werden können (Betonung auf Start(!!). Ab da (laufen wir den Männern dann absolut gleichberechtigt voraus ;-) ) laufen, siegen, verlieren Männer und Frauen als gleich berechtigte Bewerber/Konkurrenten. Du bringst es ja übrigens bei Merkel selbst hervorragend auf den Punkt: Mit der Quote kriegen wir den Fuß in die Tür, und nur diese ist ihre Aufgabe, den wir sonst wenn überhaupt in 3.000 Jahren erst dorthin bekämen, aber - beachte! - nicht, weil wir's nicht können würden, sondern weil die Übermacht und der Widerstand der Männer gar zu massiv sind (sie durften ja lange üben). Ab dort aber - und das hatte ich mit "liefern!" gemeint in meinem Beitrag - gibt's keine Start- und auch sonst keine "geschenkten" (Start-)Vorteile, kein handicap mehr für Frauen, wir werden uns durchsetzen und beweisen und weiterkommen und abtreten und aufsteigen und stürzen, manche von uns mit Machtinstinkt à la Merkel und andere mit weniger Killerinstinkt usw. in der Hierarchie nach oben und nach unten. Die Schröder? Die wird ersetzt werden, von einer anderen Frau, die's vielleicht/hoffentlich besser macht/kann. By the way: Unser Laimer beispielsweise, der wird/wurde ja auch (hoffentlich) von jemandem (einem Mann) ersetzt (werden), der's besser kann, und dabei war er ja nicht einmal ein Quotenmann gewesen, der Laimer, sowas aber auch... Und wie ist das übrigens, Gorgias, weil du die Ashton ins Spiel bringst, mit van Rompuy: Quotenmann? Er macht ja nun wahrlich nicht immer die Über-Figur, oder? Aber weißt du was? Ich habe mir gestern überlegt: Womöglich spüren ja jetzt unsere Männer auffrischenden Gegenwind und ahnen, dass Frauen in der Politik bald nicht mehr ein vernachlässigbares "Urschelphänomen" sein werden, das sie mal mehr mal weniger gönnerhaft a bissl tien lossn können, und so stellen sie sich vorsichtshalber lieber wieder in der Mauerformation auf (s. die Schwierigkeiten von V. Stirner, auf die Liste zu kommen). Denn natürlich beherrschen wir es, das Spiel mit der Macht, nicht besser und nicht schlechter wie deine Geschlechtsgenossen auch (warum gehe ich eigentlich davon aus, dass du Vermummter ein Mann bist???): die Frage ist lediglich, ob es der Maßstab ist/sein soll/sein muss. Aber darüber sprechen wir dann, wenn gerechte Machtverhältnisse hergestellt sind :-)
Antwort auf Gorgias hat ja recht von Sylvia Rier
Was passiert die nächsten 6000 Jahre?
Als erstes Frage ich mich wie sie darauf kommen mich mit "jungen Mann" anzusprechen, mit dem sie implizit auf die eine eventuelle Unreife meiner Gedanken hinweisen möchten. Ich habe Sie bis jetzt auch nicht mit "altem Weib" abgesprochen um auf die verwirrheit Ihrer Gedankengänge anzusprechen.
Jetzt auf die Frage was passiert die nächsten 6000 Jahre? Das Patriarchat ist ca 6000 Jahre alt und hatte seine Entwicklung in den ökonomischen Verhältnissen, manche sagen die Rinderhaltung, zumindest führte Sie dort zur Bildung patriarchaler Gesellschaften. Wenn es nicht die Rinderwirtschaft alleine war so war es der Vorteil im Ackerbau physisch mehr kraft zu haben.
Der ökonomische Vorteil von physischer Kraft ist in einer Wissens- und Informationsgesellschaft nicht mehr vorhanden. Somit brechen die Machtverhältnisse auf. Wer sich die Geschlechterrollen vor 40 Jahren und heute ansieht, wird bemerkent dass er in einer ganz anderen Welt lebt. Dieser Prozess ist noch lange nicht abgeschlossen und es wird sich fortsetzen und es wird keine 3000 Jahre brauchen. Wie weit es aber geht hängt aber stark von den Neigungen und Interessen der Frauen selbst ab.
Das wahre Problem ist nicht dass sich unsere Gesellschaft nicht schnell genug ändern würde, sondern dass es Frauen gibt die im Ihrem Denken so verstockt sind dass sie noch in den 70zigern leben. Die sich von der Opferrolle nähren und nicht den eigenen Antrieb besitzen weiter zu kommen.
Es gibt aber genug von denen die einen haben: In Südtirol gibt es drei Parteien (ohne die Grünen mitzuzählen) die von Frauen geführt werden. Wenn eine Frau zum Zug kommen will, dann soll sie sich wie jeder andere in einer Partei hocharbeiten und nicht dank ihrer Geschlechtsorgane irgendwo hochgehievt werden.
Das die Qualität der Quote:
Eine Quote ist und bleibt eine Degradierung für Frauen, weil sie nicht aufgrund ihrer Qualität irgendwo hin kommen sondern dank Ihrer Geschlechtzugehörigkeit. Die Frauenquote ist eine Invalidenquote, die jene Frauen, die es ohne diese geschafft haben weiter zu kommen, degradiert.
Sehr geehrter Herr Gorgias
es gut mir wirklich außerordentlich leid, wenn ich mich in meiner Altersverwirrtheit falsch ausgedrückt und Sie als "jungen Mann" bezeichnet habe. Ich nehme diese Aussage hiermit zurück und entschuldige mich ausdrücklich für meinen Fauxpas. Ihnen weiterhin viel Glück auf Ihren Wegen.
Antwort auf Sehr geehrter Herr Gorgias von Sylvia Rier
Hab nachgedacht, auch über
Hab nachgedacht, auch über die vorgeworfene Opferhaltung und da ist durchaus was dran. Auch sonst stimmt vieles. Quote und basta klingt arrogant, Altfemministin passt nicht, eher kampfesmüde, nicht denkfaul, aber ich versteh was damit gemeint ist und kann dem zustimmen. Hab viel Unrechtes gesehen, auf allen Seiten, ein gleichgewichtiger Start (für alle) ist mein Ideal und ganz nebenbei in der Verfassung verankert. Wär schön, wenn jeder sich an dem Gorgiasprinzip des "den eigenen A....bewegen" halten würde, die Verantwortung übernehmen, auch für die Fehler, gleiche Rechte für alle und auch gleiche Pflichten. Keine Privilegien, für niemanden, keine Finanzierungen der Parteien, kein Schieben, wurschteln, Vetterln und Bezirzen.... kommt an die Demokratie ran....Namaste