Wenn "Kunst" von "Können" kommt, dann ist das hier Kunst. Jedes Mal, wenn ich an dieser Parade-Formation von "Schabe"-Pyramiden, von denen der Zöggele-Bauer letzten (oder vorletzten?) Sommer etwa 12 in absoluter Perfektion vor dem Schlern postiert hatte, vorbei lief, tat mein Herz einen Freudenhüpfer, angesichts der Sorgfalt, Achtsamkeit und Mühe, die in dieser Arbeit stecken, aber auch des großen Respekts, der hier auch dem "niedrigsten" Material gezollt wurde. Die meisten Menschen würden dieses ganz und gar widerspenstige und unregelmäßige Kleinzeug vermutlich in einem großen Haufen abbrennen. Mich beeindruckte aber auch die schier übermenschliche Geduld, die in dieser Arbeit steckt und glücklicherweise selbst in unserer schnelllebigen und ungeduldigen Zeit hie und da noch überlebt hat. Die Hoffnung bleibt, dass dieser Kunstsinn nicht gänzlich aussterben möge.
Versöhnung
Ja, wenn man das sieht, dann versöhnt man sich wieder mit der forcierten Heimatliebe der Landespolitik der letzten Jahrzehnte... in anderen Regionen Italiens hat man so was größtenteils verhungern lassen...
Antwort auf Versöhnung von Frank Blumtritt
Versöhnt
mit sehr vielem, finde ich, ich verstehe allerdings nicht genau, was du mit der forcierten Heimatliebe meinst. Bissl Sarkasmus? Das Tun und Lassen dieses Bauern hier ist halt jedenfalls 100 Prozent authentisch, ich denke nicht, dass die Landes- oder welche Politik auch immer - und sei es geringfügigst - mit hinein spielt. Aber schön, dass du wieder hier bist (warst im Urlaub? Entziehungskur ;-) ??
Antwort auf Versöhnung von Frank Blumtritt
Authentisch
Hallo, ja bin wieder zurück (von der Arbeit). Nix Urlaub oder Entziehungskur (da hätte ich nämlich sicher mehr Zeit zum surfen gehabt!)... Bin eher Gelegenheits-Blogger, damit ich nicht noch einer Sucht verfalle... Wie viel Zeit verbringst du eigentlich an der Tastatur..?
Whatever, mit forcierter Heimatliebe meine ich das ganze TingelTangel der Schützen, Trachtengruppen, Jodler-Image, usw..., was einerseits dem Tourismus, andererseits der Identitätsbewahrung der "autochtonen" Bevölkerung dient und letztendlich - und das ist sehr positiv - zur Bewahrung der ländlichen Besiedelung mit allem Landschaftsschutz, Respekt vor der Natur und Wahrung einiger authentischer Traditionen geführt hat (siehe deine schianen Bildln..)
Authentisch sein ist nicht einfach für einen verarmten Bauern, sagen wir mal in der Po-Ebene oder auf dem Appenin, dem die Kinder weglaufen und dem vermittelt wird, dass seine Kultur nichts wert ist und er auf seinen Wiesen doch lieber in Lagerhallen investieren sollte. Dazu braucht es eben Subventionspolitik und viel Knete. Ohne das wären die Bergbauern wohl kaum konkurrenzfähig (kaum sind sie es, ist übrigens rasch die Romantik weg...).
Die Stengel-Schabe
Habe auch nach Frank gefragt. Drum habe ich schnell reingeschaut.
Keine Entziehungskur? Frank, denk mal, ganz abgesehen von deiner punktgenauen Definition von forcierter Heimatliebe, aber ich stelle mir vor, dass die Schabe deiner verqualmten Glühstengel genauso groß wäre. Würdest du sie so schön stampeln, könntest du sie nicht mehr rauchen, dafür aber das Foto in salto stellen. Würde sicher das Foto des Jahres werden, jedenfalls für dich und deine Gesundheit.
Antwort auf Die Stengel-Schabe von Sebastian Felderer
stapeln
... sollte natürlich stapeln heißen. Sorry!
Antwort auf Die Stengel-Schabe von Sebastian Felderer
Stengel-Schaben
Hallo Sebastian, schön dass du noch an mich und meine Gesundheit denkst! Du wirst es nicht glauben, aber ich habe viel über euren Blogger-Überfall auf meine schwächste Seite nachgedacht und sobald ich es packe mit dem Aufhören, wirst speziell du in meinen eventuellen Memoiren einen Ehrenplatz finden. Der Tag ist nicht fern...!
Antwort auf Die Stengel-Schabe von Sebastian Felderer
Faraway so close
Jeder Tag ist gut, Frank, ob fern oder nah. Das entscheidest du ganz allein. "Faraway so close" heißt eine unserer Kolleginnen auf salto. In deine Memoiren musst aber schon uns beide hineinnehmen, Silvia und mich, denn wir sind pari merito. Ich wäre ganz bestimmt stolz auf dich und auf uns , wenn wir es geschafft hätten. Wäre nämlich wirklich was Unvergessliches, Nützliches und Wertvolles, würde einen salto di gioia verdienen. Lass den Gedanken nicht mehr fallen und bereite dich moralisch auf den Angriff gegen dich selbst vor. Hast ja einen riesigen Vorteil: Es wird dir nicht gelingen, einen Überraschungsangriff zu starten.
Tastaturzeit, authentisch (bzw. umgekehrte Reihung)
So ganz bin ich nicht einverstanden mit deiner These, im Gegenteil, ich glaube vielmehr beobachtet zu haben, dass man immer dort "authentisch" ist, wo nicht so viel Geld vorhanden ist? Diese Authentizität ist dann auch wirklich authentisch = nicht gewählt und/oder gewollt/bemüht, sondern einfach, weil die Dinge so sind, wie sie sind. Das ist dann ehrlich, oder? Meine Tastaturzeit? Eher viel, arbeitsbedingt, aber auch wieder nicht sooo viel, wie man vielleicht meinen möchte :) Ich lebe und arbeite all-in-one, bin also praktisch an 365 Tagen ab 05.30 Uhr aktiv - da kann man ganz schön was rausschinden (und Prioritäten immer wieder umschichten), umso mehr, wenn man eher der nervöse, schnelle Typ ist. Und natürlich, du weißt eh: multitasking women ;-)
Antwort auf Tastaturzeit, authentisch (bzw. umgekehrte Reihung) von Sylvia Rier
multitasking und timesharing
Ja, ja die Silvia ...... ich habe euch gewarnt, die unscheinbare Powerfrau.
5.30 Uhr, da drehen sich die Männer noch einmal auf's andere Ohr. Früher hieß es: Fließend Deutsch und warmes Wasser. Heute heißt es : Fließend Deutsch, Italienisch und Englisch, Multitasking und Timesharing, Blogging und alles Paletti. Und das in wunderbarer Lage mit Blick auf den Schlern und grüne, saftige Wiesen. Alles im Griff und dazu noch in salto mit einem Themenspektrum von A bis Z. Und in einem Land mit solchen Menschen soll es nicht aufwärts gehen? Da kann jedenfalls ich die Quote ruhig vergessen.
Antwort auf Tastaturzeit, authentisch (bzw. umgekehrte Reihung) von Sylvia Rier
Geld und Authentizität
High multitasking woman,
Maslow docet: zuerst die Grundbedürfnisse (Nahrung, Kleidung, Wohnen...), dann die sozialen (Nähe, Zuneigung...) , dann die höheren, zu denen die Selbstrealisierung und kulturelle Identität (und deine Schaben) gehören. Geld ist also schädlich, sobald entweder zu wenig (andere Sorgen als Schaben haben) oder zu viel davon verfügbar ist. In letzterem Fall werden die Schaben dann zu kitschigen Deko-Zwecken industriell nachgemacht... und Heidi-Land grüßt ;-)
Kleiner Exkurs für Frank
Ein Betthupferl für dich, weil übermorgen (!) Weltnichtrauchertag ist (hab ich grad gelesen, nicht, dass mich das was anginge ;) Die authentische Sache bzw. Heidiland, da nähern wir uns an, aber so ganz, fürchte ich, sind wir noch am selben Punkt angekommen... Vielleicht wird's ja noch, vielleicht fällt mir ja was ein.
http://www.infranken.de/ueberregional/Drei-Viertel-der-Bayern-verzichte…