Wirtschaft | Pestizide

"Wir sollten uns trauen, das ehrlich zu handhaben"

Wie verträgt sich die Vision vom begehrtesten Lebensraum Europas mit der internationalen Berichterstattung über Mals? Antworten von IDM-Präsident Thomas Aichner.

salto.bz: Auf der Homepage der IDM liest man: Wir arbeiten daran, dass Südtirol der begehrteste Lebensraum Europas wird. Wie sehr steht Ihnen dabei die internationale Berichterstattung über den Kampf für ein pestizidfreies Mals im Weg, Herr Aichner?
Thomas Aichner: 
Solche Dinge gehören zu einem Lebensraum dazu. Noch dazu zu so einem engen wie Südtirol, wo nur 6 % der Fläche bebaubar sind. Da liegt es in Natur der Sache, dass es Konflikte und unterschiedliche Meinungen gibt. Ich glaube, dass wir uns nicht scheuen dürfen, dazu zu stehen, und habe auch keine Angst davor, wenn andere Medien das thematisieren. Also, wenn mich jemand darauf anspricht, sage ich: Ja. das ist ein Problem, da sind wir dran und arbeiten.

In welche Richtung arbeiten Sie?
Ich kann ihnen heute noch nicht genau sagen, was die Lösung ist. Aber ich glaube, es wäre ein totaler Fehler zu versuchen, diese Diskussion unter den Scheffel zu stellen. Wir können nicht sagen, wie sind ein Lebensraum, und dann einen ganz wichtigen Aspekt dieses Lebensraums touristisch verschweigen. Das wollen wir nicht.

"Man muss schon sagen, dass die Diskussion um Mals sicher geholfen hat, vielen Verantwortlichen die Augen zu öffnen."

Doch die IDM zeigt in Ihrer Kommunikation großteils das, wofür in Mals gekämpft wird. Pioniere der Nachhaltigkeit, naturbelassene Landschaften statt monotoner Apfel-Plantagen, aus denen Sprühnebel aufsteigt....Betreiben Sie Green-Washing?
Ich traue mich zu sagen, dass wir im Gegensatz zu anderen alpinen Regionen sicher kein Green Washing betreiben. Denn wir lehnen Bildbearbeitung und Bildveränderung ab. Wenn bei uns auf einem Foto ein Liftmasten zu sehen ist, bleibt er drinnen. Aber natürlich ist es unsere Aufgabe, Südtirol attraktiv und begehrlich zu machen. Und deshalb stellen wir in der Kommunikation immer spannende Geschichten und Persönlichkeiten in den Vordergrund. Alles andere wäre kontraproduktiv.

Wie eben Berichte über Giftwolken oder eine industriell betriebene Monokultur...
Noch einmal: Die Apfelproduktion gehört zu Südtirol dazu, ist Teil unserer Kultur. Und wir sollten uns trauen, das ehrlich zu handhaben. Wir sind ein ganz normales kleines europäisches Volk mit allen normalen europäischen Problemen, und die müssen wir auch nicht verstecken. Mir tut die Diskussion allerdings für unsere konventionellen Bauern leid. Sie kommen nun ins Fadenkreuz, obwohl sie im Rahmen des integrierten Obstanbaus viel strengere Regeln einhalten als es die EU verlangen würde. Über andere Regionen, die hart an die Grenzwerte gehen, wird dagegen überhaupt nicht berichtet. Wenn ich ein Bauer wäre, würde ich mir denken: Dann kann ich gleich ans Limit gehen, weil geschimpft werden wir ja sowieso.

"Wir können nur sagen: Lieber Bauernbund, der europäische Trend geht ganz klar in diese Richtung."

Ihr Kollege Marco Pappalardos hat im Rahmen der Toblacher Gespräche einmal angedeutet, die damalige SMG werde "die Lage beobachten und handeln, wenn der Apfel nicht mehr zu den zentralen Botschaftern Südtirols gezählt werden kann“. Laut Ihnen gibt es diesbezüglich aber keinen Handlungsbedarf?
Nein, überhaupt nicht. Ich fände es schlimm, wenn wir den Auftrag haben, das Land Südtirol zu kommunizieren und dann sagen: Der Apfel ist ein Massenprodukt, den wollen wir nicht. Der Apfel gehört dazu! Ich persönlich bin auch kein Freund von Hagelnetzen und diesen Dingen, aber das ist im Moment einfach die Realität und wir müssen gemeinsam schauen, wie wir da wieder raukommen. Vor allem müssen wir auch die Bemühungen des Bauernbundes und die 10.000 Familien sehen, die da dran hängen. Denn natürlich wäre die IDM lieber schon morgen eine Green Region. Doch wir sind realisitisch genug zu sagen, dass dorthin nur ein gradueller Prozess führen kann.

Gibt  es Ihres Wissens Urlauber, die wegen der Pestizid-Diskussion nicht mehr nach Südtirol kommen?
So weit sind wir jetzt nicht. Also, ich glaube, bei der Urlaubsentscheidung ist dieses Thema nicht signifikant genug. Wenn jemand solche Berichte liest,  sagt er höchstens: Aha, die Südtiroler haben halt auch ihre Probleme und es ist nicht alles Gold, was glänzt. Doch wenn ich da hinfahren will, fahre ich trotzdem hin.

Sieht man bei der IDM in Südtirols Landwirtschaft noch ungenutztes Potential in Sachen Bio und Nachhaltigkeit?
Absolut. Ich würde mich dabei zwar nicht nur auf Bio beziehen, sondern generell von mehr Nachhaltigkeit sprechen. Aber der Trend geht ganz klar in diese Richtung und ich glaube, das haben Politik und Bauernbund auch verstanden. Man muss den einzelnen Bauern nur einfach Zeit geben, sie in diese Richtung fördern und fordern, schulen und weiterbringen. Da gibt es künftig sicher auch politisch noch größeren Spielraum dafür.

"Wenn ich ein Bauer wäre, würde ich mir denken: Dann kann ich gleich ans Limit gehen, weil geschimpft werden wir ja sowieso."

Haben Sie darüber nachgedacht, ob es sinnvoll wäre, der Berichterstattung über Mal etwas entgegenzusetzen?
Nein, eine Gegenkommunikation kommt nicht in Frage. Mals gehört zu Südtirol, Mals ist Südtirol, und es wäre ganz schlimm, wenn wir Mals direkt oder indirekt angreifen würden. Was dort passiert, ist mutig und schön, und ein Zeichen der Selbstbestimmungstendenz der Tiroler, die wir einfach haben. Ich glaube, dass wir unabhängig von Mals überlegen müssen, wie wir die Qualität unserer Produkte noch besser kommunizieren können. Doch auch wenn ich es schade finde, dass man bei solchen Diskussionen immer in Schwarz-Weiß-Positionen verfällt: Man muss schon sagen, dass die Diskussion um Mals sicher geholfen hat, vielen Verantwortlichen die Augen zu öffnen.

Wofür?
Dafür, dass die Menschen bei diesem Themen sehr sensibel sind und dass die Mehrheit der Bevölkerung gesagt hat, das wollen wir nicht. Das ist für mich schon ein Indiz, dass wahrscheinlich auch die Mehrheit der Europäer beim Thema Pflanzenschutz sensibel ist und es deshalb wichtig ist, dass man es ernst nimmt.

Gibt es schon eine „Task Force Pflanzenschut“ zwischen IDM und Bauernbund?
Nein, das ist nun wirklich nicht Aufgabe der IDM. Wir können nur sagen: Lieber Bauernbund, der europäische Trend geht ganz klar in diese Richtung. Das hat der Bauernbund aber bereits verstanden und entwickelt sicher seine Strategien. Allein schon aus dem banalen Grund, dass Spritzmittel extrem teuer sind. Doch wie gesagt: Lassen wir den Bauern Zeit, schaffen wir mehr Anreize und versuchen wir, zu überzeugen. Denn ich bin davon überzeugt, dass Wertegemeinschaften immer stärker sind als Regelgemeinschaften.

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F. T. Do., 29.09.2016 - 21:38

Antwort auf von Sigmund Kripp

Na sowas . Welch ungeheurliche Nachricht. Der Biobaron hat wieder mal notwendig jemand ans Bein zu pinkeln. Er konnte wohl auch nicht schlafen. In seinen schlaflosen Nächten hat er sogar einen Namen gefunden. Ob er stimmt ? Das letzte Mal pinkelte er noch einen Friedrich an. Die kleinkarierten Brüder nehmen es nicht so genau. Hauptsache man kann sich erleichtern.

Do., 29.09.2016 - 21:38 Permalink
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Klemens Kössler Fr., 30.09.2016 - 08:10

Antwort auf von F. T.

Herr F.T.
Mit Ausgrenzung, Verleumdung und Diffamierung hat dieser Wahnsinn begonnen (bereits im Mittelalter) wo es geendet hat haben Personen welche ihre Mitmenschen mit "grenzenloser Verachtung" ausgelöst, also bitte ich mit Vorsicht bei Ihren Worten.
Eigenartig finde ich es doch dass über das Thema der Vernichtung Andersdenkender Menschen nicht geredet werden darf wo doch jeder davon spricht es darf kein Tabu geben.

Fr., 30.09.2016 - 08:10 Permalink
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Sigmund Kripp Do., 29.09.2016 - 12:25

Wie als Bestätigung meines eingangs gesetzten Posts kommt heute ein Mail mit Fragebogen und folgender Einleitung:

"der Südtiroler Bauernbund erarbeitet zur Zeit in Zusammenarbeit mit der Freien Universität Bozen ein Konzept rund um die Bioproduktion in Südtirol. Aus diesem Grund wurde ein Fragebogen erstellt, bei welchen die aktuelle Situation erhoben wird und ein Ausblick in die Zukunft gemacht wird"

Betriebsinhaber und Genossenschaftsobleute werden gebeten, den Fragebogen auszufüllen.
Das ist ein erstes Zeichen dafür, dass Bewegung in die Sache kommt und auch der Bauernbund das Phänomen Mals jetzt ernster nimmt, als in den ersten Wochen nach dem Referendum. Ich glaube, dass weit mehr Bauern auf bio umstellen möchten, wenn sie bessere Beratung, Information und auch Rückendeckung bekommen würden! Denn noch immer ist der Biobauer " a bissl a Spinner" und dieses Image hemmt in der kleinen Dorfgemeinschaft dann doch so manche Entwicklung!

Do., 29.09.2016 - 12:25 Permalink
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Klemens Kössler Do., 29.09.2016 - 13:31

Antwort auf von Sigmund Kripp

Herr Kripp, auch der schmale Haushalt unserer Forschungsanstalt sowie eine leicht Ziellosigkeit haben dazu geführt.
Dazu eine öffentliche Meinung in der Bevölkerung welche bei einem Anheben der Finanzierung in der Landwirtschaft (wo Laimburg mit dabei ist) sofort hysterisch reagiert.
Ein großer Hemmschuh ist auch dass von Bio immer geredet wird der Konsument aber sehr wenig kauft und die geringe Wertschöpfung trotz hoher Verkaufspreise eine unvermeidliche Tatsache darstellen.

Do., 29.09.2016 - 13:31 Permalink
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Markus Lobis Do., 29.09.2016 - 14:12

Antwort auf von Sigmund Kripp

Ich bin sehr erfreut über dieses offensichtliche Umdenken beim Bauernbund. Das kommt aber nicht aus der Führungsebene, sondern wird mit Bestimmtheit von der bäuerlichen Basis gefordert. Das lässt Hoffnung aufkommen.

Es wird sich weisen, ob dies nun ein ernst gemeinter Versuch ist, Zukunftsfähigkeit zu schaffen oder lediglich dazu dienen soll, die Entscheidungspyramide und das Machtgefüge wieder in Stand zu setzen.

Do., 29.09.2016 - 14:12 Permalink
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Klemens Kössler Fr., 30.09.2016 - 08:14

Antwort auf von Markus Lobis

Herr Lobis was sollen die ständigen Angriffe und Unterstellung gegenüber dem Bauernbund, was Sie von sich geben ist kein Wissen sondern es sind Ihre Vermutungen welche aus Vorurteilen kreiert worden sind.
Entscheidungspyramide, Machtgefüge, was sollen diese Worte sie haben überhaupt keinen Einblick in die Arbeit eines der grösten Südtiroler Berufsverbände. Warum interpretieren Sie also alles negative in diesen Verband?

Fr., 30.09.2016 - 08:14 Permalink
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Markus Lobis Fr., 30.09.2016 - 10:44

Antwort auf von Klemens Kössler

Diese Interpretation geben sie hier zum Besten. Weil sie sich ein einfaches Schwarz-Weiss-Schema wünschen und um mich als Diskutanten zu delegetimieren. Ich sehe sicherliche manche Verhaltensweisen des Bauernbundes kritisch, aber da bin ich nicht alleine. Ich weiß, dass auch innerhalb des Bauernbundes dessen Ausrichtung und Ziele engagiert und kritisch debattiert werden. Und das ist auch gut so.

Ihr durchsichtiger Versuch, künstliche Fronten aufzubauen, ist weder Ziel führend noch dient er dem Bauernbund.

Fr., 30.09.2016 - 10:44 Permalink
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Ein Leser Fr., 30.09.2016 - 07:43

Antwort auf von Sigmund Kripp

Einen schönen guten Morgen Herr Kripp!
Das mit dieser Umfrage des Bauernverbandes ist sehr interessant. Haben Sie zufällig auch die Information, seit wann es dieses Projekt (?) gibt bzw. wie lange man sich bei der Bauernspitze mit diesem Thema befasst?
Diese Umfrage ist ein sichtbares Zeichen, aber es könnte ja sein dass da schon länger was dahintersteckt.
Grüße

Fr., 30.09.2016 - 07:43 Permalink
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Klemens Kössler Fr., 30.09.2016 - 08:18

Antwort auf von Ein Leser

In einem verband steckt immer länger schon etwas dahinter und es ist auch nicht die allererste Mitgliederbefragung. Umfragen in der Basis sind immer wichtig. In diesem Frühjahr hat auch das Versuchszentrum Laimburg eine Umfrage an die Bauern gesendet um zu erkennen was die bauern gern erforscht hätten. Das ist immer wichtig damit sich Basis und Forschung oder politische Vertretung nicht zu sehr entzweien.

Fr., 30.09.2016 - 08:18 Permalink
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Sigmund Kripp Fr., 30.09.2016 - 08:27

Antwort auf von Ein Leser

Die Veränderungen in der Haltung des SBB gegenüber BIO sind seit einiger Zeit spürbar. Die landesweite Regelung der Grenzabstände und Vorsichtsmassnahmen gegen Abdrift von vor zwei Jahren war ein erstes Eingehen auf die Problematik; die Unruhen und Nachbarschaftskonflikte waren nicht mehr wegzureden.

Auch in der Verbandszeitung DER LANDWIRT ist eine vorsichtig positive Haltung zum Thema BIO festzustellen. Die Problematik für den SBB bzw. SBR hat mir einer deren Vertreter ganz einfach erklärt: Sollen wir uns wirklich voll und ganz auf die Seite von BIO stellen und damit den 95% konventionellen Mitgliedern sagen, "Ihr arbeitet falsch?"

Gerade deswegen ist Mals so wichtig: es hat die KonsumentInnen aufgeweckt und die Diskussion ins Plenum der gesamten Bevölkerung getragen, hat sie aus den Kammern der Kämmerer geholt und in die Öffentlichkeit gestellt! DAS ist der Effekt von Mals! Es können alle mitreden!

Natürlich sagen jetzt manche Bauern: "ja, aber die Menschen haben doch gar keine Ahnung!" und dürfen daher - ergo - nicht mitreden. Ich denke mir aber: haben alle Bauern eine Ahnung von Lebensmittel- und Ernährungskunde? Von den Grundlagen gesunder Ernährung und den Wirkungen komplexer chemisch-synthetischer PSM-Moleküle im menschlichen Körper?

Ich denke, der Bauernstand muss sich der Diskussion so offen wie möglich stellen und die Informationen geben, die sein Handeln bestimmen. Irgend etwas hintan zu halten, hat keinen Zewck mehr. Meister Google holt alles heraus! :-)

Fr., 30.09.2016 - 08:27 Permalink
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Markus Gufler Fr., 30.09.2016 - 08:45

Antwort auf von Sigmund Kripp

Tja mitreden können sie alle, aber mitmachen?
Die Malser wissen nur zu genau, dass die breite Masse sich keine Vorwürfe machen lässt, sie sollten gefälligst nur Bio kaufen. Sie wissen, dass diese breite Masse die mit dem Ego verbundenen Augen viel lieber benutzt um irgend jemand anderen auszuspähen, und dann mit beiden Händen von sich weg auf das Opfer zu zeigen. Das erzeugt primä ein relativ gutmenschiges Gefühl und sekundäre "colateral damages" sind dann nicht mehr so wichtig.
Schade, denn eben diese Hände wären so viel wirksamer wenn sie nicht blos "mitreden" sondern bei sich selbst ganz praktisch ansetzen würden. Jeder hat da etwas zu tun.

Mr.Google hat für mich etwas gefunden, das ich gerade recht intensiv studiere und aufarbeite. Es bedarf noch einiger Dokumentation, aber das Ergebnis könnte für Schiebels Feldzug in Mals ziemlich peinlich werden....

Fr., 30.09.2016 - 08:45 Permalink
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Sigmund Kripp Fr., 30.09.2016 - 09:08

Antwort auf von Markus Gufler

Mals ist doch nur das Synonym für ein "Erwachen" der KonsumentInnen, weil sich dort - wie nirgendwo anders - das Abdriftproblem als extrem virulent dargestellt hat! Zwei völlig verschiedene Kulturarten bei den dortigen Windverhältnissen nebeneinander anzubauen, das musste schief gehen!

Daraus hat sich eine landesweite Welle gebildet, die sogar bis in weitest entfernte Gebiete schwappt. Daher geht es nicht darum, den Malsern irgendwelche Argumentationsfehler vorzuwerfen, sondern um die Frage: kann der Bauernstand einfach so weitermachen, wie man es aus den chemiegläubigen Jahrzehnten bisher gewohnt war?

DAS ist die Kernfrage, die sich überall stellt - nicht nur in Mals!

Fr., 30.09.2016 - 09:08 Permalink
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Klemens Kössler Fr., 30.09.2016 - 09:08

Antwort auf von Sigmund Kripp

Herr Kripp, Ihre Beiträge sind stets sachlich und Ihre Äußerung bezüglich der syntehtischen PSM vollkommen richtig es gibt eben verschiedene Rückschlüsse deren Eindeutigkeit stets in Kritik stehen kann.
Nur wenige wissen dass der Unterschied Bio und Nicht-Bio eben der Unterschied in der Herkunft der PSM ist und nicht das "spritzen" oder "Nicht.spritzen".
Als die Umweltverschmutzung am Ende der sechziger Jahre offensichtlich wurde erkannte man dass etwas geändert werden muss auch in der Landwirtschaft, damals entstand auch die Bio Bewegung welche weg von den syntetischen Mitteln führt und auch der Pflanzenschutz mit synthetischen Mitteln wurde überarbeitet. Beide Anbauformen werden stetig zum Besseren weiterentwickelt und werden es auch weiterhin tun. Der Verbraucher wird dabei etwas spärlich informiert und weil die Auswirkungen der verschiedenen Anbauformen eigentlich doch näher beieinander liegen gibt es eben kein schwarz und weiß, dem Verbraucher bleibt aber die Wahl ob er Bio kauft und damit unterstützt oder nicht.
Dabei ist der Verbraucher zwar sehr gut bedient aber trotzdem sollten alle dasselbe machen damit er sich als Verbraucher nicht noch einer weiteren Entscheidung stellen muss.
Bio als Nachbar ist eine weitere Zusatzaufgabe für jeden Landwirt genau wie ein neues Haus oder noch schlimmer eine Siedlung, deshalb macht eben keiner Freudensprünge sondern muss eine weitere Aufgabe erfüllen. Feindlich geht es dabei nur zu wenn sich die Nachbarn nicht mögen, nicht weil Bio oder nicht. Die Interpretationen der Feindschaft zwischen Bio und Nicht Bio (wie sie Herr Lobis gern darstellt) sind dabei sehr Kontraproduktiv für beide Seiten.
Ich glaube ich kann es nicht oft genug sagen wer von Bioprodukten und dessen Anbauform überzeugt ist soll muss Bio kaufen ja kaufen. Der teurere Verkaufspreis von Bio ist leider notwendig da die Produktion auch teurer ist.
Man kann nicht von den Bauern verlangen dass sie durch Zuerwerb oder Rente die Bioproduktion subventionieren.

Fr., 30.09.2016 - 09:08 Permalink
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Sigmund Kripp Fr., 30.09.2016 - 09:17

Antwort auf von Klemens Kössler

auch das ist ein Kernpunkt: Bio ist teurer.
warum?
Weil mehr Handarbeit drin steckt und die Erträge aufgrund von schlecht wirksamen bio-PSM oft weit geringer sind.
Warum ist konventionell billiger?
Weil die chemsynth-PSM "wirksamer" sind und viel mehr mit Maschinen gemacht wird.

Folgerung: fossile Energie muss höher besteuert werden, da sie in hohem Maße für die (billige) Produktion von Kunstdüngern und Treibstoffen und PSM verantwortlich ist. Die Arbeit sollte dagegen ihrer Nebenkossten entkleidet werden und dieses Minus im Staats- bzw. Rentenkassenhaushalt eben durch Energiesteuern ausgeglichen werden.

Steuern steuern.

Fr., 30.09.2016 - 09:17 Permalink
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Albert Hofer Fr., 30.09.2016 - 12:09

Antwort auf von Sigmund Kripp

Ich kenne Biobauern, ich kenne integrierte Bauern und ich kenne sogar Bauern, die Teile ihrer Gründe biologisch und andere Teile integriert bewirtschaften. Die Behauptung, dass biologische Landwirtschaft mehr Handarbeit beinhalte und weniger Maschineneinsatz, ist so pauschal ausgedrückt schlicht falsch. Das hängt von der jeweiligen Betriebsstruktur ab (Größe des bearbeiteten Grunds, zur Verfügung stehender Maschinenpark, Steilheit des Geländes, Sorten, usw.) und nicht von biologisch oder integriert. Isoliertes Beispiel: Ein biodynamischer Vorzeigeweinbaubetrieb hat letzten Winter per Hubschrauber Frostschäden bekämpft (salto berichtete...). Umgekehrt kenne ich konventionelle Kleinbauern, bei denen sich die Anschaffung von Maschinen rein finanziell nicht auszahlt und die praktisch alles mit der Hand machen (bis hin zum Spritzen mit der Buckelspritze...). Pauschalisieren und Verallgemeinern bringt recht wenig. Die vermarktete Unterscheidung biologisch vs. integriert hängt sich in erster Linie an der Typologie der eingesetzten Spritzmittel auf und überhaupt nicht am Einsatz von Maschinen.

Eine erhöhte Besteuerung fossiler Energie würde aktuell in erster Linie Biobetriebe treffen. Wie bereits oben erwähnt, sind Biobetriebe zu wesentlich mehr Spitzdurchgängen pro Jahr gezwungen, was einen wesentlich höheren Treibstoffbedarf mit sich bringt. Nicht nur, aber unter anderem deswegen ist das letzte Wort, welche Bewirtschaftungsform einen höheren Impact auf die Umwelt hat, noch lange nicht gesprochen: http://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0301479712004264

Fr., 30.09.2016 - 12:09 Permalink
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Markus Gufler Fr., 30.09.2016 - 12:25

Antwort auf von Albert Hofer

Bravo und danke für den Link!
Das Aufdrücken von Stempeln Bio/Integrierte Bauern taugt auf jedem Fall um einerseits das Feindbild klar und pauschal auszumachen und sich andererseits dann relativ "gut" um nicht zu sagen "besser" zu fühlen.

Die Frage ist, ob man das auch mit Konsumenten so machen könnte oder würde?
Stellen wir uns mal vor eine Delegation von Malsern würde sich neben die konventionellen Obst- und Gemüse-Stände stellen und in Schiebelscher Manier mit Kamera, Pressemitteilungen und Sprechchören das gemeine Volk der Mittäterschaft an all dem bezichtigen, was man derzeit den Bauern so vorwirft. Nachfrage und Angebot stehen schließlich in einem bidirektionalem Zusammenhang, bei dem ich das wesentlich stärkere Momentum nach wie vor bei der Nachfrage positioniert sehe.
Und dann versuchen wir uns mal weiter vorzustellen, wie diese Konsumenten wohl reagieren würden. Ein "Oh, danke für den Hinweis auf mein Fehlverhalten. Ich werde ihren Anweisungen ab jetzt genauestens folgen" wird's vermutlich eher nicht sein.
Und sollte doch einer sich getrauen zu widersprechen, macht M.Lobis einen Stechschritt nach vorne und holt die Nazi-Keule raus. Er weiß, dass er sich auf die "Aufsichtsstellen für linkes Gedankengut" welche in diesem Forum anonym als comunity management agiert, verlassen kann.

Fr., 30.09.2016 - 12:25 Permalink
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Profil für Benutzer F. T.
F. T. Do., 29.09.2016 - 22:27

Als ich in Yad Vashem war wurde mir übel. Als ich in die unterirdische Halle der Millionen ermordeten Kinder eintrat, und ihre Namen hörte , musste ich umkehren. Und dann kommt so ein selbsternannter Bauernführer und vergleicht das vergoldete Leben seiner Anhänger mit dem Holocaust. Wie tief kann man denn sinken um seine Silberlinge zu raffen ?

Do., 29.09.2016 - 22:27 Permalink
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Klemens Kössler Fr., 30.09.2016 - 08:42

Antwort auf von F. T.

Wie blind muss man sein wenn man das Resultat "den Holocaust" isoliert sieht und sich nie Gedanken über die Ursachen gemacht hat wo die Wurzel lag.
Mir liegt daran Hass im Keim zu ersticken damit Dialog und Austausch in gegenseitigem Respekt möglich ist.
Konfessionen und Hautfarben waren mir in meinem Dorf seit dem Kindergarten in direktem Kontakt möglich immer sah ich einen Menschen vor mir und nicht ein Individuum welches in einer Kaste eingeteilt ist und ich weis Bestens wie bereits hetzerische Parolen aus Kindermund irgendwann zu einer schlechten Tat werden. Das ist der Grund warum ich manchmal Menschen einen Spiegel vorhalte und sie auch darauf hinweise welches Abbild Sie ergeben wenn sie so weiter machen.

Fr., 30.09.2016 - 08:42 Permalink
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Profil für Benutzer F. T.
F. T. Do., 29.09.2016 - 22:27

Als ich in Yad Vashem war wurde mir übel. Als ich in die unterirdische Halle der Millionen ermordeten Kinder eintrat, und ihre Namen hörte , musste ich umkehren. Und dann kommt so ein selbsternannter Bauernführer und vergleicht das vergoldete Leben seiner Anhänger mit dem Holocaust. Wie tief kann man denn sinken um seine Silberlinge zu raffen ?

Do., 29.09.2016 - 22:27 Permalink
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Profil für Benutzer Sigmund Kripp
Sigmund Kripp Fr., 30.09.2016 - 07:14

@Basso Meno: wissen Sie, mein Internetfreund F. Tessadri ist ein starker Charakter, der gut austeilen kann; der steckt die Klarnamensnennung locker weg!

Fr., 30.09.2016 - 07:14 Permalink
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Klemens Kössler Fr., 30.09.2016 - 08:05

Herr Meno wollen sie behaupten ich grenze aus? im Gegenteil ich fühle mich ausgegrenzt und diffamiert, deshalb dieses Beispiel.
Ich wünsche mir dass Herr Lobis freundlich zu lebenden Bauern ist.

Fr., 30.09.2016 - 08:05 Permalink
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Markus Lobis Fr., 30.09.2016 - 10:39

Ich weise die Darstellung aus dem letzten Abschnitt energisch zurück. Da ist wohl der Wunsch der Vater des Gedankens. Es ist haarsträubend und einfach nur böswillig, von meiner Darstellung der Tiroler Lebenslügen eine Verbindung zwischen landwirtschaftlichen Produktionsweisen und dem Holocaust herzustellen.

Fr., 30.09.2016 - 10:39 Permalink
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Profil für Benutzer Markus Gufler
Markus Gufler Fr., 30.09.2016 - 10:44

Antwort auf von Markus Lobis

na dann haben sie die Begriffsanordnungen "die Kette ist lang" und "nicht noch weitere hinzufügen" aber schrecklich unglücklich gewählt, wenn sie uns jetzt zurückrudernd weiß machen wollen, dass sie hier etwas aufgebracht haben, wo sie selbst scheinbar jeglichen sachlichen Zusammenhang verneinen.
Man kann sich der Debatte ja auch offen und ehrlich stellen ohne dem Gegner initiativ (!) eine Lebenslüge vorzuwerfen. Tun sie aber leider nicht.

Fr., 30.09.2016 - 10:44 Permalink
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Profil für Benutzer Markus Lobis
Markus Lobis Fr., 30.09.2016 - 11:33

Ist natürlich meine Sicht der Dinge, was die Tiroler Lebenslügen betrifft. Mehr darzulegen, würde ich mich gar nicht getrauen, schon gar nicht die Wahrheit. Die haben Andere gepachtet.
Die Verbindung zwischen ermordeten Juden und banalen Themen stellen Sie her. Schande über Sie! Danke für Ihre Einsicht.

Fr., 30.09.2016 - 11:33 Permalink
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Profil für Benutzer Klemens Kössler
Klemens Kössler Fr., 30.09.2016 - 12:14

Antwort auf von Markus Lobis

Herr Lobis für einen Menschen welcher sehr gerne zynische Kommentare gegen seine Widersacher (Feinde) austeilt sind Sie ganz schön dünn-häutig.es folgt eine kleine Aufzeichnung Ihres erregten Gemütes:
„Schande über Sie!“
„Ich rudere nicht zurück, sondern fordere Sie auf, von ihren abenteuerlichen und böswilligen Schlussfolgerungen und Unterstellungen abzurücken.“

„Es ist haarsträubend und einfach nur böswillig….“
„Es ist eine böswillige Unterstellung“

Anstatt immer entsetzt zu sein dass Sie für andere Menschen nicht so viel gelten wie Sie selbst sich gerne sehen würden Sie gut daran tun die Diskussion mit ausgewogener Information zu bereichern.

Fr., 30.09.2016 - 12:14 Permalink
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Profil für Benutzer Mensch Ärgerdichnicht
Mensch Ärgerdi… Fr., 30.09.2016 - 12:24

Ich glaube es wäre an der Zeit die Diskussion hier zu beenden und einiges zu löschen. Dieser Lobis-Kössler Streit reicht so langsam, beide Seiten habe sich im Ton vergriffen und giften sich hier doch nur mehr an.

Fr., 30.09.2016 - 12:24 Permalink