Gesellschaft | Zusammenleben

Pflicht zur Anpassung

Das Kassationsgerichtsurteil zum Fall eines indischen Säbelträgers lässt auch in Südtirol nicht kalt. Ist damit eine ur-freiheitliche Forderung bestätigt?
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Foto: Facebook

Migranten, die sich dafür entschieden haben in einer westlichen Gesellschaft zu leben, haben die Verpflichtung sich auch ihrer Werteordnung anzupassen und sie zu respektieren: Mit diesem Urteil hat das Kassationsgericht in Rom am Beginn dieser Woche im Fall eines indischen Sikhs entschieden, der mit einem Säbel in der Tasche erwischt worden war und diesen als „Erfüllung einer religiösen Pflicht“ gerechtfertigt hatte. Eine Frage, die eine weit größere Tragweite als dieser Einzelfall hat. Das zeigt sich auch in Südtirol, wo unter anderem die Freiheitlichen umgehend auf das Urteil reagierten: Für Landtagsabgeordnete Ulli Mair bestätigt es eine freiheitliche Ur-Forderung und sei bahnbrechend für Italien.  „Dieses Urteil sollte vor allem für die SVP ein Anlass sein, über unsere abendländisch geprägte Werteordnung nochmals nachzudenken und endlich das längst versprochene Integrationsgesetz vorzulegen, wo die freiheitliche Handschrift erkennbar sein“, so Mair. Für sie bleibt Integration ist eine Bringschuld der Zuwanderer. „Die Religionsfreiheit ist ein hohes Gut, die Sicherheit der Bürger hat jedoch absoluten Vorrang“.

„Unsere Position war immer schon genau diese“, kommentierte dagegen Landeshauptmann Arno Kompatscher die Entscheidung auf Nachfrage. „Wir haben die humanitäre, moralische und rechtliche Pflicht uns um diese Menschen zu kümmern“, sagte er nach der Pressekonferenz der Landesregierung. „Gleichzeitig bestehen wir aber darauf, das die Regeln strengstens zu wahren sind, die für alle gelten.“ Auch deshalb sei es für die Landesregierung klar, dass für Flüchtlinge, die einen negativen Asylbescheid erhalten, nach Wahrung aller Fristen auch keine Leistungen mehr erbracht werden, die mit einem Asylstatus verbunden sind.

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Sigmund Kripp Di., 16.05.2017 - 20:28

Und wir sind Jahrhundertelang hinaus in alle Welt, und haben die Völker gelehrt! Was für eine Schande haben wir auf uns geladen! WIR haben SIE dazu gebracht, sich in IHRER Heimat so zu benehmen, wie WIR es ihnen zu tun vorgaben! WIR haben UNS nicht an IHRE Gepflogenheitzen angepasst! (und dafür haben wir in der Volksschule die paar Lire in den Papierwürfel geschmissen...).
WIR haben IHNEN UNSERE Lebensweise aufgezwungen. Wie inkonsequent WIR doch sind!

Di., 16.05.2017 - 20:28 Permalink
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gorgias Mi., 17.05.2017 - 08:12

Antwort auf von Sigmund Kripp

Wieso inkonsequent? Wir haben versucht ihnen unsere Lebensweise bei ihnen beizubringen und nun wo sie zu uns kommen tun wir es hier.
Wir sollten doch mehr die Errungenschaften von Aufklärung und Humanismus wertschätzen anstatt dauernd selbst zu flagellieren wegen unserer Kolonialgeschichte. Fast alle Länder die eine irgendwann einmal eine Vormachtstellung hatten haben auch weniger rühmliche Kapitel in ihrer Geschichte.

Doch wir in Europa haben durch Selbstkritik uns zu demokratischen liberalen Gesellschaften entwickelt, weil wir eben kritisch mit Macht, Politik und Religion umgehen. Es ist auch wichtig kritisch mit unserer Geschichte umzugehen, aber was Sie tun ist alles pauschal schlecht zu machen.
Es kommen nun Menschen aus anderen Kulturen die nun über die Religion neue Ansprüche melden, die damit diesen kritischen Geist beschneiden möchten.
Es ist wichtig das Projekt der Aufklärung fortzusetzen, bei uns und bei jenen dir zu uns kommen.

Was Sie hier machen ist fehl am Platz und wird die Errungenschaften der letzten 250 Jahre Rückgängig machen.

Mi., 17.05.2017 - 08:12 Permalink
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Sigmund Kripp Mi., 17.05.2017 - 12:13

SIE kommen aber, weil WIR ihre Länder immer noch ausbeuten! Billiger Sprit produziert Flüchtinge. Billige Rohstoffe produzieren Flüchtlinge. Billige Lebensmittel produzieren Flüchtlinge. (Die Umwegerklärung dazu haben Sie sicher schnell gefunden oder wissen Sie bereits!)

Mi., 17.05.2017 - 12:13 Permalink
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gorgias Mi., 17.05.2017 - 14:12

Antwort auf von Sigmund Kripp

Billiger Sprit? Seit wann sind die Europäer für den Spritpreis verantwortlich? Ich glaube Sie sind alt genug zu wissen dass sich in den 70zigern der Spieß umgedreht hat. Sind wir jetzt Schuld wenn die Saudis den Markt überfluten in der Hoffnung die Konkurenz kaputt zu machen um danach den Preis wieder anziehen zu können?

Nebenbei sind die meisten die kommen keine Flüchtlinge aus politischen Gründen, sondern Wirtschaftsflüchtlinge. Und zwar weil sie glauben hier ist das Schlaraffenland. Viele leben Lehmhütten, haben aber eine Satelitenschüssel und einen Dieselaggregat mit dem Sie sich Fersehserien aus den 70zigern und Telenovelas reinziehen, dass man dann nicht checkt wie die Sache läuft versteht sich von selbst. Ich habe schon genug gehört. Jene die glauben hier her zu kommen und dann glauben DJ oder Fußballstar werden zu können. Jener der als Drittgeborener es zu schlecht ist für den Bruder zu arbeiten und hier her kommen um ihr Glück zu versuchen. Ausgebildete Akademiker die von ihren Muttern hören, sie sollen lieber nach Europa kommen, weil sie sonst noch gegenüber den ungebildeten Tölper die weder richtig lesen und schreiben können den kürzeren ziehen. Ja und jene die Kinder machen ohne viel nachzudenken und dann können sie diese nicht mehr im eigenen Land versorgen und wir ihnen dann den Druckablass bieten in dem wir sie hier einfach rein lassen.

Hören Sie doch auf Herr Kripp, hier das im Grunde rassistische Bild des "edlen Wilden" zu bedienen der im Grunde unschuldig ist und wir durch unsere Zivilisation ihn verderben und an allem Schuld sind. Das ist Kolonialromatik aus dem 18. Jahrhundert.

Afrikaner müssen lernen selbst Verantwortung zu nehmen. Und Sie sind schuld daran es ihnen zu erschweren in dem Sie ihnen das Opfernarrativ anbieten.

Mi., 17.05.2017 - 14:12 Permalink