Politik | Autonomiestatut
„Das ist ein Rückfall ins Mittelalter“
Foto: Suedtirolfoto.com / Othmar Seehauser
Salto.bz: Herr Messner, Sie sind der Meinung, dass die „christliche Wurzeln“ in der Präambel des Autonomiestatutes nichts zu suchen haben?
Reinhold Messner: Es darf in der Präambel keine religiöse Aussage stehen. Seit der Aufklärung ist eigentlich klar, dass in einer Demokratie Religion und Politik nicht vermischt werden dürfen. Das heißt für mich, dass unser neues Autonomiestatut nichts mit Religion zu tun haben darf. Das ist ein politisches Grundsatzpapier, wenn Sie so wollen der politische Bauplan Südtirols. Dort hat die Religion einfach nichts zu suchen. Die Kirche hat sich nicht in die Politik einzumischen, das war jahrzehntelang eine allgemein akzeptierte Regel.
Bischof Ivo Musser sieht das anders?
Das kann er auch. Er liegt damit aber eindeutig falsch. Der Bischof ist der Bischof und der Landeshauptmann ist der Landeshauptmann. Das muss eindeutig getrennt werden. Denn gerade das ist derzeit eines der brennenden Probleme der Welt. Die Muslime kennen diese Trennung nicht. Sie haben die politische Macht nicht von der religiösen Macht getrennt. Hier sieht man wohin das führen kann. Deshalb haben wir weltweit diese riesigen Probleme.
Die Muslime haben die politische Macht nicht von der religiösen Macht getrennt. Hier sieht man wohin das führen kann.
Sie sind ein Kind der Aufklärung?
Absolut. Denn die Aufklärung hat diese Trennung gebracht. Sie hat das gemacht, was die Renaissance nicht geschafft hat. Seit damals und das sind jetzt mehr als 200 Jahre gibt es diese Trennung. Wenn wir Südtiroler das jetzt aufgeben, in dem wir in die Präambel hineinschreiben, Südtirol ist ein christliches Land, dann fallen wir ins Mittelalter zurück. Wenn der Landeshauptmann hier nicht aufsteht und sagt, so geht es nicht, dann muss ich leider sagen, wir werden eine eigene Partei gründen müssen. Oder eine Revolution machen.
Sie halten den Brief des Bischofs für unangebracht?
Der Brief ist völlig daneben. Ich habe mir Hans Heiss im „Pro & Contra“ angeschaut und ich kann seine Argumente nur unterstreichen. Er als Historiker und als gescheiter Politiker weiß, wozu die Aufhebung dieser Trennung führt. Wir haben genug Kirchtürme, Bergkreuze und Bildstöckchen die das Katholische in diesem Land unterstreichen. Das ist auch durchaus zu respektieren. Aber es darf nicht die Religion mit der Politik vermischt werden. Das ist wahnsinnig gefährlich.
Wenn der Landeshauptmann hier nicht aufsteht und sagt, so geht es nicht, dann werden wir eine eigene Partei gründen oder eine Revolution machen müssen.
Das Thema geht Ihnen nahe?
Ja. Denn ich habe keine Lust in einem mittelalterlichen Land zu leben. Wenn ich sehe, dass der Bischof versucht wieder Kirche und Politik zu vermischen, da steigen mir einfach die „Grauspiern“ auf. Wie man bei uns sagt.
Sie scheinen wieder Lust zu haben, sich in Südtirol einzumischen.
Ja. Ich muss in Südtirol bleiben, weil ich meine gesamten Ideen hier eingebracht habe. Ich bin gerade dabei zu überlegen, wohin in Südtirol ich das Museum vom Monte Rite verlege soll. Aber das Land muss aufgeklärt bleiben. Dazu zählt eben die Trennung von Kirche und Staat. Eigentlich gehört das in die fünfte Klasse Volksschule.
Ich habe keine Lust in einem mittelalterlichen Land zu leben.
Jetzt wird man sagen: Dieser Antichrist Messner will uns auch die Kreuze von den Bergen reißen?
Nein, die Kreuze sollen überall bleiben, wo sie sind. Aber es reicht. Wir brauchen keine neuen Kreuze auf den Bergen. Kirchen, Bildstöckel oder Wetterkreuze, das gehört alles zu unserer Kultur. Ich habe kein Problem damit. Wenn wir aber das Politische vom Religiösen nicht klar trennen dann kommen wir in des Teufels Küche.
Bitte anmelden um zu kommentieren
Sind wir nicht schon in
Sind wir nicht schon in Teufels Küche und dies sind nun die "ciliegine"?? A propo Ideen einbringen: wo in der Welt wären sie so finanziert worden? Auch der tibetische Buddhismus hat sein Business :)
Antwort auf Sind wir nicht schon in von Oskar Egger
Das ist nicht der Ort, um
Das ist nicht der Ort, um Herrn Messner persönlich anzugreifen. Lesen Sie seinen Brief, versuchen sie ihn zu verstehen (lassen sie sich ruhig etwas Zeit) und nehmen Sie dann konkret dazu Stellung.
"Für etwas anderes als
"Für etwas anderes als Abgrenzung taugt der Begriff "christliches Abendland" nicht, er ist ein Kampf- und Ausgrenzungsbegriff, eine völlig unfundierte Fiktion. Er wird zu Manipulationen benutzt, die ihre politischen Ziele mit Leidenschaftlichkeit vernebeln. Damit will sich ein fiktives "Wir" von einem als gefahrvoll dargestellten "Nicht-Wir" abgrenzen. Die Folgen solcher Prozesse sind in der Geschichte immer mit unsäglichem Leid und Grauen verbunden gewesen. Und wenn man es zulässt, droht es jetzt nicht anders zu werden". Von Manfred Becker-Huberti - Wohin sollen wir in Südtirol unser Kreuz tragen, Herr Bischof ?
Antwort auf "Für etwas anderes als von alfred frei
Abrenzung an sich sehe ich
Abrenzung an sich sehe ich nicht so negativ. Es ist aber eine falsche Form der Abgrenzung. Unsere Gesellschaft baut auf den Wurzeln der Aufklärung und des Humanismus auf. Diese wurden vom Chrsitentum übernommen, aber nur teilweise und halbherzig.
Das Chrsitentum ist ein wackeliges Fundamennt um auf diesem unsere Gesellschaft aufzubauen.
Problematisch an dieser Definition ist auch, dass Menschen die Anders- oder Ungläubig sind, sich über diese Definition als Zweitklassig sehen müssen.
Unsere Gewaltenteilung
Unsere Gewaltenteilung entspricht dem Gedankengut von Montesquieu, wo die Trennung von Staat und Religion als Kerngedanke demokratischer Ordnung verankert ist. Dies ist nicht selbstverständlich, denn der Mensch, wie jedes andere Rudeltier, folgt eher dem Instinkt des Alpha-Tiers; Wirkung des Machtinstinkts. Religion bedeutet auch Macht und Machtherrschaft. Daher ist in allen Diktaturen, Heute wie Gestern, der Machtfaktor Religion miteingeschlossen und bildet nicht die Ausnahme, sondern die Regel. Die Ausnahme bilden solche Kulturen, wie die unsrige, wo die Trennung von Staat und Religion klar gegeben ist. Denn ohne diese Trennung, gibt es keine Freiheit! Denn es hat sich gezeigt, dort wo Religion und ihre Repräsentanten politische Macht beanspruchen, die Willkür, des durch die Religion geleiteten göttlichen Willens, regiert.
Antwort auf Unsere Gewaltenteilung von David Gebhardi
Die Gewaltenteilung von
Die Gewaltenteilung von Montesquieu spricht von der Teilung der Staatsgewalten (Exekutive, Legislative und Judikative) und nicht von der Trennung von Staat und Kirche.
Leider ist die Trennung von Staat und Kirche bei uns (Italien) als auch in Deutschland und Österreich nicht gegeben. Man spricht dort von einer hinkenden Trennung. Staaten mit einer sauberen Trennung von Staat und Kirche sind die Verinigten Staaten und Frankreich.
Natürlich können wir auf Religionen auch verzeichten, doch wenn wir nicht einen besseren Weg finden unsere Gesellschaft zu regeln wird es auch nicht gut ausgehen. Versucht man Religonen zu verdrängen kommen sie als Untote wieder zurück in Form vom Faschismus, Kommunismus, Nazionalsozialismus, Relativismus und falsche Tolleranz die auf Indifferenz aufbaut oder fehlende Kritik.
Wo ich aber mit Ihnen übereinstimme ist dass der Bischof seinen Machtbereich abstecken möchte. Das ist nicht wünschenswert, doch solange sich die säkulare Zivilgesellschaft nicht oranisiert, wird es kaum etwas geben was dagegen halten wird.
Messner hat vollkommen recht
Messner hat vollkommen recht - wir aufgeklärte Abendländler drohen im Reflex, der als Bedrohung wahrgenommenen Einwanderung mit Reviermarkierung zu antworten, um Jahrhunderte zurückzufallen. Sollen wir uns auf das Niveau nicht sekularisierter Länder begeben oder doch besser von jenen, die zu uns kommen, die Anerkennung unserer zivilisatorischen Errungenschaften einfordern und ihnen diese ihrerseits gewähren? Trennung Kirche-Staat, Gewaltenteilung, Meinungsfreiheit, Freiheit der Lehre und der Forschung, Gleichheit aller Bürger, Reiligionsfreiheit (und damit -Vielfalt), Abschaffung der Patria Potestas, Gleichstellung der Frauen, der Homo- und Intersexuellen, der ehelichen und unehelichen Kinder, deren Rechte auf gewaltfreie Erziehung, Entfaltungsfreiheit (Kleidung, Hobbies, Freunde) und freie Bildungs- und Berufswahl, Recht auf Abtreibung in bestimmten Fällen, Umwelt- und Tierschutz, persönliche strafrechtliche Haftung, Verbot der Selbstjustiz, staatliche Regulierung des Waffenbesitzes, etc. etc.). Viele dieser Errungenschaften mussten GEGEN den Widerstand der abendländischen Kirchen hart erkämpft werden. Anstatt auf christliche Wurzeln und Werte zu pochen, reicht es die Achtung unserer Prinzipien des Zusammenlebens einzufordern, die aufgrund von Gesetzen, Verfassungen oder Rechtsprechung klar definiert und rechtsverbindlich sind. In dieser Hinsicht war das viel besprochene Urteil des Kassationsgerichtes leider nicht sehr hilfreich. Anstatt auf irgendwelche undefinierten westlichen Werte zu verweisen, hätte das Gericht genügend andere Argumente und Rechtsgrundlagen für ein wohl begründetes Verbot des Tragens eines 18,5 cm langen Messers zur Verfügung gehabt.
Sono felice di questa presa
Sono felice di questa presa di posizione e completamente d'accordo con Reinhold Messner.
Ho partecipato per oltre un anno alla Convenzione dei 33 e vorrei aggiungere qualche considerazione.
Da un anno e mezzo in Sudtirolo una Convenzione di cittadine e cittadini discute di un nuovo Statuto: di temi come la convivenza, la scuola, il censimento etnico, la migrazione, le tasse, le competenze della Provincia, il futuro della Regione, l'Europa, l'Euregio, la giustizia sociale e quella ambientale e molto altro ancora. Da un anno e mezzo su tutti questi temi la destra domina la discussione con la sua visione etnocentrica, nel vuoto totale della maggioranza politica e delle forze moderate.
Dopo un anno e mezzo di silenzio su tutti questi grandi temi, il Vescovo finalmente prende la parola e su cosa? Sulla convivenza? sulla migrazione? sul plurilinguismo? sulla giustizia sociale e ambientale (Francesco docet)? Macché: dopo un anno e mezzo di silenzio il Vescono prende la parola per chiedere che nello Statuto si citino le "radici cristiane" del Sudtirolo.
E scrive che "una società che riduce la dimensione religiosa alla dimensione esclusivamente privata è inevitabilmente una società senza Dio". Dunque lo stato laico è una società senza Dio.
Questo il Vescovo sente il bisogno di dire oggi, anno 2017, in questo Sudtirolo incerto sul suo futuro, in questa Europa sempre più terrorizzata.
Dice questo, il Vescovo, senza forse sapere che il dibattito sulle "radici cristiane" nella Convenzione è stato solo una manovra diversiva per non parlare delle questioni vere, prima di tutto se il Sudtirolo resta anche in futuro sul terreno dell'autonomia o svolta verso la secessione. Su questo il Vescovo avrebbe avuto occasione di dire belle parole. Invece, purtroppo, è caduto nella trappola.
https://www.giordano-bruno
https://www.giordano-bruno-stiftung.de/sites/default/files/download/abe…
Ich glaube der Bischof ist nur ein Angestellter, der seinen schrumpfenden Betrieb verteidigt.
Also ein Grüner (Messner)
Wenn ein Grüner (Messner) sagt, die Kirche hätte sich überhaupt nicht in die Politik einzumischen und ein anderer Grüner (Dello Sbarba) ihm recht gibt, sich aber trotzdem vom Bischof erwartet, dass er sich zu Fragen des Zusammenlebens, der Migration und der Mehrsprachigkeit äußere (i.Ü. Themen, die dem Betrachter in Südtirol immer schon einen ethnozentrierten Blickwinkel aufgedrängt haben), wobei er sich somit auch noch selbst widerspricht, drängt sich mir die Frage auf, was denn bei den Grünen nun wirklich gilt: Messners Position des Ausschlusses der Kirche vom gesellschaftlichen Diskurs, oder jene von Dello Sbarba, der die Kirche gerne mitdiskutieren sähe, aber vielleicht nur dann, wenn sie zufällig seine Meinung teilt?
Antwort auf Also ein Grüner (Messner) von Karel Hyperion
Ihe Hyperbel unterliegt einem
Ihe Hyperbel unterliegt einem Fehler in der Prämisse: Messner ist kein Grüner.
Im Übrigen sehe ich keinen Widerspruch in Dello Sbarbas Aussagen: Allgemein gehaltene Verweise auf christliche Wurzeln lassen jede beliebige Interpretation offen (auch die Vereinnahmung derselben zur Abgrenzung nach außen, s. Herz-Jesu-Schwur gegen Bayern und Franzosen oder die Kreuzzüge), eine konkrete Stellungnahme zur Verteidigung der Menschenrechte, des friedlichen Zusammenlebens oder zur Anmahnung sozialer Gerechtigkeit und Schutz der Schöpfung/Umwelt muss hingegen nicht unbedingt als Einmischung in die Politik gesehen werden (Menschenrechte sollten eigentlich unpolitisch sein), sondern kann eine "moral suasion", also eine ethische Überzeugungsarbeit, darstellen und dürfte außer Trump und Erdogan wenige Politiker stören
Antwort auf Ihe Hyperbel unterliegt einem von Martin Daniel
Der Widerspruch ist evident,
Der Widerspruch ist evident, und löst sich nur dann auf, wenn man die von ihnen angeführten zentralen gesellschaftlichen Fragen dem politischen Diskurs und somit letztlich auch der demokratischen Kontrolle entzieht. Fragen von solcher Tragweite sind aber zwangsläufig politisch. Als Beispiel eignen sich gerade die Menschenrechte gut: sie wurden/werden nur auf dem politischen Wege durchgesetzt (bevor sie dann in ein Gesetz einfliessen und von einem Gericht geschützt werden).
Ich wage einmal die (keineswegs hyperbolische) Aussage, dass auch ein Bischof zu grundlegenden gesellschaftlichen Fragen eine Meinung haben darf und diese auch äußern sollte (und zum Glück muss man sie auch nicht teilen). Das dürfte ein liberales System, das Menschenrechte lebt und nicht in eine Vitrine stellt, um sie ab und zu zu Zwecken der Propaganda (oder "moral suasion"/"ethische Überzeugungsarbeit") hervorzuholen und sonst dort verstauben zu lassen, auch locker aushalten.
Reinhold hat Recht und sagt,
Reinhold hat Recht und sagt, das was in jedem Bürgerkundebuch seit der Erfindung der Demokratie steht. Politik und Religion gehören getrennt - späte Einsicht nach jahrhundertelanger Selbstzerfleischung Europas . Ein Häuflein demokratiepolitisch einfach gestrickter Leute meint wohl, das Abendland retten zu müssen, indem es versucht jetzt schnell noch sein (katholisches) Revier zu behaupten bevor es der Islam tut. Fortschrittliches politisches Denken geht anders.
Der Brief des Bischofs ist
Der Brief des Bischofs ist kein Angriff auf die Vielfalt, wie er hier zum Teil dargestellt wird, sondern verweist lediglich auf den Umstand, dass in der Provinz Bozen der überwiegende Teil der Bevölkerung römisch-katholisch ist und diese Religion natürlich Teil unserer Identität ist. Nun darf und soll die Präambel genau diese, unsere Identität, welche das Geworden-sein der Gesellschaft immer schon mitdenken muss, weil keine Kultur aus dem Nichts entsteht, repräsentieren. Der Verweis Messners auf die Aufklärung trifft nur teilweise zu, wenn man bedenkt, was vor rund zweihundert Jahren in unseren Gebieten geschehen ist, kann man nicht leugnen, dass damals die Religion das Leben der Menschen nicht nur geprägt, sondern bestimmt hat. Wenn Reinhold Messner, den ich persönlich durchaus schätze, zugibt, dass unser Land zutiefst durch den christlichen Glauben geprägt wurde und wird ("Kirchen, Bildstöckel oder Wetterkreuze, das gehört alles zu unserer Kultur. Ich habe kein Problem damit."), fragt man sich, warum er die Äußerung des Bischofs dann so befremdlich findet. Der Bischof ist, wie jeder andere Bürger dieses Landes, berechtigt und aufgefordert seine Meinung -auch zu politischen und gesellschaftlichen Themen- zu äußern, was auch Riccardo della Sbarba in seinem Kommentar unterstreicht. Auch der italienische Staat mit seinen Rechtstexten und seiner Parteienlandschaft wurde, wie kaum ein anderes Land Europas, zutiefst vom christlichen Glauben geprägt. Seine Geschichte und seine Identität ist ohne dieses Wissen noch immer nicht oder kaum zu verstehen. Selbst die Menschenrechte fußen unleugbar auf dem christlichen Menschenbild, welches die Würde jedes Menschen, den hohen Wert von Friede, Freiheit und Solidarität unterstreicht.
Sein Christ-sein kann man eben nicht einfach ablegen, wenn man zu den Wahlen geht oder über politische Themen diskutiert. Aus diesen Gründen ist das Schreiben des Bischofs kein "Rückfall ins Mittelalter", sondern die Ausübung der Rechte auf freie Meinungsäußerung und Religionsausübung; Grundsätze, auf die unsere Gesellschaft wirklich aufbaut und die man wohl kaum ablehnen wollen wird! Die Äußerung des Bischofs ist somit genau das, was einige durch sie gefährdet sehen wollen, ein Grundrecht, das besonders in Zeiten des Populismus verteidigt werden muss -unabhängig von der noch ausstehenden Entscheidung der Volksvertreter!
Antwort auf Der Brief des Bischofs ist von Alex Lamprecht
Der Brief des Bischofs ist
Der Brief des Bischofs ist kein Angriff auf die Vielfalt, wie er hier zum Teil dargestellt wird,
Es ist auch nur ein Hegemonialanspruch.
sondern verweist lediglich auf den Umstand, dass in der Provinz Bozen der überwiegende Teil der Bevölkerung römisch-katholisch ist und diese Religion natürlich Teil unserer Identität ist.
Das ist Mehrheitsdenken, das Minderheiten marginalisiert. Das ist wirklich erbärmlich für eine Person die zu einer Minderheit gehört und von Minderheitenrechten profitiert.
Die Mehrheit der Südtiroler
Die Mehrheit der Südtiroler ist zwar offiziell katholisch, aber die Kirchgänger sind circa 15 % der Bevölkerung. Sollte man deshalb im Präambel schreiben dass man in die Kirche nicht gehen soll, weil dies nicht der Leitkultur der Mehrheit entspricht ?
[…] wenn wir nicht endlich
[…] wenn wir nicht endlich durchsetzen, dass Religion Privatsache ist. (cit. MILF)
Die Aussage „Religion ist Privatsache“ hat auch in einer nicht allzu weit entfernten, unschönen Epoche Gehör gefunden und ist somit historisch etwas befangen.
Während der NS-Zeit galt die Devise „Religion ist Privatsache“ um darauf hinzuweisen, dass das NS-Regime und das Christentum zusammengehören bzw. das NS Christentum … Hier haben wir ein Beispiel, wo das Rad gedreht wurde und die Politik sich der Religion bemächtigte, um die Öffentlichkeit zu beherrschen.
Man kann es drehen und wenden wie man will, Politik und Religion passen einfach nicht zueinander.
Ich möchte die Beiträge von
Ich möchte die Beiträge von Riccardo dello Sparba und Martin Daniel besonders unterstützen.
Zu Messner: er war nie ein Grüner, wenn er auch für die Grünen oder besser als "Freund" von Langer und als in ganz Italien bekannter Alpinist bekannt und wählbar war. Er hat sich weder in Brüssel noch in Südtirol besonders für grüne Belange eingesetzt. Er stand seit vielen Jahren der SVP und besonders Durnwalder nahe! Er hat sich massiv für den Flughafen-Ausbau ausgesprochen In diesem Interview muss man ihm aber Recht geben!
Übrigens: warum braucht es eine Präambel: Im Autonomie-Statut gibt es auch keine. Da wird bei den Allgemeinen Bestimmungen auf die Verfassung und die gleichen Rechte aller Bürger der drei Sprachguppen verwiesen!?
N.B. Bei diesen Beiträgen fällt mir auf, dass die Kommentatoren mit Pseudonym immer mehr werden; zu den Bekannten wie gorgias und milf kommen die neuen karel hyperion, maximi richard und David Gebhardi hinzu. (Oder irre ich?)
Südtirol ist (hoffentlich)
Südtirol ist (hoffentlich) und soll ein säkulares Land bleiben. Unsere Geschichte hat uns gelehrt das es besser ist Staat und Religion zu trennen. Jeder kann glauben was er will...
@Sepp Bacher: ich bin kein
@Sepp Bacher: ich bin kein Pseudonym:-)
Antwort auf @Sepp Bacher: ich bin kein von David Gebhardi
Dann sorry, David! Also hast
Dann sorry, David! Also hast du einen seltenen bzw. seltsamen Namen.
@Sepp: ich denke, es braucht
@Sepp: ich denke, es braucht eine Präambel, aber nicht etwa um mit einer rückwärtsblickenden Argumentation alle Mitbürger mit einer kollektiven Identität zwangszubeglücken, sondern um frei von Sachzwängen, Expertensprech und Alltagsdebatten einen Grundkonsens für Wegweiser in die Zukunft herauszuarbeiten.
Zur Erinnerung siehe:
https://www.salto.bz/de/article/30052017/ein-beherzter-beitrag-zur-farce
Und nein, den Verweis auf christlich brauchen wir nicht. Zum Einen, weil Christlichkeit letztlich im Gutfalle mit Humanität gleichzusetzen ist, zum Anderen, weil viel besungene Aufklärung auch wesentliche Spuren des Judentums und natürlich des Islams in sich trägt.
Logisch hat der messner recht
Logisch hat der messner recht. Aber welcher teufel reitet ihn, das noch einmal zu fordern. Welche ängste treiben ihn?
Bin getauft, durfte als Kind
Bin getauft, durfte als Kind meine Sünden einem an Details interessierten Pfarrer erzählen, erinnere mich durch das Gruppenfoto an die Erstkomunion, wurde durch den Bischof mit einem sogenannten Backenstreich gefirmt, habe kirchlich geheiratet und werde vermutlich auch kirchlich begraben. Der Einfluss der Kirche hat dazu geführt, dass meine "kirchlichen Aktivitäten" sich jetzt in Grenzen halten. Kurz gesagt, ich bin also ein ganz normaler, christlicher Südtiroler, dem diese sogenannten "christlichen Wurzeln" aufgepfropft wurden. Dieses Verhalten von mir ist ganz einfach das Produkt meiner Zeit, meiner Herkunft, meiner Eltern und der Gepflogenheiten meines Umfeldes. Es ist geschehen ohne dass meine Meinung gefragt war. Nicht immer stimme ich den Argumenten und Meinungen von Reinhold Messner zu, in diesem Punkt teile ich aber absolut seine Meinung. Der Bischof soll sich um seine Schäfchen kümmern! Meine Vorstellung vom christichen Verhalten braucht keine Vorgaben eines religiösen Führers! Kirche und Staat soll und muß getrennt bleiben!
Als Mitglied des Konvents
Als Mitglied des Konvents frage ich mich: warum hat sich Muser nicht zu den "open-spaces" gemeldet und dort seine Meinung eingebracht? Jetzt im Nachhinein, Kraft seines Kirchenamtes, Botschaften in ein laizistisches Grundsatzdokument platzieren zu wollen, finde ich unangebracht. Ich bin froh, dass wir die politischen Leitlinien unserer Gesellschaft ohne die Einflussnahme der verschiedenen Religionsgemeinschaften gestalten können. Die Einmischung der Kirchen in die Politik hat noch nie nachhaltig zum friedlichen Miteinander geführt. Die Kirchen mögen es ja auch nicht, wenn sich die Politik in ihre Angelegenheiten mischt....
Super, hab bei der "Bewertung
Super, hab bei der "Bewertung" leider falsch gedrückt = 10 Herzen! Es ist an der Zeit auch die finanziellen Einflussnahmen/Begünstigungen in jeder Hinsicht zu hinterfragen, die sich aus der einen wie aus der anderen illuminierten Gemeinschaft auch heute noch ergeben.