Wirtschaft | Konkurs

Rauchs Kapitulation

Aus für die Linienbusgesellschaft Rauch Reisen: "Mir ist die Zeit davongelaufen", sagt Eigentümer Thomas Rauch nach seinem Konkursantrag.
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Foto: Othmar Seehauser

Bekannt war sein Überlebenskampf seit langem, nun hat ihn Thomas Rauch verloren. Seine Kommanditgesellschaft Rauch Reisen S.A.S scheint auf dem Konkurs-Portal des Landesgerichts auf. Bereits vor mehr als zwei Wochen wurde dort der offizielle Konkursantrag der Linienbusgesellschaft registriert. Angesichts eines Schuldenbergs von 4 Millionen Euro musste der Busunternehmer klein beigeben, erklärt er. Als Grund für das Ende des Sarner Betriebs nennt der Unternehmer selbst den Wegfall der Linienbusdienste, die Rauch mit 20 eigenen Bussen bis 2014 als Sub-Konzessionär der SAD auf dem Ritten, im Sarntal und im Unterland durchführte. Dann allerdings seien Rauch Reisen die Dienste mit der Begründung entzogen worden, dass sie nicht ordnungsgemäß ausgeführt worden waren.

Ein Vorwurf, der laut Thomas Rauch noch im selben Jahr in einem Verfahren vor dem Landesgericht Bozen entkräftet werden konnte. „Die SAD wurde darin nicht nur aufgefordert, uns den Auftrag zurückzugeben, sondern auch Schadenersatz für die entfallenen Tage zu leisten“, sagt er. Doch beiden Aufforderungen sei das Unternehmen nie nachgekommen. Da die Höhe des Schadenersatzes nicht festgelegt worden war, strengte Rauch noch ein Zivilverfahren an, das immer noch nicht abgeschlossen ist.  „Am Ende ist mir einfach die Zeit davongelaufen“, sagt der Unternehmer. Er wirft vor allem dem Land mangelnde Unterstützung vor.  „Denn obwohl das Urteil vorlag, haben sie der SAD nie die Rute ins Fenster gestellt“, sagt er.

Nun hofft der Unternehmer auf eine möglichst geoordnete Abwicklung der Causa. Insgesamt sei ein Schuldenberg von vier Millionen Euro zu decken. „Sofern der Schadenersatz noch gezahlt wird, müssten auch angesichts des Immobilienvermögens jedoch alle Gläubiger befriedigt werden können“, hofft Thomas Rauch. Die in Spitzenzeiten 30 bis 35 Mitarbeiter seiner Kommanditgesellschaft seien bereits in den vergangenen Jahren sukzessive abgebaut und von anderen Betriebszweigen übernommen worden. Der Fuhrpark aus 20 Bussen sei bereits verkauft. Nicht betroffen vom Konkurs sind die Rauch-Reisebüros in Bozen und Kaltern und die Busgesellschaft Südtirol Bus.

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Hartmuth Staffler So., 09.07.2017 - 21:13

Noch bevor dem Herrrn Rauch die Zeit davongelaufen ist, sind ihm die Busreisenden davongelaufen. Anstatt sich mit den Gründen dafür auseinanderzusetzen (ich habe ihm einen langen, detaillierten Bericht geschickt, auf den er nicht einmal geantwortet) findet er die Schuld für seine Misere immer nur bei anderen.

So., 09.07.2017 - 21:13 Permalink