Politik | Frauenhäuser

Schutz vor häuslicher Gewalt

Die Landesregierung hat die Richtlinien für den Frauenhausdienst verabschiedet. Landesrätin Martha Stocker: „Nur so können wir die Spirale der Gewalt durchbrechen."
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Foto: Web.de

„Gerade die häusliche Gewalt wird auch heute noch häufig verharmlost“, erklärt Soziallandesrätin Martha Stocker. Es sei besonders wichtig, einen geschützten Raum für die Opfer zu schaffen. Die Landesregierung hat daher am Dienstag in einer Sitzung die Richtlinien für die Ermächtigung und die Akkreditierten der Frauenhausdienste genehmigt. Dabei wurde auch die Zusammenarbeit von Frauenhäusern und Beratungsstellen mit den niederschwelligeren Anlaufstellen ausgearbeitet. 

Bauliche Voraussetzungen sowie personelle, organisatorische und fachliche Qualitätsstandards sollen garantiert werden. Es ist vorgesehen, dass die betroffenen Frauen nur von weiblichem Fachpersonal betreut werden,  welches sich zu regelmäßigen Weiterbildungen und Supervisionen durch externe Fachpersonen verpflichtet. Außerdem soll die Beratung, je nach Bedürfnis der Frauen, in Deutsch und Italienisch angeboten werden. 

Der Frauenhausdienst besteht zurzeit aus zwei Einrichtungen. Die Beratungsstellen sind Anlaufstelle für betroffene Frauen um Informationen, Beratung, Hilfe und Unterstützung zu erhalten. Wenn nötig, finden die Betroffenen mit ihren Kindern auch in einer Wohnung Schutz. Diese Zusammenarbeit hat die Landesregierung durch ihren Beschluss definiert. Die nicht akkreditierten Anlaufstellen sollen daher eine erste niederschwellige Beratungen für Hilfe Suchende anbieten, bei Verdacht häuslicher Gewalt sind sie aber verpflichtet, die Frauen an eine akkreditierte Stelle zu verweisen. In Südtirol gibt es vier solcher Beratungsstellen für Frauen in Gewaltsituationen und fünf stationäre Einrichtungen mit insgesamt 40 Wohneinheiten. Der Dienst ist kostenlos und gewährleistet Anonymität. 2016 haben sich 562 Frauen an die Beratungsstellen gewandt, davon wurden 97 Frauen und insgesamt 93 Kinder in die Wohneinrichtungen aufgenommen. 

„In erster Linie geht es natürlich darum, dass die Frauen sich aus einer solchen Situation befreien können, es ist aber auch wichtig, dass wir sie in dieser Zeit gut begleiten“, so die Landesrätin. Auch könne ein sicherer Zufluchtsort und qualifizierte Unterstützung dazu beitragen, dass Frauen Fälle häuslicher Gewalt vermehrt zur Anzeige bringen. „Das ist wichtig, denn nur so können wir die Spirale der Gewalt durchbrechen und dafür sorgen, dass Gewalt von den Frauen nicht mehr hingenommen und auch nicht an die Kinder weitergegeben wird“, sagt Stocker abschließend.

 

 

 

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gorgias

>Es ist vorgesehen, dass die betroffenen Frauen nur von weiblichem Fachpersonal betreut werden<

Wie lässt sich so was rechtfertigen? Welchen Makel haftet denn männlichen Fachpersonal an?

Mi., 23.08.2017 - 18:11 Permalink

Das ist ein abscheulicher Kommentar. Wie kommen Sie dazu männliches Fachpersonal als potentielle Gefahr für Frauen darzustellen.
Und wie kommen Sie dazu mir solche Dinge zu unterstellen.
Denken Sie nach bevor Sie so etwas schreiben. Das Thema ist ernst genug um damit solche billige Sprüche abzulassen die unsachlich und ehrenrührig sind.

Do., 24.08.2017 - 10:17 Permalink