Zwischen goldenen Lärchen, roten Buchen und gelben Eichen springt ein Eichhörnchen, die Kuhglocke läutet, der Buntspecht hämmert. Ich spaziere auf jener Promenade, die daran erinnern will, dass Freud am Ritten das Unbewusste erforschte. Da knallt ein Verkehrsschild in die Idylle und ruft mich zur Ordnung. Das Schild ist blau, eins von denen, die zeigen, was man darf. Die obere Hälfte des Schildes erlaubt mir, ein Kind an der Hand zu nehmen und mit ihm spazieren zu gehen, vorausgesetzt ich trage einen Rock, bin also eine Frau. Das Kind darf Bub oder Mädchen sein, es hat einen Russenkittel an. In der unteren Hälfte sagt das Schild, dass ich mein Fahrrad schieben müsste, wenn ich eins hätte. Hab ich aber nicht, weil ich ja das Kind an der Hand habe. Hätte ich das Rad statt des Kindes an der Hand, müsste ich es vielleicht auch gar nicht schieben sondern dürfte treten. Denn das Schild zeigt mir einen Mann mit Rad. Vielleicht müsste nur der Mann schieben. Weil die Männer immer so wild und gefährlich sind, denkt das Schild magari und verweigert dem Mann deshalb das Kind.
Die obere Hälfte des Schildes erlaubt mir, ein Kind an der Hand zu nehmen und mit ihm spazieren zu gehen, vorausgesetzt ich trage einen Rock, bin also eine Frau.
Zum Christkind wünsche ich mir neue Schilder. Da führt dann Papa das Kind an der Hand, Mama schiebt das Rad. So kommt Papa endlich einmal dazu, mit seinem Kind spazieren zu gehen und Mama kann zum Radeln in Hosen schlüpfen. Alsodann, schönen Sonntag