Was nun, Herr Hager?
Vorerst ist es vor allem eine Gnadenfrist – die sich jedoch auch zur ernsthaften Bremse für René Benkos Projekt WaltherPark entwickeln könnte. Mit der vorläufigen Aussetzung der Abrissgenehmigung für die Negrelli-Halle hat das Bozner Verwaltungsgericht einem bereits verloren geglaubten Kampf eine überraschende Wende gegeben. Seit Monaten hatte eine stetig wachsende Gruppe rund um das Kuratorium für technische Kulturgüter bekanntlich versucht, den Abriss der 1859 errichteten Lagerhalle zu verhindern, die dem provisorischen Busbahnhof weichen muss.
Nachdem die Bemühungen, den längsten säulenfreien Hallenbau dieser Art im Alpenraum als schützenswerten Bauwerk zu klassifizieren, gescheitert sind, hat nun ein Rekurs des Dachverbandes für Natur und Umweltschutz den noch im November angesetzten Abriss abgewendet. Allerdings nur vorerst. Denn bereits am 28. November ist laut Heinz Peter Hager der nächste Verhandlungstermin vor dem Verwaltungsgericht angesetzt, bei dem darüber entschieden wird, ob die Aussetzung rechtens war. Kommt das Gericht zum gegenteiligen Schluss wäre die gesamte Geschichte zumindest für die Signa-Gruppe nur ein kurzer Spuk gewesen und das Mega-Projekt in Bozens Innenstadt könnte seinen Lauf nehmen.
Der Anwalt des Dachverbands Gernot Rössler setzt jedoch auf eine andere Option. Der Rettungsanker, auf den er beim Rekurs baut? Ein staatliches Legislativdekret aus dem Jahr 2004, in dem Gebäuden von kulturellem Wert unter bestimmten Kriterien automatisch ein unmittelbarer, aber provisorischer Schutz eingeräumt wird. „Für meine Begriffe gilt dieser Schutz für die Negrelli-Halle“, sagt der Rechtsanwalt am Mittwoch in der Tageszeitung Dolomiten. Denn das Gebäude sei 150 Jahre alt, sein Erbauer, der Planer des Suez-Kanals Alois Negrelli lebe nicht mehr, was im Gesetz ebenfalls Voraussetzung sei, und die Halle sei immer im Eigentum der öffentlichen Hand gewesen. Rössler verweist aber auch auf die Tatsache, dass die Landesregierung nicht einmal in einer ergebnisoffenen Wertung über den Antrag auf eine Klassifizierung der Halle als schützenswertes Bauwerk entschieden habe. Vielmehr habe das Land den Schutz wegen des bereits beschlossenen Abrisses ausgeschlossen.
„Durch jede Verzögerung bekommt auch die Stadt Bozen später Geld – und damit auch die BürgerInnen der Stadt."
Dass die Genehmigung dann auch im Dringlichkeitswege und ohne Anhörung der Parteien erlassen wurde, sieht Heinz Peter Hager nicht als großes Problem. „Die Parteien sind schließlich die Gemeinde und das Land“, meint er. Der Signa-Vertreter gab sich nach Bekanntwerden der vorläufigen Aussetzung durch das Verwaltungsgericht am Mittwoch Abend gewohnt gelassen. „Wir haben größtes Vertrauen in die Gerichtsbarkeit“, so sein Mantra. Vor allem aber würde ein Verhindern des Abrisses nicht nur die Pläne der Signa durchkreuzen. „Durch jede Verzögerung bekommt auch die Stadt Bozen später Geld – und damit auch die BürgerInnen der Stadt“, stellt er die Rute ins Fenster. Denn bereits im Juni 2018 sei laut derzeitigem Fahrplan ein relativ großer Brocken aus Teilen des Kaufpreises von knapp 100 Milllionen Euro sowie Abgaben fällig. „Verschiebt sich hier alles, wird die Stadt Bozen schwer tun, ihren Haushalt zu genehmigen“, so Hagers Drohung.
Würde die Halle tatsächlich dauerhaft stehen bleiben, wäre aber auch das Bahnhofsareal-Projekt betroffen. „Als das Podrecca-Projekt damals genehmigt wurde, hat kein Mensch gesagt, dass die Halle erhalten bleiben muss“, erinnert der Wirtschaftsberater und Bozner Signa-Mann. Bleibe die Halle, sei dagegen eine Fläche mitten im wertvollsten Teil des Projekts nicht mehr wirtschaftlich nutzbar. Auch die von Boris Podrecca geplante Flaniermeile würde davon beeinträchtigt.
Kann der Gerichtsweg aber nicht doch noch den Weg zu einer Win-Win-Situation öffnen, sprich die auch im Rahmen eines Uni-Projektes vorgeschlagene Erhaltung des spät entdeckten Kulturguts bei gleichzeitiger Nutzung als provisorischer Busbahnhof? „Sowohl unsere Studien als auch die des Landes haben gezeigt, dass dies leider nicht funktioniert“, sagt Heinz Peter Hager. Umso spannender für die ganze Stadt wird der nächste Termin beim Verwaltungsgericht – am 28. November.
Es wäre tragisch, wenn der
Es wäre tragisch, wenn der Haushalt der Stadt Bozen von Benko abhängig wäre.
Bei der Genehmigung des Podrecca-Projektes des Bahnhofsareals wurde die Erhaltung der Negrelli-Halle nicht vorgesehen, einfach weil daran nicht gedacht worden ist. Ich gehe davon aus, dass die revitalisierte Negrelli-Halle problemlos integriert werden kann.
@ Herr Hager: stellen Sie uns Ihre Studien und die des Landes zur Verfügung, wonach angeblich die Negrelli-Halle bei gleichzeitiger Nutzung als provisorischer Busbahnhof nicht funktioniere?
Della serie: di come si è
Della serie: di come si è espressa la popolazione non ce ne frega nulla! Perché alla fine la cosiddetta democrazia diretta (tanto decantata e agognata) vale solo se rispecchia le mie idee e convinzioni! E questo è un esempio lampante di come sia fallita. rappresenta quello che il comunismo era per i sovietici!
E ci si appiglia a una burocrazia/giustizia che in Italia fa schifo per ostacolare gli altri!
Mi dite perché ora ci si batte per un magazzino che confesso è molto bello ma è stato abbandonato da parecchi anni? Perché NESSUNO ripeto NESSUNO si è battuto affinché a) fosse utilizzato b) fosse tutelato nel bando di riqualificazione dell'areale?
Io li ci vedo un grande parcheggio per biciclette, per tutti i pendolari ma anche i turisti che vengono da fuori con le proprie bici.
Però ora è tardi, bisognava battersi prima e questa è solo ipocrisia.
Antwort auf Della serie: di come si è von Massimo Mollica
Das ist bei unentdeckten
Das ist bei unentdeckten Schätzen immer so: Vor ihrer Entdeckung kümmert sich niemand um sie; nachher sind sie von Denkmalbestimmungen geschützt. Bei fast allen großen Archäologischen Funden war das so....
Schön, dass die Negrellihalle rechtzeitig entdeckt worden ist! Sozusagen mit Oberflächenarchäologie.....