Lega...
Guter Artikel; dem ist eigentlich nix hinzuzufügen. Es ist eigentlich schade weil es bräuchte in Italien dringend eine föderalistische, regionalistische und reformistische Partei; weil auch wenn die Lega nun untergeht so bleibt die questione settentrionale mit dem italienischen Reformstau weiter bestehen. Mit seiner Haltung, seinen unerfüllten Versprechen und mit der komischen Foklore mit Wasserampullen sowie einer historisch nichtexistenten Region Padanien hat sich die Lega selbst ins Abseits gestellt. Die Krise hat sich bereits vor Jahren angekündigt; mit Niederlagen in den Hochburgen der Lombardei; heute kann selbst in Kerngebieten die Lega Niemanden mehr erreichen. Zuwenig hat man auf Reformen und Föderalismus gesetzt; zusehr hat man die (wenigen) parteiinternen indipendentisti gehätschelt; und dabei vergessen daß selbst die die meisten polentoni duri e puri zwar hart über die terroni schimpfen; den gemeinsamen Staat aber reformieren aber nicht versenken wollen; das Ende der Lega ist auch ein Wink für unsere heimischen Sezessionisten die sich ja von der Lega immer Schützenhilfe oder wenigstens Verständnis erhofft haben; aber bitter enttäuscht wurden; der indipendentismo wurde groß auf die Fahne geschrieben, interessiert aber nur einen sehr kleinen Teil der Bevökerung; damals wie auch heute zumal auch die anderen Kleinparteien die die Lega politisch 'umschwirren' zuletzt herbe Niederlagen erlitten haben. Keine Reformen, falsche Schwerpunkte und die noch schlimmeren Skandale als die anderen Parteien haben der Lega das Genick gebrochen; die letzten dürfen sich noch um den letzten Fetzen Erbe streiten; um dann wohl in Mitte-Rechts-Block aufzugehen. Sehe aber auch in Zukunft im Norden politischen Raum für regionale politische Bewegungen; mal sehen was passiert.