Ausflug | Stellungnahme

Nicht Soldaten und Befehlsempfänger

Der Direktor Abteilung Kommunikation des Sanitätsbetriebes Südtirol, Lukas Raffl, hat uns folgende Stellungnahme zur Rubrik "Pollo der Woche" zukommen lassen.
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Foto: upi
 
Sehr geehrter Chefredakteur,
 
es gibt tatsächlich Tage, an denen man sich nur noch wundern kann, auch als langjähriger Pressereferent. Gestern (03.02.2018) war so ein Tag. Wie kann jemand so dick auftragen und sich gleichzeitig so wenig um Fakten kümmern?
In deinen Augen mag hinter den drei Zeilen, die wir dem Bildmaterial beifügen, das wir versenden, die lange Hand des bitterbösen Schaels stecken. Seine angebliche „Arroganz“, die schon wieder eine absurde Regelung geboren hat. Sein Versuch, alles zu gängeln und niederzudrücken...
Nun, Herr Schael weiß seit gestern von der Existenz dieser Zeilen. Mein Mitarbeiter hat sich auch aus Eigeninitiative an Dich und die Redaktion gewandt. Ihm schien die Verwendung eines Archivbildes, das Schael bei einen (bereits erfolgten) gerichtlichen Eingabe zeigt, nicht angemessen für einen Artikel, der über ein mögliches zukünftiges Verfahren berichtet. Mir scheint diese Frage legitim. Und mich freuen grundsätzlich Mitarbeiter, die aus Eigeninitiave handeln und nicht „soldatisch“ Befehle umsetzen. Eines kann ich dir auch gleich versichern, niemand in unserer Abteilung (und auch nicht im Sanitätsbetrieb) will nordkoreanische Zustände. Dein „Weckruf“ an alle Journalisten des Landes, dass der „böse“ Sanitätsbetrieb jetzt auch noch die Pressefreiheit kompromittieren will, ist überflüssig.
Nun, Herr Schael weiß seit gestern von der Existenz dieser Zeilen.
Zurück zur „Episode“: Ich wurde am Abend des gleichen Tages vom Mitarbeiter über die „Eskalation“ zwischen euch beiden informiert. Wie du habe ich auch dem ganzen nicht weiter eine große Bedeutung beigemessen. Du hast natürlich Recht: die Entscheidung, ein Archivbild zu publizieren oder nicht, obliegt ganz allein der Redaktion. Es ist dies eine genuin journalistische Tätigkeit und als solche sakrosankt. Ein klein wenig dachte mir aber schon, wie ich die verschiedenen Mails (mitsamt deren Schärfe) gesehen habe: Du liebe Güte, welch Tamtaratam! Tür zu, Abend ist’s, let’s go home.
Die Episode war dann aber tatsächlich so etwas wie der Katalysator, dass wir die Einschränkung, die wir in Meran seit Jahren den von dort ausgesandten Pressemitteilungen mitsamt Bildmaterial beifügen, auch für die Aussendungen der Generaldirektion übernommen haben. Aber wie gesagt: der Katalysator, nicht der Grund.
Eines sei dir aber versichert: niemand hat es auf die Pressefreiheit abgesehen.
Die Überlegung dahinter ist nämlich eine andere: Wir verschicken im Laufe des Jahres eine Menge Bildmaterial. Die Fotos zeigen nicht nur Spitzenfunktionäre, sondern Führungskräfte, ProjektleiterInnen, MitarbeiterInnen, kurzum eine Menge Menschen, die ihr Einverständnis für die Ablichtung für eine ganz spezifische Aussendung in einem bestimmten Zusammenhang zu einem punktuellen Ereignis gegeben haben. In den letzten Jahren ist es nun öfters vorgekommen, dass diese Ablichtungen plötzlich wieder in irgendwelchen Veröffentlichungen „auftauchten“. Mehr als verwundert rieben die MitarbeiterInnen sich die Augen. Was erlaubt sich die Zeitung, das Medium? So war das nicht gedacht. In der Pressestelle hagelte es Proteste. Ein negatives Highlight dieser Art war vor einigen Jahren die Veröffentlichung eines Fotos in einer Zeitung von drei MitarbeiterInnen an einem Schalter in Meran anlässlich eines Berichtes zum Verdacht von Geldunterschlagung im Betrieb (der sich später als unbegründet herausstellte). Die drei hatten überhaupt nichts mit dem Vorwurf zu tun und wurden plötzlich mit allerlei Mutmaßungen und Nachfragen überhäuft. Wir hatten das Foto einige Wochen vorher im Zusammenhang mit einer Aussendung zu den Ticket-Bestimmungen verschickt (und hatten hierzu das Einverständnis dieser MitarbeiterInnen  – nicht aber für die weitere Verwendung im Zusammenhang mit anderen Meldungen).
Die Episode war dann aber tatsächlich so etwas wie der Katalysator, dass wir die Einschränkung, die wir in Meran seit Jahren den von dort ausgesandten Pressemitteilungen mitsamt Bildmaterial beifügen.
Es war dies der Anlass, die drei in deinen Augen so „absurden“ Zeilen unserem Presseaussendungen beizufügen. Wie gesagt vor Jahren, und der „böse und eitle“ Schael, den Du als Ideator dieser Regelung siehst, noch nicht einmal im Land!
Vielleicht ist die Formulierung der einschränkenden Zeilen mit unserer Rechtsabteilung genauer abzuklären, vielleicht sollten wir wie andere öffentlichen Verwaltungen, auf unser Homepage einen „Pressebereich“ einrichten mit lizenzfreien Fotos, vielleicht sollte der Sinn und Zweck der Einschränkung etwas deutlicher in den Vordergrund gerückt werden – wir können über alles reden.
Eines sei dir aber versichert: niemand hat es auf die Pressefreiheit abgesehen. Du kannst gerne uns einmal in der Abteilung besuchen und ich hoffe, Du wirst feststellen, es gibt nicht Soldaten und Befehlsempfänger, sondern Menschen, die mit Herz und Hirn und eigenständig arbeiten. 
 
Freundlichst
Lukas Raffl
Direktor Abteilung Kommunikation SABES
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Stefania Pulcini So., 04.02.2018 - 23:03

Sorgono spontanee alcune domande:
- Il contratto di Schael, che guadagna almeno 240mila euro l'anno, prevede tra i suoi doveri, quello di rispondere personalmente a queste questioni o deve avvalersi del dipartimento comunicazione? E quanto costa a noi contribuenti questo dipartimento della comunicazione dell'Asbz?
- Ma più importante è ancora sapere: da chi e come viene misurata l'efficacia di questo servizio della comunicazione? La censura, le omissioni, la carenza di informazioni, la trasparenza ecc. sono tra gli indicatori di efficacia?
- Visto che è il contribuente il destinatario del servizio .. sarebbe adeguato che fosse lui a rispondere a proposito di efficienza/efficacia o no?
Perchè le parole come vedete, non sempre sono chiarificatrici!

So., 04.02.2018 - 23:03 Permalink