Politik | Doppelstaatsbürgerschaft

Im Alleingang gegen die Wand

Nach dem Nein aus Wien zur Doppelstaatsbürgerschaft wird allenthalben der Alleingang der FPÖ beklagt. Klar ist: das Thema ist vorerst vom Tisch.
Lista verdi sudtirolo
Foto: Verdi Grüne Vërc

Ulli Mair ist klar enttäuscht vom Ausgang der Abstimmung. Sie hätte sich mehr Unterstützung aus dem politischen Wien jenseits der FPÖ gewünscht. Die Freiheitliche Obfrau kritisiert aber vor allem Bozen und den Alleinvertretungsanspruch der SVP. Sie fordert von der Volkspartei mehr Zusammenarbeit mit der Opposition bei Themen die die Zukunft des Landes betreffen, aber auch eine stärkere Abstimmung mit Nordtirol und mit Wien. Es könne nicht sein, „dass man sich nur gegenseitig Orden Umhängt und auf die Schultern klopft“, aber wenn es konkret wird, den Schwanz einziehe.

Auch SVP Senator Karl Zeller spricht von einem Rückschlag für das Anliegen der Doppelstaatsbürgerschaft. Problem war, dass es ein Alleingang der FPÖ war, da könnten die anderen Parteien gar nicht anders als „Nein“ sagen. Die FPÖ habe aus reiner eigener parteipolitischer Profilierungssucht der Sache einen Bärendienst erwiesen, sagt Zeller. Die SVP will dennoch „ihren Weg beharrlich weitergehen“, man wolle mit Geduld seriös verhandeln und nichts übers Knie brechen. Man werde weiter Gespräche führen und erst dann eine Abstimmung auf den Weg bringen, wenn sich auch der Zustimmung der beiden großen Parteien ÖVP und SPÖ sicher sei und dann werde ein Antrag zur doppelten Staatsbürgerschaft auch durchgehen, ist Zeller überzeugt.

Sven Knoll von der Südtiroler Freiheit, stimmt dem voll und ganz zu. Denn eines zeige die Abstimmung ganz deutlich: „Alleingänge sind nicht durchsetzbar“. Die Ablehnung des Antrages der FPÖ sei von vorne herein klar gewesen. Knoll bietet der SVP eine „Zusammenarbeit bei diesem wichtigen Thema“ an und weist darauf hin, dass es bislang noch überhaupt keinen offiziellen Antrag diesbezüglich vonseiten Südtirols gäbe. „Wie soll man Wien über etwas entscheiden, wozu es überhaupt nichts Offizielles aus Bozen gibt. Da bräuchte es schon etwas mehr Einsatz vonseiten der SVP." Einig sind sich alle, dass das Thema zwar noch nicht ganz gestorben, aber vorerst wohl definitiv vom Tisch ist.

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Harald Knoflach Mo., 08.07.2013 - 09:24

"Wie soll man Wien über etwas entscheiden, wozu es Volkspartei. Einig sind sich alle, dass Thema ist zwar noch nicht ganz gestorben, aber vorerst wohl definitiv vom Tisch ist.

bitte nachbessern. das versteht kein mensch.

Mo., 08.07.2013 - 09:24 Permalink
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Matthias Weber Mo., 08.07.2013 - 11:08

und wie hilft mir das jetzt dabei weiter, wenn ich mich vor irgendeinem Dienstleister im Bereich der Sektorentätigkeiten wegen falscher Rechnungspositionen oder sonstigen Problemen nicht in meiner Muttersprache verteidigen kann? Ich wage zu bezweifeln, dass meine Großmutter dann plötzlich auch zwischen Telecom Italia und Austria wählen kann.
(Sicher nicht ein unglaublich schwerwiegendes Problem, aber zusammen mit 100 anderen sicherlich wichtiger als ein 2. Pass)

Mo., 08.07.2013 - 11:08 Permalink
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konrad laimer Mo., 08.07.2013 - 11:40

als Europäer auf diesem Kontinent anerkannt zu sein, sollte eigentlich reichen werte Landespolitiker, Perspektiven und Visionen braucht Südtirol um sich in den Europäischen Kontext einzubinden, und das nun einmal mit Italien weil es zu Europa gehört.
Für mich wäre nahe liegender das sich die heimische Wirtschaft, ,Handwerk, mit Ausbildung usw.... gezielter mit der in Italien befasst und ich austauscht als sich abzugrenzen, was schon über Jahrzehnte hier in Südtirol kultiviert wird.
Eine doppelte Staatbürgeschaft.. "im euröpäischen Geist".....ist ein großer Schritt zurück.......................oder habe ich da etwas falsch verstanden werte Politik?

Mo., 08.07.2013 - 11:40 Permalink
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kurt duschek Di., 09.07.2013 - 17:32

...ich bleibe dabei, es gibt und kann keine "Doppelstaatsbürgerschaft" geben, wenn schon hat jemand "zwei Staatsbürgerschaften".
Dieser sprachliche Nonsens wird sehr oft auch bei der immer wieder zitierten "Doppelsprachigkeit" verwendet. Doppelt ist immer zweimal das Gleiche und somit wäre eine "Doppelstaatsbürherschaft" 2x die österreichische oder 2x die italienische Staatsbürgerschaft! Verzeiht mir, aber bei so einer Forderung sollte man doch die deutsche Sprache richtig einsetzen. Kurt Duschek

Di., 09.07.2013 - 17:32 Permalink

hr. duden, dem für gewöhnlich in sachen sprachkenntnis eine recht hohe kompetenz zugestanden wird, ist da anderer meinung. er spricht zwar nicht von doppelstaatsbürgern aber sehr wohl von doppelstaatern:

http://www.duden.de/rechtschreibung/Doppelstaater

und bezeichnet damit menschen, die zwei staatsangehörigkeiten besitzen.

und auch das österreichische außenministerium spricht von doppelstaatsbürgerschaft

http://www.bmeia.gv.at/botschaft/auslandsoesterreicher/ratgeber/staatsb…

Di., 09.07.2013 - 18:04 Permalink
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konrad laimer Mi., 10.07.2013 - 08:41

der eine bestellt ein wienerschnitzl und der andere ein milanese, bekommen tun sie beide das selbe ..................................
so in etwa, verhält es sich auch mit Wien und Rom, das hat uns schon die Geschichte gelehrt...............

Mi., 10.07.2013 - 08:41 Permalink