Verschlafenes Unterland
Michael Demanega ist Salurner und Freiheitlicher Generalsekretär. Die Probleme im „vergessenen Bezirk von Südtirol“ kennt er in- und auswändig: „Der Bezirk wird stiefmütterlich im Land behandelt, und das will ich ändern. Deshalb mache ich Politik, ich will etwas bewegen, vertreten fühl ich mich als Unterlandler von der Politik in Südtirol nicht." Demanega ist seit 2005 Mitglied der Freiheitlichen Partei, fünf Jahre war er Jugendsprecher, im September 2012 ist er zum Parteisekretär gewählt worden. Viele Themen würden von der Politik zu sehr vernachlässigt, meint der 27-Jährige, der auf Platz fünf der Freiheitlichen Listen gereiht ist.
Seriösität gefordert
Demanega gilt als Intimus von Frontfrau Ulli Mair - die Präsentation der Themen sitzt, der junge Politiker weiß, wo die delikaten Punkte liegen: „Wir im Unterland haben die Autobahn, den Brennerbasistunnel, das Fahrsicherheitszentrum, den Flughafen, die Müllhalde in Bozen Süd – und viele Ausländer“, zählt er auf. Nein, ein lebenswerter Bezirk schaue für ihn anders aus, zu wenig Wirtschaft, zu wenig Tourismus „Dörfer, wo man schläft und nicht lebt“, bedauert der studierte Bauingenieuer. Für ein stärkeres, präsenteres Unterland steht er im Wahlkampf, die Jungen Freiheitlichen haben sich noch anderen Themen verschrieben. Da gäbe es die Jugendarbeitslosigkeit und die Forderung nach produktiven Arbeitsplätzen. „Wir wollen Personen und Köpfe fördern, nicht die Mauern“, sagt Demanega und spielt damit auf die Bautenpolitik des Landes an: Wozu leerstehende Gebäude hinstellen, die dann niemand nutzt? Auch eine bessere Studienberatung sei unabdingbar: „Die SH kann doch nicht als neutrale Stelle bezeichnet werden. Das ist ein privater, politischer Verein mit grün-linker Ausrichtung. Da geht es nur um die Selbstverwirklichung der Jugendlichen, eine ordentliche Beratung schaut anders aus.“
Lenkung und Leitung
Als promovierter Techniker ist er dafür, dass Jugendliche gelenkt und geleitet werden. Technische Berufe seien seit jeher angesagt, „es macht keinen Sinn alle Studien gleich zu propagieren und den Jugendlichen falsche Hoffnungen zu machen.“ Mehr als fahrlässig sei das vom Land, so eine Stelle zu fördern, so Demanega. Unterstützung verlangen die Jungen Freiheitlichen hingegen im Sicherheitsbereich, „da läuft Vieles schief.“ Was der Salurner absolut befürwortet, sind die Installation von Videokameras, die zur Aufklärung beitragen, und eine effizientere Handhabe von Polizei und Security – bislang sei dies „reine Optik“ gewesen, „die können ja nichts machen, außer die Polizei rufen.“ Da sei anzusetzen, ebenso wie beim Thema Zuwanderung. „Wenn junge Ausländer nicht integriert sind und die Sprache nicht kennen, dann birgt das Gefahren in sich“, weiß der Unterlandler aus Erfahrung. „In Salurn haben wir im Kindergärten mit über 50 Prozent Migrantenkinder. Wer integriert die? Auf lange Sicht setzen sich die Ausländer durch und unsere Kinder werden integriert“, fürchtet Demenega und räumt ein, „na ja, vielleicht eine etwas pessimistische Sicht.“ Eine Sprachüberprüfung der Kinder bei Eintritt in die Schule brauche es aber unbedingt, man könne doch nicht zulassen, dass das Niveau der Bildung weiter nach unten gehe.
Das Wahlkampfgeld
Die Kandidatenvorstellung der Freiheitlichen und damit der indirekte Wahlkampfauftakt ist für August anberaumt, 35 Personen stehen auf der Liste. Das Geld im Wahlkampf will die Freiheitliche Partei „authentisch und echt“ verwalten. Wurden im letzten Wahltumult noch 300.000 Euro investiert, ist es jetzt gerade mal ein Drittel. 20.000 Euro dürfe zusätzlich, laut Statut, von den einzelnen KandidatInnen investiert werden. „Wir haben das Geld nicht für einen großen Wahlkampf, und wir wollen auch keinen. Das kommt bei den Leuten an“, sagt der Parteisekretär. Vielmehr zähle die Partei auf Präsenz bei Festen und Veranstaltungen, ganze ohne Werbeagentur, jede/r bringe sich eben ein, so gut es gehe, „der direkte Kontakt ist immer noch der beste“, so Demanega. Ddas macht uns Freiheitliche aus. Es wird die Wenigsten geben, die viel Geld in den Wahlkampf stecken, die meisten werden laufen.“
NEIN DANKE!
Polizeistaat, nein danke!
Freiheitliche, NEIN DANKE!