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Foto: renate mumelter
Gesellschaft | #ALSODANN

Hundegagga

Ich kann die Wurst nicht kommentarlos auf Bozner Pflastersteinen liegen lassen. Zu malerisch die Idee, Eigentümer von Hundetrümmerln mittels DNA zur Kasse zu bitten.

Wenn die pflichtbewusste Umweltwache auf eine Hinterlassenschaft trifft, überwindet sie den Ekel, zückt das DNA-freundliche Behältnis und schaufelt den weichen, stinkenden Dreck hinein. Wenn sie Glück hat, ist die Prozedur einfacher. Dann darf sie im Angesicht des Hundehaufens mit einem DNA-Stäbchen über den Kot streichen. Die Probe wird in beiden Fällen ins Labor gebracht, dort analysiert und mit der Datenbank verglichen. Sollte sich ein Treffer ergeben, geht ein Strafmandat an Herrchen/Frauchen. Ob das bezahlt wird, muss sich erst herausstellen.

Auf jeden Fall bezahlt werden muss die Dienstleistung des Labors und die der Umweltwache, und beide bezahle ich mit, obwohl keines der Trümmerl von meinem Hund sein kann, weil ich keinen habe.

 

Ich bezahle gerne für Sozialfälle nicht aber für die Gratis-Liebhaberei anderer oder gar dafür, dass Hunde ihr Leben in engen Stadtwohnungen fristen dürfen.

Wenn sich im Labor kein Treffer ergeben sollte, weil der defäkierende Hund ein Auswärtiger, gar ein Tourist war, dann bezahle ich sowieso. Die Spesen summieren sich mit jenen, die regelmäßig für Errichtung, Instand- und Sauberhaltung von Hundeauslaufzonen auf mich zukommen.

Ich bezahle gerne für Sozialfälle nicht aber für die Gratis-Liebhaberei anderer oder gar dafür, dass Hunde ihr Leben in engen Stadtwohnungen fristen dürfen.

Deshalb fordere ich eine Hundesteuer und die nicht zu knapp. Sie könnte meine Spesen minimieren und dazu beitragen, dass der eine oder andere Hund doch nicht zugelegt wird.

Weil aber Tierlebende eine gefährliche Wählerschaft sind (weniger treu als ihre Hunde), zieht die Politik vor der Hundesteuer den Schwanz ein und spielt lieber CSI.