Franz Linter, mir ist klar, dass Populismus nicht wirklich klären und beruhigen kann. Es braucht klare, sachliche Analysen und Konsequenzen zu den jeweiligen Themen wie z.B. im Kommentar https://www.salto.bz/de/article/11032018/die-illusion-der-abschottung-0… ; gleichzeitig finde ich es angesichts des zunehmenden Rechtspopulismus bitter notwendig, dem ebenso emotional von links - in Richtung wahre Ursachen und Konsequenzen - Paroli zu bieten. Denn nicht alle Rechtspopulisten sind eingefleischte Nazis und Rassisten, mit denen sich jegliche Überzeugungsarbeit erübrigt, sie hören aber nur auf Emotionen. Warum sollen die Linken rational bleiben , d.h. auf Emotionen verzichten, angesichts von permanent und weitgehend emotional verlaufenden Hetzkampagnen eines guten Teils der Presse?
Konterproduktiv erscheint es mir, mittels "Populismus"- Keule die Diskussion zu ersticken.
Es geht nicht darum, wie man "Statistiken interpretiert"., sondern darum, was dabei rauskommt, wenn man Zahlen "interpretiert" anstatt sie zu lesen.
Ihr letzter Absatz steht im Widerspruch mit Ihrer Antwort. Aber das hatten wir ja schon.
Ob Links- oder Rechtspopulismus, der Rechtspopulismus beunruhigt mich zwar derzeit deutlich mehr, aber das Schlimme und Angstmachende finde ich, dass nur noch selten differenziert wird, man ist entweder rechts oder links und beschimpft die jeweilig anderen, aber vielleicht kann man ja z.B. tendenziell eher links eingestellt sein, aber trotzdem gegen ein globales "Refugees welcome" sein, oder grundsätzlich Multi-Kulti toll finden, aber auch die Probleme sehen, die durch nicht integrierte und teilweise auch nicht integrationswillige Zuwanderer entstehen, dafür sein, dass diese gelöst werden, aber nicht alle Zuwanderer über einen Kamm scheren?
Und warum lassen sich so viele Menschen von den populistischen Parteien so verzaubern, wieso gibt es so viele, die nicht kritisch hinterfragen können oder wollen, die nicht darüber nachdenken, dass die gemachten Versprechungen entweder gar nicht eingehalten werden können, oder dass die Umsetzung derselben Folgen haben, welche die von den Populisten verzauberten Menschen auch nicht wollen. Warum sind so viele nicht mehr willens oder in der Lage, kritisch zu hinterfragen?
Das sind meine Fragen...
Gute Fragen. Ein Grund kann tatsächlich darin liegen, dass differenzierte Meinungen (zB zum Thema Einwanderung) schnell in eine bestimmte Ecke geschoben wurden u. die Betroffenen weniger aus Überzeugung als aus einer Trotzhaltung heraus bewusst politisch unkorrekte populistische Politiker (vom Typ Trumps) wählen.
Genau, kontextualisiert man die Daten z.B. der Ausländerkriminalität, stellt sich heraus, dass die Theorien der politisch Rechten zum Thema jeglicher Grundlage entbehren und deswegen rassistisch genannt werden und nicht umgekehrt (dass also die Linke keine Argumente hätte und deshalb alles was ihr nicht in den Kram passt rassistisch nennt).
Ich kenne den Begriff schon. Ich habe mir aber auch schon vorher über diese Entwicklung Gedanken gemacht und als Multiparallelgesellschaft bezeichnet. :-)
Gruppierungen die an verschiedene Öffentlichkeiten teilnehmen, nicht Werte, Sprache und Kultur teilen und eine unterschiedliche Alltagserfahrung haben können keine funktionierende demokratische politische Gemeinschaft bilden, da das Selbstverständnis eines gesellschaftliche Grundkonsens fehlt, das Gemeinsame, auf dem ein politischer Diskurs stattfinden kann.
P.S. Danke für den Link. Werde den Artikiel in Ruhe durchlesen.
Das Beste, das ich hier auf salto von dir gelesen habe! Das Schubladisieren erstickt den Diskurs und ist eben auch POPULISTISCH weil vereinfachend, auf den Bauch reduzierend, nicht von allen Seiten betrachtend sachlich.
Zum Thema Statistiken. Es geht nicht nur darum, wie diese gelesen werden, sondern primär um deren Entstehung. Welche Daten, werden von wem und unter welchen Umstände, wie erfasst. Wer sich also mit Kriminalität von Ausländern beschäftigen will, der stößt rasch an seine Grenzen, denn i.d.R. werden offizielle Kriminalitätsstatistiken herangezogen. Bei denen handelt es sich um das Erfassen von angezeigten Straftaten durch die Polizei und sagen kaum etwas aus. Allerdings werden diese Statistiken gerne von Rechtspopulisten herangezogen, weil sie aus ihrer rassistisch geprägten Gesinnung den Beweis erbringen wollen, dass bei Ausländern/Migranten eine kriminelle Grundenergie vorherrscht.
Wobei wir endlich wieder die Kurve zum eigentlichen Thema gekriegt haben, den Rechtspopulismus. Das Interessante, jedesmal wenn dieses Übel thematisiert wird, kriechen deren Verteidiger, wie Ratten aus den Löchern und das erste ist das Gejammer über irgendwelche „Keulen“, um im gleichen Atemzug auf den linken Populismus zu verweisen. Nochmals zur Erinnerung. Es geht hier im Moment um RECHTEN Populismus. Dabei handelt es sich um keinen Kunstbegriff sondern um eine existierendes und gefährliches Phänomen. Jene, die dieses Übel anprangern, sind nicht links, grün oder realitätsfremde Gutmenschen, sondern schlicht normal. Rechte Populisten sind das Krebsgeschwür im Körper einer Demokratie, deren Mitläufer die Metastasen.
Also der Krankenpfleger der 100 Leute umgebracht hat, war Deutscher. Die Mörder vom NSU auch. Da ist man jahrelang von "Abrechnungen" innerhalb der Community ausgegangen und hat nachher wichtige Unterlagen geschreddert. Wäre die Bilanz bei Gewaltdelikten der Zuwanderer aus bestimmten Teilen der Welt "erschreckend höher" hätten wir vermutlich Bürgerkrieg.
Franz Linter, mir ist klar,
Franz Linter, mir ist klar, dass Populismus nicht wirklich klären und beruhigen kann. Es braucht klare, sachliche Analysen und Konsequenzen zu den jeweiligen Themen wie z.B. im Kommentar https://www.salto.bz/de/article/11032018/die-illusion-der-abschottung-0… ; gleichzeitig finde ich es angesichts des zunehmenden Rechtspopulismus bitter notwendig, dem ebenso emotional von links - in Richtung wahre Ursachen und Konsequenzen - Paroli zu bieten. Denn nicht alle Rechtspopulisten sind eingefleischte Nazis und Rassisten, mit denen sich jegliche Überzeugungsarbeit erübrigt, sie hören aber nur auf Emotionen. Warum sollen die Linken rational bleiben , d.h. auf Emotionen verzichten, angesichts von permanent und weitgehend emotional verlaufenden Hetzkampagnen eines guten Teils der Presse?
Konterproduktiv erscheint es mir, mittels "Populismus"- Keule die Diskussion zu ersticken.
Es geht nicht darum, wie man
Es geht nicht darum, wie man "Statistiken interpretiert"., sondern darum, was dabei rauskommt, wenn man Zahlen "interpretiert" anstatt sie zu lesen.
Ihr letzter Absatz steht im Widerspruch mit Ihrer Antwort. Aber das hatten wir ja schon.
Ob Links- oder
Ob Links- oder Rechtspopulismus, der Rechtspopulismus beunruhigt mich zwar derzeit deutlich mehr, aber das Schlimme und Angstmachende finde ich, dass nur noch selten differenziert wird, man ist entweder rechts oder links und beschimpft die jeweilig anderen, aber vielleicht kann man ja z.B. tendenziell eher links eingestellt sein, aber trotzdem gegen ein globales "Refugees welcome" sein, oder grundsätzlich Multi-Kulti toll finden, aber auch die Probleme sehen, die durch nicht integrierte und teilweise auch nicht integrationswillige Zuwanderer entstehen, dafür sein, dass diese gelöst werden, aber nicht alle Zuwanderer über einen Kamm scheren?
Und warum lassen sich so viele Menschen von den populistischen Parteien so verzaubern, wieso gibt es so viele, die nicht kritisch hinterfragen können oder wollen, die nicht darüber nachdenken, dass die gemachten Versprechungen entweder gar nicht eingehalten werden können, oder dass die Umsetzung derselben Folgen haben, welche die von den Populisten verzauberten Menschen auch nicht wollen. Warum sind so viele nicht mehr willens oder in der Lage, kritisch zu hinterfragen?
Das sind meine Fragen...
Antwort auf Ob Links- oder von Schorsch Peter
Gute Fragen. Ein Grund kann
Gute Fragen. Ein Grund kann tatsächlich darin liegen, dass differenzierte Meinungen (zB zum Thema Einwanderung) schnell in eine bestimmte Ecke geschoben wurden u. die Betroffenen weniger aus Überzeugung als aus einer Trotzhaltung heraus bewusst politisch unkorrekte populistische Politiker (vom Typ Trumps) wählen.
Genau, kontextualisiert man
Genau, kontextualisiert man die Daten z.B. der Ausländerkriminalität, stellt sich heraus, dass die Theorien der politisch Rechten zum Thema jeglicher Grundlage entbehren und deswegen rassistisch genannt werden und nicht umgekehrt (dass also die Linke keine Argumente hätte und deshalb alles was ihr nicht in den Kram passt rassistisch nennt).
Ich kenne den Begriff schon.
Ich kenne den Begriff schon. Ich habe mir aber auch schon vorher über diese Entwicklung Gedanken gemacht und als Multiparallelgesellschaft bezeichnet. :-)
Gruppierungen die an verschiedene Öffentlichkeiten teilnehmen, nicht Werte, Sprache und Kultur teilen und eine unterschiedliche Alltagserfahrung haben können keine funktionierende demokratische politische Gemeinschaft bilden, da das Selbstverständnis eines gesellschaftliche Grundkonsens fehlt, das Gemeinsame, auf dem ein politischer Diskurs stattfinden kann.
P.S. Danke für den Link. Werde den Artikiel in Ruhe durchlesen.
Das Beste, das ich hier auf
Das Beste, das ich hier auf salto von dir gelesen habe! Das Schubladisieren erstickt den Diskurs und ist eben auch POPULISTISCH weil vereinfachend, auf den Bauch reduzierend, nicht von allen Seiten betrachtend sachlich.
Zum Thema Statistiken. Es
Zum Thema Statistiken. Es geht nicht nur darum, wie diese gelesen werden, sondern primär um deren Entstehung. Welche Daten, werden von wem und unter welchen Umstände, wie erfasst. Wer sich also mit Kriminalität von Ausländern beschäftigen will, der stößt rasch an seine Grenzen, denn i.d.R. werden offizielle Kriminalitätsstatistiken herangezogen. Bei denen handelt es sich um das Erfassen von angezeigten Straftaten durch die Polizei und sagen kaum etwas aus. Allerdings werden diese Statistiken gerne von Rechtspopulisten herangezogen, weil sie aus ihrer rassistisch geprägten Gesinnung den Beweis erbringen wollen, dass bei Ausländern/Migranten eine kriminelle Grundenergie vorherrscht.
Wobei wir endlich wieder die Kurve zum eigentlichen Thema gekriegt haben, den Rechtspopulismus. Das Interessante, jedesmal wenn dieses Übel thematisiert wird, kriechen deren Verteidiger, wie Ratten aus den Löchern und das erste ist das Gejammer über irgendwelche „Keulen“, um im gleichen Atemzug auf den linken Populismus zu verweisen. Nochmals zur Erinnerung. Es geht hier im Moment um RECHTEN Populismus. Dabei handelt es sich um keinen Kunstbegriff sondern um eine existierendes und gefährliches Phänomen. Jene, die dieses Übel anprangern, sind nicht links, grün oder realitätsfremde Gutmenschen, sondern schlicht normal. Rechte Populisten sind das Krebsgeschwür im Körper einer Demokratie, deren Mitläufer die Metastasen.
Also der Krankenpfleger der
Also der Krankenpfleger der 100 Leute umgebracht hat, war Deutscher. Die Mörder vom NSU auch. Da ist man jahrelang von "Abrechnungen" innerhalb der Community ausgegangen und hat nachher wichtige Unterlagen geschreddert. Wäre die Bilanz bei Gewaltdelikten der Zuwanderer aus bestimmten Teilen der Welt "erschreckend höher" hätten wir vermutlich Bürgerkrieg.
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