Brücken bauen zwischen Politik und Gesellschaft
Es ist Wahlkampf. Und alles, was PolitikerInnen oder politische KandidatInnen sagen oder tun wird auf die Goldwaage gelegt. Ist es nun ein wahlkampftaktisches Manöver oder ehrlich gemeint? Oder um es mit Ex-Kanzler Schröder zu sagen: „Wird man erst als Machtmensch angesehen, gerinnt selbst der Zufall zur ausgeklügelten Strategie.“ Über dieses Phänomen habe ich schon mal in einem anderen Blogeintrag hier auf salto.bz geschrieben. Somit Achtung! Auch dieser Beitrag könnte reines Wahlmanöver sein. Die von euch, die mich kennen, werden ihr Vertrauen in mich austesten müssen, allen anderen werden sich einfach auf ihre eigene Intuition verlassen müssen.
Seit ich mein Outing als Landtagskandidat hatte, erlebte ich salto.bz hauptsächlich nur mehr als Zuschauer. Zwischendurch postete ich mal einen Kommentar, aber Beiträge schrieb ich seitdem keine mehr. Aus verständlichen Gründen. Bin ich doch Kandidat und gehöre somit zur „anderen Seite“, oder? Natürlich juckte es mich aber oft in den Fingern und ich dachte mir: »das wäre jetzt doch eine Bereicherung für die Communitiy, oder nicht?« Im Zweifelsfalle obsiegte dann immer die Sorge vor falsch verstandenen Texten und ich schrieb nichts. In der letzten Zeit habe ich viel darüber nachgedacht wie die Kommunikation zwischen Politik und Gesellschaft abläuft und habe mir dabei so meine Gedanken gemacht. Mit Erlaubnis der Redaktion poste ich diese nun in diesem Beitrag.
Schauen wir doch mal zuerst, wie es aktuell aussieht in der Kommunikation zwischen PolitikerIn und BürgerIn.
Die Gesellschaft schimpft auf die politische Klasse. Viel davon ist auch verständlich und haben sich die PolitikerInnen auch verdient, da selbst verschuldet. Viel ist aber auch „alle über einen Kamm scheren“. Der oder die, die es ehrlich meinen, haben so gut wie keine Chance. Außer vielleicht die sogenannten Heilsbringer, von denen man meint, sie oder er würde nun übers Wasser laufen und die Welt von einem Moment auf den anderen, den Wahltag, verändern. Meist kommt bald die Ernüchterung, die Erwartungen wurden leider zu hoch gesteckt. Wer könnte das besser bestätigen als die Heilsbringer selbst. Fragt mal Arno.
Und die PolitikerInnen? Sind die besser in ihrer Kommunikation? Meist auch nicht. Aus Angst Wähler zu vergraulen biegen sie ihre Worte in allgemeine Floskel, denn was einem Politiker nicht gestattet wird, ist seine Meinung zu ändern. Mein Gott! Dann hatte er ja vorher keine Ahnung oder noch schlimmer: er hat bewusst gelogen! Um nochmals aus meinem damaligen Beitrag hier auf salto.bz zu zitieren: „So wie es Franz Müntefering, dem mehrfachen Vorsitzenden der SPD, ergangen ist. Er hat einst eine Kommission eingesetzt, die sich mit der Frage beschäftigte, ob denn ein gesetzlicher Mindestlohn eingeführt werden soll. Auf der Pressekonferenz ist er gefragt worden, was er denn für eine Meinung zum Mindestlohn habe. Noch keine, antwortete er, deshalb wolle er ja die Experten hören. Tagelang hatte er nach dieser Aussage die Überschriften lesen müssen: „Wer nichts weiß, setzt eine Kommission ein.“ Dass Meinung und Wissen nicht das Gleiche sind, haben die Medien geflissentlich unterschlagen. Wirkliches Nachdenken wird nicht gestattet.“ PolitikerInnen sind oft Getriebene ihrer eigenen Gedanken. Zu oft fragen sie sich nicht, was denke ich wirklich, sondern, was wollen die Menschen hören? Bei wem liegt nun die Schuld an solch einem Verhalten?
Ich kann mir vorstellen jeder von euch hat da nun seine eigene Meinung, wer denn nun zuerst schuld sei? Ist für mich aber irgendwie auch die Frage, nach was war zuerst da? Die Henne oder das Ei? Aus diesem Grund möchte ich nun keine Debatte führen über das „WARUM“, sondern über das „WAS KÖNNEN WIR DARAN ÄNDERN?“
Ich glaube ganz fest daran, es könnte an der Zeit sein, einen neuen Weg einzuschlagen. Einen neuen kommunikativen Ansatz auszuprobieren. Kommunikative Brücken zu schlagen zwischen Politik und Gesellschaft. Salto.bz könnte der Mörtel sein, aus dem wir diese Brücken bauen könnten. Ich sage bewusst könnten, denn ohne die Baufrauen und Bauherren geht es nicht. Und das seit ihr und wir. Die Community auf der einen Seite und die politisch Aktiven auf der anderen. Aber ich glaube auch, dieses Experiment würde nur auf so einer Plattform wie auf salto.bz funktionieren. Auf facebook zum Beispiel nicht. Weil die Art und Weise wie hier, im Gegensatz zu anderen online Portalen diskutiert wird, Veränderungen zulassen. In den vielen Beiträgen und Kommentaren, die ich von euch verfolge, passiert regelmäßig etwas, was ich in anderen Foren so gut wie nie lese: Es werden FRAGEN gestellt. Klar sagt man auch seine Meinung, ist mal lauter im Ton, mal ironischer, mal empörter oder beleidigt. Das gehört zur Debatte dazu. Aber auf salto.bz gibt es noch ein zusätzliches grammatikalisches Stilmittel: Die Frage. Ihr seid wirklich interessiert an der Meinung untereinander und das gibt für mich den Ausschlag, dass es auch möglich sein könnte ehrliche kommunikative Brücke zu bauen, zu den politisch Aktiven.
Stellen wir uns doch mal kurz vor, der eine oder die andere PolitkerIn erzählt in so einer Art Tagebuch auf salto von den Schwierigkeiten der Entscheidungsfindung in der Politik. Erzählt von den manchmal notwendigen Kompromissen, die ihm oder ihr zwar nicht 100% gefallen, aber notwendig sind, um die Meinung von so vielen Menschen auf einen Nenner zu bringen. Und stellen wir uns mal kurz vor, wir könnten ein bisschen mehr von dem glauben, was der eine oder die andere PolitkerIn sagt. Wow! Das wäre doch mal was. Und stellen wir uns dann noch zusätzlich vor, dass nur diejenigen eine Forums-Diskussion ehrlich bereichern können, die bereit sind, etwas mehr von sich zu geben. Die aufhören mit reinen Floskeln, sondern auch mal zugeben, wenn sie etwas nicht wissen oder nur zu wissen glauben. Denn sollte es anders sein, dann würden die digitalen Bewertungen gnadenlos zuschlagen und Beiträge auf Status unbedeutend ranken. Dazu gehört zwar Disziplin und keine Massenschlacht aber salto.bz hat dieses Niveau.
Nutzen wir diese Plattform um einen Schritt weiter zu gehen in unserer Kommunikation. Ich bin somit wieder da liebe Community, streng mich an, geb mir Mühe und bin gespannt auf eure Kommentare. Sozusagen Brücken bauen für Anfänger mit Ausgang ungewiss...
Lieber Klaus,
Lieber Klaus,
du schreibst:
„Ich glaube ganz fest daran, es könnte an der Zeit sein, einen neuen Weg einzuschlagen. Einen neuen kommunikativen Ansatz auszuprobieren. Kommunikative Brücken zu schlagen zwischen Politik und Gesellschaft. Salto.bz könnte der Mörtel sein, aus dem wir diese Brücken bauen könnten. Ich sage bewusst könnten, denn ohne die Baufrauen und Bauherren geht es nicht. Und das seid ihr und wir. Die Community auf der einen Seite und die politisch Aktiven auf der anderen.“
Gerade wenn ich mir anschaue, was (nicht nur) auf salto passiert, frage ich dich, euch & mich ob diese dichotomische Gegenüberstellung von Community und politisch Aktiven dem gerecht wird, was (nicht nur) hier passiert? Anders formuliert: ist die Community politisch passiv, sind die politisch Aktiven jenseits der Community? Wenn ja, wo genau? Übrigens sollen diese Fragen nicht rhetorische Klaubereien sein, sondern möchten substanziell auf ein partizipatives Grundverständnis von Politik verweisen…
Antwort auf Lieber Klaus, von Sabina Frei
Liebe Sabina, jetzt musste
Liebe Sabina, jetzt musste ich erst mal nachschlagen was "Dichotomie" heißt:-). Wenn ich dich richtig verstanden habe, meinst du damit die Frage nach wer ist wie von wem in welchem Umfang getrennt? Wenn das so ist, dann ist doch die Idee hinter einer neuen Form von Austausch genau die Antwort auf diese Frage. Wie das dann nun im Detail aussehen wird, weiß ich auch noch nicht. Ich werde aber ab jetzt hier auf salto von meinen politischen Erfahrungen berichten und wollte das nur vorher transparent ankündigen. Schauen wir mal wie das sich entwickelt.
Antwort auf Lieber Klaus, von Sabina Frei
politisch aktiv
Hallo Klaus, zu später Stunde nur ganz schnell, weil die Diskussion ist, wie ich sehe, erstens schon weitergegangen und zweitens zu ganz anderen Fragen: nein, ich meinte eigentlich – ganz banal – dass community und politisch Aktive nicht zwei sich gegenseitig ausschließende (also dichotome ;-) Kategorien sind, weil: auch wer auf salto schreibt ist politisch aktiv...oder?
Antwort auf Lieber Klaus, von Sabina Frei
dichotom
Absolut, das stimmt. Ein Grund mehr, dass ein fruchtbarer Austausch funktionieren wird.
Endlich!
Ganz ehrlich: ich habe Dich auf Salto vermisst, Klaus! Was Du vorschlägst macht komplett Sinn. Warum soll unser "Gorgias" nur von Politikamateuren befruchtet werden? Das Vertrauen, das Du anfrägst, bekommst *Du* von mir ganz bestimmt. Nur bräuchten wir wohl einen moderierten Bereich. Es soll ja gleiches Recht für alle gelten und was, wenn Salto von plumpen, populistischen Bauernfängern-Beiträgen überschwemmt wird? Ich finde die Idee äußerst spannend und das Experiment begrüßenswert, bin mir aber über den notwendigen Ethos und die etwaigen Schutzmechanismen nicht im Klaren. Da ist wohl Salto/Demos gefordert, Die eine Antwort zu geben.
Antwort auf Endlich! von Benno Kusstatscher
Danke Benno, genau wie dir
Danke Benno, genau wie dir taumeln mir auch noch viele Fragen im Kopf herum. Aber wie ich von salto weiß, sind doch schon zum Beispiel die Bewertungskriterien mittlerweil algorhithmisch so fein, dass sie Beiträge "verschwinden" lassen oder "hervorheben" je nachdem welchen Wert sie der Community bringen. Und nachdem wir alle hier Qualität fordern, kann uns diese Technik schon mal ein bisschen moderieren. Was salto weiters noch vorhat, auch über den Wahlkampf hinaus, weiß ich nicht. Hoffe aber doch, dass wir einen Weg finden dauernd in Kontakt zu bleiben.
Wie jetzt?
Muss ich aufhören, meine Texte einzustellen, bloß, weil ich auf der grünen Liste kandidiere? Hä? Wie soll ich das verstehen? Muss ich eine andere werden, weil ich kandidiere? Darf ich nicht mehr sein, weil ich kandidiere? Bauernfänger? Moderiert? Ethos? Schutzmechanismen? Wirklich? Ehrlich? Muss die Bevölkerung hier community vor Politikern, den etablierten und den potentiellen, GESCHÜTZT werden? Hallo? Please, somebody erklär's mir!?
Antwort auf Wie jetzt? von Sylvia Rier
So wie mein Postkastl
Weil ich nicht möchte, dass Salto so unverschämt verspamt wird wie mein Briefkasten bei den letzten Landtagswahlen. Bin ich das einzige "gebrannte Kind"?
Antwort auf Wie jetzt? von Sylvia Rier
Liebe Silvia, ich kann und
Liebe Silvia, ich kann und will dir sicherlich nicht sagen was du tun kannst, sollst oder darfst. Sicherlich musst du keine andere werden. Aber es sollte dir auch bewusst sein, dass es sehr leicht sein kann, dass du als politische Kandidatin einfach ein wenig anders interpretiert wirst. Worte bekommen plötzlich ganz interessante neue Bedeutungen, faszinierend aber oftmals auch verstörend.
Als ich meine Kandidatur hier auf salto.bz ganz offen bekannt gegeben habe, hat mir die Redaktion ganz klar zu verstehen geben, dass hier eine Gratwanderung beginnt. Das ich nun ein bisschen "ein Anderer" bin. Auch die community war dieser Meinung. Ich habe das damals teils verstanden und komplett akzeptiert. Auch wenn damit genau diese Trennung begann von der auch Sabina in ihrem ersten Kommentar hier auf meinen Beitrag sprach. Ich weiß, es gibt hier einige KandidatInnen auf salto die trotzdem munter weiter schrieben. Klar war das plötzlich ein komisches Gefühl. Auf der anderen Seite gibt es hier kaum aktive PolitikerInnen die auf salto schreiben (außer Riccardo). Ja warum, wieso hat sich sowas nicht ganz selbstverständlich entwickelt? Das ein Pöder (hat auch nur ganz kurz hier Präsenz gezeigt), eine Mair, ein Widamm, ein Steger hier mit der Community diskutieren. Man muss ja nicht alles bis ins unendliche breit treten, aber ein richtiger Austausch hat nie statt gefunden. Ich weiß noch wie Brigitte Foppa mir sagte, sie fände es schade, dass ich diese Reaktion nach meinem Outing geerntet habe. Sollte es doch ein Ziel von uns alle sein, uns im Austausch weiter zu entwickeln. Recht hatte sie.
Nachdem ich gerne für klare Absprachen stehe, um das Risiko eines verbalen Mißverständnisses so klein wie möglich zu halten (passieren tut es dann aber meistens doch:-)), habe ich auch meinen "Wiedereinstieg" hier versucht transparent und klar zu gestalten. Mit, wie ich betonen möchte, vorheriger Absprache mit der Redaktion.
Vielleicht mache ich auch um gewisse Sachen zu viel Wind, boh. Aber wenn nicht hier wo dann sei mir gestattet mal so ins Blaue hinein zu denken ohne gleich einen Shitstorm zu ernten:-)
Antwort auf Wie jetzt? von Sylvia Rier
Ja wirklich,
es sieht so aus als sei ich noch viel unpolitischer als ich dachte :-) Da hat's mich jetzt ziemlich kalt erwischt, hier auf Salto, und dass ich plötzlich quasi in die "Politiker Schmuddel-Ecke" abgeschoben werden soll. Plötzlich werden Texte weggedrückt, wo sie noch vor wenigen Tagen - kaum abgesetzt - ausnahmslos ins "Schaufenster" sprangen - schreibe ich denn plötzlich schlechter? Denke ich falscher? Oder wie?! Und natürlich stellt sich die Frage nach dem, was du "Algorithmen" nennst - entweder vorher oder nachher kann doch etwas nicht stimmen mit ihnen, oder?? Und ich glaube übrigens, dass es just das war, was mich an der Politiker-Kaste (ha!) so irritierte: Dass man nie wusste, wer spricht denn da, der Mensch, oder der "Politiker", der um sein Stühlchen bangt oder kämpft?! Nein, ich will nicht trennen müssen zwischen dem einen und dem anderen - was ich als Mensch nicht sagen/sein kann, will ich auch als Politikerin nicht sagen/sein und viceversa. Ja und überhaupt, müssen wir denn wirklich davon ausgehen, dass da draußen lauter Nicht-Checker hocken, die nicht selbst imstande sind zu urteilen, ob da jetzt jemand politisches Theater spielt oder einfach seine Meinung sagt zu einer Sache? Ach nee, da werde ich mir wohl das eine oder andere nochmal überlegen müssen :-)
Antwort auf Wie jetzt? von Sylvia Rier
Hüte hat jeder auf
Warum sich bei dir anscheinend Änderungen in der Erscheinung auf salto ergeben weiß ich natürlich nicht. Vielleicht kann die Redaktion da nachhelfen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das etwas damit zu tun hat, dass du jetzt KandidatIn bist. Auch die Algorhytmen sind eine transparente Sache die salto ja schon vor einer Weile kommuniziert hat. So wie ich das kapiert habe, kommen gut bewertete (von der community) Artikel einfach nach vorn, schlecht bewertete nach hinten. Find ich ganz ok. Die Intelligenz des Schwarms entscheidet sozusagen mit welche Artikel mehr Sichtbarkeit bekommen und welche weniger.
Nun aber zu deiner Irritation: Ist es nicht normal, dass Menschen in unterschiedlichen Situationen leicht unterschiedlich auftreten? Prof. Schulz von Thun, mein Lehrer in meiner Kommunikationsberaterausbildung formulierte es sehr griffig. "Jeder Mensch hat verschiedene Hüte die er in verschiedenen Situationen aufsetzt". Einmal ist man (jetzt von meiner Sicht) Partner, Vater, Freund, Vorgesetzter, Gastgeber, Berater,... Der oder die eine hat vielleicht nur zwei, drei Hüte, andere ein paar mehr. Je nach Arbeits- und Lebenssituation. Du bist ein freier Geist (so scheint es mir) und das ist wunderbar. Hast auch einen eigenen Betrieb den du lenken darfst. Nach deinen Entscheidungen. Was ist aber mit Menschen die in mehr Abhängigkeiten leben? Sei es arbeitstechnisch oder finanziell? Ist es nicht verständlich, dass wir alle in verschiedenen Rollen auch ein bisschen unterschiedlich agieren?
Ich strebe in meinen Leben und in den verschiedenen Rollen immer nach der Stimmigkeit. Das ist jener Moment, wenn Authentizität (meine wesensgerechte Art) mit der Situation (Situtationsgerechte Analyse) zusammen kommen und zusammen passen. Manche sagen auch dazu: "man ist im Fluss", "im flow" wie auch immer. Man spürt in gewissen Situationen einfach: He, hier klappt's einfach. Die Zeit vergeht im Fluge, ich fühle mich wohl, aufgenommen, alles was ich sage und tue wird auch so verstanden wie ich's gemeint habe, ich werde akzeptiert und wir entwicklen uns gemeinsam weiter. Ein schöner Zustand. Leider nicht immer erreichbar.
Auch in der politischen Rolle kann man seiner eigenen Authentizität gerecht werden. Man darf sie nur nicht brechen und der Wählergunst zuliebe Floskeln von sich geben oder Lügen verbreiten. Genau hier ist die schmale und faszinierende Gratwanderung die es zu gehen gilt.
Und ich glaube einfach, dass die PolitikerInnen sich schwerer und schwerer tun, ihre authentische Meinung auszusprechen. Vielleicht ist das ganz System krank, kann schon sein, nur werden wir es nicht ändern wenn wir nicht unsere aller Unterschiedlichkeiten ein bisschen mehr akzeptieren. Grillo und seine Kampfrhetorik (mit entsprechender Wählergunst) zeigen uns deutlich wie angespannt die Lage ist.
Und zum Schluss: bitte nicht zuviel überlegen. Ist ja nur meine Meinung. Eine unter Vielen. Die muss bei weitem nicht stimmen:-)
Du hast es trotz später
Du hast es trotz später Uhrzeit korrekt erfasst Oliver:-). Wobei ich mit dem Wort "Neu-Politiker" sehr vorsichtig bin. Genauso wie ein Autor sich erst so nennen sollte wenn er ein Buch veröffentlicht hat, würde ich mich auch noch nicht als "Neu-Politiker" bezeichnen. Sagen wir mal politisch aktiv (so wie du:-))
Ja, speziell in Vorwahlzeiten wird viel von Transparenz und Partizipation gesprochen. Aber erstens sind wir Grünen schon doch eine Partei die diese Worte ohne schlechtes Gewissen benutzen dürfen:-), und zweitens wäre dies wirklich eine neue Form der Kommunikation, glaube ich zumindest. Nagel mich noch nicht fest Oliver, ich spinn mir das auch erst so langsam aus, aber wenn man die meisten verbalen Schlagabtausche in der online Welt zwischen Politik und Gesellschaft beobachtet, dann ist das doch keine bereichernde Geschichte. Vielleicht können wir gemeinsam etwas daran ändern. Ein Versuch ist es allemal wert.
gegenseitigkeit
"Die Gesellschaft schimpft auf die politische Klasse."
ich verorte hierbei schon auch eine verantwortung der gesellschaft, die es sich beisweilen leicht macht. einmal ankreuzen und dann schimpfen.
oder um es mit volker pispers zu sagen: "das sind aber auch deppen, die WIR da immer wählen."
Antwort auf gegenseitigkeit von Harald Knoflach
Eigenverantwortung
Das Stichwort heißt meiner Meinung nach Eigenverantwortung. Wie (sowie der meiste Rest der Welt kommt mir oft vor), wollen doch gar nicht Eigenverantwortung übernehmen. Rutscht man auf dem Gehsteig aus verklagt man die Gemeinde, besteht die Möglichkeit den Staat zu besch... machen es (die meisten) Arbeitnehmer wie -geber, wird man entlassen ist immer der Arbeitgeber Schuld, hat man soziale/finanzielle Privilegien verteidigt man die mit Zähnen und Klauen, geht gesellschaftlich etwas schief oder geraten wir Krise sind meist die PolitikerInnen Schuld und und und.
Selbst mal die Eigenverantwortung übernehmen, zu sagen, mein Gott, ist passiert, machen wir jetzt das Beste draus. Suchen wir neue Chancen, neue Wege. "Wer weiß für was es gut war? Aber für irgendetwas sicher!". Diese Einstellung müssen wir zurück gewinnen. Dann würden wir viel mehr positive Energie nutzen. Würde uns wahrscheinlich alle gut tun. Aufbruch und Erneuerung findet nicht mit negativer Energie statt, mit der werden Dinge nur zerstört und Leid geschaffen. Auch welcher Seite auch
Antwort auf gegenseitigkeit von Harald Knoflach
jawohl klaus
punktegenau!