Gesellschaft | Kommentare

„Divoratore di wurstel“

Als Journalist werde ich seit 50 Jahren beschimpft. Es braucht auf Salto aber eine Art Flurbereinigung. Warum ich für die Einführung von Klarnamen bin.
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Foto: upi
Es hat mich keineswegs erstaunt, dass der Beitrag von Christoph Franceschini über die Kommentierwut gewisser salto-Leser eine rekordverdächtige Flut von Stellungnahmen provoziert hat. 
Denn immer, wenn mich Freunde oder Bekannte auf salto ansprechen, steht dieses Thema im Vordergrund: "Warum legt ihr diesem Dutzend lästiger Dauerkommentatoren, die sich hinter Pseudonymen verstecken, nicht endlich das Handwerk?
Die seit einer Woche anhaltende Diskussion beweist die Aktualität des Problems. Aber über mögliche Lösungen gehen die Meinungen weit auseinander. Kann oder soll man die Pflicht zu Klarnamen einführen? In diesem Fall müsste sich jeder Kommentator mit seinem Ausweis registrieren.  Beeinträchtigt das Pluralismus und die Meinungsfreiheit? Oder verhindert es gehässige, frauenfeindliche, rassistische oder ganz einfach unangebrachte, oder überflüssige Kommentare? 
Persönlich hatte ich stets Mühe, den Zwang zur Anonymität zu begreifen. Ich habe immer offen für meine Überzeugungen gekämpft und die Folgen dafür in Kauf genommen.
Natürlich verfügt jedes Medium und jede Region über ihre eigene User-Szene mit lokalen Besonderheiten: jene von salto riecht in ihren Kommentaren oft nach Provinzialismus und Stammtisch-Mentalität, nach Mangel an Zivilcourage
und Hemdsärmeligkeit. Die Beiträge der selbsternannten Pflichtkommentatoren wirken häufig belanglos, künstlich erregt oder ganz einfach deplaziert. 
Persönlich hatte ich stets Mühe, den Zwang zur Anonymität zu begreifen. Ich habe immer offen für meine Überzeugungen gekämpft und die Folgen dafür in Kauf genommen. Schon als Vorstandsmitglied der Hochschülerschaft wurde ich in den 60-er und 70-er  Jahren von den Dolomiten immer wieder attackiert. Deren Chefredakteur Josef Rampold machte mich mehrmals zum Gegenstand seiner gehässigen Glossen.  Dafür genügte damals wenig - etwa die Forderung nach Errichtung einer Universität in Bozen. 
Auch als Journalist musste ich mich an massive Attacken gewöhnen. Als vor gut zehn Jahren das Wochenmagazin „internazionale“ beschloss, politische Kommentare von einiger Auslandskorrespondenten auf seine Webseite zu stellen, genügte ein kritischer Beitrag über Beppe Grillo, um in der damaligen M5S-Basis eine Flut gehässiger Kommentare auszulösen: vom „crucco di merda“ bis hin zum „divoratore di wurstel“. Die Redaktion hat damals die ärgsten Beschimpfungen gelöscht, ist jedoch wie viele andere Medien nach einigen Jahren dazu übergegangen, nur noch die drei gewohnten Ikonen anzubieten: befürworten, ablehnen, teilen. Nur selten werden zu gewissen Themen ausgewählte Stellungnahmen publiziert. 
Schon als Vorstandsmitglied der Hochschülerschaft wurde ich in den 60-er und 70-er  Jahren von den Dolomiten immer wieder attackiert. Deren Chefredakteur Josef Rampold machte mich mehrmals zum Gegenstand seiner gehässigen Glossen.  
Mittlerweile suchen viele Medien nach brauchbaren Lösungen. Etliche bemühen sich um eine Moderation der Kommentare - auch eine Frage der Kosten. Kaum eine Zeitung wird mit einer solchen Kommentarflut überhäuft wie der Wiener Standard, dessen Mitarbeiter ich seit seit fast 20 Jahren bin.
Ein Beispiel: meine (vom Thema her wohl kaum brisante) Doppelseite über das österreichische Angebot der Staatsbürgerschaft an die Südtiroler hat dort über 500 Stellungnahmen ausgelöst. Die Besonderheit dabei ist, dass sich unter den Standard-Lesern Gruppen von Kommentatoren gegenseitig in die Haare geraten. Kritiker definieren das Standard-Forum als "Spielwiese von Trollen und Neurotikern" und fordern von der Regierung eine Klarnamenpflicht und harte Strafen gegen Hasspostings und jene Online-Plattformen, die sie zulassen. Das Ausmass des Phänomens ist gewaltig: bis zu 40.000 Kommentare täglich. Fast 15 Millionen jährlich werden auf DER STANDARD, dem grössten Forum Österreichs gepostet.
Ohne Moderation wäre das undenkbar. Die Redaktion schildert den Aufwand: „13 Mitarbeiter kümmern sich beim Standard um Foren und blogs. Sie stellen interessate User-Beiträge nach vorn und sortieren nach einer speziell entwickelten Software unflätige Kommentare aus. 2018 lag die Löschquote bei fünf Prozent. Sind die postings nicht rechtswidrig, wird versucht, die Diskussion durch Moderation in eine konstruktive Richtung zu drehen. Strafrechtliches wie gefährliche Drohungen werden auf Wunsch der Betroffenen angezeigt. Wiederbestätigung oder hetzerische Postings an die Meldestellen weitergegeben."
Zentrale Themen sind dabei Rassismus und Ausländerfeindlichkeit. Motto der Aktion: DEM HASS IM NETZ KEINE CHANCE.
 
Die Zahl der unerwünschten und anonymen Postings ist bei salto vergleichsweise gering und auch rassistische Propaganda findet sich kaum. Das bedeutet freilich nicht, dass man deshalb unbesorgt zur Tagesordnung übergehen kann.
Natürlich ist die Zahl der unerwünschten und anonymen Postings bei salto vergleichsweise gering und auch rassistische Propaganda findet sich kaum. Das bedeutet freilich nicht, dass man deshalb unbesorgt zur Tagesordnung übergehen kann, denn die meisten Leser empfinden die anonymen Dauerpostings als überflüssig und ärgerlich. An eigenwilligen Stellungnahmen fehlte es in der Diskussion nicht.
Wenn "die Anonymität als Grundpfeiler des Internet und der Freiheit" gepriesen wird, können etwa Freunde der Kinderpornographie erleichtert aufatmen. Anonymität schütze auch vor einem möglichen Berufsverbot in Südtirol, so der Gründer der ehemaligen Piraten-Partei. Bizarre Thesen - denn wer ein Amt als Ressortchef in der Landesverwaltung anstrebt, sollte sich im eigenen Interesse wohl mit Kritik an der Regierungspartei zurückhalten. Das ist nicht nur in Südtirol so, sondern in jedem Land.
Christoph Franceschini hat die Lage in seinem Leitartikel treffend auf den Punkt gebracht: "Eine Gruppe von Fanatikern hat mit ihren inzestuösen, niveaulosen und zumeist auch völlig sinnlosen Diskussionen diesen Raum in Beschlag genommen. Ihre Lieblingsbeschäftigung: untereinander zu streiten. Dabei schaffen sie es schnell, jeden normalen Kommentator hinauszumobben."
Aus diesem Grund bin ich für die Einführung von Klarnamen. Sicher kein Allheilmittel. Aber zweifelsohne ein Schritt nach vorne, eine Art Flurbereinigung, die von vielen Lesern begrüsst wird.

 

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Peter Gasser Sa., 12.01.2019 - 14:26

dito nach dem Motto:
„Dies bin ich.
Dies ist mein Beitrag zum Thema.
Ping-Pong-Spiele ad personam verweigere ich“.
.
Allerdings: stellen Sie sich vor, ich würde unter Gasser Peter einen Beitrag zur „Marmorierten Forelle ab 2016“ schreiben: mein Bürosessel am Arbeitsplatz würde zum Schleudersitz. Schreib- und Kommunikationsverbot hängen in der Luft.

Sa., 12.01.2019 - 14:26 Permalink
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Robert Tam... Sa., 12.01.2019 - 15:17

Bin mit Tomas Kofler einer Meinung, lediglich der Aussage "Artikel z.B. einer Lisa Maria Gasser werden ausnahmslos akzeptiert - ganz ohne Polemik. Weil sie ausgewogen und objektiv sind." muss ich widersprechen. LMGs Artikel sind immer wieder tendenziös gewesen, wofür sie dann auch zu Recht kritisiert wurde.

Sa., 12.01.2019 - 15:17 Permalink
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Robert Tam... Sa., 12.01.2019 - 15:46

Man nicht vergessen, dass durchaus einige der übergriffigen Schimpfer hier im Kommentarbereich unter ihrem Klarnamen schreiben, zum Beispiel Christoph Franceschini, Silvia Rier und Gabriele di Luca.
Renate Mumelter schreibt zwar keine Kommentare, beschimpft aber in ihrer (leider grottenschlechten) Kolumne Andersdenkende als "Trolle" und "übergriffige Netzhengste" - statt endlich bessere Beiträge zu liefern.
Einer der übergriffigsten Kommentatoren, wenn nicht sogar der übergriffigste, ist 19amet. An ihm stößt sich die Salto-Redaktion aber nicht. Warum? Weil er im Großen und Ganzen in ihrem Sinne pöbelt. Ausgewogenheit sieht anders aus, liebe Redaktion.

Wenn Gerhard Mumelter seine Filterblase verlassen würde, würde ihm auffallen, dass Salto kaum gelesen wird – obwohl das Portal mit Steuergeldern gut gefüttert wird (Beiträge und überproportional viele Werbebanner durch öffentliche Körperschaften/Gesellschaften). Salto hat weniger Leser, weil es derzeit noch schwache Qualität liefert. Die kritischen Kommentare sind also Symptom, nicht Ursache für Saltos Probleme. Natürlich: einfacher ist es, auf den Kritikern herumzuhacken, als das Portal besser zu machen.

Nur, wie soll das weitergehen? Salto kann sich nicht auf ewig auf öffentliche Werbeaufträge und Förderungen verlassen. Bisher wurde stark davon profitiert, dass die Blattlinie dem Landeshauptmann sehr genehm ist. Durch den neuen Regierungspartner Lega wird diese komfortable und privilegierte Position natürlich gefährdet. Kein Wunder, dass Salto wochenlang aus allen Rohren gegen die SVP-Lega-Koalition geschossen hat. Nun haben wir aber den Salat: Lega statt Achse Grün-PD. Wird nun Salto weiterhin so großzügig mit öffentlichen Geldern belohnt? Ich weiß es nicht.
Wenn Salto aber besser wird, dadurch mehr Leser bekommt und somit für "echte" Werbekunden interessant wird (also nicht mehr von den üppigen Werbeaufträgen durch die öffentliche Hand abhängt), dann hat es eine Zukunft.

Nur Mut, liebe Salto-Redaktion: Ärmel hochkrempeln und Qualität steigern! Alles Gute!

Robert Tamanini, Bozen

Sa., 12.01.2019 - 15:46 Permalink
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Christoph Fran… Sa., 12.01.2019 - 15:49

Sehr, geehrter Herr Kofler, Sie fragen: "Wer sind denn diese anonymen Kommentatoren, die alles zumüllen?".
Den ersten Teil Ihrer Frage kann ich Ihnen gerne beantworten. Sie sind für mich z.B einer dieser anonymer Kommentator. Sie haben sich bei der Registrierung ihres Accounts weder mit einer Adresse, noch mit einer sonst nachvollziehbaren Angabe angemeldet. Alles war wir haben ist ein gmail-adresse (die jeder in 3 Minuten machen kann) und einen Namen: Tomas Kofler.
Vielleicht stimmt er, vielleicht auch nicht.
Wäre es nicht gescheiter zuerst vor der eigenen Tür zu kehren, bevor man mit dem Finger auf der Tatastur auf andere zeigt, die wenigsten die Courage und Ehrlichkeit haben ihr Gesicht und ihren Namen zu zeigen?

Sa., 12.01.2019 - 15:49 Permalink
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Robert Tam... Sa., 12.01.2019 - 16:12

Antwort auf von Christoph Fran…

Angenommen Tomas Kofler heißt nicht so: ändert es irgendetwas am Wahrheitsgehalt seines Kommentars? Nein. Er hat Recht.

Für Christoph Franceschini: Wäre es nicht gescheiter zuerst vor der eigenen Tür zu kehren, bevor man mit dem Finger auf der Tastatur auf andere zeigt? Ich darf Dich an Deine rabiaten Rundumschläge erinnern.

Sa., 12.01.2019 - 16:12 Permalink
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Peter Gasser Sa., 12.01.2019 - 16:18

Antwort auf von Robert Tam...

Ich habe von jeher große Skepsis gegenüber jenen, welche (sofern es sich nicht um empirische belegte Fakten handelt) behaupten, sie alleine hätten "Recht" und sie alleine hätten den "Wahrheitsgehalt" gepachtet.
Wozu dann diskutieren? Wer Recht & Wahrheit für sich gepachtet hat, kann nur noch missionieren.

Sa., 12.01.2019 - 16:18 Permalink
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Peter Gasser Sa., 12.01.2019 - 16:13

der Leser kann sehr gut unterscheiden zwischen "kritischen Kommentatoren" und jenen, welche, prinzipiell Autoren angreifen oder sich selbst zu Bewertungsinstanzen erheben, welche sie nicht sind.
Auch kann der Leser sehr wohl
- Kommentare zur Sache von Eitelkeitsgeplänkel zwischen Kommentatoren, und
- Erwiderung zur Sache von didaktischen Leerspielen unterscheiden.
Auch hat der Leser meist ein sehr feines Empfinden darüber, wenn harte Kritiken in der Sache zu Ausgrenzungen ad personam/ad hominem umschlagen.
Die Frage stellt sich auch, ob mancher glaubt, zu Beurteilungen/Bewertungen berufen zu sein, wo er doch Leser, Nutzer oder im erweiterten Sinne Teilhaber ist.
Es gehört zur allgemeinen Bildung, dass ich mich sich nicht in einen bestehenden Kreis stelle, und andere fachlich/persönlich anpöble.
Niemand MUSS Salto lesen, und wenn es ihm zuwider ist, so kann er doch, stillschweigend, gehen... es sei denn, er habe masochistische Neigungen.

Sa., 12.01.2019 - 16:13 Permalink
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Robert Tam... Sa., 12.01.2019 - 16:34

Antwort auf von Peter Gasser

"Auch hat der Leser meist ein sehr feines Empfinden darüber, wenn harte Kritiken in der Sache zu Ausgrenzungen ad personam/ad hominem umschlagen."
Ganz Deiner Meinung, Peter. Saltos derzeitiges Problem: es sind eben wenige Leser (aufgrund mangelnder Qualität).
Genau weil Leser in der Lage sind, gute von schlechten Kommentatoren zu unterscheiden, bin ich absolut dafür, dass die Kommentarfunktion künftig nicht eingeschränkt wird, sondern ganz einfach nur eventuelle beleidigende oder gar rechtswidrige Kommentare löscht.

Sa., 12.01.2019 - 16:34 Permalink
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Peter Gasser Sa., 12.01.2019 - 16:46

Antwort auf von Robert Tam...

Ich sehe die mangelnde Qualität nicht. Ganz im Gegenteil.
Hier gibt es ein (für mich gutes) Angebot.
Missbraucht wird mitunter die Kommentarfunktion für exhibitionistische Darbietungen und Wolfsrudelgehabe zwischen Lesern (aktiv) und Autoren (passiv) und - ganz fehl am Platz - zwischen Lesern und Lesern.
Es fällt doch auf, dass - unabhängig vom Thema (!) - sich stets ähnelnde Kommentarstränge zwischen meist denselben Kommentatoren entstehen. Dieses "persönliche Reiben" interessiert eher nicht und stört nur.
Kaum ein Kommentarstrang, der nicht - oft genug bewusst provoziert - von der Betrachtung der Sache sofort auf die Bewertung der Person wechselt.
Das empfinde sicher nicht nur ich als Leser als lästig und unangenehm.

Sa., 12.01.2019 - 16:46 Permalink
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Robert Tam... Sa., 12.01.2019 - 17:06

Antwort auf von Peter Gasser

Wir bewerten die Qualität von Salto eben unterschiedlich, Peter. Erlaube mir aber die Frage: warum hat Salto so wenige Leser (trotz einer massiven Werbekampagne bei den Bushaltestellen), wenn es Deiner Meinung nach keine Qualitätsmängel hat?

"Kaum ein Kommentarstrang, der nicht - oft genug bewusst provoziert - von der Betrachtung der Sache sofort auf die Bewertung der Person wechselt."
Ja, die ad-hominem-Attacken sind im Kommentarbereich nicht angebracht. Vielleicht gehen Franceschini, Di Luca und Rier fortan mit dem guten Beispiel voran und unterlassen es.

Sa., 12.01.2019 - 17:06 Permalink
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Peter Gasser Sa., 12.01.2019 - 17:20

Antwort auf von Robert Tam...

... vielleicht, weil die Menschen heute meist nur noch die Schlagzeilen lesen und - in unserer schnelllebigen Zeit - für Artikel, welche "Mit- und Nachdenken" erfordern, kaum Zeit und auch kaum Lust haben?
... weil viele Leser heute wohl keine Lust haben, dem SELBST nachzuspüren, was z.B. Frau Mumelter in Ihren Kolumnen dezent, und zugegeben, oft erst zum Entdecken andeutet?
... weil ad personam Streiten viel einfacher ist als kreativ Gedanken und Texte zu entwickeln und nah am Sachthema zu bleiben?
... weil es einfacher ist, die textliche Schmalkost auf Nachrichtenportalen zu konsumieren?
Da könnte man noch einiges Weiteres anführen - die mangelnde Qualität ist es nicht: ist doch wie mit den Büchern: hochqualitative Sach- und Fachbücher werden kaum gelesen (höchstens verschenkt), triviale Massenware aber wird millionenfach konsumiert.

Sa., 12.01.2019 - 17:20 Permalink
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Robert Tam... Sa., 12.01.2019 - 17:32

Antwort auf von Peter Gasser

Interessanter Erklärungsansatz, Peter. Du hast gewiss Recht, wenn Du sagst, dass sich viele Leute zum Lesen nicht mehr die nötige Zeit nehmen.
Natürlich könnten unsere Meinungen zur Qualität von Salto nicht unterschiedlicher sein. Ich bin weiterhin überzeugt davon, dass Salto derzeit einfach noch qualitativ zu schwach ist, um für ein größeres Publikum interessant zu sein. Erst die exzellenten Kommentare einiger kluger Köpfe (z.B. Oliver H. und Gorgias) machen Salto lesenswert. Das Portal ist nämlich dank seiner Kommentare einigermaßen interessant - nicht trotz. Die guten Kommentatoren zeigen Aspekte auf, die in den Artikeln oft nicht erwähnt oder falsch dargestellt wurden und sind so ein wertvolles Korrektiv. So etwas hört Franceschini natürlich nicht gern, ich weiß.

Sa., 12.01.2019 - 17:32 Permalink
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Peter Gasser Sa., 12.01.2019 - 17:40

Antwort auf von Robert Tam...

Ich teile die eitle Ansicht keineswegs, dass Salto wegen der (exzellenten?) Kommentatoren interessant ist, und die Autoren folglich Beiwerk seien. Die Kommentatoren sind ein interessantes Beiwerk, aber eben Beiwerk, und vermögen Zusätzliches aufzuzeigen, Informationen beizubringen und Kritisches anzumerken.
Ich lese Salto wegen der dort/hier arbeitenden Autoren.
Diese Art, jene, welche hier arbeiten, abzuqualifizieren und sich als Kommentatoren als "exzellentes" "Korrektiv" zu bezeichnen, entbehrt einer gewissen Arroganz nicht. Diese stört mich hier bei vielen Kommentaren, diese Hybris der lesenden Kunden.

Sa., 12.01.2019 - 17:40 Permalink
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Robert Tam... Sa., 12.01.2019 - 17:56

Antwort auf von Peter Gasser

Vorsicht, Peter: Ich sage nicht, dass alle Kommentatoren oder Kommentare exzellent seien.
Ja, ich teile Deine Meinung, dass Kommentare Beiwerk sind. Tut mir leid, wenn ich mich diesbezüglich schlecht ausgedrückt haben sollte. Aber manchmal kann eine gute Nebenspeise die mittelmäßige Hauptspeise kompensieren. Das geschieht bei Salto immer wieder - schau Dir beispielsweise Mumelters Kolumne an.

Die Korrektiv-Funktion des Kommentarbereichs ist meiner Meinung überlebenswichtig für Salto. Ohne Kommentarfunktion noch weniger Leser – eine furchtbare Vorstellung für ein eh schon schwächliches Portal.
Auch ich lese Salto wegen der dort/hier arbeitenden Autoren – einige jedenfalls. So schätze ich Franceschinis gut recherchierte Enthüllungsgeschichten sehr. Genau das braucht Südtirols Medienlandschaft.
Dich stört die angebliche "Hybris der lesenden Kunden", mich stört hingegen die (noch) durchschnittlich geringe Qualität von Salto. Ich bin überzeugt: Salto kann es besser. Deshalb halte ich dem Portal weiterhin die Treue.

Sa., 12.01.2019 - 17:56 Permalink
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Robert Tam... Sa., 12.01.2019 - 17:15

Nachtrag: ich fände es schade, wenn Salto künftig die Kommentarfunktion auf Klarnamennutzer einschränken würde. Ich lese beispielsweise Gorgias' Kommentare sehr gerne. Auch wenn wir nicht immer einer Meinung sind und er mich in der Vergangenheit einmal persönlich attackiert hat (was ich problemlos überlebt habe, genauso wie Franceschinis untergriffige Kommentare), finde ich ihn eine wertvolle Bereicherung für Salto. Ohne seine Kommentare stünde Salto qualitativ noch schlechter da als derzeit.

Sa., 12.01.2019 - 17:15 Permalink
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Christoph Moar Sa., 12.01.2019 - 17:23

Völliger Irrtum. Ihre Aussage entbehrt jeder Grundlage. Es reicht völlig, ein paar Leute zu kennen, die hier verschleiert kommentieren und es mir erzählen. Dazu muss ich keinen Server anrühren. Ach Gottchen, wie einfach gedacht. Und meckern, dass da viele Kommentare stehen, diese aber wohl nicht lesen. Denn da wäre alles fein säuberlich erklärt. Na dann.

Sa., 12.01.2019 - 17:23 Permalink
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Christian Mair Sa., 12.01.2019 - 17:28

Facebook hat Klarnamenpflicht. Und trotzdem gibt es dort Hasskommentare.
Klarnamen als reine Prävention sind vielleicht sinnlos. Vielmehr sollten wir eine Debatte darüber führen, wie wir mit Kommentaren umgehen, die ein zu bestimmendes Limit überschreiten.

Und andererseits geht es um ein Recht auf Vergessen. Wohl so mancher 68er hätte keine KArriere gemacht, wären seine Kommentare einsehbar gewesen.

Zu klären bleibt wie wir gemeinsam eine Kultur der öffentlichen Debatte entwickeln können, die einehochwertige Basis für den aufgeklärten Bürger bildetund auch Kontroverse zulässt.
https://www.swr.de/swraktuell/klarnamen-in-sozialen-medien-viele-gute-g…

Sa., 12.01.2019 - 17:28 Permalink
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Christoph Moar Sa., 12.01.2019 - 17:30

"Das heisst im Umkehrschluss, dass der Blogger Moar (wie er sich selbst gerne bezeichnet) Zugriff auf die Server von Salto hat, darauf rumschnüffelt und Logfiles prüft."

Damit das klar ist: die Unterstellung ist infam, nicht faktenbasiert und einfach nur übergriffig. Ich bin hier Blogger, das kann jeder prüfen. Auf Server, Technik, Datenbanken, User und Daten habe ich keinen Zugriff und werde ich auch nie Zugriff haben. Seien sie gegrüßt, uns fragen sie mich in Zukunft direkt, wenn sie Zweifel haben.

Sa., 12.01.2019 - 17:30 Permalink
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Christoph Moar Sa., 12.01.2019 - 18:03

Ja haben sie. Es gab hier Leute, die gepostet haben und dafür gesorgt haben, nicht ermittelbar zu sein. Es steht nirgends, dass ermittelt wurde, und es steht nirgends, dass ich Server angeschaut habe, um das zu wissen.

Zwei haben es mir persönlich erzählt, nachdem ich im Gespräch meine Vermutungen über den Verfasser eines Kommentare geäußert habe, bzw. gefragt habe, wer wohl so einev Lanze in einem Post gebrochen hätte.... Wenn man Leute kennt, in Südtirol, und bestimmte Themen besprochen werden, mit gewissen Details, ist es nicht unwahrscheinlich, einen Treffer zu landen. Einen habe ich gelandet, ein zweiter (ja, ein Mann) hat's mir von sich aus erzählt.

Ein Dritter hat vor vielen Jahren hier Müll gepostet, und dabei auf eine Seite verwiesen, die ihm wahrscheinlich gehörte oder nahe lag. Diese war über Treuhändern verwaltet und in sichern Hafen angelegt. Wer soviel Energie aufwendet, um sich zu verschleiern, postet hier nicht mit klarer IP.

Dass habe ich alles schon ausführlich erklärt. Ich hab aber das Gefühl gehabt, man verfolgt lieber seine vorgefasste Meinung, statt zu erkennen, dass man vielleicht nicht alle Möglichkeiten gewichtet hat.
Die Entschuldigung ist aber gerne angenommen, Thema erledigt.

Sa., 12.01.2019 - 18:03 Permalink
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Profil für Benutzer Christoph Moar
Christoph Moar Sa., 12.01.2019 - 18:37

Was hab ich mit Franceschini zu tun?
Sippenhaft? Wird immer cooler hier. Dann halt doch keine Entschuldigung, hatte ich das Asche über mein Haupt wohl falsch verstanden. Thema trotzdem erledigt. Zumindest für mich. Wenn sie weiter Dinge behaupten, die ich nicht geschrieben habe, ist es wirklich keine feine Art. Warum tun sie das?

Sa., 12.01.2019 - 18:37 Permalink
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Profil für Benutzer Peter Gasser
Peter Gasser Sa., 12.01.2019 - 18:39

In Ihre Anmeldedaten zu sehen ist keinesfalls "schnüffeln".
Der Eigentümer des Mediums wird doch auf seine eigenen Seiten sehen dürfen... also irgendwie artet dies jetzt wieder aus...

Sa., 12.01.2019 - 18:39 Permalink
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Profil für Benutzer Mensch Ärgerdichnicht
Mensch Ärgerdi… Sa., 12.01.2019 - 18:47

Ob die Redaktion überhaupt nach einer Kopie des Ausweises verlangen darf? Da habe ich so meine Zweifel.
Auf jeden Fall sollte sich Mumelter den Vergleich zwischen kindischen Kommentaren und Kinderpornographie sparen, das geht schon fast ins peinliche über und unterstreicht auf markante Art und Weise wie argumentatif hilflos er in seiner Haltung gegen anonyme Kommentatoren dasteht.

Sa., 12.01.2019 - 18:47 Permalink
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Profil für Benutzer Manfred Klotz
Manfred Klotz So., 13.01.2019 - 08:15

Antwort auf von Mensch Ärgerdi…

Salto bietet eine Dienstleistung an, die an verschiedene Bedingungen geknüpft ist. Die Bedingungen kann der Anbieter selbst festlegen, also auch die Vorlage eines Beweises für die Richtigkeit der Angaben. Es steht Ihnen frei die Bedingungen nicht zu akzeptieren, müssen dann aber eben die Konsequenzen tragen, d.h. keine Ermächtigung zum Kommentieren.
Wenn Sie z.B. einen Mobilfunkvertrag abschließen, müssen Sie auch Ihre persönlichen Daten angeben und einen Personalausweis vorlegen. Ist im Grunde kein großer Unterschied. Von Bedeutung ist nur, dass der Dienstleister sensible Daten - sollten sie auch erhoben werden - nicht preisgibt.

So., 13.01.2019 - 08:15 Permalink
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Profil für Benutzer Christoph Franceschini
Christoph Fran… Sa., 12.01.2019 - 19:26

Nur noch diese Info (dann halte mich lieber aus dieser besonders niveauvollen Diskussion heraus):
Ich bin presserechtlich für dieses Portal verantwortlich. Das heißt die von ihnen so geschätzte Postpolizei kommt zu mir, wenn sie ermittelt. Zudem bin auch ich vor Gericht für all ihre genialen Kommentare verantwortlich. Deshalb hat meine Aufgabe nichts mit "schnüffeln" zu tun. Sondern es ist meine Aufgabe als Direktor möglichen Schaden abzuwenden.
Schönes (anonymes) Wochenende.

Sa., 12.01.2019 - 19:26 Permalink
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Profil für Benutzer Gabriele Di Luca
Gabriele Di Luca Sa., 12.01.2019 - 23:48

A me fa un po' ridere che questa problematica, nata con la diffusione dei forum, dei blog e poi presente in modo massiccio nei social network, affatichi ancora così i cervelli. Sarà che sono vecchio e ho ormai un callo spesso così. Ah, non ne caverete un ragno dal buco. Buon proseguimento.

Sa., 12.01.2019 - 23:48 Permalink
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Profil für Benutzer Gabriele Di Luca
Gabriele Di Luca So., 13.01.2019 - 00:35

Antwort auf von Franz Firlefanz

Questa discussione fa parte della storia della rete, inevitabilmente. Salto ci arriva ora, ma il problema è consustanziale alla Langue, non alla Parole (per dirla col sempre benemerito Saussure). Sul ridere di me penso di non essere secondo a nessuno...

So., 13.01.2019 - 00:35 Permalink
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Profil für Benutzer Peter Gasser
Peter Gasser So., 13.01.2019 - 09:49

... da besonders auch Spinoza seine Beweisführungen stets mit „quod erat demonstrandum“ abschloss, ist der Bezug legitim.

So., 13.01.2019 - 09:49 Permalink
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Profil für Benutzer Manfred Klotz
Manfred Klotz So., 13.01.2019 - 10:12

An Mu, wissen Sie was "Lesen im Kontext" bedeutet? Wenn nicht, ist das nicht mein Problem. Peter Gasser hat Ihnen das QED schon erklärt. Dass Sie das nicht wussten, ist auch nicht mein Problem.
Den Unterschied zwischen personenbezogenen und sensiblen Daten brauchen Sie auch nicht zu erklären, ich habe fast täglich beruflich damit zu tun. Wenn Sie das Beispiel nicht verstanden haben, ist das auch nicht mein Problem.
Ihr Sonntag wird jetzt vielleicht weniger schön sein, ist aber auch nicht mein Problem.

So., 13.01.2019 - 10:12 Permalink
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Profil für Benutzer 19 amet
19 amet So., 13.01.2019 - 10:51

Es ist wirklich ermüdend die übliche Diskussion der paar wichtigtuerischen Rechthaber zu verfolgen. Ihre liebste Beschäftigung ist nicht den Beitrag Mumelter zu kommentieren sondern sich gegenseitig alles mögliche vorzuwerfen . Dann gibt es Leute mit einer fixen Idee, die sie dauernd wiederholen ,wie der Herr Tam, laut dem Salto qualitativ unterm Hund ist, zuviel Geld kriegt, zu wenig Leser hat usw. Er glaubt wohl wirklich dass durch ständiges Wiederholen seine Behauptungen leichter geglaubt werden. Dann der Herr H. der sich über jedes Argument mit allen anlegt. Einige der Üblichen sind an diesem Wochenende anscheinend anderweitig beschäftigt sonst wären wir sicher schon bei Seite 4 der Kommentare. Die Logorrhoe mancher Teilnehmer müsste wohl gebremst werden. Einziger Lichtblick heute ist der Franceschini der den Lügner Tomas Kofler (oder wie er sonst heißt) enttarnt hat. Dieser Mann hat mich vor einiger Zeit hier mit einer kompletten Lüge diffamiert. Da er nicht normal auffindbar war hätte es die Postpolizei gebraucht, um ihn zu belangen. Dabei wäre aber der presse rechtlich Verantwortliche von Salto auch mitgefangen gewesen. Da ich nicht wusste ob dieser Kofler, ausser seiner Hose, noch was besitzt, habe ich den Vorgang eingestellt, und bei Salto einen anonymen Account angemeldet.
Salto ist in der Südtiroler Medienlandschaft unersetzlich, denn ich will doch nicht nur über Feuerwehren, Kirchenchöre und sonstige Vereine lesen. Und dem Franceschini sei Dank für die Aufdeckung der verschiedenen Sauereien.

So., 13.01.2019 - 10:51 Permalink
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Profil für Benutzer Peter Gasser
Peter Gasser So., 13.01.2019 - 11:11

Sinnvolles Feedback und fachliche Diskussion sind stets eine Bereicherung. Der Gedankenaustausch unter Lesern ebenfalls.
Der Hebel sollte nicht dort angesetzt werden (müssen), wo Bereicherndes verhindert wird, sondern dort, wo „der gute Ton“ oder „die gute Praxis“ oder auch der gegenseitige Respekt verlassen werden. Ansonsten kann stets eine kleine Gruppe mit negativer Aktivität eine große Gruppe mit konstruktiver Aktivität „ausschalten“.
Man könnte ja, nach einmaliger Verwarnung, User eine Woche, dann 3 Wochen, in der Folge gänzlich sperren. Was voraussetzt, dass diese für salto „identifizierbar“ sind. Natürlich ist dies mit personellem und ökonomischem Aufwand verbunden, der heute schwer aufzubringen ist.
Irgendwie ist‘s ein Dilemma, das wohl auch - provozierend - ausgenutzt wird. Auch scheint die Disziplin, sich persönlichen PingPongSpielen zu enthalten und sachbezogen zu bleiben, nicht autonom herstellbar.

So., 13.01.2019 - 11:11 Permalink
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Profil für Benutzer Johannes Kofler
Johannes Kofler So., 13.01.2019 - 16:34

Ich bin für die Schließung der Kommentarfunktion, da sie für mich persönlich keinen Mehrwert bringt. Wenn die Redaktion sich dazu nicht durchringen kann (was ich gut verstünde), plädiere ich für Klarnamen, ohne Einschränkung und mit rigoroser Strenge.

So., 13.01.2019 - 16:34 Permalink
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Profil für Benutzer Nam eis
Nam eis So., 13.01.2019 - 22:26

Meiner Meinung nach sind einige Kommentardebatten durchaus lesenswert (auch wenn vom Thema abweichend), unterhaltsam und - hin und wieder - auch höchst interessant. Einige Kommentatoren versuchen ihre Sicht der Dinge zwar eher agressiv zu verbreiten und argumentieren zum Teil untergriffig und persönlich angreifend, das ist schade und abzulehnen.
Allerdings bin ich der Meinung, dass eine Klarnamenpflicht mehr schaden als nützen würde und das Problem der "Hasskommentare" (kein Salto-Problem!) nicht lösen würde. Kritik (hoffentlich berechtigte) an gewissen politischen Entscheidungen würde wohl eher unterdrückt und nicht geäussert, gerade weil unser Land so klein ist und man unter gewissen Umständen "Sanktionen" zu befürchten hat. Nicht jeder will gerne im Rampenlicht stehen und ist in unabhängiger Position.
Die Tolerierung von Meinungsfreiheit und Diskurs ist sicher oft aufreibend, mühsam und unter Umständen schwer erträglich, aber doch unersätzlich!
Der Vorschlag wurde schon gemacht, und ist meiner Meinung nach vernünftig: Kommentatoren welche gegen die Nettiquette verstoßen,- verwarnen, und wenn es wirklich sein muss,- sperren. Zudem sollte es dem Verfasser eines Artikels überlassen werden, ob er Kommentare zulassen will oder nicht. Für die Kolumne von Frau Mumelter zum Beispiel hätte ich dafür großes Verständnis, angesichts der persönlichen/ungerechten Angriffe. Mir jedenfalls gefällt ihre Kolumne, finde auch die Qualität von Salto insgesamt hervorragend und hoffe dass es uns noch lange erhalten bleibt. P.S. Den Vorwurf an Tomas Kofler fand ich allerdings überzogen, er hat durchaus Argumente vorgebracht und der Schutz der Daten ein hohes Gut. Ich glaube auch nicht, dass der Betreiber für die Kommentatoren haftet.

So., 13.01.2019 - 22:26 Permalink
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Hans Hanser Mo., 14.01.2019 - 07:18

Das Affentheater, das diesbezüglich - v.a. von Seiten der Salto-Redaktion - aufgeführt wird, beginnt langsam lächerlich zu werden. Dass das Niveau der Streitkultur - abgesehen von manchen Inhalten - einzelner Teilnehmer schlecht ist, kann auch ein Blinder mit dem Krückstock erkennen. Das ist nun mal ST, der Bauer kommt nicht oft in die (gebildete) Stadt! Aber wenn so genannte Journalisten sich wegen Kritik an Frau Mumelter echauffieren, dann wird es langsam paradox. Und wenn Herrn Mumelter das Niveau nicht jenem entspricht, das er von Wien aus kennt, warum schreibt er dann durchaus auf Salto? Ich persönlich finde die Qualität der Kommentare manchmal besser als die Artikel, zweifelsohne wenn es sich um jene der Mumelters handelt. Rein die Annahme, man könne mit Klarnamenpflicht "unschöne" Kommentare verhindern, zeigt, dass mancher Schreiberling einigermaßen weltfremd ist; in der Tat wurde dies vermehrt von Kommentatoren gefordert, die bereits eine gewisse Altersgrenze überschritten haben.
Dass in ST manch einer, der zu gewissen gesellschaftspolitischen Themen Stellung nimmt, lieber anonym bleiben möchte, müsste ebenso klar sein. Die Sammelpartei erreicht den Status einer SED, wenn nicht gewisse oppositionelle Kräfte ein wenig dagegen rudern. Auch deshalb sollte in ST die Diskussion nicht abreißen, ob mit Namen oder nicht. Die selbst ernannten Journalisten von Salto sollten sich - anstatt schmollend aus der Ecke zu agieren - verschiedener Sachthemen annehmen, sie liegen auf der Straße. Aber vielleicht unterliegt Salto gerade diesem Druck "von oben" und man sucht Platzhalter um delikaten Themen auszuweichen, wer weiß.....

Mo., 14.01.2019 - 07:18 Permalink
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Christian Mair Mo., 14.01.2019 - 18:05

Antwort auf von Hans Hanser

Zustimmung!
Mit diesem Statement ist meines Erachtens der Fall geschlossen!
@Redaktion: Wie vom Vorkommentator angerissen, gilt es sich die Meinungsführung bei Sachthemen zu erobern.
Beispiele?
Gesundheitspolitik anhand internatinaler best practice
Gemeindezusammenlegung
interregionale Zusammenarbeit Euregio oder ist Sie doch nur ein dreigeteilter Adler auf einem Zug
LAndwirtschaft: Ernährungssouverenität oder MArkt?
.....

Mo., 14.01.2019 - 18:05 Permalink
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Robert Tam... Mo., 14.01.2019 - 10:51

Die öffentlichen Werbeaufträge bei Salto sollte man durchaus thematisieren. Es fällt auf, dass Salto – trotz geringer Leserschaft (siehe hierzu die Aufstellung weiter unten) sehr viele öffentliche Werbeaufträge bekommt. Es gibt natürlich Geld für (fast) alle Südtiroler Onlinemedien - gut so (lassen wir Radio und Vereine beiseite, sonst vergleichen wir Äpfel mit Birnen).
Es aber augenscheinlich, dass Salto gerade bei den öffentlichen Werbeaufträgen – die durch den Landtag schwer bis gar nicht kontrolliert werden können (gerade wenn es halböffentliche Körperschaften/Gesellschaften sind) – extrem gut absahnt. Die Salto-Blattlinie ist dem Landeshauptmann eben genehm, das hat sich bisher gut gelohnt (von wegen "Unabhängigkeit kostet" mit dazugehöriger pathetischer Märtyrerpose).

Geschätzte Zugriffzahlen ausgewählter Südtiroler Onlinemedien in den letzten 6 Monaten (Quelle: Similarweb – ist natürlich nur eine Schätzung, aber der Schätzungsfehler dürfte im Groben bei allen Medien ähnlich hoch sein):
stol.it – 2.050.000
altoadige.it – 957.910
UT24: 546.450
tageszeitung.it - 390.710
Salto.bz – 133.100
barfuss.it – zu klein, um überhaupt geschätzt werden zu können
brixner.info – zu klein, um überhaupt geschätzt werden zu können
ilgiornoaltoadige.it – zu klein, um überhaupt geschätzt werden zu können
franzmagazine.com – zu klein, um überhaupt geschätzt werden zu können

Nun noch etwas anderes: "Servus Leute" kommentiert auf Salto anonym. Sollte er (ich gehe von einem männlichen Kommentator aus. Sollte ich falsch liegen, bitte ich um Verzeihung) rechtswidrige Kommentare schreiben, wäre er laut eigener Aussage für die Staatsanwaltschaft ermittelbar - ich glaube ihm. "Servus" und ich sind oft verschiedener Meinung, aber er pöbelt nicht, sondern vertritt seine Aussagen mit ausgewogener Rationalität. Genau so sollte es sein.
Andererseits haben mehrere Nutzer mit Klarnamen (auch Mitglieder der Salto-Redaktion bzw externe Salto-Autoren) in der Vergangenheit gepöbelt. Das zeigt uns wiederum deutlich, dass eine Klarnamenpflicht per se nichts bringt. Was Salto dringend tun sollte: beleidigende Kommentare löschen -auch wenn sie im Sinne der Blattlinie sein sollten.

Robert Tamanini, Bozen

Mo., 14.01.2019 - 10:51 Permalink
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Christoph Moar Mo., 14.01.2019 - 11:39

Antwort auf von Robert Tam...

"Quelle: Similarweb – ist natürlich nur eine Schätzung, aber der Schätzungsfehler dürfte im Groben bei allen Medien ähnlich hoch sein"

Das ist leider ein Bauchgefühl ("...der Schätzungsfehler dürfte im Groben..."), der, wie alle Bauchgefühle, täuschen kann. Wenn Sie nachlesen, wie Similarweb (und sämtliche andere Tools dieser Welt) funktionieren, werden Sie feststellen, dass das, was sie da rauslesen, auf Ihre Fragestellung bezogen nicht mehr Wahrheitsgehalt hat als ein Kaffeesatz am morgen.

Bei "großen" Webseiten mit tendenziell mit globalem oder us-amerikanischen Fokus können sie gewiss "irgendwas" aus similarweb.com herauslesen. Bei allem anderen können Sie genausogut mit verbundenen Augen einen Dart auf eine 2km entfernte Scheibe werfen, das Ergebnis dürfte ziemlich genau einer Zufallsverteilung entsprechen.

Kleiner Vergleich?
Ihr hier postuliertes "Ranking" zeigt genau diese Reihenfolge:

#1 stol.it (2 Mio geschätzte Zugriffe/Monat)
#2 altoadige (1 Mio geschätzte Zugriffe/Monat)
#3 UT24 (0,5 Mio geschätzte Zugriffe)
#4 Tageszeitung (0,4 Mio geschätzte Zugriffe)
#5 Salto (0,1 Mio geschätzte Zugriffe)

Nun machen wir das Spielchen mal mit Alexa.com, ein System des Amazon-Konzerns, das auch ein paar Dutzend Jahre länger als similarweb.com auf dem Markt ist, und (vor allem) etwas offener damit umgeht, welche "Quellen" (jaja, ich weiß) es für die Ermittlung seiner Rankings verwendet.

Das Ergebnis ist diese Reihenfolge:

#1 stol.it (Platz 540 der meistbesuchten Seiten in Italien, Platz 24546 Weltweit, ca. 3.88 Seiten/Besucher/Tag, ca. 5:20 Min/Tag)
#2 salto.bz (Platz 4006 der meistbesuchten Seiten in Italien, Platz 98159 Weltweit, ca. 3 Seiten/Besucher/Tag, ca. 6:50 Min/Tag)
#3 tageszeitung.bz (Platz 3689 der meistbesuchten Seiten in Italien, Platz 114.987 Weltweit, ca. 2.2 Seiten/Besucher/Tag, ca. 3:33 Min/Tag)
#4 ut24 (Platz 30.301 der meistbesuchten Seiten in Italien, Platz 251.724 Weitweit, ca. 1.4 Seiten/Besucher/Tag, ca. 2:06 Min/Tag)
#5 altoadige.it (zu klein um gemessen zu werden)

Damit Sie mich nicht falsch verstehen - auch alexa ist durchaus Kaffeesatzleserei. Manche sagen, ein etwas nachvollziehbarer Kaffeesatz, es bleibt aber Kaffeesatz. Wie Sie aber sehen, ist, dass bis auf den Platzhirsch stol.it die gemutmaßte "Reihenfolge" völlig invers zu dem, was Ihnen similarweb vorgaukelt. Gewinner und Verlieren schauen plötzlich völlig anders aus.

Hinterfragen Sie also vielleicht Ihre Annahme, man könne von "Schätzungsfehlern" sprechen, die zudem noch "grob ähnlich hoch sein dürften".

Wenn man darüber mutmaßt, dass möglicherweise Kompatscher der springende Punkt ist, warum auf salto.bz "sehr viele öffentliche Werbeaufträge" (cit) platziert werden, sollte man meiner bescheidenen Meinung nach in die Rechnung vielleicht auch die Fähigkeiten des Vertriebs und die Kosten (absolut oder per TKP) der einzelnen Medien vergleichen. Möglicherweise haben diese Parameter etwas mehr zu sagen als die Launen des Landeshauptmanns.

Mo., 14.01.2019 - 11:39 Permalink
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Robert Tam... Mo., 14.01.2019 - 12:14

Antwort auf von Christoph Moar

Vielen Dank für den Vergleich mit Alexa. Leider zeigt Alexa keine Schätzung der täglichen Nutzer. Trotzdem eine sehr interessante Lektüre.

Nein, die Menge an öffentlicher Werbung auf Salto bleibt nach marktwirtschaftlichen Kriterien weiterhin unerklärlich. Salto profitiert derzeit von seiner LH-freundlichen Blattlinie.
Es wäre ja interessant, wenn die Redaktion diesbezüglich selbst mit den Namen der öffentlichen Inserenten und der Höhe der diesbezüglichen Werbeaufträge herausrücken würde.

Mo., 14.01.2019 - 12:14 Permalink
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Christoph Moar Mo., 14.01.2019 - 13:32

Antwort auf von Robert Tam...

Gern geschehen, Herr Tamanini. "Leider zeigt Alexa keine Schätzung der täglichen Nutzer." Ergänzend dazu würde ich sagen dass Alexa bewusst keine Schätzung der täglichen Nutzer preisgibt - weil die Zahl einfach Käse wäre. Ich bin in der glücklichen Situation, mehrere Dutzend Webseiten prüfen zu können, und die Zahl, die similarweb als "total visits 6 months" ausspielt, hat mit der Realität schlicht nix zu tun. Spontane Stichproben:

Zu einer Seite sagt mir Similarweb 100.000 Visits. Autoritativ (Google Analytics) sind es aber 2 Mio. Faktor 1:20. Zu einer anderen Seite spielt mir Similarweb 750.000 Visits aus. Autoritativ (Google Analytics) sind es 4 Mio. Faktor 1:5. Wieder eine andere wird bei Similarweb mit 100.000 Visits ausgespielt. Real (Google Analytics) ist es 1 Mio. Faktor 1:10. Eine weitere wird bei Similarweb mit 50.000 angegeben, real sind es 400.000. Faktor 1:8. Und noch eine, um mal abzuschließen, wird mit 500.000 ausgespielt, real sind es 9 Mio, Faktor 1:18.

Die Zahl, die Ihnen Similarweb als Zugriffszahlen ausgespielt, bedeutet schlicht gar nichts. Einfach nur Luft. Darauf verzichtet Alexa einfach. Wobei nochmal - ich weiß (und Sie können es nachlesen) wie Alexa ermittelt. Und auch das ist Kaffeesatz. Unter ganz bestimmten Umständen vergleichbarer Kaffeesatz.

Ad "Nein, die Menge an öffentlicher Werbung auf Salto bleibt nach marktwirtschaftlichen Kriterien weiterhin unerklärlich. Salto profitiert derzeit von seiner LH-freundlichen Blattlinie."

Nun ja, "nach marktwirtschaftlichen Kriterien" bedeutet für mich, dass kaufmännische Kriterien (Budgets, Preise, Reichweiten, KPIs, Zielgruppenbetrachtung) berücksichtigt werden. Nachdem ich diese Informationen zu den von Ihnen gelisteten Mitbewerbern im Medienbereich nicht kenne (Sie schon?), tu ich mich schwer, etwas auszusagen, was nicht ein Bauchgefühl sei. Und was Bauchgefühle angeht habe ich immer so meine Sorgen.

Mo., 14.01.2019 - 13:32 Permalink
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Christoph Moar Mo., 14.01.2019 - 14:05

Antwort auf von Christoph Moar

Hallo Herr Taminini, nachdem ich oben nur anonyme Zahlen liefern konnte, ergänzend hier noch ein paar öffentlich verfügbare:

Faktor 1:4 stol.it 2mio/monat (similarweb) vs. 8mio/monat (offizielle Angabe)
Faktor 1:2.5 südtirolnews 800k/monat (similarweb) vs. 2mio/monat (offizielle Angabe)
Faktor 2:1 sportnews.bz 900k/monat (similarweb) vs. 500k/monat (offizielle Angabe)

Damit hätten wir nun so ziemlich alles dabei, von einem Faktor 2:1 bis zu einem Faktor 1:20... Will sagen - jede Zahl, die Similarweb ausspielt, ist für unsere südtiroler Verhältnisse einfach nur ein Würfelspiel. Übrigens sind diese Besucherzahlen in der Werbewirtschaft erstmal nur eine ziemlich plakative Zahl, ein bisschen wie früher, als man cd-rom Laufwerke noch damit anpries, welche Geschwindigkeit das Laufwerk hatte.

Diese Besucherzahlen sagen aber noch nicht viel darüber aus, wie lange ein User ein Medium konsumiert, welche Aufmerksamkeitsspanne ein Inserat gewinnt, wieviel Konkurrenzinserate vorliegen, welche Click-through-raten vorliegen und vieles mehr. Es ist ein kompliziertes Thema.

Wenn das nun jemandem zu ausführlich war (solche gibts, habe ich erfahren), dann sorry, war nicht Absicht vom Hauptthema abzulenken.

Mo., 14.01.2019 - 14:05 Permalink
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Robert Tam... Mo., 14.01.2019 - 18:38

Antwort auf von Christoph Moar

Hallo Christoph,
vielen, vielen Dank für Deine detaillierte Antwort. Ihr entnehme ich, dass die vergleichenden Ranglisten von Webseiten nicht zuverlässig sind.
Einfacher wäre es also, wenn Salto seine Zugriffszahlen veröffentlichen würde, damit könnte man auch eventuelle falsche Gerüchte zum Verstummen bringen. Inzwischen bleibt halt der Vorwurf, den die ff (nicht nur meine Wenigkeit) in den Raum gestellt hat, hängen.
Ähnlich interessant wäre, wenn die Salto-Redaktion etwas mehr zu seinen öffentlichen Inserenten und der Höhe der diesbezüglichen Werbeaufträge sagen würde.

"Wenn das nun jemandem zu ausführlich war (solche gibts, habe ich erfahren), dann sorry, war nicht Absicht vom Hauptthema abzulenken."
Ich finde Deine Ausführungen, wie schon gesagt, hochinteressant. Wen sie nicht interessieren, der muss sie ja nicht lesen.

Mo., 14.01.2019 - 18:38 Permalink
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Profil für Benutzer Peter Gasser
Peter Gasser Mo., 14.01.2019 - 18:47

Antwort auf von Robert Tam...

Gerade dieser letzte Satz gefällt ausnehmend gut:
„Ich finde Deine Ausführungen, wie schon gesagt, hochinteressant. Wen sie nicht interessieren, der muss sie ja nicht lesen“.
Würde dies mancher Leser/Kommentator bei Artikeln/Kolumnen von Salto auch für sich selbst berücksichtigen, gäbe es das vorliegende Problem weitgehend nicht.
Mit freundlichen Grüßen PG

Mo., 14.01.2019 - 18:47 Permalink
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Profil für Benutzer Peter Gasser
Peter Gasser Mo., 14.01.2019 - 19:17

Antwort auf von Robert Tam...

... Sie vergessen dabei die oft endlosen jeweils themenfernen 2er-Hahnenkämpfe und Rechthabereien und Dialektikübungskommentare... und ein bisschen auch dieses mehrfach beobachtete reflexartige Niedermachen im 1. Kommentar - das muss nicht sein. Hier wird doch auch ein bißchen Oberlehrer gespielt mit einer gewissen Lust am Ausrichten.

Mo., 14.01.2019 - 19:17 Permalink