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Glücklicher Bauernbund

Das Land finanziert die landwirtschaftlichen Organisationen fürstlich. Das zeigen die jährlichen Beiträge. Update.
Bauernbund
Foto: SBB
Die Zahlen können sich sehen lassen.
Der Südtiroler Beratungsring für Obst- und Weinbau bekam im Jahr 2015 1.230.000 Euro an Landesbeitrag. 2016 waren es ebenfalls 1.230.000 Euro und 2017 sogar 1.350.000 Euro. 
Aber auch der Südtiroler Bauernbund dürfte sicht nicht beklagen. 2015 zahlte das Land an die mächtige Bauernorganisation 755.000 Euro, 2016 waren es 735.000 Euro und 2017 745.000 Euro.
Diese Zahlen gehen aus der Antwort von Landesrat Arnold Schuler auf eine Anfrage im Landtag von Sven Knoll und Myriam Atz-Tammerle hervor. Die beiden Abgeordneten der Südtiroler Freiheit hatten auch nach den Beiträgen für das Versuchszentrum Laimburg gefragt.
Der Sonderbetrieb des Landes erhielt 2015 6.615.439,98 Euro an Beitrag. 2016 waren es 11.978.000 Euro und 2017 11.984.940  Euro an Landesbeitrag. Die deutliche Zunahme ist dadurch erklärbar, dass in den Jahren 2016/2017 auch die Lohnkosten der Landesangestellten mit eingerechnet wurden.
Die beiden Landtagsabgeordneten hatten auch nach den weiteren Finanzierungen der drei Institutionen gefragt. Die Anwort des Landesrates Arnold Schuler:
„Die anderen Geldmittel des Südtiroler Beratungsringes für Obst- und Weinbau und des Südtiroler Bauernbundes kommen zum größten Teil aus Mitgliedsbeiträgen und Dienstleistungen. Das Versuchszentrum Laimburg finanziert sich außer über Beiträge des Landes noch über Drittmittel öffentlicher und privater Institutionen (in der Regel für wissenschaftliche Projekte) sowie über eigene Einnahmen aus Dienstleistungen und Verkäufen.“
Interessant wäre dabei zu wissen, ob in den Landesbeiträgen für den Bauernbund auch die Kosten für die Abhaltung der Vorwahlen zu den Landtagswahlen und für die Wahlwerbung der  SVP-Kandidaten enthalten sind.
 

Beiträge nur für Beratung

Der Südtiroler Bauernbund hat uns folgende Stellungnahme zukommen lassen.

 
Der Südtiroler Bauernbund erhält die im Artikel genannten Beiträge ausschließlich aufgrund seiner Beratungsleistung für die landwirtschaftlichen Betriebe. Ziel dabei ist es, insbesondere kleine Familienbetriebe zu unterstützen und die Bewirtschaftung der Kulturflächen flächendeckend aufrecht zu erhalten. 
Grundlage ist ein Beschluss der Landesregierung, in dem die Kriterien der geförderten Beratungen klar definiert sind. Ebenso fordern die einschlägigen EU-Verordnungen die Unterstützung der Beratung landwirtschaftlicher Betriebe. Selbige Unterstützung gibt es übrigens auch für die gewerblichen Unternehmen. Sämtliche Förderkriterien werden vom Bauernbund streng eingehalten und die notwendige und sehr umfangreiche Dokumentation der Beratungsleistung erstellt. 
Die in den Raum gestellte Frage, ob der Bauernbund öffentliche Gelder für die Vorwahlen und Landtagswahlen verwendet habe, ist deshalb völlig aus der Luft gegriffen und reine Polemik. Wir weisen diese Unterstellung mit aller Deutlichkeit zurück. 
Im Beitrag wird der Eindruck erweckt, die landwirtschaftlichen Organisationen würden übermäßig öffentliches Geld bekommen. Das ist schade, gelten Organisationen wie Beratungsring und Versuchszentrum Laimburg doch international als Vorzeigemodell für die Beratung und Weiterentwicklung kleinbäuerlicher Betriebe. Viele Verantwortliche aus der ganzen Welt kommen nach Südtirol, um sich genau dieses Modell an- und abzuschauen. 
Dies unterstreicht auch eine Studie der Welternährungsorganisation FAO zur Südtiroler Obstwirtschaft, die die Wichtigkeit der Beratung und Forschung durch Beratungsring, Laimburg und Bauernbund für die bäuerlichen Familienbetriebe in Südtirol hervorhebt.
 
Siegfried Rinner
Direktor Südtiroler Bauernbund

 

Der Artikel wurde um 14.55 Uhr durch die SBB-Mitteilung ergänzt.

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rotaderga Mi., 06.02.2019 - 21:47

Daumen mal PI ergibt ca 1000€ an Beratungsausschuss pro Arbeitsplatz und Jahr in der Landwirtschaft. In welchen anderen Bereichen gibt es Ähnliches?

Mi., 06.02.2019 - 21:47 Permalink
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Klaus Griesser Mo., 11.02.2019 - 15:35

Den Behauptungen des SBB gegenüber steht die Aussage: "Der Agrar-Atlas zeigt, dass kaum etwas von den fast 60 Milliarden Euro, die die EU jährlich für die europäische Landwirtschaft ausgibt, für gesunde Lebensmittel, den Schutz von Umwelt, Klima und Biodiversität oder den Erhalt von kleinen und mittleren Betrieben verwendet wird.
Im Gegenteil, von 80 Prozent der Gelder profitieren nur 20 Prozent der Betriebe. Aber der Atlas beweist auch, dass es falsch wäre, die Förderung der Agrarpolitik einfach abzuschaffen. Denn der Umbau zu einer nachhaltigen und global gerechten Landwirtschaft ist nicht umsonst ( Zitat https://www.boell.de/de/agraratlas).".
Den wirklichen Kleinbauern würde ich von ganzem Herzen gönnen, dass sie subventioniert werden, aber die diesbezüglichen Beteuerungen des SBB stinken mir nach Geruch der Scheinheiligkeit.

Mo., 11.02.2019 - 15:35 Permalink