Gesellschaft | Was nun, Bauernbund?

Weiter wie bisher oder Ausweg suchen?

Die Wahrheit lässt sich nicht aufhalten. Weltweit machen die Schüler Druck wegen des Klimawandels, die Landwirtschaft ist Opfer und Täter dazu, es hat ein
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 US- Gericht Bayer (ex Monsanto) verurteilt, weil Glyphosat eindeutig Verursacher einer Krebserkrankung war, -wobei das eine Urteil nur Vorläufer ist für eine gestaute Flut ähnlicher Prozesse - es ist der Wert der Bayer-Aktie an der Börse in Deutschland unter den gigantischen Aktienwert gefallen, den Bayer an Monsanto beim Kauf des Konzerns gezahlt hat. Das sind dramatische Fakten, angesichts derer dem Bauernbund nichts Besseres eingefallen ist, als vor einem Aufflammen der Glyphosatdiskussion zu warnen, als ob es um einen fundamentalen Freiheitskrieg ginge. Offensichtlich – viel Macht und Geld stehen auf dem Spiel!- will er sich nicht der Wirklichkeit stellen. Ähnlich wie nach Bekanntmachung der Messergebnisse des Umweltinstituts München e.V. welche schwarz auf weiß aufzeigen: die Pestizide schaden durch Restbestände weitab von den bespritzten Plantagen. Es ist natürlich verdammt schwer für ihn, an notwendige Konsequenzen zu denken. Denn das hieße im Grunde einzugestehen, dass der eingeschlagene Weg der falsche war, was ja der Weltagrarbericht („Weiter wie bisher ist keine Option!“), die FAO, verschiedene Verbraucherorganisationen, hier in Südtirol „die Malser“ schon seit langem sagen. Es bedeutete schließlich zuzugeben, dass die in Abwehr erzeugten Feindbildervöllig unberechtigt waren - wenn die Gesundheit das höchste Gut ist! 

Glyphosat  als Pestizid– eigentlich der gesamte Chemieeinsatz-  hatte den einzigen Zweck, die industrialisierte Massenproduktion der Landwirtschaft zu fördern, alles wurde darauf ausgerichtet und mit gigantischen Subventionen gepusht, die Pestizide als die „Arznei“ gegen alle durch die industrialisierte Massenproduktion verschärften „Wachstums- und Gesundheitsprobleme“ bei den Produkten einzusetzen. Das ging so weit, dass die Produzenten inzwischen davon abhängig geworden sind. Zu pekuniärem Vorteil in erster Linie der Chemie- und Nahrungsmittelkonzerne, aber auch mancher einheimischer Betriebe/ Obstgenossenschaften, zum Schaden der Natur (v.a. Vernichtung der Bodenfruchtbarkeit, Reduktion der Biodiversität, Insektenschwund) und der Gesundheit der Konsumenten! Und wer kommt für die Schäden auf? Vielleicht die Nutznießer?

Es ist kein Zufall, dass ein Teil der Bauern, die an den integrierten Obstbau geglaubt hatten, sich zunehmend davon abgewandt und für den „BIO“-Weg- entschieden haben. Warum sollte nicht wenigstens dieser Teil des Bauernbundes ehrlich, unvoreingenommen und offen im Bauernbund und öffentlich überlegen „dürfen“, was insgesamt falsch gelaufen ist und daraus  Ausstiegs- bzw. Übergangsmöglichkeiten zu entwickeln. Wie kann die erfolgte chemische Vernichtung der Bodenfruchtbarkeit wieder rückgängig gemacht werden? Wie lassen sich wieder Wechselkulturen einsetzen? Wie  können die Produkte wieder Gesundheit bringen?  Ein gewaltiger Berg zugeschütteter Fragen, die nun zu bewältigen sind.... mit einer positiven Aussicht auf Minderung des Klimawandels. Ist das nichts?

Anregungen in diese Richtung bietet die Bürgergenossenschaft Obervinschgau an beim heurigen „hier und da“ Festival vom 11. – 14. April 2019.

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Peter Gasser Sa., 06.04.2019 - 14:35

In diesem Teil Ihres Beitrages fehlt im Sinne der „Ehrlichkeit“ ein wesentlicher Punkt:
„Zu pekuniärem Vorteil in erster Linie der Chemie- und Nahrungsmittelkonzerne, aber auch mancher einheimischer Betriebe/ Obstgenossenschaften...“:
und zum pekuniären Vorteil vor allem des KONSUMENTEN und vieler nichtlandwirtschaftlicher Berufe:
ohne Pflanzenschutzmittel steigen die Lebensmittelpreise mit „Sicherheit“ binnen kurzer Zeit um ein Vielfaches: in Europa wird der Angestellte & Arbeiter also nicht mehr mit 10% seines Gahltes für die Lebensmittel durchkommen, und etwa 30% aufwenden müssen: womit kein Geld für die Unterhaltung- und Eventbranche, für Sport und Urlaub übrigbleiben wird: wahrscheinlich weiß das die Politik, und darum ändert sich dies nicht.
Wie einfach wäre es doch für die Politik, Herstellung und Vertrieb aller Pflanzenschutzmittel weltweit zu verbieten.

Sa., 06.04.2019 - 14:35 Permalink
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Klaus Griesser So., 07.04.2019 - 18:22

Antwort auf von Peter Gasser

Bsp.1: Europäische Massen-Huhnfleischproduzenten, die die armen Hühner mit Antibiotika gesund erhalten müssen, liefern die schönsten Brüste an die hiesigen Kaufhausketten und alles was noch davon einigermaßen verwertbar ist als Billighuhnfleischmasse subventioniert nach Afrika. Dort kommt es in den Dorfläden an, Hühnchenesser rennen in die Läden und kaufen ein, die einheimischen Kleinbauern mit ihrer eh schon armen Landwirtschaft können ihre teureren Hühner in die Pampa schicken und ins huhnreiche Europa flüchten. Und die Konzerne können in Afrika Landgrabbing noch besser betreiben. - Lassen Sie sich keine Märchen erzählen, Herr Gasser- es geht in der "Politik" die Sie erwähnen rein um Profit für sehr wenige, keinesfalls um niedrige Preise für die armen Menschen. So einfach ist das.
Bsp.2: Agathle verkauft seinen prämierten Qualitäts- Käse zu weit höheren Preise als den angebotenen industriell produzierten Sennereikäse aus der Maissilage, finde den aber nicht in den Kaufhäusern. Ich zahle aber gerne mehr für einen „xund‘n Kas“. Ich rechne damit, für gesunde Lebensmittel mehr zahlen zu müssen und dass ich meine Lebensweise werde umstellen müssen. Umso mehr werde ich aufpassen, nicht hereingelegt zu werden.

So., 07.04.2019 - 18:22 Permalink
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Peter Gasser So., 07.04.2019 - 18:37

Antwort auf von Klaus Griesser

Beispiel 1: ich stimme Ihnen vollständig zu. Habe kürzlich eine Dokumentation über die Eierproduktion in Holland gesehen, die dann als „Bioeier“ nach Deutschland kommen: man SCHÄMT sich nur noch, wenn man dies sieht...
Beispiel 2: ich stimme Ihnen vollständig zu.

Bemerkung: die Politiker sind eigentlich vom Bürger gewählt, sind NUR diesen verantwortlich und sollten im Sinne der Bürger entscheiden. Ich weiß, das ist naiv.

So., 07.04.2019 - 18:37 Permalink