Politik | Landtagswahlen 2013

Hick Hack zwischen Kompatscher und Freiheitlichen

Seit SVP-Spitzenmann Kompatscher den Blauen die rote Karte gezeigt hat und sie als Koalitionspartner ausgeschlossen hatte, gehen die An- und Untergriffe zwischen den beiden lustig hin und her.

In einer der letzen Presseaussendungen werden die Freiheitlichen dann ganz deutlich: „Kompatscher hat mehrmals nachweislich gelogen und die Bevölkerung an der Nase herumgeführt, nicht zuletzt in Sachen Interventionen in Rom,“ schreibt Obfrau Ulli Mair und fordert den Spitzenkandidaten einmal mehr heraus, auch in Sachen Programm doch endlich Tacheles zu reden. Von den Nöten und Sorgen der Menschen im Land hätten er und seine SVP-Kandidaten nämlich keine Ahnung. Kompatschers Aussagen - sein „Geschwafel“ - reichten höchstens für einen Verwalter-Job im Hintergrund. Ulli Mair at her's best sozusagen.

Postwendend (mailwendend trifft es besser) kam die Reaktion von Arno Kompatscher, der sich ebenfalls via Pressemeldung gegen die „Angriffe unter die Gürtellinie gegen meine Person“ zur Wehr setzt. Als Lügner bezeichnet zu werden, gehe ihm jetzt eindeutig zu weit. „Auch in Wahlkampfzeiten sollten wir eine zivilisierte Diskussionskultur bewahren. Persönliche Beleidigungen, untergriffige Bemerkungen und haltlose Unterstellungen beschädigen nicht nur die Parteien und ihre Vertreter/innen, sondern schwächen vor allem das ohnehin schon angeschlagene Vertrauen in die Politik und vergiften das Klima in unserem Land.“

Eine neue politische Kultur im Umgang miteinander müsse her, richtet sich Arno Kompatscher an die Führungsriege der Freiheitlichen. Und er wiederholt: „ In der Staatsbürgerschaftsfrage Marie Måwe hat es keine Interventionen auf institutioneller Ebene gegeben. Dieses Thema war auch nie Gegenstand bei Treffen oder Besprechungen mit Vertretern der römischen Regierung, ebenso gab es auch keine solche Interventionen meinerseits. Auch die Parteileitung hat den Beschluss gefasst, nichts zu unternehmen. Auf persönlichen Wunsch von Frau Måwe, hat Altparlamentarier Siegfried Brugger, der zu ihrem privaten Bekanntenkreis gehört, die römischen Beamtenstellen um eine rasche Erledigung gebeten.“

Diese Stellungnahme finden die Freiheitlichen wiederum „geradezu weinerlich“. Kompatscher mache es sich zu einfach, diesen Vorfall in den privaten Bereich von Siegfried Brugger zu schieben; die Südtiroler haben noch nicht vergessen, dass Brugger römischer Parlamentarier und sogar SVP-Parteiobmann war. Es ist zu einfach, die positiven Dinge der Partei zuzuschreiben und die negativen auf Einzelpersonen abzuwälzen.

Und schließlich kommt man auch in dieser Presseaussendung auf den Punkt: Warum nicht mit den Freiheitlichen? Warum hat Kompatscher lange vor den Wahlen, also lange bevor der Wähler gesprochen hat, eine Zusammenarbeit ausgeschlossen? Wenn Kompatscher schon derart den Dialog schätze, warum grenzt er dann politische Mitbewerber aus, fragt Ulli Mair zum Schluss. „In dieser Hinsicht ist sogar der derzeitige Landeshauptmann Durnwalder noch besser, der redet zumindest mit allen.“

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Thomas Ladurner Fr., 13.09.2013 - 18:07

"In dieser Hinsicht ist sogar der derzeitige LH Durnwalder noch besser,..."
Manchen Menschen kann mans halt nie recht machen.

Und bzgl. miteinander reden: wenn bisher nichts außer Kritik gekommen ist, warum soll man dann mit dem Ausschluss der Freiheitlichen aus den SVP-Koalitionsoptionen bis nach der Wahl warten?

Fr., 13.09.2013 - 18:07 Permalink