Umwelt | Eppan

Versenkter Windelbeitrag

Die Liste Pro Eppan/Appiano wollte im Gemeinderat einen einmaligen Beitrag für Stoffwindeln einführen. Die Mehrheit sprach sich dagegen aus.
Stoffwindeln
Foto: upi
Felix von Wohlgemuth ärgert sich. „Während St. Ulrich und Bozen ähnliche Begünstigungen durchgesetzt haben, wird bei uns alles abgeblockt." Der oppositionelle Gemeinderat der Eppaner Liste „Pro Eppan/Appiano“ hat dafür eine einfache Erklärung: „Anscheinend hat der Wahlkampf 2020 bereits begonnen“. 
Felix von Wohlgemuth und seine Fraktionskollegin Greta Klotz haben vergangene Woche im Gemeinderat eine Beschlussantrag eingebracht, mit dem die Eppaner Gemeinde einen konkreten Beitrag gegen den weltweiten Klimawandel und den Umweltschutz leisten sollte.„Es sollte ein Ansporn sein, um den schonenden Umgang mit unseren Ressourcen zu fördern“, sagen die beiden Einbringer zu salto.bz.
Der Vorschlag: Die Gemeindeverwaltung sollte ab dem Haushaltsjahr 2020 einen einmaligen Beitrag für den Ankauf von Stoffwindeln für Eppaner Familien mit Kindern im Alter von 0 bis 3 Jahren in Höhe von maximal 150,00 Euro pro Kind einzuführen. Die Bürgen und Bürgerinnen sollten bei der Gemeinde per Formular und gegen Vorlage eines Kaufbeleges (Kassazettel, Rechnung) mit eindeutigem Nachweis über die Anschaffung von Stoffwindeln dafür ansuchen können.
 
 
Der Sinn der Aktion: Die Vermeidung von Müll und die Förderung des Umweltbewusstseins.
Doch die Mehrheit im Eppaner Gemeinderat sah das am vergangenen Donnerstag anders. Das Hauptargument: Die Gemeinde Eppan unterstütze bereits Familien mit Kleinkindern durch einen verringerten Beitrag bei der Müllgebühr. „Es ist wohl ein bezeichnender Unterschied, ob man etwas für die Vermeidung von Müll tut oder einen Beitrag für die Müllentsorgung gibt“, versuchte Felix von Wohlgemuth dagegen zu argumentieren.
Ohne Erfolg: Am Ende wurde der Beschlussantrag mit 8 Ja- und 12 Neinstimmen abgelehnt. Einziger Lichtblick: Der Eppaner Vizebürgermeister Massimo Cleva (PD), sowie die Referentin Sigrid Mahlknecht-Ebner (SVP) stimmten für den Vorschlag. Auch die SVP-Gemeinderätin Ulrike Plazotta Kieser und Erika Zomer (PD) scherten in diesem Fall aus der Mehrheit aus und stimmten mit der Opposition.

Dies ist eine gute Information, denn in Zukunft wird es mehr Sonderabfall durch saugfähige Binden, Einlagen und vor allem Windeln für Senioren und Kranke geben als durch Baby-Windeln. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Senioren-Einrichtungen und Krankenhäuser auf Stoffwindeln umstellen.

Mo., 24.06.2019 - 11:19 Permalink

Ich bin ja meist bei Vorschlägen die vom ökosozialem Block kommen eher voreingenommen, aber hier finde ich die Idee eigentlich ganz gut. Warum soll sie nicht zu Ende gedacht sein?

Mo., 24.06.2019 - 12:57 Permalink

Das kenne ich, die Gemeinde Neumarkt verringert ebenfalls die Müllgebühr als Familienförderung.
Ergebnis bei uns:
Entleerte Liter 2018 - 660 oder so,
Babybonus 700 circa, ergibt -40 Liter.
Allerdings Mindestentleerung 750 Liter.

Wir zahlen also die 750 Liter!

Wir benutzen relativ konsequent die Stoffwindeln und versuchen auch sonst Müll zu vermeiden. Allerdings ist diese Art der Familien-Unterstützung so nicht zielführend!
Dann lieber einen Einkaufsgutschein für Betriebe vom Dorf oder eben ein Stoffwindelbonus, denn vor allem beim zweiten (und dritten und ...) Kind ist die Müllvermeidung einfach gewaltig.

Mo., 24.06.2019 - 13:21 Permalink