Umwelt | Mobilität

Aufgefangen am Stadtrand

In Meran entsteht am Bahnhof ein Pendler- und Auffangparkplatz. Auf den 176 Stellplätzen darf gratis geparkt werden, um die Innenstadt vom Verkehr zu entlasten.
Bahnhofsareal Meran
Foto: commons.wikimedia.org

Dass Mobilität ein Thema ist, das immer Diskussionsstoff birgt, hat Madeleine Rohrer selbst vor wenigen Tagen im salto.bz-Interview gesagt. Ohne größere Debatte dürfte nun aber das Projekt über die Bühne gehen, das die Meraner Verkehrsstadträtin am heutigen Mittwoch gemeinsam mit Bürgermeister Paul Rösch vorgestellt hat.

Am Meraner Bahnhof wird in den kommenden Wochen ein kostenloser Pendler- und Auffangparkplatz errichtet. 176 Stellplätze, davon 8 für Personen mit Beeinträchtigungen, entstehen auf dem rund 4.000 Quadratmeter großen Areal unmittelbar neben dem Bahnhof.

Die Arbeiten beginnen am 15. Juli und sollen bis September abgeschlossen sein. Der Parkplatz wird nicht asphaltiert, sondern mit einer Schotterschicht ausgelegt. “Regenwasser kann somit weiterhin versickern”, meint Stadträtin Rohrer. Entlang der Eisenbahnlinie wird eine 127 Meter lange Grenzmauer errichtet. Auch eine Umzäunung des Parkplatzes ist vorgesehen.

 

“Der Parkplatz kommt in erster Linie den Pendlern zugute, die täglich mit dem Zug zur Arbeit fahren. Weil vom Bahnhof aus die gesamte Stadt mit dem Bus schnell und unkompliziert erreichbar ist, dient er gleichzeitig auch als Auffangparkplatz, der über die MeBo-Ausfahrt Meran Zentrum leicht zu erreichen ist”, erklärt Stadträtin Rohrer. Solche Auffangparkplätze vor der Stadt seien nötig, um die Meraner Innenstadt vom Verkehr zu entlasten und die Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel, die am Bahnhof ganz in der Nähe regelmäßig verkehren, zu erleichtern. “Rund 8.000 der 15.000 Angestellten, die in Meran arbeiten, kommen aus den Nachbargemeinden. Insofern ist dieser Parkplatz auch eine Einladung an die Nachbargemeinden, mit den Meranern solidarisch zu sein, dort das eigene Auto abzustellen und andere Angebote wie Bus und Rad zu nutzen – damit wir die NO2-Werte einhalten können, sprich, saubere Luft haben”, appelliert Rohrer.

Wie Bürgermeister Rösch erinnert, handelt es sich bei dem nun entstehenden Parkplatz um eine provisorische Lösung. Im Zuge der Errichtung des neuen Mobilitätszentrums am Bahnhofsareal – auch der bisher als Gratis-Parkplatz genutzte Prader Platz soll langfristig Teil des Mobilitätszentrums werden –, soll dort eine Tiefgarage entstehen. “Mittelfristig bleibt die Tiefgarage unser Ziel”, betont Rösch. “Aber da ein solches Projekt zwischen Planung und Finanzierung einige Zeit in Anspruch nimmt, haben wir uns für eine kurzfristige Lösung entschieden, die der Stadt gleich weiterhilft und die nicht viel kostet.” Auf rund 93.000 Euro belaufen sich die Gesamtkosten für die Arbeiten am neuen Auffangparkplatz.