Chronik | Schützen

Südtirols Totengräber

Die Schützen starten ihren ersten Angriff im Zuge der DNA-Kampagne und überkleben deutsche Ortsnamen. Neben freiheitlichem Zuspruch regt sich erwartungsgemäß Widerstand.
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Foto: Südtiroler Schützenbund

„Hier ist der deutsche Süden, hier ist die deutsche Sprachgrenze, hier ist Salurn“, unterstreicht der Landeskommandant der Schützen, Jürgen Wirth Anderlan, heute morgen in einem Video des Schützenbundes. Am Mittwoch verkündete selbiger unter dem Slogan #DNA eine neue Kampagne, die unter anderem auf eine mittlerweile 97-jährige Unrechtmäßigkeit" aufmerksam machen soll: die faschistische Toponomastik in Südtirol. Nun starteten die Schützen eine landesweite Stickeraktion. 

Wie in einer Aussendung des Schützenbundes verlautet, wurden frühmorgens an rund 600 Ortstafeln - beginnend mit Salurn - die deutschen Ortsbezeichnungen überklebt. Anstelle dieser soll nun ein Aufkleber mit der kryptischen Aufschrift „DNA- seit 97J (deutsch nicht amtlich seit 97 Jahren)“ auf „das Unrecht, das 1922 begann und bis heute anhält, aufmerksam machen“, so Anderlan. Gemeint sind die, Großteils noch heute verwendeten, einst von Ettore Tolomei erschaffenen, italienischen Ortsbezeichnungen. 

 

Das von Tolomei stammende „Prontuario dei nomi locali dell‘Alto Adige“ diente 1923 als Grundlage für die Verabschiedung eines königlichen Dekretes zur Italianisierung der deutschen Bezeichnungen für Städte, Dörfer, Straßen, Wege und Berggipfel. Das Gesetz habe bis heute Geltung; unsere deutschen Namen hätten keine Gültigkeit, schreibt der Schützenbund. „Man befindet sich auf einer Schaukel, ist zwar in Bewegung, kommt aber keinen Meter weiter“, so Anderlan. Zudem streuten Tourismusverbände und Wirtschaftstreibende Salz in die offene Wunde und führten das Werk des „Totengräbers Tolomei“ mit „weiteren pseudoitalienischen Neuerfindungen“ fort.

Der Schützenbund spricht von „übertriebener Toleranz, dem friedlichen Zusammenleben zu liebe“ fordert aber gleichzeitig, mit Verweis auf die Situation in der Schweiz, mehr Respekt. Aus DNA (deutsch nicht amtlich) müsse RM (respektvolles Miteinander) werden, so der Landeskommandant. 

Alessandro Urzí verurteilt die Aktion der Schützen indes auf das Schärfste. Er werde laut eigenen Aussagen Anzeige wegen Sabotage erstatten. Außerdem wolle er prüfen lassen, ob die Schützen als „Organisation mit paramilitärischen Strukturen, die es innerhalb weniger Stunden schafft, dutzende, wenn nicht hunderte von Menschen für eine Beschädigung öffentliche Eigentums zu mobilisieren, eine soziale Gefahr darstellt.“ Die Schützen regten sich darüber auf, dass die deutschsprachige Toponomastik gesetzlich nicht offiziell geregelt sei, würden aber ausblenden, dass sie selbst schuld daran seien. „Seit Jahrzehnten sind es gerade sie, gemeinsam mit der regierenden Politikerklasse der Provinz, die jeglichen Gesetzentwurf ablehnen, der beide Sprachen auf dieselbe Stufe heben und sowohl italienischen als auch deutschen Namen dasselbe Recht zugestehen würde“, meint der Landtagsabgeordnete von L’Alto Adige nel cuore.

 

Für die Freiheitlichen um Parteichef Andreas Leiter Reber kommt die Aktion des Schützenbundes zum richtigen Zeitpunkt: „Vielleicht mögen Herr und Frau Südtiroler übers Feiertagswochenende andere Prioritäten haben, als die Ortsnamenfrage, doch die Schützenkompanien haben mit ihrer heutigen Aktion den Finger in eine autonomiepolitisch Wunde gelegt.“ Der vermeintlichen „Vorzeigeautonomie“ Südtirol fehlten die Zuständigkeiten in ganz grundlegenden Bereichen, meint Leiter Reber. Gleichzeitig sei ihm bewusst, dass die Ortsnamendebatte innerhalb der Volksgruppen nicht emotionslos geführt werde und von Verlustängsten begleitet sei. Man dürfe sich aber einer ehrlichen und wissenschaftlich begleiteten Auseinandersetzung nicht länger entziehen. „Ein verbales Abrüsten einiger politischer Exponenten wäre bereits ein mehr als hilfreicher Schritt für eine gemeinsame und akzeptable Lösung“, so der ehemalige Schützen-Bezirksmajor.

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△rtim post Fr., 16.08.2019 - 17:17

Die Tiroler Schützen haben recht. Leider. Es ist eigentlich ein Unding, dass die Gleichstellung der zweisprachigen Ortsnamensgebung des Gruber-De-Gasperi-Abkommens nach über 70 Jahren noch nicht mal umgesetzt worden ist. Stattdessen gilt immer noch die faschistische Ortsnamensgebung.

Fr., 16.08.2019 - 17:17 Permalink
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Harry Dierstein Fr., 16.08.2019 - 17:25

Die Berufsstänkerer im Trachtenanzug haben zwei wichtige Aspekte leider immer noch nicht realisiert:

1) Mit ihren albernen Aktionen nerven sie den intelligenten Teil der Bevölkerung, der sich mittlerweile mittels Braindrain an ihnen rächt. Wenn sie also wirklich Patrioten wären, dann würden zu einer Entspannung der ethnischen Situation beitragen, anstatt das Leben in Südtirol immer noch stressiger zu gestalten.

2) Ettore Tolomie war zwar ein übler Widerling, ist aber beileibe nicht der „Totengräber“ Südtirols. (Südtirol lebt ja übrigens noch recht munter.) Die beiden wirklich schlimmen Kriegsherren, die maßgeblich zur Teilung Tirols beigetragen haben, waren der deutsche Kaiser Wilhelm II (*27. Jan 1859) und österreichische Kaiser Franz Joseph I.

Letzterer hätte übermorgen, also am 18. Aug. 1830 Geburtstag und es wäre ein Zeichen der reifenden Weiterentwicklung, wenn die patriotischen Rechtsparteien irgendwann einmal verstehen würden, dass das Unheil am 29. Juli 1914 begonnen hat, als Österreich-Ungarn zusammen mit Deutschland als Aggressor und Angriffskriegernation Belgrad bombardierte.

Es war Unrecht, Serbien zu bombardieren und damit die Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts auszulösen. Die Teilung Südtirols ist kein Unrecht, sondern ein Kriegsergebnis.
Wenn man schon Aufkleber irgendwo drapieren möchte, dann würden sich ALLE Straßenschilder und ALLE Denkmäler der beiden Kaiser Wilhelm II. und Franz Joseph I. aufdrängen!
Ist jemals schon einmal einer der Schützen an einem dieser Orte zur Protestaktion gesehen worden? Die Schützen verwechseln leider oft Ursache und Wirkung und gefallen sich wahnsinnig gerne als Opfer, ohne jedoch die größeren Zusammenhänge verstehen und akzeptieren zu wollen.

Der Faschist Tolomei ist eine relative Marginalie, denn die großen Kriegstreiber und Hauptverantwortlichen gilt es anzuprangern!

Wer mehr zum Thema lesen möchte, dem sei dieser Text empfohlen:
https://www.salto.bz/de/article/03112018/wieso-unrecht bzw.
https://hdierstein.wordpress.com/2018/11/04/wieso-unrecht/

Fr., 16.08.2019 - 17:25 Permalink
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Pseudo Nym Sa., 17.08.2019 - 00:23

Antwort auf von Harry Dierstein

Dieser Geschichtsrevisionismus ist gruselig. Solche Verdrehungen erwartet man eher von Vertretern der Lega und deren Bücklingen - nicht hier.

Die Forderung der Schützen die deutschsprachigen Ortsnamen offiziell anzuerkennen ist richtig und legitim.
Über die Art und Weise und mögliche Hintergedanken kann man diskutieren.

Sa., 17.08.2019 - 00:23 Permalink
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Elisabeth Garber Sa., 17.08.2019 - 10:53

Antwort auf von Pseudo Nym

@P N Die Art und Weise ist scheuklappenmäßig und Hintergedanken sind keine erkennbar, das ist auch nicht im Sinne der Schützen, die meist direkt u. im Klartext reden und weniger auf umwegige Diplomatie setzen.
Ich finde die Aktion-DNA peinlich - andere hingegen werden sie zufrieden beklatschen. C' est la vie. Was gibt es da zu diskutieren? Wir schreiben das Jahr 2019, leben in einem Wohlstandsland sondergleichen und es gibt nichts dringlicheres als einem Sorgenkind einen neuen Namen (DNA) zu verpassen u. damit Ortsschilder zu plakatieren?
Gute Unterhaltung bei dieser wichtigen und existentiellen Diskussion!

Sa., 17.08.2019 - 10:53 Permalink
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Pseudo Nym Sa., 17.08.2019 - 13:12

Antwort auf von Elisabeth Garber

Frau Garber, wie gorgias schon sagte: Was spricht dagegen die deutschen Ortsnamen anzuerkennen? Das Problem der tolomeischen Wortschöpfungen kann man vertagen und trotzdem wäre ein faschistisches Unrecht aus der Welt geschafft.
Inhaltlich wäre eine Umsetzung der Forderung der Schützen objektiv betrachtet also ein Schritt in die richtige Richtung.

Sie sagen es gäbe wichtigere und existenziellere Themen. Das mag stimmen, doch gerade da liegt auch die Sprengkraft begraben. Warum gibt es vom italienischen Staat so großen Widerstand bei dieser eigentlich doch selbstverständlichen Lappalie? Hier kommt zum Vorschein, wie tief faschistisches Denken nach wie vor in den staatlichen Strukturen verankert ist.

Sa., 17.08.2019 - 13:12 Permalink
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Karl Egger So., 18.08.2019 - 08:05

Antwort auf von Elisabeth Garber

Es gibt auch Leute die meinen es gäbe dringlichere Themen als Feminismus oder den Klimahype beispielsweise... Aber ich nehme an, die Entscheidung was dringlich und wichtig ist liegt wohl im Auge des Betrachters. Dann gibt es aber auch Menschen, die glauben die Deutungshoheit zu besitzen darüber zu entscheiden was dringlich ist und was nicht...

So., 18.08.2019 - 08:05 Permalink
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Elisabeth Garber So., 18.08.2019 - 10:42

Antwort auf von Sepp.Bacher

@Bacher Sepp Nein, er (Egger Karl) hat sich mein Profilbild angeschaut u. einige Kommentare durchgelesen - daraus schließt er, dass in meinem Kommentar Anspruch auf "Deutungshoheit" (Feminismus und Klimaschutz) verpackt ist.

@Karl Egger Sie haben von *meinem* Kommentar nix verstanden. Aber nochmal, extra für Sie: ich persönlich finde die Aktion der Schützen total daneben, aber z.B. Personen wie Sie, finden die Aktion eben angemessen und diskutierenswert - im * Gegensatz zu mir*. So ist das Leben! (C'est la vie)
[Es ist sicherlich so, dass ich andere Prioritäten setze als Sie und Ihresgleichen.]

So., 18.08.2019 - 10:42 Permalink
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Karl Egger So., 18.08.2019 - 11:22

Antwort auf von Elisabeth Garber

Offenbar haben auch Sie meinen Kommentar missverstanden Frau Garber und ich habe auch niemals behauptet, dass ich die Aktion der Schützen angemessen oder finde.

Sie hingegen schrieben:
„Wir schreiben das Jahr 2019, leben in einem Wohlstandsland sondergleichen und es gibt nichts dringlicheres als einem Sorgenkind einen neuen Namen (DNA) zu verpassen u. damit Ortsschilder zu plakatieren?“

Nehmen wir an ich würde denselben Kommentar bzgl. einem anderen Thema wie Klimaschutz oder Feminismus verfassen, wie würden Sie reagieren? (ohne damit implizieren zu wollen dass ich etwas gegen jene Themen hätte, es geht rein darum ein Beispiel zu machen) ... was wichtig ist und was nicht entscheidet jeder selbst, was für die Gesellschaft wichtig ist und was nicht, entscheiden aber weder Sie noch ich! Wer sich aber anmaßt zu entscheiden dies ist wichtig/diskutierenswert und jenes nicht, glaubt die Deutungshoheit zu besitzen und genau DAS wollte ich mit meinem Kommentar ausdrücken.

Ps. Anscheinend finden Sie das Thema sehr wohl diskutierenswert, sonst hätten Sie wohl kaum einen Kommentar zum Thema verfasst?

So., 18.08.2019 - 11:22 Permalink
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gorgias Sa., 17.08.2019 - 10:14

Antwort auf von Harry Dierstein

Zu 1.) Dass Südtirol einen braindrain hat ist wohl vor allem an die eingeschränkten Karrieremöglichkeiten und Gehaltsperspektiven für Akademiker zurückzuführen. Dieser Punkt ist doch nur Polemik.

Die historischen Argumentationen können aber noch lange nicht plausibel machen, warum die deutschen Ortsnamen nicht amtlich werden sollten.

Sa., 17.08.2019 - 10:14 Permalink
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Benno Kusstatscher Sa., 17.08.2019 - 11:19

Antwort auf von Harry Dierstein

@Harry: Ich verliere mich ja auch manchmal genervt in rundumschlagender Provokation. Aber wenn wir den Elefanten vorm Porzellanladen belassen, würde es mit überlegterer Wortwahl zu weniger Missverständnissen bei diesem bekanntlich empfindlichen Thema kommen. Zuerst müsste man mir die "Teilung Südtirols" erklären, dann könnte man überlegen, ob "Bombardierung" einer Stadt aus heutiger Sicht treffende Bezeichnung für Artilleriebefeuerung auf seine Verteidigungsanlagen ist ( https://de.wikipedia.org/wiki/Serbienfeldzug_1914), dann könnte man sich fragen, was denn die alten Kaiser in der Toponomastikdiskussion zu suchen haben. Ja, dann ließe es sich befreiter stänkern, dass es sich bei der Südtiroler Geschichte womöglich um kein Unrecht handeln könnte.

Sa., 17.08.2019 - 11:19 Permalink
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Harry Dierstein So., 18.08.2019 - 17:38

Antwort auf von Benno Kusstatscher

Geschätzter Benno, die Elefanten-Metapher ist angekommen, aber ich persönlich halte wenig davon, selber nur die Triangel zu streicheln, wenn diesseits die große Trommel gehauen wird.

Wenn ein österreichisches Kriegsschiff mehrere 12 cm Geschosse in dein Hotel oder in dein Bankgebäude oder in dein Gymnasium ballern würde, dann wäre es völlig opportun, wenn du mir hierzu berichtet würdest: „Stell' dir vor Harry, die haben uns BOMBARDIERT!“
(Ich würde die Formulierung: „Sie haben uns artelleriebefeuert wahrscheinlich gar nicht verstehen und eher als albern empfinden.)

Der Verweis auf die Kaiser ist deshalb wichtig und stimmig, weil man hier aufgrund zweier terminlich so eng getakteter Geburtstage ganz wunderbar auf folgendes Paradoxon aufmerksam machen kann:

Die Schützen nehmen den Geburtstag (!) Tolomeis (16.08.) zum Anlass dafür, eine Klebeaktion zu starten, was ihr gutes Recht, auch wenn das DNA-Marketing einen intellektuellen Totalschaden offenbart.

Zwei Tage später, also heute (18.08.), hätte einer der Hauptverantwortlichen für die Teilung Tirols, nämlich Kaiser Franz Joseph I. Geburtstag (!), wozu es aber KEINE Klebeaktion der Schützen gibt. Zumindest habe ich keine wahrgenommen und ich spendiere jedem Südtiroler eine Maß Bier, der mir eine vergleichbare politische Aktion gegen den Kriegskaiser mittels Aufkleber etc. nachweisen kann.

(=> Gorgias: Wenn keiner schießt, dann gibt's auch niemals Krieg! Und der, der zuerst schießt, trägt in der Regel die Hauptverantwortung für eine Eskalation. So einfach ist das.)

So., 18.08.2019 - 17:38 Permalink
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gorgias Mo., 19.08.2019 - 04:36

Antwort auf von Harry Dierstein

Wenn keiner schießt, dann gibt's auch niemals Krieg! Und der, der zuerst schießt, trägt in der Regel die Hauptverantwortung für eine Eskalation. So einfach ist das.

Sie machen es sich aber sehr einfach. Was sich hinter den Kulissen abspielt haben Sie sich anscheinend keine Gedanken gemacht.

Mo., 19.08.2019 - 04:36 Permalink
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Benno Kusstatscher Mo., 19.08.2019 - 08:52

Antwort auf von Harry Dierstein

Harry, vorausgesetzt: ich mag es, wenn an Mythen ab und zu gekratzt wird. Zu den Kaisern: gewiss keine Unschuldslämmer. Ob sie in der Hölle schmoren oder doch auf einer Wolke schweben, ist bestimmt nicht mein Thema. Aber das mit den Schüssen ist sehr verkürzt dargestellt. Es gibt immer eine Gewaltspirale vor dem ersten Schuss. Der erste Schuss traf den Kronzprinzen, der zweite seine Gattin, hört man so, und -- wer weiß -- wahrscheinlich hatte auch der Schütze seine "guten" Gründe.
Ich hatte damals zum 100jährigen versucht, ganz unwissenschaftlich mein Schulwissen aufzufrischen. Es werfe den ersten Stein, wer in dieser Vorgeschichte keinen ersten Schuss abgegeben hatte, und wer wann Geburtstag hatte, habe ich aus meinem Kalender dankend gelöscht.

https://www.salto.bz/de/article/25072014/happy-birthday-great-war

Mo., 19.08.2019 - 08:52 Permalink
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Salto User
Sepp.Bacher Fr., 16.08.2019 - 17:57

Die deutschen Ortsnamen amtlich zu machen, liegt in der Macht der Landesregierung, welche die Ortsnamens-Regelung dauernd hinauszögert. Würden die deutschen Ortsnamen amtlich, wie die italienischen, dann wären es eben jene Tolomeis. Aber nicht nur, es wären die Ortsnamen der italienischen Bevölkerung, die keine anderen kennt und von Tolomei kaum etwas weiß und auch auf ihn pfeift.

Fr., 16.08.2019 - 17:57 Permalink
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Hartmuth Staffler Fr., 16.08.2019 - 21:39

Ich habe den leisen Verdacht, dass Sie den Ersten mit dem Zeiten Weltkrieg verwechseln (Bombardierung von Belgrad). Das wäre zwar nicht weiter schlimm, wenn Sie diese Verwechslung nicht dazu benützen würden, um Kaiser Wilhelm II. und Kaiser Franz Josef schlechter zu machen, als sie (vor allem Wilhelm) tatsächlich waren. Seltsam ist Ihre Einstellung, dass Kriegsergebnisse kein Unrecht sein können. Es ist in Ihren Augen also Recht, einen imperialistischen Angriffskrieg zu beginnen. Wenn man ihn verliert, war man im Unrecht, wenn man ihn gewinnt, ist man im Recht.
Das ist reiner Faschismus.

Fr., 16.08.2019 - 21:39 Permalink
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Papi llon Fr., 16.08.2019 - 23:11

Antwort auf von Hartmuth Staffler

Um noch ein Jahrhundert vorzugehen. Sprechen wir von Mantua, welches die Truppen Napoleons acht Monate belagerte. Die eingeschlossenen Einwohner und der Rest der k und k Truppen waren am verhungern weil Pferde, Hunde und Ratten aufgegessen waren nur weil der Kaiser in Wien es so wollte. In diesem Licht sehe ich auch die Erschiessung Hofers in einem anderen Licht. Es waren die Franzosen die den Ander umlegten und nicht die Mantovani die einen Grund dafür gehabt hätten.

Fr., 16.08.2019 - 23:11 Permalink
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Harry Dierstein Sa., 17.08.2019 - 09:37

Antwort auf von Hartmuth Staffler

Kriege sind grundsätzlich immer Unrecht, drehen Sie mir bitte nicht die Worte im Mund herum!

Hier wird im Übrigen auch gar nichts verwechselt, sind denn diese Informationen für Sie als "Historiker" wirklich so neu?

Österreichische Kanonenboote haben am 29. Juli 1914 Belgrad bombardiert, nachdem Österreich-Ungarn einen Tag zuvor Serbien den Krieg erklärt hat. Als lächerlicher Vorwand hat man das Attentat von Sarajewo missbraucht.

Denn die Reaktion von Kaiser Franz Joseph I. auf die Ermordung des Thronfolgers Franz Ferdinand samt Gattin ist mit seinen Worten belegt: „Es ist für mich eine große Sorge weniger“ und „Der Allmächtige lässt sich nicht herausfordern. Eine höhere Gewalt hat wieder jene Ordnung hergestellt, die ich leider nicht zu erhalten vermochte“.

Woraus sich zweifelsfrei schließen lässt, dass sich seine Trauer über den Tod des Ehepaars sehr in Grenzen gehalten haben muss und er letztlich aber endlich den angeblichen Casus Belli gefunden hatte, um (völlig ohne Not) einen Angriffskrieg zu beginnen.

Sa., 17.08.2019 - 09:37 Permalink
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gorgias Sa., 17.08.2019 - 10:10

Antwort auf von Harry Dierstein

"Kriege sind grundsätzlich immer Unrecht"

Was heisst das? Immer und beide Seiten?
Ich bin jedenfalls froh, dass die Amis das Nazi-Regime gestürzt haben. Ich sehe es ganau so:

I don't oppose all wars. What I am opposed to is a dumb war. What I am opposed to is a rash war.

Barack Obama

Sa., 17.08.2019 - 10:10 Permalink
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Peter Gasser So., 18.08.2019 - 08:42

Antwort auf von gorgias

Natürlich sind Kriege stets ein Unrecht.
Sie werden nicht von jenen bezahlt, die sie beginnen, und jene bleiben auch nicht tot auf dem Schlachtfeld zurück.
Die, welche die Kriege bezahlen müssen, sterben meist auch darin und tragen das ganze Leid, die ganze Zerstörung, den Tod.
Und den Hass, der auf Kriege folgt.

So., 18.08.2019 - 08:42 Permalink
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Ludwig Thoma Sa., 17.08.2019 - 09:01

Lustig ist, dass sich die Schützen an der Schweiz orientieren möchten, und nicht z.B. am Vaterland Österreich und der in Kärnten praktizierten Minderheitenpolitik.

Sa., 17.08.2019 - 09:01 Permalink
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Benno Kusstatscher Sa., 17.08.2019 - 11:28

Weil wir bei "deutsch" sind: Einen Gedankenstrich auf den Aufklebern könnte ich lesen, aber der Bindestrich in der "DNA-seit" Wortkonstruktion dünkt mir mächtig undeutsch. Brain drain ?

Sa., 17.08.2019 - 11:28 Permalink