Gesellschaft | Auswüchse der Macht

Der Landeshauptmann und der Weinbergweg

Angriffe auf den Landeshauptmann unter verstecktem Namen, aber in der eigenen Zeitung und mit offener Klinge.
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Foto: Athesia AG

Die heutige Nachricht hat mich nicht erschüttert. Es ist eine alte Geschichte, die aber immer krassere Formen annimmt. Nachdem es um Machtansprüche in Südtirol geht, betrifft es eben nicht nur den Landhauptmann, der ist nur der evidenteste Angriffspunkt, sondern unser ganzes Land und die gesamte Bevölkerung. Also auch mich, als Person, Bewohner Südtirols, politisch Interessierten und Steuerzahler. Ich bin Abonnent der Freitag-Dolomiten bis 31.12. habe sie abbestellt. Meine Frau war Angestellte der Athesia bis 1973. Habe das Buch von Toni Ebner gelesen und schätze Kanonikus Gamper. Habe auch den Chefredakteur in vier "Dolomiten"-Abenden im Wahlkampf kennen und schätzen gelernt. Hatte mit der Athesia auch geschäftlich zu tun. Ich kenne die Grabenkämpfe um den Vinschger mit dem WIND. Die Athesia kann sich's leisten. Ich kenne vieles vom Weinbergweg. Habe auch als Leserbriefschreiber den Rotstift des Herrn Rampold noch kennen und fürchten gelernt. Es schreibt also kein politischer Neuling, so wie es sich die Athesia als Aushängeschild in der Südtiroler Politik gesucht hat. Einen Senkrechtstarter, in Ermangelung von Alternativen, Parteiobmann und mächtigster Landesrat in einem. Da kommt sogar Widmann nicht mit. Schule, Kultur und Wirtschaft, ist das nicht genau auf Athesia zugeschnitten? Geht's noch deutlicher? Und ganz Südtirol schaut zu. Ich bin mit Achmüller, nicht mit Achammer, in die Politik eingestiegen und das Schauspiel wurde immer brutaler und krasser. Habe riesen Respekt vor einem Betrieb, der sich ständig nach oben entwickelt und mit Fleiß und Intelligenz geführt wird. Aber ein Medienimperium ist eben gefährlich für ein Land mit nur einer Mehrheitspartei. Da werden zuviele Kanäle in der Zufuhr frei und zuviele in der Information geschlossen. Zudem sind die Konsumenten die Bürger, die ahnungslos eine Macht unterstützen, die ihnen den Boden unter den Füßen nimmt. Zuletzt dürfen sie noch für die Todesanzeige teuer bezahlen. Das wars dann. Ich kaufe in Schlanders nicht bei Athesia ein, sondern bei der Papierwelt, genau aus dem Grund, weil andere auch leben sollen. Ich untertütze den VinschgerWind, weil die Redaktion einen tapferen Kampf geschlagen hat und es verdient. Ein erfolgreiches Unternehmen ist lobenswert, ein Machtmonopol, das die Finger über Brennercom, Schnals, Trentino, Tirol ausstreckt und nicht nur die Finger, sondern Hände und Arme tief hinein in die Landesregierung steckt, ist abscheulich und vehement zu bekämpfen.
Wäre ich Landeshauptmann, würde ich dem Widmann die Sanität lassen, aber den Achammer kündigen und die Vertrauensfrage damit verbinden. Würde zudem als Voraussetzung für zukünftige Kandidaten in Südtirol die 100% Abkehr vom Weinbergweg fordern und zwar schriftlich. Das Thema Handelskammer und Flugplatz lasse ich draußen. Es wird zu lang. Das passiert eben, wenn Machtansprüche keine Grenzen kennen. Südtirol, wach auf !!!!!

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Salto User
Günther Alois … Mi., 21.08.2019 - 07:19

Endlich eine intelligente Person die das Kind beim Namen nennt,ohne Polemik,aber sehr sachlich und den Tatsachen entsprechend. Danke Sebastian hast du sehr gut kommentriert! Bin voll und ganz deiner Meinung!

Mi., 21.08.2019 - 07:19 Permalink
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S. Bernhard Mi., 28.08.2019 - 13:59

Sehr guter Kommentar! Das "Bauernblatt" hat bereits mit der lächerlichen Wolfsbeilage den Bogen weit überspannt, über den "Krah-Kommentar", den Landeshauptmann betreffend, ist es wohl gesünder, keine weitere Stellungnahme zu beziehen.

Mi., 28.08.2019 - 13:59 Permalink