Mehr Power für den Umweltverbund!
Sehr geehrte Damen und Herren,
ich danke für die Gelegenheit, bei diesem wichtigen Anlass einige Überlegungen aus der Sicht der Mobilitätsnutzer in Südtirol einbringen zu dürfen.
Seit einigen Jahren habe ich kein Auto mehr, nutze Öffis und das Fahrrad und gehe auch gerne zu Fuß. Wenn es die Fahrpläne nicht anders zulassen, nutze ich Carsharing Südtirol, das funktioniert perfekt.
In meiner Jugendzeit war ich Reiseleiter für Radreisen in ganz Europa und bin seither unheilbar mit dem Fahrradvirus infiziert. In meinem früheren lokalpolitischen Engagement ging kaum eine Sitzung zu Ende, ohne dass ich nicht Fahrradinfrastrukturen vorgeschlagen hätte, und zwar sowohl für Tourismus und Freizeit als auch für die Alltagsmobilität. Damals galten Radfahrerinnen und Radfahrer – Erwachsene zumal – als Exoten und im Winter kam das Rad in den Keller. Im Rahmen meiner Arbeit im EU-Parlament habe ich mich intensiv mit Mobilität beschäftigt und unter anderem das Seminar „Verkehrsplanung für Praktiker“ bei Prof. Knoflacher besucht. Seine Erkenntnisse und Thesen vertrete ich mit Überzeugung.
Heute engagiere ich mich in der Kooperationsplattform bikePROS, um Verein alpenRAD|mobil und bei verschiedenen Initiativen und Projekten im Sanftmobilbereich.
Die zentrale These Knoflachers lautet: Strukturen bedingen Verhalten. Drei kurze Worte, die perfekt verdichten, welche Verantwortung Menschen tragen, die Strukturen schaffen, Raumplanung betreiben und bei Fragen von Nutzungskonflikten Entscheidungen treffen.
Sie, also!
Wir irren, wenn wir meinen, Mobilität werde in Kilometern gemessen. Niemand von uns wacht in der Früh auf und nimmt sich vor, heute möglichst mobil zu sein. Mobilität dient Zwecken: Wir müssen zur Arbeit, wir pflegen soziale Kontakte, wir wollen uns erholen, versorgen uns und haben Entsorgungsaufgaben zu erfüllen. Deshalb bewegen wir uns an die Orte, die der Erreichung dieser Zwecke dienen. Weltweit legen die Menschen im Schnitt 2,7 Wege pro Tag zurück und brauchen dafür rund eineinhalb Stunden Lebenszeit - unabhängig vom Verkehrsmittel. Die Verkehrsmittelwahl hängt neben dem Budget davon ab, in welchem räumlichen Umfeld die Mobilitätszwecke erfüllt werden können.
Daher nun meine Frage an Sie: Ist ein Mensch, der 12 Kilometer mit dem Auto fährt, um einen Liter Milch zu kaufen, mobiler als ein anderer, der dies in 250 Metern Entfernung gemütlich zu Fuß erledigen kann?
Wohl kaum.
Wir sind hier sicher alle einer Meinung: Vor dem Hintergrund der sich verschärfenden Krisen bei Ressourcen, Klima, Umwelt und Lebensqualität ist die Ökologisierung der Mobilität eine der größten Aufgaben. Das steht in keinem Gegensatz zu den Interessen der Wirtschaft – wenn wir mal das Öl-Bussiness ausnehmen – sondern ist auch ökonomisch zwingend. Die Ökologisierung der Mobilität ist aber nur bedingt ein technischer Vorgang, die größten Potenziale für eine Ökologisierung liegen nicht in technischen Errungenschaften sondern in einer intelligenten und menschengerechten Raumplanung und in der umfassenden Förderung der Sanftmobilität.
Dass es in Südtirol bei der Raum- und Mobilitätsplanung Verbesserungsbedarf gibt, können wir daran ermessen, dass wir eine irrwitzig hohe Dichte von 876 Autos auf 1000 Einwohner haben und mit 430.000 Autos auf Rang drei in Europa liegen. Wenn wir in Betracht ziehen, dass jedes Auto eine Fläche von rund 60 m2 benötigt, um sich bewegen zu können, erkennen wir sehr schnell, wo die täglichen Probleme herkommen, die wir auf Südtirols Straßen haben, zumal ja auch noch hunderttausende Fahrzeuge von Menschen hinzukommen, die in unserem Land Urlaub machen. Und dann gibt es noch Hundertausende, die durchfahren.
Vor diesem Hintergrund halte ich es für erforderlich, nicht mehr so wie bisher alle Mobilitätsträger gleichmäßig zu fördern und der Entwicklung hinterher zu planen. Nun ist die Zeit gekommen, Zukunftsszenarien mit klaren und mutigen Priorisierungen zu entwickeln, sie breit darzustellen, demokratischen Konsens darüber zu erzielen und konkrete und jederzeit kontrollierbare Ziele vorzugeben, die den Rahmen für künftige Entscheidungen abstecken.
Natürlich plädiere ich hier dafür, in der zukünftigen Mobilitätsplanung dem so genannten Umweltverbund sowohl im Nahverkehr als auch bei den Fernstrecken höchste Priorität einzuräumen und den motorisierten Individualverkehr energisch zurückzudrängen. Unter Umweltverbund verstehen wir das Zufussgehen, das Radfahren sowie die öffentlichen Verkehrsmittel und Carsharing- oder Mitfahrangebote. Die so genannten Pedelecs – gemeinhin als E-Bikes bezeichnet – haben zwar einen Motor, der aber bei 25 km/h abgeregelt wird und sie sind gesetzlich mit dem Fahrrad gleichgestellt. E-Bikes werden die nachhaltige Gestaltung der Mobilität in entscheidendem Maß beschleunigen, denn es gibt nun auch in hügeligem Gelände keinen Vorwand mehr, das Rad nicht zu benutzen.
Überhaupt hat das Fahrrad im Bereich der Alltagsverkehre ein hohes Umsteigepotenzial. Auch in Südtirol ist die Hälfte aller Autofahrten zwischen 5 und 6 km lang und noch einmal die Hälfte davon zwischen 2,5 und 3 Kilometer. Das sind ideale Rad-Distanzen, fünf Kilometer kann man mit dem Rad in 15 bis 20 Minuten ganz locker schaffen. Aber der Umstieg muss sich lohnen. Wenn man in Kopenhagen die Menschen fragt, warum sie mit dem Rad fahren, dann geben 56% an, dass sie damit am schnellsten ihr Ziel erreichen. 19% schätzen es, dass das Radfahren gesund ist, 6% geben an, dass sie damit am wenigsten Kosten haben und nur 1% nimmt das Rad aus Umweltschutzgründen. Also müssen Schwellen abgebaut werden und die Bevorzugung des Autos muss aufhören, wenn wir signifikante Umstiegsraten erzielen wollen.
Natürlich hat das auch seine Kosten. Kopenhagen hat zehn Jahre investiert, um zur Weltradhauptstadt zu werden und hat dabei ungefähr soviel ausgegeben, wie die Westumfahrung von Brixen kostet.
Es ist nun wichtig, dass wir Ziel- und Quellgebiete der Verkehrsströme genau erfassen und genau herausrechnen, welche Wege besser, schneller, gesünder und schonender mit dem Rad zurückgelegt werden können. Dann müssen wir Radschnellverbindungen planen und bauen, zum Beispiel zwischen den Wohngebieten, den Ortszentren und den Gewerbegebieten. Diese müssen so kurz wie nötig und möglichst kreuzungsfrei sein, eine gleichmäßig hohe Geschwindigkeit erlauben und sowohl in der Lage sein, 15km/h-Verkehre als auch 25km/h-Verkehre abzuwickeln und sie müssen auch noch Platz für Lastenräder bieten. Das geht nur in übergemeindlicher Abstimmung, am besten auf der Grundlage einer landesweiten Generalplanung.
Wie wir das angehen können, damit beschäftigen wir uns bei der gemeinsam mit der STA durchgeführten Fachtagung Cycmobility, die am 27. September zum zweiten Mal stattfinden wird, dieses Mal in Bozen. Ich lade Sie alle ein, die Tagung zu besuchen, die Potenziale der Rad- und Sanftmobilität zu erkennen und dann entsprechend zu handeln.
Was für Fußgänger und Radfahrer Nutzungsschwellen bedeuten, möchte ich an einem Beispiel veranschaulichen. Wenn wir vom Bozner Bahnhof rausgehen und die erste Autoschlucht überwunden haben und zur Marienklinik müssen, freuen wir uns auf einen angenehmen Fußweg. Wenn wir vom Bahnhof zum Gemeindenverband in der Kanonikus-Gamper-Straße gehen müssen, graust es uns davor. Warum? Die Distanz ist dieselbe, 1.100 Meter. Überlegen Sie bitte, warum wir den einen Weg gerne machen und den anderen nicht oder gehen Sie beide Wege einmal ganz bewusst.
Wie schaut es nun mit dem Umweltverbund in Südtirol aus?
Aus der subjektiven Nutzerbewertung würde ich sagen: Nicht schlecht. Das ganze Land ist gut an das öffentliche Nahverkehrssystem angeschlossen, die territoriale Abdeckung und die Fahrpläne sind relativ dicht und tragen dem Nutzerverhalten großteils Rechnung, das Tarifsystem ist vorbildlich. Die Infrastruktur ist gut bis akzeptabel, die eingesetzten Transportmittel im Wesentlichen auf der Höhe der Zeit und in einem guten Wartungszustand.
Ich sehe aber keinen Anlass, sich auf Lorbeeren auszuruhen. Wir wollen ja zum begehrtesten Lebensraum Europas werden und es muss uns klar sein, dass das Mobilitätsangebot im Bereich des Umweltverbundes einer der wichtigsten Bereiche in der Qualitätsbewertung von Regionen werden wird. Der Wettbewerb um die Standortqualitäten wird sich weiter verschärfen und wenn wir Braingain wollen, wie es der Herr Landeshauptmann kürzlich in der ZEIT angemerkt hat, müssen wir höchste Standortqualitäten erreichen. Dazu gehört natürlich auch ein sozialer und kultureller Wandel. Aber das ist eine andere Baustelle…
An zwei wichtigen Großvorhaben wird bereits gearbeitet. Die Elektrifizierung der Vinschgerbahn wird eine wunderbare Erfolgsgeschichte fortschreiben und die Riggertalschleife wird den Zug auf der Strecke Innichen-Bozen-Innichen im Verhältnis zum Auto konkurrenzlos interessant machen. Wer da dann noch mit dem Auto fährt, ist ganz einfach selber schuld. Momentan empfinden es noch zu viele einfach als nervig, über Franzensfeste zu fahren und dort umsteigen zu müssen. Die hohe Akzeptanz der Zugstrecke Brixen und Bozen führe ich darauf zurück, dass der Zug schneller ist, als das Auto, auch wenn der mobile Mensch dazu neigt, sich bei den Autofahrten eine Viertelstunde wegzulügen, um sie bei den Öffis dazu zu dichten. Für diese Strecke sehe ich eine Nutzungsschwelle im Vormittagsloch und würde mir noch eine Spätabendverbindung wünschen. Auf der Strecke Bozen-Meran ist das anders. Dort erwächst dem Zug durch die MeBo und das gemütliche Gezuckel auf der einspurigen Strecke eine starke Konkurrenz. Tatsächlich ist die MeBo zu Pendelzeiten voller als der Zug. Es muss ein Ziel der Südtiroler Mobilitätsplanung sein, die 35 Kilometer Zugstrecke zwischen Bozen und Meran in maximal 30 Minuten zurückzulegen.
Ganz entscheidend für die Akzeptanz der öffentlichen Verkehrsmittel ist die Gestaltung der Fahrpläne und der Schnittstellen zwischen den einzelnen Modalitäten. Während die Vertaktung der Fahrpläne voranschreitet, gibt es bei den physischen Schnittstellen zwischen den Modalitäten großen Aufholbedarf.
Da haben wir einmal Südtirols wichtigsten Bahnhof, der zwar sehr zentral liegt, dessen Anbindung für Fußgänger und Radfahrer aber sehr zu wünschen übriglässt. Die Fußgänger werden gleich von einer Fußgängerampel mit langen Rotphasen an einem Nadelöhr behindert. Radnutzenden wird indirekt ausgerichtet, dass sie und Untersatz hier nichts zu suchen haben. Und so fühlt man sich als Zugnutzender in dieser wunderbaren Stadt nicht wirklich willkommen. Obwohl die Unterbringung des Busbahnhofes geglückt ist, stört der viel zu starke Autoverkehr am Bahnhofsplatz die Wege der Fußgänger und Radfahrer, die sich an diesem neuralgischen Bereich um Fahrbahnen, Autos und Gebäude herumdrücken müssen.
Das Beispiel von Bozen dient mir, um darauf hinzuweisen, dass wir bei der Gestaltung der Verkehrsflüsse die Bedürfnisse der Zufussgehenden und Radfahrenden viel stärker in den Fokus nehmen und viel sorgfältiger als bisher planen müssen. Für Autofahrende ist es kein Problem, wenn sie in den Untergrund geleitet werden, eine Rampe befahren oder 500 Meter mehr Weg zurücklegen müssen. Für Zufussgehende und Radfahrende sind das massive Hindernisse. Sanftmobilen Menschen muss Wertschätzung dafür ausgedrückt werden, dass sie nicht mit einer stinkenden, raum- und zukunftsfressenden Blechkiste unterwegs sind. Es kommt nicht von ungefähr, dass man in Kopenhagen an vielen Tafeln und netten Kleinigkeiten im Bereich der Mikroinfrastruktur die Botschaft sendet: Danke, dass Du radfährst, das tut uns allen gut!
Wir werden bei der Fachtagung Cycmobility auch nachweisen, dass Radfahrende mindestens gleich gute Kunden für die Lokalwirtschaft sind, wie die vergötterten Autofahrer und Autofahrerinnen. Wir wissen ganz genau, dass die Zurückdrängung der Autos der entscheidende Faktor bei der Wiedergewinnung von Lebensqualität ist und mir ist kein Fall bekannt, wo man eine autoreduzierende Maßnahme, die mindestens drei Jahre bestanden hat, wieder zurückgenommen hätte. In ganz Europa nicht. Ich habe mir mal die Mühe gemacht, die Rekurse gegen die erste Fußgängerzone in Brixen Anfang der 70er-Jahre herauszusuchen. Es leben noch einige, die damals den Untergang von Brixen heraufdräuen sahen.
Zurück zu den dringendsten Maßnahmen: Wir brauchen einen Landesfahrradplan - der im übrigen seit 2018 gesetzlich vorgeschrieben ist - für Alltagsverkehre mit Radschnellwegen in den Ballungsgebieten. Im Zusammenspiel zwischen Land und Gemeinden müssen an allen Bahnhöfen und bei größeren Bushaltestellen zeitgemäße und sichere Radabstellanlagen errichtet werden, am besten nach dem Muster der kürzlich in Meran zweistöckig installierten Anlehnbügel, die die alten Felgen- und Bremsenkiller ersetzen. Wir brauchen Fahrradgaragen, gerne auch gegen Bezahlung.
Die Zukunft wird multimodal und das im weitesten Sinne. Der Mix kann aus einem Rad von zu Hause aus, einer Öffistrecke und dann wieder aus einem zweiten Rad im Zielgebiet bestehen, das ich sicher abstellen oder niederschwellig mieten kann.
Vieles kann ich hier nur streifen und ich weiß, dass die Profis bei der STA das Fachwissen und die Energie haben, die notwendige Verkehrsrevolution in Südtirol herbeizuführen und zu begleiten.
Sie brauchen dazu aber die Unterstützung einer Gesellschaft, die die Herausforderungen der Zeit erkannt hat und die gut informiert und demokratisch abgestimmt den notwendigen Kulturwandel vollzieht. Die Politik muss sich dabei nicht fürchten: Wenn sie etwas Mut aufbringt, einen klaren Rahmen absteckt, die Ziele gut kommuniziert und auch erreicht, zahlt sich das bei Wahlen aus
Ich schließe mit drei kurzen Anmerkungen, die aus meiner Sicht auf die Tagesordnung gehören:
Wir sprechen heute von Flugscham. Das ist ein Anzeichen eines Kulturwandels, denn gleichzeitig nehmen wir immer öfter das Phänomen des Zugstolzes wahr. Investitionen in den Flugverkehr sind Schnee von gestern und wir müssen es schnell schaffen, den internationalen Zugverkehr besser an unser Land anzubinden. Die Nightjets, die erfolgreichen Nachtzüge der ÖBB kommen im Norden bis Innsbruck und im Süden bis Verona und umfahren Südtirol regelrecht. Nun will auch die Deutsche Bahn wieder in das Nachtzuggeschäft einsteigen, das sie vor einigen Jahren verkauft hat – an die ÖBB! Wenn wir die Herkunftsregionen für den Südtiroler Tourismus betrachten, wird sofort klar, dass sehr viele Gäste Südtirol sehr gut, schnell und komfortabel per Zug erreichen könnten. Hinzu kommt, dass in vielen großen Ballungsgebieten in Europa schon über die Hälfte aller Haushalte kein Auto mehr hat. Wir müssen da einen perfekten Service aufbauen, mit Durchbuchungsmöglichkeit und Gepäcklieferung bis zur Hoteltür. In Kärnten ist das schon möglich. Wollen wir diese Entwicklung verpennen?
Dann: Wir müssen eine Strategie entwickeln, den Autobestand in Südtirol auf zukunftsverträglichere Werte zu drücken. Die Reduktion der Autokilometer muss als quantitativ klar definiertes Ziel in die Südtiroler Mobilitätsplanung einfließen und kontinuierlich gemessen werden. Es wäre sehr interessant, am Beispiel von drei typologisch unterschiedlichen Wohngebieten – eines in der Stadt, eines in einer größeren Landgemeinde, eines in einem mittelgroßen Dorf – zu untersuchen, wie viele Autos dort wirklich benötigt werden, damit jede und jeder, der oder die dies möchte, jederzeit losfahren kann. Die Ergebnisse werden je nach Typologie schwanken, aber ich bin sicher, dass diese Freiheit mit einem Bruchteil der heute vorhandenen Autos gewährleistet werden kann. Autos sind im Schnitt 23,5 Stunden am Tag Stehzeuge und binden viel Geld, das anders eingesetzt werden könnte.
Und zum Schluss: Wir lesen gerade, dass eine Tram vom Überetsch nach Bozen ein sehnlicher Wunsch vieler ist. Eine Tram ist eine wunderbare Sache und sie hat viele Vorteile, vor allem Einprägsamkeit, Sichtbarkeit und Gewöhnungseffekte. Sie hat aber auch sehr hohe Kosten, ist nicht sehr flexibel, braucht viel Fläche für Schieneninfrastruktur, die für andere Modalitäten nicht oder nur schwer nutzbar ist und ist beispielsweise auch recht laut. Ich würde hier noch einmal eine Diskussions- und Erkundungsphase einlegen, denn es gibt mittlerweile innovative Systeme wie die IRIZAR-Tram-Elektrobusse, die keine Schienen brauchen und abwechselnd im Oberleitungs- als auch im Batteriebetrieb fahren können. Grob geschätzt könnten dadurch bei gleicher Verkehrsleistung und mehr Flexibilität 20 bis 30 Prozent der Investitionskosten eingespart werden.
Ich schließe mit einem Appell:
Blicken wir nach vorne, wagen wir mutige Schritte! Die Ökologisierung aller Lebensbereiche ist der Schlüssel für eine gute Zukunft, die Mobilität – nicht zuletzt die geistige! - eines der Felder, in denen es sich entscheiden wird, ob wir unseren Kindern und Kindeskindern einen Planeten übergeben, in dem das Leben schön und nachhaltig ist.
In diesem Sinne: Alles Gute für die nächsten 25 Jahre, liebe STA! Gute Arbeit!
Ich gehe davon aus, dass die
Ich gehe davon aus, dass die Handwerker sofort 10-50% ihrer Fahrten mit einem Lastenrad zurücklegen könnten. Sie sollten ihre Wege einmal ganz genau analysieren.
Antwort auf Ich gehe davon aus, dass die von Markus Lobis
und di meneggia???
und di meneggia???
Antwort auf und di meneggia??? von Sepp.Bacher
Alle, die unterwegs sind,
Alle, die unterwegs sind, werden ihr Mobilitätsverhalten in den nächsten Monaten und Jahren genauer analysieren und Sanftmobilpotenziale entdecken. Ich treffe alle Arten von Menschen auf Zug, Rad und Öffis und denke, da ist noch viel Luft nach oben.
Ich denke eher, dass Sie sich
Ich denke eher, dass Sie sich hier als Mensch mit wenig Realitätssinn outen.
Fragen Sie mal den Bozner
Fragen Sie mal den Bozner Tischler und Objektdesigner Christian Mittendorfer oder Stephen Tierney von RockinBeets in Bozen. Lastenräder haben enormes Potential.
Antwort auf Fragen Sie mal den Bozner von Markus Lobis
Ich kann die Aussagen von
Ich kann die Aussagen von Herrn Lobis nur bestätigen, seitdem ich mit dem Lastenrad unterwegs bin, nutze ich das Auto nur mehr in Ausnahmefällen. Für die Lieferung von grossen Teilen gibt es genug Anbieter oder meine Lieferanten bringen alles vor Ort. Alles andere geht auch mit dem Lastenrad, man ist schneller, kommt bis vor die Haustür und es macht viel mehr Spass als im Stau zu stehen oder Stadrundfahrten auf der Suche nach einem Parkplatz zu machen. Natürlich ist das nicht in allen Orten anzuwenden aber für Bozen ist das für mich eine optimale Alternative
Markus Lobis, mir gefällt
Markus Lobis, mir gefällt Ihre Art Zukunft zu denken!
An die „..und, ja aber...“ Lamentierer (u.a. im Kommentarbereich) gewandt, welche neue Ideen oder konstruktive Kritiken reflexartig als destruktiv, haltlos oder lästig abtun:
Etwas in Frage stellen bzw. Dialog und Kritik haben ja den Sinn, Dinge zu entwickeln und zu verbessern und bedeutet noch lange nicht dessen Gegenteil zu propagieren! Es geht darum neue Aspekte und Blickwinkel ans Licht zu holen und nicht etwa die „Wahrheit“ zu enthüllen.
Antwort auf Markus Lobis, mir gefällt von Herta Abram
Danke! An das
Danke! An das Angepieseltwerden bin ich gewöhnt, aber es macht mir nichts aus, wenn andere ihre Defizite ausbreiten. Natürlich würde ich mir mehr Sachlichkeit und etwas qualifiziertere Widerrede erwarten, aber das kann man offenkundig nicht von allen verlangen.
Antwort auf Markus Lobis, mir gefällt von Herta Abram
Liebe Frau Abram, das
Liebe Frau Abram, das Bewußtsein in Richtung Nachhaltigkeit und ökologische Transformation ändert sich gerade ziemlich schnell. Vor fünf Jahren wäre ein Artikel dieser Art im SPIEGEL wohl nicht erschienen: https://www.spiegel.de/auto/aktuell/leben-ohne-pkw-interview-mit-dem-bu…
Antwort auf Liebe Frau Abram, das von Markus Lobis
Ja, dieser Artikel beschreibt
Ja, dieser Artikel beschreibt ein gutes, anstrebenswertes (Mobilitäts)Zukunftbild!
Diese Überlegungen, Einstellung und Informationen nehme ich gerne mit. Danke!
Hier berichtet der Bozner
Hier berichtet der Bozner Handwerker über den Einsatz seines Lastenrades: https://www.facebook.com/photo.php?fbid=2418822581775152&set=a.14258522…
Antwort auf Hier berichtet der Bozner von Markus Lobis
Ich kann da nur ein Foto,
Ich kann da nur ein Foto, aber keinen Bericht finden!
Antwort auf Ich kann da nur ein Foto, von Sepp.Bacher
Ja, sorry, ist nur ein Foto
Ja, sorry, ist nur ein Foto und es ist falsch, von einem Bericht zu sprechen. Eher von einem Hinweis.
Und hier gibt es einen
Und hier gibt es einen Artikel in einem bedeutenden deutschen Handwerkermagazin: https://www.handwerk.com/praxisbericht-lastenrad-im-handwerk-diese-unte…
Herr Kunze, sie hingegen als
Herr Kunze, sie hingegen als anonymer Besserwisser, glänzen einmal mehr mit der Unfähigkeit und dem Unwillen, auf sachliche Gegenargumente einzugehen. Ignorante Spinner (milde ausgedrückt) sitzen leider in höchsten Gremien und an Hebeln der Macht. Sesselkleber, allesamt.
So wie ihresgleichen, haben obgenannte Herrschaften (willentlich) immer noch nicht verstanden, dass 90℅ der Wissenschaftler keine korrupten Deppen sind, die aus Spass an der Freud Düsteres zu Klima und Umwelt sagen. Inzwischen sieht, hört und spürt man ja mit den eigenen Sinnen recht viel: Müll, Lärm und extreme Temperaturen zum Beispiel. Und da kommt der Hochmut daherspaziert und redet von "grünen Spinnern" - so, als wäre dies eine rein grüne Angelegenheit. Einfach nur absurd.
Antwort auf Herr Kunze, sie hingegen als von Elisabeth Garber
Die einzige Hoffnung für die
Die einzige Hoffnung für die Menschheit, ich sage bewusst Menschheit und nicht Planeten, dem Planeten Erde ist es wurscht ob die Menschheit überleben wird oder nicht, er kann sehr gut ohne uns weiter existieren, sind die Fridays-for-Future-Jugendlichen, die, wenn sie wählen dürfen, hoffentlich die richtigen Parteien wählen. Dann kann sich etwas ändern. Mit Leuten wie Herrn "Kunze", die womöglich noch Entscheidungen treffen dürfen, wird sich leider nichts ändern.
Antwort auf Die einzige Hoffnung für die von S. Bernhard
Denke schon längst, dass
Denke schon längst, dass Kunze entweder ein "christlicher Bruder" (nach R. Messner) oder ein rechtsäugiger Sammelparteiler ist. Warum sonst die Maskerade?!
Vorschläge:
Vorschläge:
- Euregio Tirol Ticket für 365 Euro (Jahreskarte) und zwar zum selben Preis auch für betuchte Senioren
- Simulation BBT: Integration von Lasten,-Personen und Regionalverkehr
- Umstellung der Landwirtschaft auf regionale Produktion mit dem Ziel # Ernährungssouverenität
- Bürgeraktien-und haushalte zur Investition in lokale Energiekonzepte wie Stromboje, Stadtbiogas-und Müllverbrennung, Abfallbewirtschaftung
Antwort auf Vorschläge: von Christian Mair
Sehr konzise dargestellt.
Sehr konzise dargestellt. Gute Vorschläge. Der Kern für morgen!
Erste Frage: Wie vielen
Erste Frage: Wie vielen Menschen können nicht oder nicht mehr Radfahren?
Was bei deinen Überlegungen fehlt, sind Lösungen für die wachsende Gruppe der alten, greisen und gebrechlichen Menschen: Radfahren? Man könnte an Dreirad denken mit großem Gebäckskorb. Bei Autobussen: Viele reservierte Sitzplätze; Rücksicht und Hilfen bei Ein- und Ausstieg; evtl. Hilfen bei und Platz für Rollator.
Bei Reisenden: Mach einmal den Versuch, mit zwei großen Rollkoffern in Überland- oder Stadtbussen zu fahren. Es ist nirgend Platz dafür vorgesehen.
Antwort auf Erste Frage: Wie vielen von Sepp.Bacher
Danke, Sepp Bacher, für Deine
Danke, Sepp Bacher, für Deine Anregungen und Überlegungen! Du triffst damit den Kern meiner Aussagen: Wir müssen die Schnittstellen zwischen den Modalitäten sehr genau analysieren und sie dann optimieren. Da ist noch viel zu tun, aber es sind vor allem organisatorische Maßnahmen, etwas Infrastruktur, viel Mikro-Infrastruktur und Kommunikation, bzw. Kulturarbeit.
Antwort auf Erste Frage: Wie vielen von Sepp.Bacher
Was das Radfahren betrifft,
Was das Radfahren betrifft, ist es so, dass mehr Menschen Radfahren als Schwimmen können, in Deutschland spricht man von 98%. Bei den Dreirädern ist noch viel Entwicklung möglich, vor der Entwicklung des Velocipeds in den 1880er-Jahren gab es Tricycles, dreirädrige Gefährte mit einem Steuerrad vorne und zwei Rädern hinten. Man und frau saßen über der Achse, die zu vier Pedalen ausgeformt war und so konnte man das Gefährt fortbewegen. Die waren damals sehr in Mode - auch weil die Frauen da in standesgemäßer Robe mitfahren konnten - und das Tricycle war die Grundlage für die Entwicklungsarbeit von Karl Benz, der es später mit einem Motor ausstattete.
Antwort auf Was das Radfahren betrifft, von Markus Lobis
Ich kenne mehrer Leute, die
Ich kenne mehrere Leute, die in den Tälern groß geworden sind und nicht Radfahren gelernt haben. In Stadt kenne ich welche, die sagen, dass sie es zwar in Jugendjahren gelernt haben, dann aber nicht mehr gefahren sind. Sie sagen, dass sie sich das Radfahren in der Stadt nicht mehr zutrauen würden.
Dreirad: ich dachte Z. B. an https://www.dreirad-zentrum.de/dreir%C3%A4der-elektro-dreir%C3%A4der/pf…; https://www.dreirad-zentrum.de/dreir%C3%A4der-elektro-dreir%C3%A4der/pf…; Aus meiner Jugendzeit in Meran erinnere ich mich an Lasten-Dreiräder mit einer größeren Ladefläche und zwei kleinen Rädern vorn.
Antwort auf Ich kenne mehrer Leute, die von Sepp.Bacher
Ja, es wäre sinnvoll, immer
Ja, es wäre sinnvoll, immer wieder Radfahrkurse mit praktischen Übungen für Erwachsene durchzuführen. Eine Freundin hat mich darum gebeten, mit ihr zu üben. Mache ich gerne, daran hätte ich gar nicht gedacht, dass es da Bedarf gibt.
Antwort auf Erste Frage: Wie vielen von Sepp.Bacher
Die physiologischen
Die physiologischen Möglichkeiten älterer Menschen sind extrem vielfältig, die Gebrechlichkeit kommt meist sehr spät und geht oft auch mit Pflegebedarf einher und einer erheblichen Mobilitätseinschränkung. Das wird wohl auch so bleiben. Das Fahrrad bietet aber enorme Möglichkeiten, die Gesundheit und die Freude am Rausgehen und -fahren zu fördern und lange zu erhalten. Vor allem mit der Einführung von Pedelecs - meist als E-Bikes bezeichnet - ergeben sich völlig neue Möglichkeiten für ältere Menschen und wer die Schwelle überwindet und aufs Rad steigt, wird seinen Radius mit Freude und Begeisterung erweitern.
Antwort auf Erste Frage: Wie vielen von Sepp.Bacher
In Kopenhagen ist eine
In Kopenhagen ist eine Bewegung engagierter Menschen entstanden, die alte und gebrechliche Menschen zu Fahrten mit einer Fahrrad-Rikscha mit elektrischer Tretunterstützung einlädt und bei diesen Menschen für große Begeisterung sorgt. Daraus ist nun eine weltweite Bewegung entstanden: Cycling without age: https://cyclingwithoutage.org/
Ist auch eine gute Idee für uns: Vielleicht sollte sich eine Gruppe aus Südtirol der Bewegung anschließen und alten Menschen, die selbst nicht mehr auf das Rad steigen können, diesen wunderbaren Service anbieten.
Antwort auf In Kopenhagen ist eine von Markus Lobis
So wie ich die vielen alten
So wie ich die vielen alten Menschen (nicht nur die gebrechlichen) in Bozen beobachte, glaube ich eher, dass man den SASA-Bus-Verkehr stark verbessern muss: Fahrgast-freundlicher, Senioren-freundlicher mit mehreren reservierten Sitzplätzen (Invaliden und Senioren). Wie schon oben erwähnt, mit speziellen Hilfen für Gebrechliche mit Einkaufs-Rollator und normalen Gehrollatoren - ähnlich wie für Rollstuhlfahrer.
Viele Seniorenpaare fahren mit ihren Kleinwagen zum Einkaufen und zum Markt: er bleibt im Auto sitzen bis sie vom Kauf zurück ist; im Winter auch mit laufenden Motor. Ich denke, diese Tätigkeiten ließen sich mit den oben genannten Dreirad-Fahrrädern problemlos abwickeln!
Gute und nüchterne Analyse
Gute und nüchterne Analyse der aktuellen Situation und der "zumutbaren", z.T. erforderlichen Alternativen. Ein Aspekt, der glaub ich im Zweifelsfall viele von der Fahrradnutzung abhält, sind fehlende bzw. nicht zufriedenstellende Optionen im Falle von Wind und Wetter.
Und nur nebenbei: wenn wir mal alle, die über die körperliche Verfassung zum Radfahren verfügen, dazu bringen, dann haben wir schon einiges geschafft.