Umwelt | E-Mobilität

VW setzt auf E-Mobilität

VW investiert Milliarden in die E-Technologie. Ab Mitte 2020 soll der ID.3, das erste massentaugliche E-Auto von VW auf den europäischen Markt kommen.
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Foto: Wikimedia Commons: Alexander Migl

Trotz des Diesel-Skandals und schwacher Konjunktur konnte der VW Konzern** mit 10,97 Millionen weltweit verkauften Fahrzeugen im Jahre 2019 ein gutes Ergebnis erzielen und war zum 4. Mal in Folge der weltweit größte Autohersteller. Allein unter der Marke VW wurden weltweit 6,28 Millionen Autos verkauft.

Der Dieselskandal brachte dem erfolgsverwöhnten Autobauer einerseits durch einen Imageverlust und andererseits durch hohe Strafzahlungen schwere Zeiten, doch jetzt scheint der Konzern wieder im Aufwind zu sein. Verglichen mit anderen Autoherstellern, hat VW erst spät angefangen in die E-Technologie zu investieren. Nun startet VW voll in Richtung Elektro-Offensive und hat sehr ehrgeizige Pläne: 33 Milliarden Euro investiert der VW-Konzern in die E-Mobilität, weitere 15 Milliarden Euro werden von den Kooperationsunternehmen in China in den kommenden zehn Jahren investiert. Bis 2025 will der VW Konzern 50 neue E-Modelle auf den Markt bringen, bis 2029 sollen 75 reine E-Modelle und 60 Hybridversionen zur Auswahl stehen, während die Produktion von Benzin- und Dieselmotoren nach und nach ausgeschlichen werden soll. Das Geld für die Investitionen wird sowohl durch Gewinne aus dem laufenden Geschäft aber auch durch Sparprogramme kommen. Es werden weiterhin Arbeitsplätze abgebaut werden, weil das Arbeitsvolumen bei der Herstellung von E-Autos geringer ist als bei Verbrennungsmotoren.

Im Werk Zwickau werden nur mehr E-Autos hergestellt

Der Standort Zwickau in Sachsen wird komplett auf Elektromobilität umgerüstet und soll das größte und leistungsfähigste E-Auto-Werk Europas werden. Seit November 2019 wird in Zwickau der neu entwickelte, vollelektrische ID.3 in Serienproduktion hergestellt, der ab Mitte 2020 in Europa auf den Markt kommen wird. 2020 sollen 100.000 ID.3 Modelle produziert werden, ab 2021 plant VW bis zu 330.000 ID.3 Autos pro Jahr vom Band laufen zu lassen. Bei der Einweihung des Werkes in Zwickau sagte Konzernchef Herbert Diess: "Wir stehen vor einem Systemwechsel zur Elektromobilität. Es ist keine Frage mehr, ob sich das Elektroauto durchsetzt, sondern wie schnell und in welcher Region der Welt zuerst."  

Der ID.3 soll der grüne Nachfolger der Bestseller Käfer und Golf werden. „Der ID.3 wird einen wichtigen Beitrag zum Durchbruch der E-Mobilität leisten. Er macht saubere, individuelle Mobilität für Millionen von Menschen erreichbar“, verspricht Konzernchef Diess. Bis Ende 2023 rechnet VW die strategische Zielmarke von einer Million produzierten E-Autos zu erreichen. Bis 2025 soll die Marke ID.3 Weltmarktführer in der E-Mobilität sein und jährlich sollen dann weltweit 1,5 Millionen Elektromodelle verkauft werden.

Der Preis für das Basismodell des ID.3 soll unter 30.000 Euro liegen. Der ID.3 wird mit drei Akkugrößen hergestellt: 45 kWh (bis zu 330 km Reichweite), 58 kWh (bis zu 420 km Reichweite) und 77 kWh (bis zu 550 km Reichweite).

Die neu entwickelten Elektro-Modelle werden nach dem eigens konzipierten Modularen E-Antriebs-Baukasten, kurz MEB genannt, hergestellt, der auch die Basis für alle kommenden ID-Modelle sein wird. Dieses System steht allen Konzernmarken zur Verfügung und auch Wettbewerber können die Technik einsetzen. Einer der ersten Abnehmer ist Ford, der ein eigenes, rein batteriebetriebenes E-Auto  auf Basis des Modularen E-Antriebsbaukastens von VW entwickeln und ab 2023 auf den Markt bringen will. Die mehrfache Nutzung des MEB durch die unterschiedlichen Marken der Volkswagen-Gruppe und anderer Hersteller erlaubt hohe Stückzahlen und führt daher zu größerer Wirtschaftlichkeit.

Bis 2022 soll der ID.3 an acht Standorten produziert werden, in Zwickau, Emden, Hannover und Dresden, im tschechischen Mlada Boleslav, aber auch in den USA und in China.

Mit dem Tochterunternehmen Elli Group GmbH produziert Volkwagen seinen eigenen CO2-freien Grünstrom. Der ID.3 wird als CO2-neutrales Auto gefertigt. Das Autowerk in Zwickau arbeitet mit Grünstrom und alle Zulieferfirmen sollen dazu verpflichtet werden, möglichst viel CO2 einzusparen. Unvermeidbare Emissionen werden durch Investitionen in den Waldschutz oder in die Aufforstung ausgeglichen.

Ausbau der Ladeinfrastruktur

Die Ladeinfrastruktur ist einer der entscheidenden Faktoren für den erfolgreichen und schnellen Durchbruch der E-Mobilität. Um die E-Autos massentauglich zu machen, will VW mit einem dreistelligen Millionenbetrag die Ladeinfrastruktur ausbauen. Die Zahl der Ladepunkte auf den Mitarbeiterparkplätzen an den VW-Standorten soll stark ausgeweitet werden und europaweit plant der VW-Konzern mit Partner-Unternehmen bis 2025 den Aufbau von insgesamt 36.000 Ladepunkten, davon 11.000 durch die Marke Volkswagen. VW beteiligt sich auch an dem Joint Venture-Unternehmen Ionity, das ein Netz von 400 öffentlich zugänglichen Schnell-Ladestationen für sogenanntes High-Power-Charging (HPC) für Elektroautos entlang europäischer Autobahnen aufbaut und betreibt.

VW steigt in die Batterien-Fertigung ein

Bislang beziehen die deutschen Autobauer die Batteriezellen für die E-Autos von ausländischen, meist asiatischen Firmen wie Samsung, LG oder CATL. Als erster deutscher Autobauer wird VW Batteriezellen für Elektroautos in Deutschland herstellen. Um auch bei der Batterieherstellung unabhängig zu sein, schloss sich die Volkswagen AG mit dem schwedischen Batterien-Hersteller Northvolt Mitte 2019 zu einem 50/50 Gemeinschaftsunternehmen zusammen. Die Batterien-Fabrik wird in Salzgitter (Niedersachsen) errichtet und soll Ende 2023 mit der Produktion von Lithium-Ionen-Batterien starten.

Wird VW erfolgreich sein?

2020 gilt als Schlüsseljahr für die Elektromobilität in der EU – die Autohersteller werden versuchen mehr Fahrzeuge mit elektrischem Antrieb zu verkaufen, um die gesetzlich vorgeschriebenen CO2-Vorgaben der EU einzuhalten, ansonsten drohen hohe Strafzahlungen. VW hat mit seinem neuen E-Modell eine gute Ausgangsposition, vorausgesetzt die Kunden kaufen den ID.3.  Branchenexperten beobachten den ID.3-Serienstart mit großem Interesse. VW geht davon aus, dass der ID.3 sehr erfolgreich sein wird, da mehr Reichweite zu einem fairen Preis geboten wird. Dass die deutschen Autobauer bei der E-Mobilität nachhinken, scheint jedenfalls Vergangenheit zu sein. 

**Zum VW Konzern gehören zwölf Marken aus sieben europäischen Ländern: Volkswagen Pkw, Audi, SEAT, ŠKODA, Bentley, Bugatti, Lamborghini, Porsche, Ducati, Volkswagen Nutzfahrzeuge, Scania und MAN.

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Profil für Benutzer Michele De Luca
Michele De Luca Fr., 28.02.2020 - 15:09

Ho letto diverse volte quest'articolo e pare essere un classico "marchettone" pubblicitario ma lascio ovviamente alla redazione di salto.bz le valutazioni del caso. Mi sarei aspettato qualche accenno critico e/o propositivo ma nulla di tutto questo. Non è la prima volta che leggo questi interventi del tutto insipidi e pure quasi banali. Tra l'altro non è per nulla una novità, sembra quasi una prosecuzione dell'intervento sentito all'ultima (di nuovo deludente) edizione di Klimamobility che non riesce più a proporre nulla di nuovo da alcuni anni.
Basta dare un'occhiata a questo reportage di WDR Doku "Kann das Elektroauto die Umwelt retten?" che fa capire cosa si cela di negativo dietro questo "boom" dell'elettromobilità: https://youtu.be/VQyNFJROcQw
Oppure riferire della "sola" che sono le auto ibride plug-in, spacciate per elettrificazione, di cui ha parlato Monitor dell'Ard: "Plug-in-Hybride: Mogelpackung statt Klimaschutz?" https://youtu.be/n_VSMSX_2h0

Fr., 28.02.2020 - 15:09 Permalink
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Monika Psenner Sa., 29.02.2020 - 10:45

Antwort auf von Michele De Luca

Vielen Dank für Ihren interessanten Kommentar. Zuerst möchte ich eines klarstellen: Mein Artikel ist keine Werbung! Ich schreibe meine Artikel aus Eigeninitiative über Themen, die mich interessieren und von denen ich glaube, dass sie auch für die Leser interessant sind.
Wie schon der Titel sagt, befasst sich der Artikel mit den Zukunftsplänen von VW hinsichtlich E-Mobilität.
Die Lithium-Ionen-Akkus, die derzeit in E-Autos verwendet werden, sind wegen ihrer schlechten Ökobilanz umstritten, da beim Abbau vom Lithium, Kobalt und anderen Batterie-Rohstoffen massive Umweltschäden entstehen und die Menschen, die in den Abbaugebieten beschäftigt sind, unter katastrophalen und teils gefährlichen Bedingungen arbeiten.
Durch Recycling der Batterie-Rohstoffe kann deren Ökobilanz wesentlich verbessert werden. Die EU schreibt allen Mitgliedstaaten vor, dass mindestens 50 Prozent des Materials von Lithium-Ionen-Batterien wiederverwendet werden muss.
Weltweit wird an vielen Universitäten und anderen Research-Institutionen geforscht, um Alternativen zu Lithium-Batterien auf den Markt zu bringen, auch weil die Batterie-Rohstoffe knapp werden könnten.
E-Autos allein werden das Klima nicht retten, aber sie tragen dazu bei, dass weniger klimaschädliches CO2 und auch weniger gesundheitsschädliche Stickstoffoxide emittiert werden, vorausgesetzt sie werden mit Strom aus erneuerbaren Energien betrieben.

Sa., 29.02.2020 - 10:45 Permalink
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Luis Durni Sa., 29.02.2020 - 07:46

.....ansonsten drohen hohe Strafzahlungen.
Leider, denn ein Nutzen der Batterieautos ist nicht ersichtlich.
Zukunftorientierte Techniken wurden noch nie durch Zwangsmassnahmen erfolgreich.

Sa., 29.02.2020 - 07:46 Permalink
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Luis Durni Mo., 02.03.2020 - 06:23

ca. 2000 kilo klimatisierte Blechkiste mit 4 Räder.
Nur grüner Energieverbrauch!?
3x so teuer wie ein Panda ( d.h. Ich kann den Panda 3x totalsanieren dann bin ich bei Kostengleichheit)
Die Peitsche wird benötigt um die grösser werdenden Autostrassen zu beleben.

Mo., 02.03.2020 - 06:23 Permalink