Chronik | TC Rungg
„Ich wurde ausgelacht“
Foto: upi
Die Frau ist nicht zornig. Aber betroffen. „Ich spüre keine Genugtuung“, sagt die junge Mutter zu Salto.bz, „aber diese Scheinheiligkeit, die man jetzt zur Schau stellt, ist himmelschreiend“.
Maria C* hat indirekt den Skandal um den TC Rungg und den rechtskräftig verurteilten Tennislehrer Massimo Bertolini bereits vor rund einem Jahr aufs Tapet gebracht. C* ist Tennisspielerin und hatte in Bertolinis Kurs eine Tochter.
Sie wurde von einem Bekannten auf die Vergangenheit des ehemaligen Daviscup-Spielers aus Verona hingewiesen. Nachdem die Frau im Internet auf die Verurteilung (ohne Namen) des Tennislehrers gestoßen ist, hat sie die Verantwortlichen offen zur Rede gestellt.
„Ich habe nicht mit dem Präsidenten des TC Rungg geredet“, präzisiert die Frau, „aber mit Verantwortlichen der Tennisschule und mit einigen Müttern“. Die Reaktion: Man hat das Ganze bagatellisiert. „Man hat mich ausgelacht und als Tratschtante verspottet“, sagt sie heute.
Maria C. hat aber auch die Hauptperson direkt angesprochen: Massimo Bertolini. Der Tennislehrer hat die Verurteilung nicht abstritten. „Si e vero, non nego“, erinnert sich die Frau gegenüber Salto.bz an Bertolinis Reaktion. Und weiter: „Mi hanno teso una trappola e i fatti sono diversi, e si sá come sono le ragazzine....“
Es ist die Gangart, die man in Rungg seit Jahren anwendet, immer dann wenn das brisante Thema angesprochen wird. Bagatellisieren und Ablenken.
Auch Salto.bz wurden während der Recherche gleich mehrere Geschichten aufgetischt, die man teilweise auch jetzt noch den Vereinsmitgliedern des TC Rungg serviert. Zum einen die psychologische Ausnahmesituation, die der Weltklassespieler ausgesetzt war, als er 2006 seine aktive Karriere beenden musste. Und zum andern eine angebliche Drogenabhängigkeit der Mutter, eines der beiden 13jährigen Opfer, der es nach dieser Auslegung ausschließlich um Geld gegangen sei.
Seit Jahren hat in Rungg ein Mann das Sagen. Manuel Gasbarri. Der Leiter der Tennisschule blockte seit Jahren jede Nachfrage zu seinem Freund und Mitarbeiter umgehend ab. Auch mit Klagedrohungen. Auch jetzt nach den Salto.bz-Enthüllungen droht man mit Klagen.
Das Pech dabei: Die Fakten sprechen eine andere Sprache als man am Rande des Montiggler Waldes auch jetzt noch behauptet.
Augenscheinlich wird das wenn man in das Urteil 28716/2016 der dritten Strafsektion des Kassationsgerichts anschaut, mit dem Massimo Bertolinis dreijährige Haftstrafe rechtskräftig wurde.
Dort heißt es:
In Rungg nennt man das aber auch heute noch: Eine Falle.
Maria C. hat nach dem Vorfall für sich und ihre Tochter Kurs und Club gewechselt.
* Namen von der Redaktion geändert.
Bitte anmelden um zu kommentieren
Es gibt hier doch
Es gibt hier doch Vorschriften für die Verantwortlichen. Wer in einer Struktur, Kindergarten, Schule, Betrieb ... oder Verein, Kontakte mit Minderjährigen hat, braucht einen Strafregisterauszug um dort überhaupt tätig werden zu können.
Antwort auf Es gibt hier doch von △rtim post
Wenn jemand durch Beziehungen
Wenn jemand durch Beziehungen irgendwo reinrutscht, braucht es gar nix außer Vitamin B.
Antwort auf Es gibt hier doch von △rtim post
https://www.altalex.com
https://www.altalex.com/documents/news/2014/04/23/casellario-giudizia
Antwort auf https://www.altalex.com von △rtim post
Der Link funktioniert leider
Der Link funktioniert leider nicht.
Die Schuld haben natürlich
Die Schuld haben natürlich immer nur die Opfer. Das war auch in Natz so, als sich ein früherer Pfarrer von zwei Roma-Mädchen befriedigen ließ. Da waren natürlich in der öffentlichen Meinung die "Zigeuner" schuld und nicht der geile Pfaff.
Antwort auf Die Schuld haben natürlich von Hartmuth Staffler
Zustimmung Herr Staffler, ein
Auf den Punkt gebracht, Herr Staffler!
Finde es sehr bedenklich,
Finde es sehr bedenklich, dass hier nun eine Onlinepetition gestartet wurde, bei welcher zum Teil Minderjährige unterschreiben. Eine derartige Instrumentalisierung von Jugendlichen vonseiten der Verantwortlichen sagt sehr viel darüber aus wie verharmlosend und unwürdig mit dieser Situation umgegangen wird. Einfach zum schämen...
Erstaunlich das diese
Erstaunlich das diese Petition von einer Spielerin des TC Rungg eröffnet wurde! Noch erstaunlicher das die Eltern Minderjährigen Kinder unterzeichnen und deren Minderjährigen Spieler, allesamt vom TC Rungg! Die Devise ist er wurde reingelegt! Deshalb gibt es Photos SMS Nachrichten und ein Urteil der Kassation!Schickt weiterhin eure Kinder zu diesen Herren es wird ja nichts passieren!
Wieder mal eine gutes
Wieder mal eine gutes Beispiel für schlechtes Krisenmanagement! Anstatt zu blocken, hätten die Verantwortlichen und der verurteilte Tennislehrer(Fakt!) die Sache offen angehen sollen. Kann mir gut vorstellen wie sich das angefühlt haben muss, wenn darauf angesprochen, der Lehrer sagt: " .... sa come sono le ragazzine!" Aber, nächster Fakt, wie ist es möglich dass einem Tennislehrer dem die Befähigung entzogen wurde, offiziell weitermacht? So ein Sauhaufen!!