Chronik | Lebensmittelhandel

Verschnaufpause am Sonntag

Die Zahl der Corona-Toten steigt auf 16. Am Sonntag (22. März) bleiben die Lebensmittelgeschäfte geschlossen. hds und Gewerkschaften zeigen sich erfreut.
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Foto: Benedikt Geyer on Unsplash

Die Zahl der Corona-Toten in Südtirol steigt. 16 Personen sind bisher an Covid-19 gestorben. Laut den aktuellsten offiziellen Daten von Donnerstag Vormittag sind 441 Personen infiziert, 1.619 befinden sich in häuslicher Quarantäne. Seit Beginn der Pandemie wurden im Südtiroler Sanitätsbetrieb 3.568 Abstriche von 2.504 Personen untersucht. Der Südtiroler Sanitätsbetrieb weist noch einmal eindringlich darauf hin, dass die Infektionskette nur unterbrochen werden kann, wenn sich alle an die vom Ministeraldekret vorgegebenen Regeln halten. Das Beste ist also – soweit möglich – zuhause zu bleiben.

Zuhause bleiben – das dürfen die Supermarktangestellten am Sonntag.

 

 

“Das Supermarkt-Personal leistet gerade sehr belastende Arbeitsturnusse und ist besorgt. Den betroffenen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern muss in dieser angespannten Situation eine Verschnaufpause ermöglicht werden.” Der Appell der Fachgewerkschaften vom vorigen Wochenende hat Wirkung gezeigt.

Kommenden Sonntag (22. März) bleiben fast alle Supermärkte in Südtirol und im Trentino geschlossen. Dies haben die Gruppen Poli Orvea, SAIT und “Famiglie Cooperative di Consumo”, Aspiag Despar, DAO Conad und Eurospin, Aldi und Mpreis für ihre jeweiligen Verkaufspunkte beschlossen. Auch auf eine Empfehlung des Dachverbands Confcommercio hin.

“Diese Entscheidung geht in die richtige Richtung und ermöglicht einen besseren Schutz der Gesundheit und Sicherheit der Beschäftigten in den Supermärkten, die in dieser Notlage einen hohen Grad von Verantwortung zeigen”, erklären die Verantwortlichen der Fachgewerkschaften Filcams Cgil, Fisascat Cisl, Fisascat SGBCISL, ASGB und Uiltucs.

Auch beim Handels- und Dienstleistungsverband Südtirol ist man erfreut. “Es gilt jetzt alle gemeinsam die Gefahren zu minimieren und vor allem die Mitarbeiter zu entlasten. Diese leisten derzeit gemeinsam mit unseren Handelstreibenden einen unglaublichen Dienst an die Bevölkerung unter sehr schwierigen Umständen”, meint hds-Präsident Philipp Moser.

Der Beschluss, die Lebensmittelgeschäfte zu schließen, gilt zunächst nur für diesen Sonntag (22. März). Die Gewerkschaften empfehlen, den Provinzen Bozen und Trient die Sonntagsschließung aller Supermärkte bis zum Ende der Ausnahmesituation zu verordnen. “Die Besorgnis bei den Menschen, die an der Kasse oder hinter der Theke arbeiten, bleibt hoch, und es braucht auch für diese Beschäftigten  Sicherheitsvorrichtungen und die absolute Einhaltung der Vorbeugungsmaßnahmen. Schlussendlich trägt man mit der sonntäglichen Schließung auch dazu bei, die Mobilität der Personen einzuschränken. Die Pflicht, wenn möglich zu Hause zu bleiben, für die eigene und die Gesundheit für jene, die arbeiten müssen, ist eine Pflicht für alle.”