Mein Sohn ist schwul - lasst ihn in Ruhe!
„Bin Vater eines homosexuellen Sohnes. Wir ärgern uns seit Wochen schon über die teilweise ganz provokanten Leserbriefe in der Dolomiten. Habe der Redaktion auch ganz deutlich geschrieben, dass es jetzt reicht!“ Ein besorgter Vater wendet sich mit der Bitte an Centaurus, endlich aktiv zu werden. Keine Stellungnahme von Seiten der Tageszseitung selbst, schweigen und weiter fleißig abdrucken.
"Da sind jetzt gröbere Munitionen aufzuziehen. Die reagieren nicht“, schreibt der beherzte Vater. Und besteht darauf: „Centaurus sollte mit einer Verleumdungsklage drohen. Wo bleibt hier das Antidiskriminierungsgesetz? Warum sollte Centaurus da nicht einmal einen Staatsanwalt einschalten?“
Einen Auszug aus dem Lesebrief von Frau Ruedl Bitteleri lesen Sie hier:
Keiner von uns hat das Recht, auch nur einer Sünde Recht einzuräumen, und schon gar nicht das Recht, Gottes Ordnung auf den Kopf zu stellen….In der praktizierten HS (Homosexualität, Anm. d. Redaktion) spiegelt sich die vollständige Verkehrung aller von Gott gegebenen Norm. Joh. Chrysotomus nennt diese Sünde "ein Bild äußersten Verderbens" und er sagt: "Wenn es keine Hölle gäbe und keine Strafe dafür drohte, so läge schon in dieser Sünde selbst die schlimmste Strafe. Nein, es gibt nicht, was schlimmer wäre als dieser Frevel." Thomas von Aquin bezeichnet diese Sünde als die schwerste aller fleischlichen und Katharina von Siena übernimmt die Worte des Herrn (Dialog üb er die Götte. Vorsehung, III, 124): "Nicht nur mir, der ich höchste Reinheit bin, ist diese Sünde zum Ekel, sondern sogar den Dämonen".
Zwei Meldungen an die Journalistenkammer
Andreas Unterkircher von Cenataurus hat im salto.bz Interview am 6. Oktober 2013 erklärt: „Sich offen zu zeigen, das traut sich kaum jemand in Südtirol." Wen wundert es? Wenn Medien sich hinter diskriminierende Äußerungen stellen, Zeilen aus einem anderen Jahrhundert abdrucken. Centaurus wehrt sich, will nicht länger hinnehmen. Zu den Leserbriefen in den Dolomiten und der allgemeinen Negativberichterstattung rund um das Thema Homosexuelle schreibt Unterkircher auf Facebook: „Centaurus hat bereits eine Meldung an die Journalistenkammer gemacht, nachdem im Frühjahr und Sommer zwei eindeutig homophobe Leitartikel in den Dolomiten erschienen sind. In einem hat Moritz Windegger den schwulenfeindlichen Meinungen von Michaela Biancofiore recht gegeben.“
„Centaurus hat bereits eine Meldung an die Journalistenkammer gemacht, nachdem im Frühjahr und Sommer zwei eindeutig homophobe Leitartikel in den Dolomiten erschienen. In einem hat Moritz Windegger den schwulenfeindlichen Meinungen von Michaela Biancofiore recht gegeben.“
Unter dem Deckmantel der „Meinungsfreiheit“ werde bestimmten Gruppen eindeutig mehr Leserbrief-Schreibe-Raum geboten als anderen. Wie etwa Frau Ruedl Bitteleri, die ihre Anrufe an die Gottesgläubigkeit, immer wieder unters Volk mischt. Auf Facebook postet Herr Vigl-Andreaus: „Die Dolomiten ist bekannt dafür Homosexualität als etwas Negatives dar zu stellen. Ein Bericht in großen Lettern über einen Südtiroler, der angeblich seinen deutschen Partner mit HIV angesteckt haben soll schafft es auf die erste Seite. Positive Berichte über die Homosexualität kommen hingegen nie auf die erste Seite."
Riesenzucchini ja
Schuster bleib bei deinem Leisten, schlagen Kommentatoren auf Unterkirchers Facebook-Seite vor: „Die Dolomiten soll bitte weiterhin über die Riesenzucchini schreiben, die Todesanzeigen veröffentlichen, die Pfarrgemeinderäte erwähnen, die Gerätseinweihungen fotografieren.“ Doch es geht um mehr als um einen Schlagabtausch zwischen Medium und BürgerInnen, es geht um Respekt, um Würde und um Umsicht. Um Fairness bittet ein Vater, um Fairness für seinen Sohn. Der Männer liebt.
Sonst sind die Herrschaften dort wesentlich sensibler
Dass die Leserbriefredaktion des Tagblatts der Südtiroler die wütenden Attacken bekannter Katholibans auf Schwule und Lesben abdruckt wundert mich sehr.
Es ist ja die selbe Redaktion, die immer wieder den Druck von Leserbriefen ablehnt, weil sie angeblich "ehrenrührig" oder zu wenig pietätvoll seien. Ein Beispiel?
http://zigorimedia.wordpress.com/2010/10/12/zu-wenig-pietat-dolomiten-r…
christliche nächstenliebe
Ich bin einfach nur sprachlos, diese Leserbriefe werden unter dem Deckmantel christlicher Nächstenliebe geschrieben und veröffentlicht. Und geht es im Christentum nicht vor allem um die Liebe? Wenn ich den oben abgedruckten Leserbrief von Frau Ruedl lese, dann geht es darin vor allem um Hass, Ausgrenzung und einer "Gottes Ordnung", die ich jedenfalls ganz anders interpretiere.
Antwort auf christliche nächstenliebe von Barbara Pichler Rier
Immer sind es die
besonders "christlichen", die sich zu Richtern über andere (im doppelten Wortsinn) aufschwingen. Haben denn all diese Leute den Satz des derzeitigen Papstes (!) "Who am I to judge?" nicht gelesen? Nichts davon gehört? Aber vielleicht ja auch nur nicht verstanden...
Antwort auf christliche nächstenliebe von Barbara Pichler Rier
päpstlicher als der Papst
Ja manche Menschen sind halt päpstlicher als der Papst!