Wirtschaft | Masken-Affäre

Römisches Waterloo

Paukenschlag aus Rom: Das INAIL hat nicht nur für die Masken sondern auch für die gesamte chinesische Schutzkleidung ein negatives Gutachten ausgestellt.
INAIL
Foto: upi
Selbst wenn der Himmel wolkenlos ist, kann es passieren, dass man vom Regen in die Traufe kommt.
So ergeht es derzeit der Spitze der Südtiroler Sanität. Denn die sogenannte Masken-Affäre ist jetzt um eine Facette reicher. Salto.bz liegt exklusiv das zweite Gutachten des „Istituto nazionale per l'assicurazione contro gli infortuni sul lavoro“ (INAIL) vor.
Das Ergebnis ist dabei der worst case.
Denn das Nationalinstitut für die Arbeitsunfallversicherung hat nicht nur den umstrittenen chinesischen Atemschutzmasken ein negatives Gutachten ausgestellt, sondern der gesamten vom Südtiroler Unternehmen Oberalp gelieferten „persönlichen Schutzausrüstung“  (PSA). Das heißt auch die an den Südtiroler Sanitätsbetrieb gelieferten 400.000 Schutzanzüge und die 30.000 besonderen Schutzanzüge für den aseptischen Gebrauch entsprechen nach Ansicht der zuständigen Behörde nicht den italienischen und europäischen Normen.
Die Folge: Der Sanitätsbetrieb wird nicht nur – wie bereits am vergangenen Donnerstag geschehen – die Verteilung der Schutzmasken und – ausrüstung stoppen müssen. Florian Zerzer & Co werden auch die bereits verteilten Schutzmäntel umgehend an allen Südtiroler Krankenhäuser wieder einziehen müssen.
 

Das erste Gutachten


Die Vorgeschichte ist bekannt.
Damit chinesische Schutzausrüstung in Italien eingesetzt werden kann, bedarf es eines positiven Gutachtens des INAIL. Die zuständige Stelle ist eine technische Kommission, die keine Tests oder Materialprüfungen macht, sondern ausschließlich die beigelegte Dokumentation der Lieferungen bewertet. Es wird dabei vor allem darauf geschaut, ob die zumeist chinesischen Zertifikate echt sind und ob die angegebenen Normen dem EU-Standard entsprechen.
 
 
Der Südtiroler Sanitätsbetrieb hat die Dokumentation für diese Zertifizierung bereits am 26. März zur INAIL-Prüfstelle nach Rom geschickt. Wie Generaldirektor Florian Zerzer vergangene Woche aber erklärte, haben das nationale Arbeitsunfallversicherungsinstitut Anfang April ein erstes negatives Gutachten nach Bozen übermittelt. „Die Dokumente waren zum Teil auf Chinesisch“, erklärte Zerzer auf der Pressekonferenz, „wir haben sie jetzt übersetzt und das INAIL um eine erneute Überprüfung ersucht“.
Das neue Ansuchen und die übersetzten Dokumente wurden am 8. und 9. April aus der Sanitätsdirektion per Mail an das INAIL in Rom übermittelt.
Jetzt ist dieses zweite Gutachten da. Mit einem vernichtenden Ergebnis.
 

Keine PSA

 
Die zuständige Arbeitsgruppe, die aus Lidia Caporossi, Nicoletta Vonesch, Patrizia Anzidei und Ilaria Barra besteht, hat dabei die gesamte Lieferung begutachtet, die der Südtiroler Sanitätsbetrieb über das Unternehmen Oberalp in China um über 10 Millionen Euro erworben hat.
Bereits am 16. April übermittelt die INAIL-Arbeitsgruppe das Abschlussgutachten nach Bozen. Es sind vier Seiten, die aus einer publicityträchtigen Südtiroler Erfolggeschichte um eine Maskenlieferung aus China, ein politisches und wirtschaftliches Fiasko werden lassen.
Denn das Gutachten ist in allen Punkten extrem negativ ausgefallen.
So heißt es in dem Gutachten gleich einleitend:
 
„La documentazione fornita per tutti i dispositivi non risulta sufficiente per condurre una valutazione di conformità alle norme tecniche di riferimento, non è presente evidenza di certificazione CE per i prodotti indicati, non sono fornite neanche fotografie per una valutazione visiva.“
 
 
Die Arbeitsgruppe geht im Gutachten dann einzeln auf alle fünf Produkte ein, die der Sanitätsbetrieb erworben hat. Das Endurteil ist dabei in allen Fällen dasselbe.
Keines der fünf Produkte verfügt über die Voraussetzungen für die Einstufung als PSA. Der Sanitätsbetrieb hat die Masken und Schutzanzüge aber als solche erworben und auch bezahlt.
 

„Rapporti alterati“

 
Im INAIL-Gutachten steht zu jedem Produkt der Schutzausrüstung, die längst an den Südtiroler Krankenhäusern und Altersheimen im Einsatz ist: „Es wurde eine Zertifizierung vorgelegt, die man nicht bewerten kann, weil sie von einer Stelle stammt, die nicht für eine Analyse der Persönlichen Schutzausrüstung akkreditiert ist“.
Gemeint ist damit das „Fujian Provincial Institute of Medical Devices and Drug Packaging Materials“, das die von Oberalp und dem Sanitätsbetrieb vorgelegten Schutzmasken und Schutzanzüge zertifiziert hat.
Die vier Fachfrauen, die in diesen Wochen Millionen von ähnlichen Produkten zu Gesicht bekommen und begutachten, weisen in ihrem Gutachten auf einige Angaben in den offiziellen Dokumenten hin, die ihrer Ansicht nach nicht stimmigen sind.
Etwa bei den Schutzanzüge für den aseptischen Gebrauch. Dazu heißt es im Gutachten:
 
„ Vengono presentati alcuni documenti nominati genericamente ‘Rapporto di ispezione’, relativi a indumenti protettivi medici monouso, nei quale non sempre viene citato lo standard di rispondenza alle prove presentate. I rapporti inoltre appaiono alterati in varie parti (scritte
sovrapposte a cancellature); sono riportate foto del prodotto confezionato. Viene presentato un parere sulla prevalutazione dei requisiti tecnici per i prodotti dispositivi medici, non riferibile a specifico prodotto oggetto di tale parere."
 
 
Viene fornito un ulteriore rapporto di prova su indumenti protettivi medici monouso, emesso da Shujian Food and Drug Quality Inspection and Research Institute, che parrebbe fare riferimento alla norma tecnica GB/T 142312-2005 (Metodi di ispezione per apparecchiature mediche per infusione, trasfusione di sangue e iniezione), non sono forniti test prestazioni.“
 
Das Wort „alterato“ kann sowohl mit geändert, wie auch gefälscht übersetzt werden.
 

Die Masken

 
Aber auch die umstrittenen KN95 Atemschutzmasken erhalten in dem Gutachten die Note ungenügend.
 
"Per le semimaschere filtranti i test report prodotti in lingua cinese non sono valutabili. Nel test report in lingua inglese redatto da GTT si evince l'applicazione della norma 632626-2006, equivalente alla norma UNI EN 149:2001+A1:2009; tale test riporta i risultati di efficienza filtrante e resistenza alla respirazione, ma non quello relativo alla perdita di tenuta verso l'interno, considerato imprescindibile se l'ente che ha eseguito il test risulta essere accreditato ma non peri DPI (dispositivi di protezione individuale - Anm. der Redaktion)). Si evidenzia inoltre che manca un chiaro riferimento al modello di semimaschera oggetto del medesimo. La certificazione di conformità alla norma è redatta da ente non accreditato per la valutazione dei DPI."
 
 
Die Gutachter stellen auch den chirurgischen Masken kein gutes Zeugnis aus:
 
"Per la mascherina chirurgica viene presentato un Rapporto di ispezione relativo ad una generica maschera medica monouso, redatto da Fujian Provincial Institute of Medical Devices and Drug packaging Materials, nel quale non viene peraltro citato lo standard di rispondenza alle prove presentate. Si rappresenta infine che la mascherina chirurgica non è un DPI."
 
Damit aber muss sich die Spitze der Südtiroler Sanität eine andere unangenehme Frage stellen lassen.
Das negative INAIL-Gutachten liegt seit über drei Tagen in Bozen. Warum hat man die Öffentlichkeit und vor allem jene Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, die diese Schutzausrüstung tragen müssen, bisher davon nicht informiert?
Oder hat man auch dieses Gutachten „archiviert“?
Es ist eine unangenehme Frage, die Thomas Widmann und Arno Kompatscher diesmal wohl kaum damit vom Tisch schieben können, in dem man Florian Zerzer als mustergültigen Beamten lobt.
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Profil für Benutzer Eder Alexander
Eder Alexander So., 19.04.2020 - 19:40

In Österreich wurde die Ausrüstung überprüft und eingesetzt... In Italien verbringt man Wochen Chinesische Notizen zu übersetzten und alles versinkt wie immer in der Bürokratie...

So., 19.04.2020 - 19:40 Permalink
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Adalbert Stifter Mo., 20.04.2020 - 01:55

Antwort auf von Eder Alexander

Was für ein Unsinn wird hier unablässig verzapft? Seit knapp zwei Wochen ist in allen österreichischen Medien zu hören und zu lesen, dass besagtes Material aus der Südtirol-Lieferung auf Grund der bekannten Mängel nicht eingesetzt wurde und wird.
Lesen bringt Wissensvorsprung:
https://www.derstandard.at/story/2000116628567/schwere-maengel-bei-impo…

Mo., 20.04.2020 - 01:55 Permalink
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Salto User
Manfred Gasser So., 19.04.2020 - 19:54

Und nun zum dritten Mal.
Sollten die selben PSA in Tirol ohne Vorbehalte benutzt werden, sollte Herr Zerzer auf die INAIL-Erbsenzähler aus Rom pfeifen.

So., 19.04.2020 - 19:54 Permalink
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Profil für Benutzer Laurin Kofler
Laurin Kofler Mo., 20.04.2020 - 11:05

Antwort auf von Manfred Gasser

Solange Sie im Konjunktiv schreiben, haben Ihre Beiträge wenig Sinn, außer destruktiv zu wirken.
WISSEN Sie, ob die selben PSA in Tirol ohne Vorbehalte benutzt werden? Falls nein, wozu dann Ihre Kommentare? Falls ja, dann teilen Sie Ihr WISSEN mit uns. Andernfalls äußern Sie ja nur Mutmaßungen und so "sollte" Herr Zerzer so ziemlich gar nichts.

Mo., 20.04.2020 - 11:05 Permalink
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Salto User
Manfred Gasser Mo., 20.04.2020 - 12:35

Antwort auf von Laurin Kofler

Bitte herzlichst die Großschreibung zu unterlassen, oder haben Sie mich angeschrien? Und ich kann auch weniger destruktiv eine Frage in die Runde werfen: kann uns jemand mitteilen, ob die hier nicht autorisierten Schutzanzüge in Österreich in normalem Gebrauch sind?
Zum Thema, Zerzer soll, nein, muss sich informieren, denn wenn ich in Innsbruck anrufe, wird das wohl nichts bringen. Ich hätte einfach gerne eine Antwort von jemandem, der da zuständig ist.

Mo., 20.04.2020 - 12:35 Permalink
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Profil für Benutzer Andreas gugger
Andreas gugger So., 19.04.2020 - 20:10

Eine langsame Annexion an Österreich wäre inständig anzudenken. Eine Istanz wie das Inail sagt alles über das Land aus indem wir leben müssen.

So., 19.04.2020 - 20:10 Permalink
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Profil für Benutzer Philipp Fallmerayer
Philipp Fallmerayer So., 19.04.2020 - 22:02

Antwort auf von Andreas gugger

Laut geltendem Völkerrecht ist eine Annexion ein gewaltsamer Erwerb eines fremden Staats(gebietes). Ich für meinen Teil, bin sehr froh seit meiner Geburt in Frieden leben zu dürfen.
Ich finde, Herr Franceschini macht einen ausgezeichneten Job. Er ist Journalist und seine Aufgabe besteht darin, Informationen zu verbreiten. Zu befinden, ob diese rechtlich relevant sind bzw. Personen durch Zutun Dritter Schaden dadurch erleiden, steht einer anderen institutionellen Ebene eines Rechtsstaates zu, nicht jedoch Laien, die Annexion mit (freiwilliger) Eingliederung verwechseln.
Davon ist gemäß Ihrer getätigten Formulierung zumindest auszugehen...

So., 19.04.2020 - 22:02 Permalink
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Profil für Benutzer Hartmuth Staffler
Hartmuth Staffler So., 19.04.2020 - 22:28

Antwort auf von Philipp Fallmerayer

Eine Annexion ist keineswegs immer ein gewaltsamer Erwerb eines fremden Staatsgebietes. Italien hat Südtirol am 10. Oktober 1920 annektiert, nicht weil es am Ende des Ersten Weltkrieges auf der Seite der Sieger war und das Land militärisch besetzt hat, sondern weil Südtirol mit dem Friedensvertrag von St. Germain vom 10. September 1919 von den Siegermächten Italien zugesprochen worden war. Das ist ein erheblicher Unterschied. Der erhoffte Wechsel Südtirols von Italien zu Österreich sollte auf jeden Fall nicht gewaltsam, sondern durch eine demokratische Willensäußerung der Bevölkerung durchgeführt werden. Die Tatsache, dass manche Menschen demokratische Willensäußerungen, die nicht ihren Vorstellungen entsprechen, ablehnen, sollte wirklich keine Rolle spielen. Bei einer demokratischen Entscheidung der Südtiroler für Österreich müsste Österreich dann die Annexion, wiederum völlig gewaltlos, vornehmen. Ich hoffe, das ist auch für Menschen verständlich, die mit dem Völkerrecht ihre Probleme zu haben scheinen.

So., 19.04.2020 - 22:28 Permalink
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Profil für Benutzer Simon Kreutz
Simon Kreutz So., 19.04.2020 - 20:14

Hallo liebe Leser, mein Name ist Simon Kreutz. Ich bin ein Mitarbeiter der Oberalp und freue mich hier einen kurzen Kommentar abgeben zu dürfen.
Die Schutzmäntel auf dem Bild im Artikel stammen aus unserer ersten Produktion, welche wir in Montebelluna (IT) aus Goretex und Powertex Restbeständen selbst hergestellt hatten. Wir taten dies um schnelle Hilfe während des Notstandes zu leisten.
Bitte darum diese nicht mit dem Medizinischen Material, welches später produziert wurde zu verwechseln.

Vielen Dank und schönen Abend.

So., 19.04.2020 - 20:14 Permalink
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Profil für Benutzer Paul Schöpfer
Paul Schöpfer So., 19.04.2020 - 20:23

Sehr geehrter Herr Franceschini,

Sobald sie selbst Schutzmasken und Schutzkleidung organisiert haben, die jetzt dringend benötigt werden, werde ich Sie wieder respektieren.

So., 19.04.2020 - 20:23 Permalink
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Profil für Benutzer Christoph Franceschini
Christoph Fran… So., 19.04.2020 - 20:33

Antwort auf von Paul Schöpfer

Herr Schöpfer nur eine kurze Antwort auf ihre Bemerkung.
Ich bin weder ein hochbezahlter Funktionär des Südtiroler Sanitätsbetriebes noch ein verantwortlicher Politiker, denen diese Aufgabe wohl zufällt, sondern ein Journalist, der auch in diesen schwierigen Zeiten versucht, seine Arbeit so gut wie möglich zu machen. Ob gut oder schlecht lasse ich andere beurteilen.

So., 19.04.2020 - 20:33 Permalink
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Profil für Benutzer ceteris paribus
ceteris paribus So., 19.04.2020 - 21:29

Antwort auf von Paul Schöpfer

Die Verantwortlichen werden von uns Steuerzahlern bezahlt, mit Jahresgehältern, welche ein/e Durchschnittsbürger*in in 10 Jahren nicht zusammenbringt.
Wir dürfen von diesen Personen also auch ein Höchstmaß an Professionalität, Transparenz und Einsatz für die Bürger erwarten. Wenn es ein einziger Journalist schafft, "eklatante Vorgehensweisen" aufzuzeigen, so ist das alles andere als respektlos oder denunzierend - im Gegenteil: es ist das Gebot der Stunde und ein Glücksfall für eine aufgeklärte und kritische Gesellschaft, die nicht bereits ist jede gehübschte PR-Mitteilung und jedes arrangierte Hochglanzfoto als bare Münze zu nehmen.

So., 19.04.2020 - 21:29 Permalink
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Profil für Benutzer Franz Berger
Franz Berger Mo., 20.04.2020 - 00:16

Antwort auf von Paul Schöpfer

Dass man über Farben und Geschmack nicht diskutieren kann, wussten schon die alten Römer. Anscheinend gilt dies aber auch für das, was man Respekt nennt. Persönlich bin ich der Meinung, dass auch ein hochbezahlter Funktionär des Südtiroler Sanitätsbetriebs Respekt verdient, wenn er in einer außerordentlichen Situation das menschenmögliche zum Schutz des Personals getan hat und ihm dabei auch Fehler unterlaufen sein mögen. Ebenso kann ich einem Journalisten nur dann Respekt zollen, wenn er die Balance zwichen Aufdecken von Fehlern und böswilligem Bloß-Stellen schafft. Ein Norbert Dall'Ò von der FF kriegt das hin, ein Herr Franceschini von salto.bz nach meinem Empfnden nicht. Sorry!

Mo., 20.04.2020 - 00:16 Permalink
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Profil für Benutzer Paul Schöpfer
Paul Schöpfer Mo., 20.04.2020 - 11:25

Antwort auf von G. M.

@ Franceschini @ G. M. @ Markus Kröss

auch von Engl und Oberrauch war es nicht die Aufgabe. Sie haben es aber gemacht und es wird sich noch herausstellen, ob sie sich da eine goldene Nase dran verdient haben oder nicht. Dafür gibt es ja einen Untersuchungsausschuss des Landtages. Ich verlasse mich auf die Aussage von Primar Marc Kaufmann, der in einem Interview der FF gesagt hat, die Ausrüstung ist für nicht Hochsicherheitsbereiche ausreichend. Marc habe ich seit zwanzig Jahren nicht mehr gesehen, aber ich weiß was für ein toller und aufrichtiger Kerl er ist. Habe beim Weißen Kreuz mit ihm zusammen gearbeitet als er noch in Ausbildung war. Ich habe aber auch von anderen Infos, dass die Ausrüstung durchwegs brauchbar ist.

Als Unternehmer wäre es auch nicht meine Aufgabe Schutzmasken zu besorgen. Ich musste das aber genau in dieser Zeit auch machen, allerdings zum Glück nur Hunderte und nicht Millionen. Habe doppelt und dreifach bestellt um irgendwas brauchbares zu bekommen.

Habe alle Bücher von Herrn Franceschini gelesen und hatte großen Respekt vor seinem Mut und seinem journalistischen Können.

In diesem Fall ist er für mich zu weit gegangen und hat vielleicht großen Schaden angerichtet. Ob seine Berichterstattung etwas geändert hat, wissen wir ja effektiv noch nicht.

Die Argumentation, man dürfe nicht verlangen, er soll mal erst selbst Sicherheitsausrüstung besorgen, ist bezeichnend für die heutige Dekadenz der Gesellschaft. "Man" soll Flüchtlinge aufnehmen, "man" soll richtige Schutzkleidung besorgen, "man" soll den hungernden in der Welt helfen. Wer wenn nicht "ich"?

Mo., 20.04.2020 - 11:25 Permalink
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Profil für Benutzer Franz Berger
Franz Berger So., 19.04.2020 - 20:24

Ich finde dieses ewige "Stirggen" des Herrn Christoph Franceschini in dieser Sache einfach nur mehr widerlich und freue mich, wenn mal alle seine diesbezüglichen unnützen Sticheleien "archiviert" sind.

So., 19.04.2020 - 20:24 Permalink
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Profil für Benutzer Werner Tasser
Werner Tasser So., 19.04.2020 - 21:11

Sehr geehrter Herr Franceschini,
eine offene demokratische Gesellschaft braucht mutige Journalisten wie Sie es sind!

So., 19.04.2020 - 21:11 Permalink
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Profil für Benutzer MICHAEL KLOTZNER
MICHAEL KLOTZNER So., 19.04.2020 - 21:13

Wenn der Spieler gleichzeitig Schiedsrichter ist, geht das selten gut. In der Folge dieses INAIL-Gutachten würden die Behandlungskosten der bei der Arbeit infizierten Mitarbeiter beim Arbeitgeber hängen bleiben, weil dieser nicht die ordnungsgenmäße Schützausrüstung zur Verfügung gestellt hat. INAIL spart dann viel, sehr viel Geld. Besonders bitter wäre, wenn die Privatversicherungen der Betriebe den Schaden auch nicht decken wollen, weil es sich nicht um eine Epidemie sondern eine Pandemie handelt. Wäre wohl der endgültige Genickbruch für vielen Betriebe im Lande.

So., 19.04.2020 - 21:13 Permalink
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Profil für Benutzer Antonino Zema
Antonino Zema So., 19.04.2020 - 22:04

Antwort auf von Manfred Gasser

Das Material ist bei der Ankunft in Österreich vom österreichischen Staat begutachtet worden. Einmal von einer externen Zertifizierungsstelle und einmal vom österreichischen Heer. Beide Materialgutachten sind negativ ausgefallen und wurden hier veröffentlicht. Der österreichische Staat hatte das Material überprüfen lassen, da sie überlegten von derselben Quelle Ankäufe zu tätigen.
Das INAIL hat anscheinend nach der Sichtung der Zertifikate das Material dieses abgelehnt. Hier stellt sich schon die Frage ob der Sanitätsbetrieb vor Auftragserteilung zumindest die Zertifikate angefordert und überprüft hat. Es sollte eine grosse PR-Aktion für die Landesregierung sein. Jedoch hat sich das handling der Situation als mangelhaft herausgestellt. Jede neue Nachricht stellt sich als ein Schuss nach Hinten raus. Da die Entscheidungsträger aber soweit von Bevölkerung und Hausverstand abgekoppelt sind, fällt ihnen gar nicht auf, dass sie das schon labile Vertrauen vieler Bürger in das System SVPüdtirol aufs Spiel setzten. Hinzu kommt, dass die Position des Direktor des Sanitätsbetrieb, der "Fehler" gemacht hat, von Regierungsseite absolut nicht in Frage gestellt wird. Um ein Minimum an Vertrauen wiederherzustellen braucht es einen Wechsel.

So., 19.04.2020 - 22:04 Permalink
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Salto User
Manfred Gasser So., 19.04.2020 - 22:15

Ich zitiere :
„La documentazione fornita per tutti i dispositivi non risulta sufficiente per condurre una valutazione di conformità alle norme tecniche di riferimento, non è presente evidenza di certificazione CE per i prodotti indicati, non sono fornite neanche fotografie per una valutazione visiva.“
Die Dokumentation sagt nichts über die Qualität aus, Papier ist geduldig.
Deshalb nochmal, sollten die selben PSA in Tirol ohne Vorbehalte benutzt werden, sollte Herr Zerzer auf die INAIL-Erbsenzähler aus Rom pfeifen.
Und ich denke, das ist sicher zu erfahren.

So., 19.04.2020 - 22:15 Permalink
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Profil für Benutzer ceteris paribus
ceteris paribus So., 19.04.2020 - 22:23

Antwort auf von Manfred Gasser

Ich wage zu behaupten: wenn Zerzer auf das INAIL pfeifen sollte - wie Sie empfehlen, ist er schneller weg, als er "sabes" sagen kann. Tirol hin oder her, obschon es interessant wäre zu wissen - aber das wird uns Franceschini liefern, wenn es die Öffentlichen nicht können oder wollen.

Aber das INAIL übergehen wird nicht passieren - kein Politiker oder Baamter wird ihn dabei unterstützen.

So., 19.04.2020 - 22:23 Permalink
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Profil für Benutzer Hartmuth Staffler
Hartmuth Staffler So., 19.04.2020 - 22:37

Das Problem in dieser Angelegenheit ist vor allem die absolut fehlende Transparenz, verbunden mit Vertuschungsversuchen. Damit haben sich Kompatscher, Widmann und Zerzer das Vertrauen der Bevölkerung verspielt. Wer mit offenen Karten spielt und Fehler eingesteht, kann auf Verständnis hoffen. Wer glaubt, die Bevölkerung für dumm verkaufen zu können - kommt in Südtirol womöglich doch noch ungeschoren davon.

So., 19.04.2020 - 22:37 Permalink
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Profil für Benutzer Marcus A.
Marcus A. So., 19.04.2020 - 23:03

Antwort auf von Hartmuth Staffler

Und hier hat Herr Staffler absolut recht.....

Hätten Zerzer und Widmann von Anfang an auf Transparenz und Aufklärung gesetzt, wäre es nicht zu diesem Supergau gekommen.
Die Absicht war gut, die Durchführung schlecht, das Krisenmanagement eine Katastrophe.

Das was die Bürokraten des INAIL hier veranstalten, entbehrt jeglichem gesundem Hausverstand und ist bei bestem Willen nicht mehr nachvollziehbar.

Erschreckend wie die weltbeste Autonomie innerhalb weniger Monate die Grenzen der eigenen Autonomie aufgezeigt bekommt.
Und das schlimmste daran: die leidtragenden sind Menschen und Familien

So., 19.04.2020 - 23:03 Permalink
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Profil für Benutzer gorgias
gorgias Mo., 20.04.2020 - 01:17

Herr Franceschini,
wie konnten Sie sich einen Titel wie "Roma locuta, causa finita" entgehen lassen?

Oder fängt das Ganze jetzt recht erst an?

Mo., 20.04.2020 - 01:17 Permalink
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Profil für Benutzer Klemens Riegler
Klemens Riegler Mo., 20.04.2020 - 10:25

- Franceschini macht seinen Job. Er ist Journalist!
- Das Inail macht seinen Job: Es kontrolliert "italienisch" aus dem chinesischen übersetzte Dokumente. Sorry, aber was soll dabei herauskommen? Etwa ein positives Gutachten? Das Inail schießt sich doch niemals ins eigene Bein! Sie wären im Zweifelsfall dann ja für ALLES verantwortlich. (versicherungstechnisch usw.)
- Mich würde viel mehr interessieren ob das Inail die Swiffer-Tücher, Müllsäcke und sonstige Behelfsmittel welche an Italiens Krankenhäusern im Einsatz sind, als geeignet begutachtet hat? Wahrscheinlich sind die CE-zertifiziert.
- Chirurgische Masken haben bekanntlich keinen relevanten Selbst-Schutzfaktor. Ich erinnere daran dass diese vor Corona im Großhandel 6 Cent gekostet haben.
- FFB2-Masken (ca. KN95) bieten nur dann vollen Schutz, wenn sie ordnungsgemäß verwendet werden. Wenn diese Masken anscheinend schlecht sitzen, dann ist das sicher ein Problem. Die ordnungsgemäße Verwendung ist eine weitere Fehlerquelle. Man sieht auf Fotos und in Filmbeiträgen heute noch Bartträger mit FFB2/FFB3 (KN95/N95)-Masken ... da ist dann bitte nicht die Maske Schuld!
- Ende: Die "Angeklagten" werden Fehler gemacht haben, aber sie haben versucht das Unmögliche möglich zu machen. Die Frage ist, ob sich bei der nächsten Krise noch eine Firma, ein Generaldirektor oder ein Politiker finden wird, die unerschrocken versuchen problematische Situationen zu lösen. Die werden dann wohl eher auf vom Inail zertifizierte Swiffer-Tücher vom Zivilschutz warten.
... meinem Freund Franceschini, der hier aus meiner Ansicht auch einen großen Schaden angerichtet hat, werden auch in jenem Fall die Themen zum Schreiben nicht ausgehen.

Mo., 20.04.2020 - 10:25 Permalink
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Profil für Benutzer ceteris paribus
ceteris paribus Mo., 20.04.2020 - 11:05

Antwort auf von Klemens Riegler

Gut gemeint, heißt eben nicht gut gemacht. Ich anerkenne durchaus die Bemühungen, damit hat sichs aber auch schon - leider!

Die Sorge, dass sich niemand finden wird, eine Krise zu managen, teile ich nicht. Die Posten sind einflussreiche, gut dotiert (zu Recht, wie ich finde) und es gibt sehr fähige und kompetente Menschen in unserem Landl (und darüber hinaus). Man muss halt einmal den Teich in dem man fischt, vergrößern und nicht immer die selbe Suppe löffeln - es ist wohl auch einmal Zeit für eine Frau.

Dass CF, wie Sie schreiben, "großen Schaden" angerichtet hätte, ist ein ins leere gehender Versuch Täter zu Opfern zu stilisieren und einen einzigen(!) Journalisten zum Sündenbock.

Mo., 20.04.2020 - 11:05 Permalink
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Profil für Benutzer Elisabeth Garber
Elisabeth Garber Mo., 20.04.2020 - 21:32

Antwort auf von ceteris paribus

@Ceteris Paribus Niemand will Franceschini als "Sündenbock" hinstellen - oder eine Täter-Opfer-Verkehrung anstellen. Dafür eignet sich der Autor nicht. Eher ist es so, dass Salto.bz-Leser (Spitzel ausgenommen) mehr oder weniger insgeheime Fans vom Franceschini sind. Das beinhaltet nicht automatisch, dass man Thema, Zeitpunkt und Umstände einer Nachforschung immer gut finden muss.

Mo., 20.04.2020 - 21:32 Permalink
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Profil für Benutzer P. H.
P. H. Mo., 20.04.2020 - 11:21

Ich verstehe hier viele Kommentare gegen den Autor nicht.... wenn wir das, solange er nicht absichtlich lügt, nicht akzeptieren sind wir gegen politische Spielchen wehrlos.

Bezgl. der ganzen Geschichte:
Jeder kann Fehler machen, erst recht in einer Drucksituation wie dieser.
Es ist nicht das Problem, dass Sabes vermeintlich "schlechtes" Material kauft.
Wohl aber ist ein Problem wie ich mit diesem "Fehler" umgehe. Anfangs wurde versucht alles zu vertuschen, als mann dann gesehen hat, dass vieles aus dem Ruder läuft hat man ein wahrlich schlechtes Krisenmanagement betrieben. DAS IST DAS PROBLEM! Spätestens als die Herren Zerzer, Widmann usw. mit dem Rücken zur Wand standen, hätten sie erst recht transparent alles aufklären müssen. Genau das haben sie sich ja anscheinend von Anfang an an die große Fahne geschrieben (laut Aussage von Kompatscher). Und was tun sie stattdessen? Sie versuchen immer noch mit Händen und Füßen die Köpfe aus der Schlinge zu ziehen.

Mo., 20.04.2020 - 11:21 Permalink
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Salto User
Andreas Berger Mo., 20.04.2020 - 12:41

Der Beamte tut sich immer leichter, nein statt ja zu sagen. Das bedeutet für ihn Null Risiko, das kennt jeder, der mit der öffentlichen Verwaltung zu tun hat.

Mo., 20.04.2020 - 12:41 Permalink
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Profil für Benutzer Elisabeth Garber
Elisabeth Garber Mi., 22.04.2020 - 12:18

@Biodiversität und Naturschutz 19.04., 21:00 Uhr
Der Vergleich hinkt total. LHK hat es in der gestrigen Pressekonferenz kurz und bündig erklärt - für alle, die den Unterschied zwischen Ö und Italien (und andere Länder im N) nicht wahrhaben wollen.

Mi., 22.04.2020 - 12:18 Permalink