Gesellschaft | Masken-Affäre

Unmöglicher Regress

Der offizielle Käufer und Importeur der umstrittenen Schutzausrüstung aus China ist der Sanitätsbetrieb. Die Oberalp AG hat nur als Vermittler und Bank ausgeholfen.
Mascherine
Foto: upi
Das Szenario ist eigentlich klar.
Man kauft bestellt und bezahlt etwas. Nach der Lieferung kommt man aber drauf, dass man nicht das bekommen hat, was man bestellt hat. Die logische Folge: Man bezahlt auch nicht das, was ausgemacht war.
Es ist das Szenario, dass man derzeit auch in der sogenannten Südtiroler Masken-Affäre entwirft. Die Stoßrichtung ist dabei eindeutig. Mehrere Oppositionsabgeordnete im Südtiroler Landtag, wie etwa der 5-Sterne-Abgeordnete Diego Nicolini, aber auch das Team K oder die Südtiroler Freiheit verlangen, dass die Sanitätseinheit deshalb die Lieferung auch nicht bezahlt.
Weil das Unternehmen Oberalp AG rund 10 Millionen Euro für den Kauf und Transport der Südtiroler Schutzausrüstung vorfinanziert hat, ist auf den ersten Blick auch klar, wer dann zum millionenschweren Handkuss kommen könnte. 
Auch Landeshauptmann Arno Kompatscher hat am Montag in der Pressekonferenz der Landesregierung auf eine Journalistenfrage geantwortet: „Bisher hat das Lieferunternehmen, alles bezahlt.“ Die Rückzahlung des Landes werde dann gemäß Leistung und Lieferung erfolge. Zuerst muss man klären, ob das Material eingesetzt werden kann. „Danach wird man klären, wer wie viel zu bezahlen hat“, meint Kompatscher.
 
 
Florian Zerzer bestätigt gegenüber den Dolomiten, dass die Lieferung der chinesischen Schutzausrüstung in zwei Tranchen erfolgt. Der erste Teil der bestellten Ladung an Schutzmasken und Schutzanzügen wurde am 24. März aus Wien angeliefert. Dafür habe die Sanitätseinheit bereits rund 6 Millionen Euro an die Oberalp AG zurückgezahlt.
Der Rest der Ladung lagert derzeit noch in Wien-Schwechat. Bevor man diese Schutzausrüstung bezahle, müsse erst per Gutachten geklärt werden, ob sie wirklich eingesetzt werden kann.
„Sollte das Gutachten negativ ausfallen, riskiert Oberalp auf 4 Mio. Euro sitzen zu bleiben, oder zumindest auf einem Teil davon. Dann nämlich dürfte der Sanitätsbetrieb die Rechnung nur schwerlich begleichen können.“, resümiert das Tagblatt der Südtiroler.
Es ist ein logischer Schluss, der in diesem Fall aber völlig falsch ist.
 

Der offizielle Importeur

 
Denn in Wirklichkeit hat das Unternehmen Oberalp AG in dieser Affäre eine weit transparentere Rolle gespielt, als bisher auch von Salto.bz und dem Autor dieser Zeilen dargestellt wurde.
Denn Oberalp war weder Käufer noch Importeur der Schutzgüter. Die Schutzkleidung war zu keiner Zeit in der Verfügungsgewalt des Südtiroler Unternehmens. Oberalp war auch nicht der Importeur der Ware nach Europa.

 
 
 
Sondern der offizielle Importeur der 10-Millionen-Euro-Ladung ist der Südtiroler Sanitätsbetrieb. So steht es in allen Fracht- und Zollpapieren. Laut Vertrag haben die chinesischen Zulieferer die Waren am Flughafen Xiamen an den Südtiroler Sanitätsbetrieb übergeben. Auch bei der INAIL wurde die Sabes als offizieller Importeur angeben.
Eine formale Rolle als Rechnungssteller wurde der Oberalp nur durch einen zweiten Hilferuf des Landes zu Teil. Weil Mitte März der chinesische Markt an Schutzgütern bereits völlig explodiert ist, musste die 10 Millionen-Bestellung im Voraus bezahlt werden. Und das innerhalb weniger Tage.
Obwohl Ministerpräsident Giuseppe Conte am 2. März eine Sonderdekret erlassen hat, dass diese Vorauszahlungen für persönliche Schutzausrüstungen ermöglicht, beharrte man in der Sanitätseinheit darauf, dass man nicht im Voraus zahlen kann.
Deshalb hat Oberalp in Vorschuss alles finanzielle Lasten übernommen, die von der Sanitätseinheit jetzt dem Privatunternehmen zurückgezahlt werden müssen.


Die Bestellung

 
Man ist bisher davon ausgegangen, dass die Sanitätseinheit – so wie im Ankaufbeschluss – etwas bestellt hat, dann aber Waren aus China angeliefert wurden, die nicht der Bestellung entsprochen habe. Damit wäre eine Regressforderung durchaus berechtigt.
Doch auch das stimmt so nicht.
Nach gesicherten Informationen von Salto.bz hat der Sanitätsbetrieb ursprünglich der Operalp eine Liste übermittelt, in der der Bedarf angeben wurde. Genauso wie er im Ankaufbeschluss steht: eine Million chirurgische Masken, je 250.000 FFP2- und FFP3-Masken, 400.000 Schutzanzüge und 30.000 Schutzanzüge für den aseptischen Gebrauch.
Die Operalp schickte die Liste an den chinesischen Einkäufer. Dieser antwortete nach einige Zeit mit einem Gegenangebot. In diesem Angebot wird explizit darauf hingewiesen, dass man das, was die Sanitätseinheit ursprünglich wollte, so nicht liefern könne. Zum Bespiel habe man keine FFP2- und FFP3-Masken, sondern nur solchen mit dem chinesischen Standart KN95.
 
 
Dem Angebot waren dabei nicht nur die Beschreibung der lieferbaren Produkte samt Fotos beigelegt, sondern auch eine astreinen Erklärung. Alle Produkte könnten nur mit einer chinesischen Zertifizierung und ohne EU-Genehmigung geliefert werden. Um die Zulassung in Europa müsse sich der Importeur kümmern.
Oberalp schickte dieses Angebot direkt an den Südtiroler Sanitätsbetrieb weiter. Dort wurde es von den zuständigen Experten geprüft und für gut geheißen. Im Ankauf-Beschluss wird dann auch ein Gutachten vom Leiter der Covid-19-Taskforce Marc Kaufmann vom 17. März angegeben.
Erst nachdem Florian Zerzer grünes Licht gibt und Oberalp das Geld überwiesen hat, läuft die Produktion der Schützgüter in China an.
Damit aber sieht die Situation völlig anders aus.
Denn vor diesem Hintergrund dürfte jede Regressforderung gegen die Oberalp AG völlig haltlos sein.
Der Sanitätsbetrieb hat genau das bekommen, was er auch bestellt hat.
Und somit werden Florian Zerzer & Co auf jeden Fall am Ende auch bezahlen müssen.
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gorgias Di., 21.04.2020 - 13:25

Die schönen Millionen! Damit hätte man ein sinnloses überteuertes Bauvorhaben finanzieren können. Wie schade!

Dass in China nicht alles astrein und normkonfrom produziert wird, müsste jedem geläufig sein der mal öfter in einem solchen Geschäft so ein chinesisches Plastikgraffl gekauft hat.

Doch anstatt auch Importeur spielen zu wollen, hätte man dieses Angebot einem Unternehmen übergeben sollen, das Importe aus China mehr Erfahrung hat. Dann hätte dieses Unternehmen zwar etwas draufgeschlagen, doch man hätte nicht das Risiko übernehmen müssen.

Di., 21.04.2020 - 13:25 Permalink
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Eder Alexander Di., 21.04.2020 - 17:40

Antwort auf von gorgias

Hier redet wieder einer der keine Ahnung hat... Es war eine Notsituation und es gab keine "Importeure mit Erfahrung" die sich gerade mal um Südtirol kümmern könnten... Hier hat ein Südtiroler Unternehmen ausgeholfen und wie man jetzt sieht mit einen Risiko von mehreren Millionen... Hutab vor der Oberalp AB für das...
Hierbei China zu beschuldigen es wäre "nicht alles astrein produziert worden" besagt dass du anscheinend den Artikel nicht gelesen hast... Es was von Afang an klar dass die Ware nur die chinesische Zertifizierung hat und der Sanitätsbetrieb war damit einverstanden... Also die Chinesen haben genau das geliefert das bestellt wurde!

Di., 21.04.2020 - 17:40 Permalink
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gorgias Di., 21.04.2020 - 18:57

Antwort auf von Eder Alexander

Bevor Sie jemandem unterstellen, dass er keine Ahnung hat, sollten Sie sich mehr Zeit nehmen und mit mehr Aufmerksamkeit einen Kommentar durchlesen, ansonsten muss man sich noch fragen, ob Sie überhaupt sinnerfassend lesen können. Denn das was Sie schreiben strotzt nur von Dummheiten, Missverständnissen und Halbverstandenem.

1. Die Firma Oberalp ist zu keinem Zeitpunk ein finanzielles Risiko eingegangen. Die Masken waren nie im Eigentum der Firma Oberalp und diese ist zu keinem Zeitpunkt für deren Qualität haftbar gewesen. Es hat dem Sanitätsbetrieb jedlich das Angebot vermittelt und das Geld für den Kauf der Masken vorgestreckt. Noch besteht kein reales Risiko, dass der Sanitätsbetrieb das Geld der Firma Oberalp nicht zurückerstattet, da diese als Landesbehörde ein Gläubiger erster Güte darstellt.

2. Ich habe im Kommentar in keinster Weise die Firma Oberalp für deren Vermittlungstätigkeit, weder für deren Finanzierungsleistung, noch dass die Importierung der Masken nicht über die Firma Oberalp getätigt wurden, kritisiert. Was ich kritisiert habe ist, dass das Land die Importierung der Masken selbst vorgenommen hat.

3. Ich habe den Artikel gelesen, doch im Gegensatz zu Ihnen habe ich mich über die Standards und wie in China produziert wird informiert, denn
a. Der chinesische Standard KN95 ist mit dem europäischen Standard FFP2 vergleichbar. Eine Zertifizierung müsste deswegen prinzipiell möglich sein.
b. In China werden Masken produziert, die nach dem Standard KN95 deklariert werden, es aber am Ende nicht sind.
Dass man die Masken vor dem Abflug schon getestet hat und sie als qualitativ zufriedenstellend eingestuft hatte, ist ein Indiz, dass die gesamte Charge nicht die selbe Qualität aufweißt. Der Sanitätsbetrieb selbst hat hingewießen in seinem Rundschreiben an das Sanitätspersonal, dass die Qualität der Masken nicht immer gleich ist.

4. Dass es keine Importeure von medizinischen Gütern aus China gebe, die das Angebot das über die Firma Oberalp vermittelt hatte, prinzipiell nicht hätten übernehmen können mit der Auflage zu einem vereinbarten Preis an den Sanitätsbetrieb weiter zu verkaufen, ist schlichtweg nicht schlüssig und faktisch nicht fundiert. Denn es wäre nur darum gegangen die Produkte vor Ort zu testen, in Europa zu zertifizieren und für deren Konformität haftbar zu sein. Die Beschaffung und den Transport und weitere logistische Fragen sind bereits geklärt gewesen.

5. Mit dem Argument dass es keine Zeit gab, zeigt höchstens, dass nachdem sich herausgestellt hatte, wie tölpelhaftes und dilettantische Vorgehen schief gehen kann, Sie im Grunde jetzt auch noch nichts kapiert haben.

Di., 21.04.2020 - 18:57 Permalink
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Paul Schöpfer Di., 21.04.2020 - 19:29

Antwort auf von gorgias

Lieber Herr Giorgia,

lesen sie den Artikel nochmals durch und versuchen Sie alles genau zu verstehen. Danach überlegen Sie wie Primär Kaufmann die Prüfung durchgeführt hat.

Zudem nennen Sie mir bitte alle spezialisierte Firmen, welche im Moment zuverlässig passende Schutzmasken aus China liefern können. Ich würde 1000 Stück FFP2 und 5000 Stück chirurgisch Masken benötigen.

Danke

Di., 21.04.2020 - 19:29 Permalink
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Elisabeth Garber Di., 21.04.2020 - 20:21

Antwort auf von Paul Schöpfer

@ Paul Schöpfer Giorgia ist es gewohnt, zu dozieren -> siehe wie er A. Eder mit einem 5-Punkteprogramm aufklärt und kleinmacht. Auf die Beantwortung Ihrer konkreten Frage (nach zuverlässigen Lieferanten für Qualitätsmasken, 1000 FFP2 & 5000 chirurgische) können Sie lange warten, er hat nämlich keine. Dafür kapiert er alles besser.

Di., 21.04.2020 - 20:21 Permalink
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gorgias Di., 21.04.2020 - 20:25

Antwort auf von Paul Schöpfer

>Zudem nennen Sie mir bitte alle spezialisierte Firmen, welche im Moment zuverlässig passende Schutzmasken aus China liefern können.<

Das ist ein schiefer Vergleich. Es ging nicht darum eine Firma zu finden, die die Masken aus China besorgt, importiert und zertifiziert. Die potentielle Ware war ja schon da. Es bräuchte nur eine Firma die dazu bereit gewesen als offizieller Importeur und damit laut EU-Normen dafür haftbar wäre. Die Firma hätte im Grunde nur vor Ort die Ware inspizieren und in der EU die Zertifizerirung durchführen müssen. Findet sich aber keine Firma, weil Sie dem Produzenten nicht traut oder beim inspizieren der Ware nicht von der Qualität überzeugt wäre, dann ist es ein Zeichen darauf zu verzichten. Denn besser keine Masken, als Schrottmasken, die man nicht zuverlässig verwenden kann.

Di., 21.04.2020 - 20:25 Permalink
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Eder Alexander Mi., 22.04.2020 - 12:15

Antwort auf von gorgias

Hie groß schreiben kann jeder.
- Es war und ist eine Notsituation und es musste gehandelt werden. Es geht hier um Zeit. Nach China zu fliegen, testen, hier zu zertifizieren... Das dauert Wochen, die man nicht hatte.
- Die Firma Oberalp hat, auf die Bitte der Regierung, alles vorfinanziert und hat damit ein hohes Risiko aufgenommen und es ist immer nicht nicht klar auf die auf dem Millionenschaden sitzen bleiben.
Du kannst dich vielleicht über Bürokratie informieren und "wie man es machen müsste" aber du vergisst einfach die einzigartige Situation und die Not. Also perfekt um für den Italienischen Staat zu arbeiten.

Man musste handeln um Menschenleben zu retten und hier gscheid rumschreiben "aber die haben das und das nicht so gemacht wie man sollte" ist einfach nur lächerlich.

Mi., 22.04.2020 - 12:15 Permalink
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gorgias Mi., 22.04.2020 - 13:57

Antwort auf von Eder Alexander

Herr Eder,
nehmen Sie sich doch bitte mehr Zeit, sowohl den Artikel als auch die Kommentare zu lesen, bevor Sie auf diese Antworten, denn die Qualität Ihrer Kommentare ist in keiner Weise gestiegen.

Ich möchte hier mal auf die gröbsten Schnitzer als erstes Eingehen.

>- Die Firma Oberalp hat, auf die Bitte der Regierung, alles vorfinanziert und hat damit ein hohes Risiko aufgenommen und es ist immer nicht nicht klar auf die auf dem Millionenschaden sitzen bleiben.<
Die Firma Oberalp ist kein finanzielles Risiko eingegangen, das müsste Ihnen eigentlich schon nach der Lektüre des Artikels klar sein. Ist das doch der Aufmacher und die Grundaussage des Artikels, dass das Land kein Regressrecht gegenüber der Firma Oberalp besitzt und auf dem Schaden selbst sitzen bleibt. Der Sanitätsbetrieb wird der Firma Oberalp das Geld unabhängig von der Qualität der Masken zurückerstatten müssen, weil die Firma Oberalp nur einen Kontakt vermittelt hat und nicht an dem Geschäft beteiligt war und für dieses nicht haftbar ist. Das Land wird das Geld so oder so der Firma Oberalp zurückerstatten müssen und das Land wird, wenn schon; auf dem Schaden sitzen bleiben. Dies habe ich bereits schon im Punkt 1. meines vorhergehenden Kommentars klargestellt.
Auch lese ich aus diesem Kommentar einen defensiven Ton zu Gunsten der Firma Oberalp heraus. Dieser ist nicht angebracht, habe ich doch bereits im Punkt 2 klargestellt, dass ich mit meinem Kommentar die Firma Oberalp nicht kritisiere.
>Man musste handeln um Menschenleben zu retten und hier gscheid rumschreiben "aber die haben das und das nicht so gemacht wie man sollte" ist einfach nur lächerlich.<
Der Einsatz von medizinischem Material von zweifelhafter Qualität führt eher zum Gegenteil, nämlich dass Menschenleben gefährdet werden. Sei es, dass sich das medizinische Personal sich auf dieses verlässt und damit nicht einschätzbare Risiken eingeht oder nur gehemmt arbeitet, bzw. einem zusätzlichen Stressfaktor ausgesetzt ist, weil es sich auf dieses nicht verlassen kann.

Mi., 22.04.2020 - 13:57 Permalink
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gorgias Fr., 24.04.2020 - 19:22

Antwort auf von Eder Alexander

>Es war eine Notsituation und es gab keine "Importeure mit Erfahrung" die sich gerade mal um Südtirol kümmern könnten... <

>Man musste handeln um Menschenleben zu retten und hier gscheid rumschreiben "aber die haben das und das nicht so gemacht wie man sollte" ist einfach nur lächerlich.<

Dann erklären Sie das bitte auch Christoph Franceschini. Der muss Ihre Kommentare noch nicht gelesen haben:

https://www.salto.bz/de/article/24042020/masken-im-lager

Fr., 24.04.2020 - 19:22 Permalink
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Benno Kusstatscher Di., 21.04.2020 - 19:16

Antwort auf von gorgias

@gorgias, muss es wirklich sein, so pauschal über China zu urteilen? Wenn der Markt billiges Plastikgraffl will, liefern chinesische Firmen billiges Plastikgraffl. Wenn der Markt hochwertige iPhones will, liefern sie eben hochwertige iPhones. Wenn wir mit Ländern keine soliden Handelsabkommen haben, in denen gemeinsame Normen festgelegt sind, bekommen wir halt Sorpresa Kinder. Da gibt es wirklich keinen Grund, verächtlich und pauschal auf chinesische Produzenten zu brunzen.

Di., 21.04.2020 - 19:16 Permalink
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gorgias Di., 21.04.2020 - 20:12

Antwort auf von Benno Kusstatscher

Ich habe nicht über China pauschal geurteilt. Ich gabe geschrieben "nicht alles". Man muss halt aufpassen. China versucht langsam mehr auf Qualitätsprodukte umzusteigen, doch wird immer noch viel Graffl produziert. Aber leben Sie nur Ihr Helferkomplex aus und werfen Sie sich schützend vor die Weltmacht China, als ob es ein armes Dritte Welt Land wäre.

Di., 21.04.2020 - 20:12 Permalink
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Profil für Benutzer Thomas Aichner
Thomas Aichner Di., 21.04.2020 - 14:16

Sehr geehrter Herr Franceschini. Danke dafür, dass Sie so fair sind, eine öffentliche Richtigstellung Ihrer Beiträge zum Thema Schutzmasken zu machen. Sachlich, korrekt und klar. Ich bin Mitarbeiter der Oberalp und habe aus dieser Krise bis heute zwei Dinge gelernt: 1. In Krisensituationen greifen bekannte & bewährte Normen nicht. 2. Vorschnelles Beurteilen und Verurteilen ist ebenso schädlich, wie es ein Virus sein kann. Ja, es bleibt wichtig, kritisch zu sein, Sachverhalte zu hinterfragen und nicht alles im Namen der Krise zu glauben. Doch seien wir fair und trauen wir einander zu, dass jeder das Beste will. Vielen Dank nochmals, Thomas A.

Di., 21.04.2020 - 14:16 Permalink
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Profil für Benutzer Georg Holzer
Georg Holzer Di., 21.04.2020 - 15:27

Interessant wäre auch zu erfahren was das für Firma in China ist der die Masken und Schutzkleidung produziert hat, ob es Zwischenhändler gibt und wer Besitzer und evtl. Teilhaber ist und die wirklichen Verbindungen zu der Firma Oberrauch und der Sanität?

Di., 21.04.2020 - 15:27 Permalink
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Profil für Benutzer Sigrid Weber-Koessler
Sigrid Weber-K… Di., 21.04.2020 - 16:43

Ich war selbst für längere Zeit im Ostasiengeschäft tätig und weiß wie schwierig es ist, mit Firmen in diesen Ländern zu arbeiten. Ganz abgesehen davon, dass in diesem besonderen Fall unter einem extremen Zeitdruck gehandelt werden musste.
@Alfred Frei: ich kann nicht ganz nachvollziehen, wie Sie in diesem Zusammenhang auf Lk 21,2 kommen. Als Witwe würde mich das schon interessieren.

Di., 21.04.2020 - 16:43 Permalink
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Profil für Benutzer gorgias
gorgias Di., 21.04.2020 - 19:07

Antwort auf von Sigrid Weber-K…

Warum lesen Sie nicht Lk 21,1 - 4, und damit die ganze Parabel, dann werden Sie aus dem Kontext entnehmen können, dass es nicht umbedingt um eine Witwe geht, sondern dass diese die Unterschicht symbolsiert im Kontrast zu den Reichen und dass das wenige das sie gibt mehr bedeutet als die Reichtümer der Reichen, weil es für sie das größere Opfer darstellt.
Dieser Gedanke geht übrigens konform mit den Theorien von John Maynard Keynes und seinen Theorien über den abnehmenden Nutzen von Güter und die Gerechtigkeit einer progressiven Einkommensteuer.

Di., 21.04.2020 - 19:07 Permalink
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Profil für Benutzer Eder Alexander
Eder Alexander Di., 21.04.2020 - 17:45

Danke für diese Richtigstellung... Wurde Ja auch Zeit nach der Hetze der letzten Tage!!
Man muss verstehen: Hier wurde in Zeitdruck gearbeitet um LEBEN ZU RETTEN. Und es wurde genau das geliefert das bestellt wurde. Hier von einem Skandal zu sprechen ist einfach nur unehrliche Klatschpresse!
Ich hoffe die Oberalp Gruppe bleibt nicht auf dem finanziellen Schaden hängen. So ein Risiko einzugehen um zu helfen verdient jediglich unseren Respekt. Die haben sicher bereits genug Schaden in Zeit und auch phsychisch... Ausgelöst von "Journalisten" die einen Skandal melken wollen.

Di., 21.04.2020 - 17:45 Permalink
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Profil für Benutzer Andreas gugger
Andreas gugger Di., 21.04.2020 - 18:38

Antwort auf von Eder Alexander

OJE, das mit dem Leben retten das sehen sie glaube ich falsch. Klatschpresse ist auch wieder was anderes. Jetzt haben sie ja so viele Artikel zu diesem Thema gelesen und haben es immer noch nicht so richtig richtig verstanden. Wieso sollte die Oberalp Gruppe hängen bleiben wenn sie genau das bekommen haben was sie bestellt haben? verstehen sie es tatsachlich nicht.

Di., 21.04.2020 - 18:38 Permalink
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Profil für Benutzer alfred frei
alfred frei Di., 21.04.2020 - 18:28

für Frau Sigrid Weber-K.: aus redensarten.net >Herkunft
Schon unter den Karolingern (berühmtester Vertreter: Karl der Große, Kaiser von 800 bis 814) im frühen Mittelalter war ein Scherf eine sehr kleine Münzeinheit. Mundartlich wurde daraus eine allgemeine Bezeichnung für kleine Münzen von geringem Wert. Auf diese alte Bezeichnung griff Luther bei seiner Bibelübersetzung zurück. Unter Markus 12, 41-44 (ebenso unter Lukas 21, 1-4) wird berichtet, wie Jesus in Jerusalem Menschen beobachtet, die Geld in einen Opferstock spenden. Er lobt vor seinen Jüngern eine alte Witwe, die zwar nur zwei kleine Münzen gibt und somit viel weniger als alle anderen, deren Gabe aber ihr ganzes Vermögen darstellt. Luther stand vor dem Problem, die in seinen lateinischen, griechischen und auch hebräischen Vorlagen für die Geldstücke verwendeten Begriffe so zu übersetzen, dass der einfache Mann sie auch verstehen konnte. Mit alten griechischen oder römischen Münzbezeichnungen hätten nur die allerwenigsten etwas anfangen können. Er entschied sich für Scherflein und kam zu diesem Ergebnis: „Und es kam eine arme Witwe und legte zwei Scherflein ein; die machen einen Heller.“ (Markus) bzw. „Er sah aber auch eine arme Witwe, die legte zwei Scherflein ein.“ (Lukas).

Di., 21.04.2020 - 18:28 Permalink
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Profil für Benutzer Georg Holzer
Georg Holzer Di., 21.04.2020 - 19:28

Folge Schritt für Schritt den Fluss vom Geld und man wird an den Grund der Wahrheit gelangen.... sagte Sherlok Holms. Sei es der bezahlt und der es erhält und jedes Loch in der Giesskanne wo es strömt und versickert.

Di., 21.04.2020 - 19:28 Permalink
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Profil für Benutzer P. H.
P. H. Mi., 22.04.2020 - 11:09

Ich hatte in der gesamten Diskussion über dieses Thema und der Berichterstattung nie das Gefühl, dass sich alles um die Fa. Oberalp dreht. Vielmehr glaube ich, dass es richtig und wichtig ist, dass Medien die Politischen Entscheidungen hinterfragen und analysieren. Wer einen Gehalt wie jenen von Herrn Zerzer bezieht, muss damit rechnen hinterfragt zu werden. Und wenn mann versucht, nachdem man einen "Fehler" gemacht hat, die Bürger bei der Nase herumzuführen, dann muss man auch mit den Konsequenzen leben können. Und diese Konsequenzen können in diesem Fall nur der Rücktritt der Drahtzieher sein, die nicht in der Lage waren die Umstände transparent und glaubwürdig darzulegen.
Das ist nur meine Meinung und ich hoffe, dass ich hierfür nicht ans Kreuz genagelt werde. Danke dafür!

Mi., 22.04.2020 - 11:09 Permalink
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Profil für Benutzer Eder Alexander
Eder Alexander Mi., 22.04.2020 - 12:21

Antwort auf von P. H.

Da kennen Sie anscheinend niemanden der für die Firma arbeitet. Was ich gehört habe geht es denen misserabel. Die haben alles vorfinanziert und könnten auf Millionenschaden sitzenbleiben und haben alle lange Nächte verbracht um die Lieferung möglich zu machen. Und wofür ? Um jetzt in den Medien auseinandergenommen zu werden..

Mi., 22.04.2020 - 12:21 Permalink
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Profil für Benutzer Peter Gasser
Peter Gasser Mi., 22.04.2020 - 12:30

Antwort auf von Eder Alexander

Also ich lese hier nicht, dass die Firma Oberalp kritisiert oder “auseinandergenommen” wird, was immer damit auch gemeint sei.
Ich lese vielfach Dank an die Firma Oberalp und Herrn Heiner Oberrauch, dem ich mich anschließe.
Kritisiert wird der Umgang der zuständigen Landesstellen mit verheimlichten Gutachten, der versuchten Schuldzuweisung nach Innsbruck und allgemein der Aufarbeitung der Sachlage.
Das sind zwei gänzlich unterschiedliche Paar Schuhe, die es gut auseinanderzuhalten gilt.

Mi., 22.04.2020 - 12:30 Permalink