Umwelt | Pestizide
„Mir hat man Prügel versprochen“
Foto: Tirolischtoll
Ich lebe mit meiner Familie seit Generationen mitten in den Obstwiesen bei Bozen. Alljährlich werden wir mit dem massiven Einsatz von Pestiziden konfrontiert. „Pflanzenschutzmittel“ werden sie genannt; in meinen Augen sind es Gifte. Jedes Frühjahr, und das seit vielen Jahren, merke ich, welche gesundheitlichen Schäden meine Familie durch die Giftchemie erleidet. Es leiden nämlich nicht nur Insekten, sondern auch der menschliche Körper unter den Auswirkungen von Pestiziden. Darüber spricht aber kaum jemand. Chlorpirifos (Reldan) z.B. ein Nervengift, das 2020 in der ganzen EU verboten worden ist. Es wurde eine Aufbrauchzeit bis zum 16. April 2020 genehmigt.
Die Landwirte in der Obstwirtschaft wurden noch dazu motiviert, so viel wie möglich davon noch zu kaufen und zu verwenden anstatt vorzeitig darauf zu verzichten. Diese Aktion hat vielen Insekten, Verzeihung „Schädlingen“, das Leben gekostet und das Immunsystem vieler Menschen zu Corona-Viren-Zeiten geschwächt. Man kann in unzähligen Studien nachlesen, was Chlorpirifos im menschlichen Körper und Geist alles verursacht. Und das ist nur eines von hunderten gefährlichen Pestiziden.
Voriges Jahr führte meine Mutter Statistik: in 28 Tagen im März 2019 ist um unser Haus 44 Mal ein Sprühgerät im Einsatz gewesen, mit Giftwolken oft weit über die Baumspitzen hinaus.
In jahrelanger Selbstbeobachtung habe ich die Zusammenhänge zwischen Pestiziden und meinen körperlichen und geistigen Beschwerden verstanden. Auch jene meiner Familienmitglieder. Sehr lange dachten wir, es handle sich bei unseren Symptomen um Allergien. Aber dem ist nicht so:
- Albträume nachts jedes Jahr pünktlich mit Reldan oder in anderen Jahren mit verwandten Mitteln. Kann nichts mit einer Allergie zu tun haben;
- Atembeschwerden, ähnlich wie bei Asthma;
- Verwaschene Sprache (Wörter im Satz vertauschen) verbunden mit Konzentrationsschwierigkeiten beim Sprechen und Tun - jedes Jahr pünktlich mit den Sprühgeraten;
- Häufiges Wasserlassen und erhöhte Speichelbildung;
- Orientierungsprobleme und Vergesslichkeit;
Damit nenne ich nur die evidentesten Auswirkungen. Diese Symptome verursacht ein Mittel, dessen Wirkstoff im Nervengas steckt.
Oder Captan, das ja „nur“ ein Fungizid ist: auf der Haut brennt es nach kurzer Zeit, als hätte man einen Sonnenbrand. Fungizide wie Captan werden gerne bagatellisiert, da es sich ja „nur“ um ein pilzbekämpfendes Mittel handelt. Doch schon zu meiner Schulzeit wurde gelehrt, dass Pilze widerstandsfähiger als Menschen sind. Wenn Fungizide für die Bekämpfung von Pilzkrankheiten im Obstbau angewendet werden, kann man daraus schließen, dass Fungizide für den Menschen sehr wohl gefährlich/bedenklich sind.
Meine Familie und ich leben mitten im Feld, was zur Folge hat, dass wir Pestizidausstößen monatelang fast pausenlos ausgesetzt sind.
Voriges Jahr führte meine Mutter Statistik: in 28 Tagen im März 2019 ist um unser Haus 44 Mal ein Sprühgerät im Einsatz gewesen, mit Giftwolken oft weit über die Baumspitzen hinaus. Leider grenzen vier verschiedene Grundbesitzer/Landwirte an mein Heim. Hiermit erklärt sich die Intensität.
Je nach „Pflanzenschutzmittel“ (Gift) gibt es vom Beratungsring eine vorgeschriebene Wiedereintrittszeit, bis dessen Ablauf die Obstanlage nicht betreten werden sollte. Die Dauer der Wiedereintrittszeit dauert wirkstoffabhängig (Giftigkeit) bis zu mehreren Tagen.
Meine Familie und ich leben mitten im Feld, was zur Folge hat, dass wir Pestizidausstößen monatelang fast pausenlos ausgesetzt sind.
Wann darf ich dann bitte vor mein Haus, oder meine Kinder zu Fuß oder mit dem Fahrrad zur Schule? Es wird uns weder wann noch was gespritzt wird, mitgeteilt, geschweige denn, wann die Abwartezeit vorbei ist. Wenn wir die vorgeschriebene Abwartezeit einhalten würden um unsere Gesundheit nicht zu gefährden, könnten wir tagelang unser Haus nicht verlassen, was in keiner Weise einer demokratischen und rechtlichen Gesinnung entspricht.
Ich möchte betonen, dass es auch konventionelle Obstbauern gibt, die sehr wohl darauf achten, nur in den dringendsten Fällen Pestizide einzusetzen
In Südtirol gibt es mittlerweile sehr viele Biobauern, die ausgezeichnete, gutschmeckende Äpfel produzieren. Auch sie spritzen, vielleicht auch mehr, aber deren Mittel schaden meiner Gesundheit nicht. Und ich möchte betonen, dass es auch konventionelle Obstbauern gibt, die sehr wohl darauf achten, nur in den dringendsten Fällen Pestizide einzusetzen. Ein neuer Nachbar von mir achtet beispielsweise sehr darauf, zum Glück. Darum sind wir sehr dankbar.
Die vor kurzem stattgefundene Polemik um verendete Bienen im Etschtal, und die unverzügliche Zurechtweisung des Betroffenen aufgrund seiner Aussagen zum Sterben der Insekten durch Pestizide, ist erschütternd. Mir liegt viel daran, dass uns in Südtirol und auf dem ganzen Planeten eine große, intakte Artenvielfalt erhalten bleibt. Leider ist sie jetzt schon stark geschrumpft.
Worin liegt der Sinn, chemisch synthetische Mittel in solchen Mengen anzuwenden und dadurch die Artenvielfalt, sowie die Gesundheit vieler Menschen aufs Spiel zu setzen? Ist es reine Profitgier oder einfach nur Unwissenheit gepaart mit Gleichgültigkeit?
Von der Giftmittellobby wird die Ursache für gesundheitliche Probleme meist den Allergien des Leidtragenden zugeschrieben. Oft sind es aber Vergiftungen. Wenn es sich dann aber doch um Allergien handelt, dann ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass diese von einem geschwächten Immunsystem stammen; ein durch Gifte geschwächtes Immunsystem.
Auch der insgesamt wohl tonnenschwere Staub der getrockneten Pestizidrückstände auf den Blättern der Obstbäume wird durch den täglichen Südwind, die Ora, das ganze Etschtal heraufgeblasen. Ein ganz besonderes Cocktail, das eingeatmet sehr gut an unseren Bronchien haftet. Man findet die Pestizidrückstände sogar in Bergseen in großer Höhe.
Kinder springen auf einem großen Trampolin, und in 2,50 Meter Entfernung fährt ein Sprühgerät vorbei, mit einem Gift das erbgutschädigend ist und alle anderen oben angeführten Auswirkungen herbeiführt
Lieber Leser, stellen Sie sich unsere Situation bildlich vor: Kinder springen auf einem großen Trampolin, und in 2,50 Meter Entfernung fährt ein Sprühgerät vorbei, mit einem Gift das erbgutschädigend ist und alle anderen oben angeführten Auswirkungen herbeiführt. Sekunden später sind alle Kinder platschnass vom Gift. Fantastisch.
Stellen Sie sich vor, Sie grillen an einem Sonntag (!) mit Freunden in ihrem Garten. Kurz bevor die Kotletten und das Gemüse gebraten sind, kommt ein Bauer vorbei und garniert Ihnen aus zirka drei Meter Entfernung das Gegrillte – garniert mit gesprühtem Gift, und das sogar sonntags. So ein rücksichtloses und respektloses Verhalten im Umgang mit Pestizidausbringung haben wir und andere Anrainer schon oft selbst miterlebt.
An dem ganzen stört mich nicht der Gestank, nicht das Sprühen, nicht der Lärm, sondern das Gift. Und es ist Gift. Chemisch synthetische Insektizide, Fungizide, Herbizide.
Eine meiner Töchter ist eine starke Nachwuchsfahrerin im Radsport. Bei einem Interview im Jahr 2019 stellte sie neutral ihre gesundheitlichen Atembeschwerden in Bezug auf Pestizide oder Allergien in Frage. Am Tag darauf war die Hölle los, Bauernkrieg.
Ich habe eine sehr sportliche Familie. Eine meiner Töchter ist eine starke Nachwuchsfahrerin im Radsport. Auch sie hat regelmäßig Probleme je nach Pestizid. Bei einem Interview im Jahr 2019 stellte sie neutral ihre gesundheitlichen Atembeschwerden in Bezug auf Pestizide oder Allergien in Frage. Am Tag darauf war die Hölle los, Bauernkrieg.
Die gesamte Apfellobby stand Kopf. Dabei hatte sie das Wort Pestizide in keiner Weise mit Äpfeln in Verbindung gebracht; sie erwähnte lediglich das Wort Pestizide. In den Wochen darauf wurde meine Tochter mehrmals bedroht und beschimpft. Mir hat man Prügel versprochen.
Das Schlimme daran war, dass sogar von der Sportlerszene scharfe Kritik zu ihrer Aussage kam, da die Vereine Angst vor Verlust von Sponsorengeld hatten. Eine gesunde Lunge ist die Garantie für jede sportliche Leistung. Die chronische Verschleimung, die „Schädlingsbekämpfungsmittel“ hervorrufen, ist für einen Leistungssportler fatal. Und es dauert Monate, bis sie ausgeheilt ist.
Uns wurde von der Obstlobby nahegelegt, wir sollten doch die Gegend verlassen, worüber wir eine Zeit lang ernsthaft nachgedacht haben. Doch unser Haus steht in dieser Gegend länger als jeder unserer Nachbarn seinen Grund besitzt. Ich bleibe und kämpfe, denn hier ist meine Heimat. Wie ein weiser Vinschger sagt: „Lei net lugg lossn“.
Die meisten meiner Kritiker spüren von unseren Problemen nichts. Vermutlich haben sie mehr Abstand zu den Obstanlagen, vermutlich sind sie auch weniger sportlich.
Uns wurde von der Obstlobby nahegelegt, wir sollten doch die Gegend verlassen, worüber wir eine Zeit lang ernsthaft nachgedacht haben. Doch unser Haus steht in dieser Gegend länger als jeder unserer Nachbarn seinen Grund besitzt.
Mit dem 16ten April möchte man meinen, dass unser Problem gelöst ist. Jedoch stehen den Landwirten Hunderte von anderen Mitteln mit ähnlichen Wirkstoffen zur Verfügung, wo es noch lange dauern wird, bis es auch für solche Einschränkungen geben wird. Es besteht außerdem noch die Gefahr der schwarzen Schafe, welche sich nicht an Regelungen und Vorgaben halten und längst verbotene Mittel spritzen. Schon öfters konnte ich an verschiedenen Theken in der Umgebung mithören, was hinter den Kulissen noch gespritzt wird, und dann wird damit geprahlt, dass sogar Vögel tot am Boden in den Apfelplantagen liegen.
Ich liebe Honig, und hoffentlich bekommen wir noch lange einen echten. Und ich liebe es beim Atmen viel Sauerstoff in meinen Blutkreislauf zu bekommen. Aber durch das Giftspritzen der Bauern ist mir und meinen Kindern oft wie Honig im Kopf. Das müsste nicht sein. Das darf nicht sein. Warum will der Obstbau in Südtirol nicht mit der Zeit gehen, oder sogar einen Schritt voraus sein und eine nachhaltigere, gesündere und zukunftsweisende Landwirtschaft betreiben. Warum?
Update am Samstag, den 2. Mai um 18.20 Uhr.
In den Kommentaren ist immer wieder von Bauernbashing durch Salto.bz die Rede und wie "übertrieben" dieser Artikel doch sei.
In den Kommentaren ist immer wieder von Bauernbashing durch Salto.bz die Rede und wie "übertrieben" dieser Artikel doch sei.
Gerade in den Reaktionen auf diesen Artikel kommt allerdings zum Ausdruck, wie authentisch Christoph Gatschers Schilderung in Wirklichkeit ist.
So schreibt etwa Mathias Lobis, SVP-Gemeinderat und Bauer aus Kaltern auf seiner öffentlichen Facebook-Seite in Anspielung auf den Titel völlig unverblümt:
"und prügel verdeansch dor a für so an scheiss!!!
ich lebe auch in mitten von obst und weinbau, was hiwr beschrieben wird ist pure hetze und gewaltig übertrieben!"
ich lebe auch in mitten von obst und weinbau, was hiwr beschrieben wird ist pure hetze und gewaltig übertrieben!"
Aber wahrscheinlich gehört diese Art der Diskussionsführung auch zum integrierten Obstanbau.
Christoph Franceschini
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@Florian Schwarz Na, I hon si
@Florian Schwarz Also Ihr letzter Kommentar kommt mir sowohl inhaltlich als auch sprachlich 'eigenartig' vor. Da teile ich kein Wort und keine Botschaft: reinster Stammtisch.
Antwort auf @Florian Schwarz Na, I hon si von Elisabeth Garber
@Frau Garber , da bin ich mit
@Frau Garber , da bin ich mit Ihnen und ganz weit weg vom Stammtisch ...na ja, dort haben Frauen auch nix zu suchen:-)))
Antwort auf @Frau Garber , da bin ich mit von Verena Permann
@Verena Permann Sie sagen
@Verena Permann Sie sagen es! :-)
Bio und Natur
Bio und Natur
Sie glauben also tatsächlich Südtirol hätte sich gegen EU Vorgaben gestellt?
Das Gesundheitsministerium in Rom entscheidet über die Zulassung der PSM. Da Italien, ja auch Südtirol, ein massives Problem mit der marmorierten Wanze hat, wurde um eines der wenigen wirksamen Mittel gegen diesen Schädling von italienischer Seite her gekämpft.
Ja auch Südtirol hat dies genutzt, keineswegs wurde aber dann Flächendeckend behandelt.
Herr Schwarz, sehen Sie ,
Herr Schwarz, sehen Sie , jeder hat seine Meinung und die Wahl :-)...ich wähle BIO weil' s mir aus Erfahrung gutbekommt und ich in die meisten Biobauern mehr Vertrauen habe ...da kann ich dann selbst zum 'agriturismo ' gehen und mir vor Ort ein Bild machen :-) ...leben und leben lassen heißt die Devise letzten Endes :-)
Georg Lechner
Georg Lechner
Von Boden haben Sie wohl keine Ahnung.
PSM dienen dazu die Nutzpflanze vor Schadorganismen zu schützen dadurch haben Sie auch ungewollte Wirkungen welche so gering wie möglich gehalten werden. Genau deshalb wird heutzutage manchmal auch öfter gespritzt damit Nebenwirkungen minimiert sind.
Der Boden ist das Kapital eines jeden Bauern und vor allem das darin enthaltene Leben. Südtirols Obstbauböden zählen zu den belebtesten in der Landwirtschaft.
Es ist einfach nicht war um nicht zu sagen gelogen Südtirols Obstbauböden wären im Notstand, die Böden sind unser Reichtum denn Sie sind und bleiben fruchtbar das ist die Arbeit und das Fachwissen von uns Bauern.
Antwort auf Georg Lechner von Klemens Kössler
@Herr Kössler , sie sind
@Herr Kössler , sie sind einfach sagenhaft in all
Ihren Aussagen ...all jene die anderer Meinung sind , haben entweder keine Ahnung oder verdienen sich einen Therapeuten und Damen , die Nagellack auftragen , müssen sich nun schuldig fühlen ...wegen der Giftstoffe:) ...bin ich aber froh , dass meine Nägel ganz naturell sind ( beim Radlfahrn und überhaupt) ) , denn sonst hätte ich ja gewaltige Gewissensbisse ...ach ja, die Emotionen habe ich ganz vergessen zu zitieren ...Sie sollten inzwischen wohl entdeckt haben, dass mir Humor lieber ist und ich bei bestimmten Vorhaltungen nur ein müdes Lächeln auf Lager habe
Antwort auf Georg Lechner von Klemens Kössler
Herr Kössler ... mit einem
Herr Kössler ... mit einem Georg Lechner würde ich mich in Sachen "Von Boden haben Sie wohl keine Ahnung" nicht anlegen. Der hat mehr Ahnung also die meisten hier ... denke ich!
Antwort auf Herr Kössler ... mit einem von Klemens Riegler
Herr Riegler
Herr Riegler
Wenn Herr Lechner Ahnung von Boden Hat warum schreibt er dann eine derart überzogene Aussage?
"Keine Ernte mehr zu erwarten"
Wer Ahnung hat von Obstbauböden der weiß auch dass dies vollkommener Stumpfsinn ist.
Florian Schwarz
Florian Schwarz
Danke für deine Stellungnahme, ich fühle mich hier nämlich ziemlich einsam.
Eine kleine Korrektur.
Das Landesgesetz zur Abdriftminderung gilt für alle Anbauformen Bio, integriert und konventionell.
Die Investitionen zur Modernisierung der Geräte, bis zu 15.00,00 Euro pro Gerät musste jeder Betrieb selbst aufbringen, nixda "die kriegen für alles Subventionen".
Hab das update von Christoph
Hab das update von Christoph Franceschini gelesen.
Ich bin erschüttert, Herrn Gatscher und seiner Familie erkläre ich meine Solidarität.
Die Führung des Bauernbundes sehe ich nun eiligst in der >Pflicht.
An Franceschini Christoph
An Franceschini Christoph
Die Androhung der Prügel gehört natürlich nicht zur Diskussion zum integrierten Anbau.
Die Androhung von Prügel ist in der aufgeheizten und unsachlichen absolut emotional geführten Debatte rund um Pestizide auf allen Seiten schon längst üblich. Dazu kommt oft noch der Wunsch man möge an Krebs erkranken und lang leiden, die Kinder sollten zugrunde gehen, man soll an der Gier ersticken, man soll kurzerhand ums Leben kommen oder gebracht werden. Oftmals wird man auf dem Traktor auch mit Stinkefinger oder Faust "gegrüsst", die Bezeichnung Giftmischer und Mörder bekommt man auch geschenkt.
Es wäre an der Zeit die Emotionen aus dem Thema zu nehmen damit niemand vor lauter Angst das Denken einstellt und zur Waffe greift. (zum Glück sind wir nicht Amerika)
Das echte Problem in unserer nächsten Zukunft ist der Klimawandel und diesen werden wir nicht beherrschen indem wir uns mit Klimaanlagen versorgen.
@Alex U. ....hab' auch nur
@ Herr Schwarz...de facto würde ich rund um das Grundeigentum Apfelplantage einen 3 m hohen Stacheldrahtzaun aufstellen :) ...gut, dass ich so respektvoll bin und nie durch Südtiroler Apfelwiesen fahre
Herr Franceschini, was eine
Herr Franceschini, was eine Privatperson auf FB schreibt muss ja nicht gleich die Meinung der Bauern sein! Was Salto aber bald täglich negatives über die Bauern in diesem Medium verbreitet finde ich sehr wohl Bauernbashing. Und dieses ständige Gerede von der Lobby... Ich versichere euch, wir können schon selbst auch noch denken. Mir wäre auf Salto bis jetzt noch kein positiver Beitrag über den integrierten Obst- und Weinbau untergekommen. Vielleicht findet sich ja mal ein schreibgewandter integriert arbeitender Bauer der so einen Artikel auf Salto veröffentlichen könnte. Es gibt sicher einzelne schwarze Schafe unter den tausenden Obst- und Weinbauern in Südtirol, wie es sie in jeder Berufsgruppe gibt. Dass dann immer die ganze Branche dafür verantwortlich sein soll und alle in ein Boot geworfen werden finde ich eine Beleidigung. Es gibt sehr viele gut ausgebildete Landwirte, der biologischen Anbau gehört zur Grundausbildung an den landwirtschaftlichen Schulen. Sehr viele Bauern lassen auch Praktiken des biologischen Anbaues in ihre Arbeit einfließen, den wir sind ja nicht blöd. Wenn es Alternativen gibt, die uns ermöglichen weniger Pflanzenschutz zu machen verwenden wir diese. Zum Beispiel führt die VOG gerade zwei neue Apfelsorten ein die schorfresistent sind und heuer schon in größeren Mengen gepflanzt wurden. Diese brauchen dann deutlich weniger Pflanzenschutz. Das wäre vielleicht auch mal einen Bericht wert! Außerdem ist es nicht immer möglich einen Betrieb auf Bioanbau umzustellen, oder zumindest nicht in kurzer Zeit. Und wenn dann alles auf Bio umgestellt wäre, dann ginge es dem Laien ja auch wieder nicht gut, denn er würde sehen, dass dennoch gespritzt wird. Dann ist halt nicht mehr Reldan oder Captan der Bösewicht, sondern das Schwermetall Kupfer oder der nach faulen Eiern stinkende Schwefelkalk.
Antwort auf Herr Franceschini, was eine von Stefan Dissertori
Herr Dissertori hier eine
Herr Dissertori hier eine kleine Auswahl dessen, was ihnen auf Salto anscheinend "nicht untergekommen" ist.
https://www.salto.bz/de/article/18082017/kein-bauer-spritzt-mit-grosser…
https://www.salto.bz/de/article/31032016/das-tut-mir-als-bauer-bisschen…
https://www.salto.bz/de/article/29092014/eine-kluft-der-gesellschaft
https://www.salto.bz/de/article/28102017/lasst-uns-bauern-nicht-alleine
https://www.salto.bz/de/article/30082019/guelle-ist-wertvoll
https://www.salto.bz/de/article/01062017/dialog-mit-dem-bauern-so-nicht
https://www.salto.bz/de/article/26092016/wir-konnen-nicht-ohneeinander
https://www.salto.bz/de/article/08032017/un-biobauer-toscana
https://www.salto.bz/de/article/22022016/da-kann-dich-keiner-entlassen
Antwort auf Herr Franceschini, was eine von Stefan Dissertori
Herr Dissertori, Sie können
Herr Dissertori, Sie können genauso wie andere User einen User-Beitrag verfassen wie es Christoph Gatscher gemacht hat. Der ist ja nicht ein Redaktionsmitglied!
Außerdem hat kein anderer Berufsstand so viele Möglichkeiten, ihre Sichtweise kund zu tun: Dolomiten, Radio, TV, (jeweils eigene Sendungen) und im "Landwirt". Genügt das nicht?
Ich möchte Herrn Gatscher
Ich möchte Herrn Gatscher meine volle Solidarität zum Ausdruck bringen. Die von ihm geschilderten Zustände vom Leben inmitten von Pestizid-Apfelbauern sind erschütternd.
Es gibt in Südtirol genügend vorbildliche Biobauern, deren Äpfel ganz offensichtlich ohne die verschiedensten Gifte vorzüglich gedeihen. Ich kaufe seit Jahren fast ausschließlich Bioäpfel. Soviel teurer sind die auch nicht.
Herr Gatscher hat hier sehr
Herr Gatscher hat hier sehr glaubwürdig beschrieben wie es ihm und seiner Familie im letzten verbliebenen "Grünkeil" zwischen Reschenstraße und Etsch geht. Und es ist natürlich auch mutig.
Dass mein Namenskollege "Klemens" Kössler hier durchaus gemäßigt versucht Einfluss zu nehmen ist verständlich. Es dürfte sich um den gleichnamigen "Südtiroler Genussbotschafter" handeln zu dessen Aufgaben auch dies gehören könnte. siehe: https://www.suedtirolerspezialitaeten.com/de/suedtiroler-qualitaetsprod…
Ich kann mir allerdings vorstellen, dass ein "Gutes Auskommen" - wie in einigen Kommentaren angemahnt - wohl nur mehr schwer möglich ist. Die Fronten scheinen verhärtet, wenn ein Betroffener keinen anderen Ausweg als die Öffentlichkeit sieht.
Es wird heute wohl niemand mehr leugnen, dass Pestizide - zumindest sehr wahrscheinlich - in irgend einer Form schädlich sind. Ebenso wie diverse andere Dinge (Nagellack usw. ...in den Kommentaren). Aber nur deswegen werden Pestizide nicht gesünder.
Apfelbauern sind heute sicher in einer misslichen Zwickmühle. Der Wunsch nach nachhaltigem Land-wirtschaften wird bei der jüngeren Generation nach und nach Einzug halten. Auf Dauer - das wissen insgeheim alle - ist nur ein PSM-freier Obstbau und eine nachhaltige Nutzung von Grund und Boden wirtschaftlich rentabler. Der Auszahlungspreis von Golden Delicious scheint ja (lt. Florian Schwarz bei 35-40cent Produktionskosten/kg) kaum das abwerfen was die Bearbeitung kostet. Dann wäre doch endlich ein umdenken, umbauen und verändern gefragt.
Wer nicht jetzt beginnt umzustellen, wird in zehn Jahren kein Obst (zu einem vernünftigen Preis) mehr verkaufen können. Egal ob Herr Gatscher recht hat oder nicht. Das Umdenken hat längst Fahrt aufgenommen und ist nicht mehr zu stoppen. Und zwar beim Verbraucher ebenso wie bei manchen Bauern.
Schlaue Landwirte sind längst vorausgeeilt ... da hört man kaum Klagen oder Zwist ... beidseitig.
Die Zeiten ändern sich: https://www.salto.bz/de/article/01052020/sieben-vorschlaege-fuer-die-zu…
Antwort auf Herr Gatscher hat hier sehr von Klemens Riegler
Herr Riegler
Herr Riegler
Wie sieht ein PSM-freier Obstbau aus?
Oder wie sieht PSM-freie Landwirtschaftaus?
Zurück zum System Jäger und Sammler?
Aber PSM ist nicht gleich PSM und wer sich die Fortschritte seit den sechzigern des letzten Jahrhunderts und die Fortschritte der letzten zwanzig Jahre ansieht derjenige kann die heutigen emotionalen Diskussionen nicht verstehen.
Sie finden mich auch im Artikelhttps://www.salto.bz/de/article/28102017/lasst-uns-bauern-nicht-alleine
Antwort auf Herr Riegler von Klemens Kössler
Herr Kössler ... ich bin ein
Herr Kössler ... ich bin ein positiv denkender Mensch wenn es um die Zukunft der Menschheit - also uns alle (auch Bauern) - geht. Ich glaube einfach, dass die Konsequenz aus den "Fortschritten seit den 60er-Jahren" darin bestehen wird, Pestizid-freie Landwirtschaft betreiben zu können. PSM ist vielleicht der falsche Steitbegriff, denn PSM gibt es schließlich auch natürliche. sorry dafür! Ich denke einfach, dass der Umstieg in Richtung Bio, nachhaltige Bodennutzung, Reduzierung der Monokulturen und allgemein gesunde Lebensmittelgewinnung sowieso kommt. Die Schnellsten werden die Sieger sein. Südtirol hätte die Chance, die Kompetenz und die Fähigkeit dazu. Darum müssen und werden unsere Landwirte vorangehen, wenn sie morgen nicht mit kg-Preisen unter den Produktionskosten aufwachen wollen. ... auch das ist "Bauernschläue".
Antwort auf Herr Kössler ... ich bin ein von Klemens Riegler
Herr Riegler
Herr Riegler
Ich bin Genussbotschafter weil ich Freude an den Südtiroler Qualitätsprodukten habe. Dass ich hier Stellung beziehe gehört nicht zu den Aufgaben sondern mache ich aus Überzeugung, sollten Sie vermuten ich würde dafür sogar bezahlt mit Stundenlohn oder sonst was so kann ich Ihnen versichern ich opfere meine Zeit aus Überzeugung und lege wert auf Unterscheidung zwischen Sachlichkeit und Emotionen. (was Herrn Gatscher betrifft so hat sich dieser als Motocrossfahrer in den Obstgärten schon in jungen Jahren den Ärger und die Wut der Bauern aufgebaut, diese Verhältnis ist irreparabel zerstört.)
PSM ist nicht gleich PSM, die Gefährlichkeit ist deutlich gesunken und in manchen PSM ist gar keine Gefährlichkeit mehr vorhanden, für den Laien nicht zu erkennen.
Mich bringt die immerwährende Laier der giftigen Pestizide, das verneinen jeglicher Anstrengungen der Bauern, das immerwährende Klischee des geldgierigen, rücksichtslosen von der Agrarlobby unterstützten Bauern in Rasche.
Sie können bei den Kommentaren durchaus erkennen dass die Pestizide nur benützt werden um dem verhassten Bauern eins auszuwischen. Das nennt man Bauernbashing, Berufskollegen melden sich oft bei mir und sagen "Warum tust du dir das an" "es hat ja keinen Sinn die wollen nicht verstehen". Unter diesem "Geeiere" leiden viele Bauern und entziehen sich der Gesellschaft, Zeitungen werden abbestellt und im Radio nur noch Musik gehört.
Die Bauern sind mit Vorschriften und einer feindlichen Einstellung ihrem Beruf gegenüber am Ende der psychischen Kräfte und entziehen sich der Diskussion.
Um auf Bio umstellen zu können braucht man einen langen finanziellen Atem nicht jeder kann sich das leisten und bis dato kann man sich nicht sicher sein ob man davon kostendeckend arbeiten kann, ein paar gutgehende Jahre sind keineswegs eine Garantie für kostendeckende Preise in der Zukunft. Das ist nicht Gier sondern weil jeder in seinem Beruf ausreichend verdienen muss um seinen Lebensunterhalt zu finanzieren.
Möchte mich nur auf zwei
Möchte mich nur auf zwei Aspekte in diesem Bericht beziehen:
1. Das Bild mit dem Sprühgerät und den Joggern muss älter als 2 Jahre sein. Sie werden im Südtiroler Obstbau, und mit einigen wenigen Ausnahmen auch im Südtiroler Weinbau (Pergl), kein Sprühgerät mehr in Aktion sehen, das ohne Gebläseaufsatz, abdriftmindernden Injektor-Flachstrahldüsen und wenigstens
einem Abdeckblech am Luftaustritt des Windflügels ausgestattet ist. Diese drei technischen Hilfsmittel reduzieren die Abdrift erheblich. So ein Bild kann im Jahr 2020 gar niemand mehr aufgenommen haben und sollte das möglich gewesen sein, ist die Sanitätsbehörde einzuschalten: Wer ohne diese technischen Hilfsmittel zur Abdriftminderung Pflanzenschutzmittel ausgebracht hat bzw. bringt, dem droht eine saftige Geldstrafe und der Entzug des Befähigungsausweises zum Erwerb und zum Ausbringen von Pflanzenschutzmitteln. Ich finde es nicht fair, mit einem antiquierten Bild und einer zudem nicht mehr den Tatsachen entsprechenden Bildunterschrift (Täglicher Anblick: "Das müsste nicht sein. Das darf nicht sein." Stimmung zu machen.
2. Strafbar macht sich auch derjenige Landwirt, der folgende Regel nicht einhält: Mit Sprühgeräten, die mit den oben genannten technischen Hilfsmitteln zur Abdriftminderung ausgestattet sind, dürfen die Bäume in der Nachbarschaft von privaten Gebäuden oder Gärten, in den letzten 5 m von der Grundstücksgrenze entfernt, nur in Richtung des eigenen Grundstücks behandelt werden.
Ich bin mir fast sicher, dass ein Gespräch mit den Bauern, die Grundstücke im Umfeld des Grundstücks von Herrn Gatscher bewirtschaften, mehr zu einem friedlichen Auskommen beigetragen hätten als sie so in diesem Medium vorzuführen. Das hat im übrigen auch schon Herr Klemens Kössler vorgeschlagen. Die "Keule" oder die "Fäuste" zu schwingen, bringt beide Seiten nicht weiter.
Aber nicht nur die Landwirte haben Pflichten. Auch der nichtlandwirtschaftliche Nachbar hat sie: Sie findet sich etwas schwammig formuliert im Art. 1.227 des ital. ZGB, wonach kein Schadenersatz für Schäden zusteht „.che il creditore avrebbe potuto evitare usando l’ordinaria diligenza“.
Etwas klarer ist das deutsche BGB: Der Nachbar kann die Applikation von Pflanzenschutzmitteln auf einem angrenzenden Grundstück insoweit nicht verbieten, als die Einwirkung von Stoffen (= Abdrift) die Benutzung seines Grundstückes nicht oder nur unwesentlich beeinträchtigt (siehe § 906 im deutschen BGB).
Vielleicht ließe sich über das Einhalten der Abstandsregel hinaus mit einer freiwilligen Benachrichtigung (SMS), wann Pflanzenschutzmittel ausgebracht werden auf der Bauernseite und dem Pflanzen einer Hecke auf der privaten Seite die Abdrift und das Unbehagen noch weiter reduzieren und eine friedliche Koexistenz herstellen?
Antwort auf Möchte mich nur auf zwei von Walter Waldner
An den Bauernvertreter
An den Bauernvertreter Dorfmann: die Obstbauern euro Millionen - wann kommen die dieses Jahr und werden die an die Berg und Weinbauern im Corona Jahr solidarisch verteilt oder wandern die wieder in den neuen Mercedes oder in die umweltschonenden Tesslas?
Antwort auf An den Bauernvertreter von Andreas gugger
Andreas Gugger
Andreas Gugger
Ihr Beitrag ist voller Zynismus und entbehrt jeder Sachlichkeit.
Die Südtiroler Bauern bekommen EU-Geld, Obst und Weinbau am wenigsten und das ist ok.
EU-Geld bekommt auch: Autobranche, Gesundheitswesen, Forschung, Straßenbau, Trinkwasserversorgung, Bildungseinrichtungen, Handwerksbetriebe, Landesämter, Wohnungsbau, Energieversorgung, Logistikunternehmen, usw.usw.
Antwort auf Möchte mich nur auf zwei von Walter Waldner
Abdrift und Verwehungen,
Abdrift und Verwehungen, alles ist messbar auf Ortler, Meran 2000, der Mendel, dem Salten und Schlern. Warum misst man nicht beim Nachbarn?
Antwort auf Abdrift und Verwehungen, von rotaderga
... und leider auch längst im
... und leider auch längst im Grundwasser ... laut einer Studie (müsste ich heraussuchen) von vor einigen Jahren speziell der Etsch entlang.
Antwort auf ... und leider auch längst im von Klemens Riegler
Herr Riegler in der Etsch
Herr Riegler in der Etsch finden Sie auch Medikamente Koks, im Moment auch Covid-Viren usw. usw.
Unteranderem aber auch viele Fische an den sich die Kormorane erfreuen.
Antwort auf Herr Riegler in der Etsch von Klemens Kössler
Herr Kössler ich habe vom
Herr Kössler ich habe vom Grundwasser und nicht von Oberflächenwasser geschrieben. Aber es ist natürlich wichtig und richtig auch die Etsch zu betrachten. Ich kann aber nicht immer auf andere Substanzen verweisen, die auch drin sind. Nur weil Koks (übrigens noch schlimmer sind Antibiotika) nachweisbar sind, rechtfertig das nicht andere problematische Rückstände.
Es liegt an uns allen! ... Nur mit gemeinsamen Anstrengungen erreichen wir unsere lebenswerte Zukunft.
Antwort auf Herr Kössler ich habe vom von Klemens Riegler
Herr Riegler, besonders uns
Herr Riegler, besonders uns Bauern liegt es auch daran das Grundwasser zu schützen, das gelingt uns immer besser und wird ein Weg sein der zwar besser wird aber wohl nie zu Ende ist auch wenn das Grundwasser bereits als problemlos deklariert wird, besser zu machen werden wir nie aufhören.
Antwort auf Herr Riegler in der Etsch von Klemens Kössler
... jetzt verstanden! ... ich
... jetzt verstanden! ... ich meinte mit "Grundwasser der Etsch entlang" das "Etschtal" - nicht die Etsch
Betrifft: Stellungnahme zum
Betrifft: Stellungnahme zum Nachtrag zum Artikel „Mir hat man Prügel versprochen“, erschienen auf Salto.bz am 02.05.2020
Sehr geehrter Herr Franceschini,
der Verein zur Förderung der nachhaltigen und umweltbewussten Landwirtschaft hat sich die Vertretung der Interessen der Landwirtinnen und Landwirte in Südtirol, die integrierten Obstanbau betreiben, zur Aufgabe gemacht. Als Präsident dieses Vereines nehme ich Bezug zu Ihrem Nachtrag zum oben bezeichneten Artikel, in dem Sie einen Facebook-Post von Herrn Mathias Lobis zitieren. Herr Lobis ist nicht Mitglied des Vereins und spricht somit gewiss nicht für den integrierten Obstanbau. Unser Verein distanziert sich ausdrücklich von dem von Ihnen zitierten Kommentar. Solche Äußerungen haben in einer sachlichen Diskussion nichts verloren.
Der Beitrag von Herrn Gatscher selbst vermischt allerdings auf tendenziöse Weise Fakten mit persönlichen Meinungen, Mutmaßungen und auch mit Unwahrheiten. Dass einige Landwirtinnen und Landwirte emotional darauf reagieren, war also wohl zu einem gewissen Maß auch Kalkül des Autors. Rechtfertigung ist das natürlich keine.
Ich ersuche höflich um Veröffentlichung dieser Stellungnahme.
Mit freundlichem Gruß
Georg Gallmetzer
Präsident des Vereins zur Förderung der nachhaltigen und umweltbewussten Landwirtschaft
Bio und Natur
Bio und Natur
Gerne bin ich bei sachlichen Diskussionen dabei.
Das Gesundheitsrisiko besteht bei fast allen Dingen im Leben, Überbewertung und Unterbewertung sollten vermieden werden, deshalb mein Vergleich mir Spülmittel und Nagellack.
Für Bauernhasser ist der Unterschied Bio und Integriert nicht wichtig, gerne wird Bio dabei als Feigenblatt benutzt um seine generelle Abscheu gegenüber Bauern dahinter zu verstecken.
Schutzanzüge müssen in vielen Lebenslagen getragen werden nicht nur beim Ausbringen von PSM, in der Landwirtschaft wurden die Sicherheitsstandards in den letzten Jahren sehr weit nach oben gezogen, sogar wenn ich Gesteinsmehl (Grundstoff für Porzellan) ausbringe muss ich den Schutzanzug tragen ebenso bei Mineralöl (dieses wird für Hautcremes verwendet), der Schutzanzug schützt allerdings in diesen Fällen ganz einfach vor Schmutz.
Auch Maler, Lackierer, Isolierer müssen Schutzanzüge tragen, trotzdem können Sie ohne sorgen in einem vermalten Haus wohnen.
Danke Bio und Natur
Danke Bio und Natur
Es ist schwierig bis nicht möglich gute wissenschaftliche Berichte im Internet zu finden.
Auch wenn es Ihnen zu wenig ist aber Südtirols Böden sind artenreicher als ihr Ruf.
Ich bin mit Ihnen einig dass Forschungen in dieser Richtung noch viel, viel zu gering sind. Für uns Bauern sind derartige Forschungen enorm wichtig.
Die Pestizid-Diskussion in dieser Form lähmt aber eine Weiterentwicklung, Pestizide alleine sind nicht so einflussreich wie oft gesagt wird.
Zum Up date von Christoph
Zum Up date von Christoph Franceschini: Prügel scheinen tatsächlich zum integrierten Obstbau zu gehören, gewissermaßen als integrierender Bestandteil. Auch mir sind bereits mehrfach Prügel angedroht worden, unter anderem von einem Obstbauern, der auch einen Buschenschank betreibt, weil ich auf die Gefährlichkeit der von ihm verwendeten Phosphorsäuresther hingewiesen habe.. Als ich den Betrieb aufsuchte, um vielleicht ein vernünftiges Wort mit ihm reden zu können, wurde ich zwar nicht verprügelt, aber einfach nicht bedient.
Antwort auf Zum Up date von Christoph von Hartmuth Staffler
Hartmuth Staffler
Hartmuth Staffler
Wenn Sie sich selbst für wichtig nehmen müssen Sie nicht das selbe von anderen Menschen verlangen.
Der Inhaber des Buschenschanks hat auf sicherlich auf seine psychische Gesundheit geschaut und einer "Nervensäge und Provokateur" wie Ihnen keine Beachtung geschenkt.
Sollten Sie an diesem Verhalten etwas gesetzeswidriges finden so bitte ich Sie Anklage zu erheben.
Das Recht auf Gesundheit steht in der Verfassung, darauf weisen Sie immer wieder hin.
Was Sie als "vernünftig" einstufen ist für andere eben nur ein "kompletter Schmarrn"
Ist es so, dass in Südtirol
Ist es so, dass in Südtirol gar nicht wenige Obstbauern ihre Äpfel biologisch , mit Rücksicht auf den Erhalt der Biodiversität, behandeln und sie diese Äpfel auch mit dem erforderlichen Gewinn verkaufen können ? Da zwei Äpfel am Tag der Gesundheit wirklich sehr förderlich sind, würden sicher viele Obstgenießer für pestizidfreies Obst gerne mehr bezahlen. Würde ganz Südtirol sich darauf ein lassen, so könnte es durchaus sein, dass das damit erwirtschaftete Gesamteinkommen langfristig steigt. Besteht nicht die Gefahr, dass der Markt für pestizidbelastetes Obst rapide zusammenbrechen könnte ?
Antwort auf Ist es so, dass in Südtirol von Karl Trojer
Die Nachfrage nach
Die Nachfrage nach biologischen Äpfeln ist aber sehr gering, wobei Südtirol alleine schon knapp 50% (!!) der europaweit erzeugten Bioäpfel produziert. Wenn ganz Südtirol jetzt plötzlich Bio produziert, dann werden mehr Äpfel produziert als der Konsument braucht.
Wären sie dann notfalls bereit, den Bauern den entstandenen Schaden zu bezahlen bzw. eine Kaufgarantie für Bioäpfel zu geben, damit die Landwirte in Südtirol ihre hohen Investitionen stemmen können, ihre Familie ernähren können und auch davon anständig leben können?
Anderenfalls kann man nicht die Bauern zwingen, dieses enorme Wagnis einzugehen, wo sie wahrscheinlich massive Verluste einfahren würden.
Antwort auf Die Nachfrage nach von Alex. U.
Alex U
Alex U
Luft, Wasser, das Leben in der Luft, im Wasser, im Boden sind nach meiner Auffassung Allgemeingut.
All das muss natürlich bleiben und allen, auch nachfolgenden Generationen zugänglich sein. Ausbeutung beginnt bei nachhaltiger Reduzierung dieser Merkmale und ihrer künstlichen und unumkehrbaren Auslöschung. Kompromisse werden aber auch immer wieder notwendig sein.
Den Nachbarn, die Kunden oder Allgemeinheit für selbstverschuldete übertriebene Investitionen und Entscheidungen mitverantwortlich zu machen, finde ich falsch. Ihre oben gezeichnete Darstellung fällt unter das Kapitel Eigenverantwortung.
Soweit sollte es die Politik nicht kommen lassen, dass (land)wirtschaftliche Interessen vor der Gesundheit der Anwohnerschaft stehen. Dass es in der Vergangenheit oft anders war, ….aber das ist ein anderes Kapitel.
Antwort auf Ist es so, dass in Südtirol von Karl Trojer
Karl Trojer
Karl Trojer
Leider besteht die Gefahr dass der Preis für Bio-obst zusammenbricht.
Südtirols Bioapfelproduktion macht jetzt schon 40% der europäischen Bioapfelernte aus.
Würde ganz Südtirol Bio produzieren wären das über 350%.
Die meisten Menschen nehmen Bio nur verbal in de Mund, beim Konsum happert es dann gewaltig.
Antwort auf Ist es so, dass in Südtirol von Karl Trojer
Ich darf hier vielleicht
Ich darf den Worten von Karl Trojer vielleicht hinzufügen, dass nicht nur der höhere Bio-Preis eine Rolle spielt, sondern vielleicht auch die Menge. Einen gesunden Südtiroler Apfel darf man dann ruhig anderem Obst aus aller Herren Länder (vielleicht gar nicht so Bio) vorziehen.
In den Anhängen 1 und 2
In den Anhängen 1 und 2 dieser europ. Durchführungsverordnung können Sie sich durch die aktuell zugelassenen Dünger (Anhang 1) und Pestizide (Anhang 2) im biologischen Anbau lesen. Sie werden auch Schwefelkalk finden.
https://eur-lex.europa.eu/legal-content/DE/TXT/PDF/?uri=CELEX:32019R216…
übrigens, es gebat a
übrigens, es gebat a natürliche 'pestizide' ohne nebenwirkungen fürn mensch und die bienen: https://embio.it/total-care-neem-emul-bio.html?___store=embio_it_de&___…
Antwort auf übrigens, es gebat a von S T
Herr Tinkhauser
Herr Tinkhauser
Ein guter Tipp für alle Hobbygärtner. Landwirte in Südtirol kenne das Mittel, im Bioanbau verwendet weil nichts anderes möglich.
Bei genauerer Betrachtung taucht aber ein Problem auf a das man auch als Praktiker nicht sofort denkt.
Die Produktion diese Stoffes ist sehr schwierig und nicht leicht steigerbar und deshalb zu wenig vorhanden um Zeitnah auf alternativen verzichten zu können.
Antwort auf Herr Tinkhauser von Klemens Kössler
Herr Kössler, nicht gleich
Herr Kössler, nicht gleich von unten rauf 'klein machen'...
Ich wollte nicht als Werbung gebashed werden, aber ich importiere das Mittel (übrigens unter unglaublichem bürokratischen Aufwand - wg oben genannter rechtl. Sachlage...) selbst aus Indien, der Produzent dort betreibt ein eigene kleine Forschungseinrichtung und beliefert weltweit Großbetriebe. Es kommt aus Wildsammlung (keine indischen Monokulturen an Neembäumen) und enthält einen natürlichen Emulgator, der das Neem noch wirksamer, weil teilweise systemisch, macht. Ich kann ihnen versichern, dass dieses spezielle Neem-Produkt die Südtiroler Landwirte nicht kennen (außer das Nemazal, das wirklich nur für 'Hobbygärtner' ausreichend ist...), da es dies bis vor Kurzem in Italien gar nicht erhältnlich war... Das einzige ethische Problem daran ist, dass es nicht regionaler Herkunft ist (aber das sind die meisten Bayer-Produkte ja auch nicht unbedingt, oder?). Ich beliefere damit viele landwirtschaftliche Betriebe in Norditalien. Es kostet natürlich ein wenig mehr, als die chemischen Pestizide, aber der Mehrwert, den es in seiner Anwendung schafft, macht das sofort wieder wett - die Landwirte, die wirklich rechnen können, ob bio oder konventionelle, schätzen es als DIE beste Lösung, die sie kennen! Ich gehe jede Wette ein, dass es das Potential hat, die Pestizid-Polemik in Südtirol auf ein konfliktfreies Niveau zu reduzieren - nur leider darf es als Pestizid bisher nicht empfohlen werden und deshalb bekommt es auch fast keine Aufmerksamkeit bei unseren Landwirten! (Ich bin aber gerne bereit in Zusammenarbeit mit der Versuchsanstalt Laimburg, das Produkt offiziell als Pestizidmittel für Italien anzumelden, denn dafür fehlen mir die circa 300.000 tsd Euro, um es auf seine 'Unschädlichkeit' 'wissenschaftlich' zu verifizieren - angesichts dringenden Problematik und der verschissenen 30 mio Steuergelder für untaugliche Mundmasken ein lächerlich geringer Betrag...). Außerdem meine Lieben: Wir haben den weitaus höchsten Pestizideinsatz von allen Regionen Italiens, siehe https://wwfbolzano.com/2019/04/27/il-trentino-alto-adige-e-la-regione-i… Und das als vom Tourismusmarketing als Natur-Paradies verkauftes Urlaubsland... :-/
Hon Salto abonniert um in
Hon Salto abonniert um in diesen Zeiten kritischen Journalismus zu unterstützen.....der Artikel isch ober weder kritisch no onderwertig wertvoll, der isch reine Polemik und an Oberflächlichkeit und Populismus kaum zu überbieten.
Antwort auf Hon Salto abonniert um in von Martin Holzner
Herr Holzner ... Herr
Herr Holzner ... Herr Gatscher hat schlicht und einfach - fast unpolemisch - seine Situation beschrieben. Sonst gar nichts!
Vielleicht hat er eine Diskussion eröffnet ... wie wir hier mit den zahlreichen Kommentaren feststellen können.
Antwort auf Herr Holzner ... Herr von Klemens Riegler
Herr Riegler
Herr Riegler
Meine Überzeugung ist es dass Herr Gatscher ein Nachbarschaftsproblem auf diese Art auslebt, Pestizide als Grund dazu vorzuschieben ist nur das Mittel zum Zweck, denn dieses Thema erregt die Gemüter und das Entsetzen.
Auf Gute Nachbarschaft hat Gatscher wohl nie so recht geschaut.
Antwort auf Herr Riegler von Klemens Kössler
Lieber Herr Kössler,
Lieber Herr Kössler,
Bitte erlauben Sie mir Ihre Behauptungen zu kritisieren. Sie sind nicht konstruktiv. Wenn Herr Riegler seine Meinung kundtut daß Herr Gatscher "... schlicht und einfach - fast unpolemisch - seine Situation beschrieben hat." dann ist das eine faire Meinung die sie respektieren könnten. Als Antwort Herrn Gatscher zu unterstellen daß er ein Nachbarschaftsproblem hat und es zuerst mit einem Artikel auf Salto versucht bevor er versucht mit seinen Nachbarn zurechtzukommen ist eine schwere Anschuldigung die Sie erst kundtun sollten wenn Sie dafür Beweise haben, weil Sie meiner Ansicht nach unter der Gürtellinie ist.
Diese Gürtellinie ist subjektiv aber ich kann am Artikel auch keine skandalösen, rein polemischen Behauptungen erkennen.
Dies widerspricht nicht nur meinem Gefühl von Fairness sondern wenn ich Sie anhand anderer Postings richtig einschätze auch Ihrem Anspruch an Sachlichkeit.
Anstelle persönlicher Angriffe könnten Sie z. B. ihre wiederholte Behauptung von der relativen Harmlosigkeit von PSM (für alle Kunden, Anrainer und Bauern) mit wissenschaftlich fundierten Referenzen belegen.
Auch ich gehöre zur Minderheit die beim Biss in die meisten Südtiroler Äpfel starke allergische Symptome habe. Merkwürdigerweise beim Steirer Apfel nicht. Die genauen Gründe sind mir nicht bekannt.
Ich bin deshalb nicht ganz objektiv, möchte aber trotzdem wagen zu Behaupten daß Sie Ihre Position und Lobby unterschätzen. Damit meine ich die wiederholten Behauptungen daß die scheinbar geringe Nachfrage nach Bio den Bauern keine Option bietet. Wenn Sie davon überzeugt sind daß Bio keine Alternative ist und auch mit all Ihrer Kraft dagegen arbeiten dann könnte das eine sich selbst erfüllende Prophezeihung sein.
Versuchen Sie bitte ihre Behauptung daß der Konsument den Preis bestimmt und der Bauer dem Schicksal ausgeliefert ist und Bio keine Option ist zu beweisen. Nicht im Allgemeinen sondern ganz konkret für den Apfelbauer.
Ihre bisherige Argumentation finde ich zu einfach. Z. B. könnte man auch genauso pauschal behaupten: Wenn nur mehr Bio erlaubt ist dann sinkt der Ertrag auf die Hälfte, dadurch ändert sich das Verhältnis zwischen Angebot und Nachfrage und der Preis wird neu bestimmt. Vielleicht fällt Ihnen dann die Hälfte der Kunden weg aber da die andere Hälfte nicht bereit ist auf den täglichen Apfel zu verzichten wird Sie einen höheren Preis bezahlen, weil auch der 3fache Preis für diese Hälfte der Konsumenten locker zu stemmen ist. Und Sie steigen in diesem zugegebenem, vereinfachten Szenario genausogut aus wie bisher.
Das Ganze lässt sich hier in Österreich gut verfolgen. Die Biobauern haben eine kritische Masse erreicht und es geschafft den Kunden zu verklickern daß Bio besser ist. Die Preise sind dadurch um ich schätze mindestens Faktor 2 und oft Faktor 3 gestiegen. (auch das was beim Bauer ankommt) Bio ist einfach sexy.
Wenn Sie hingegen weiterhin den Markt mit Standard Äpfel fluten wollen dann ist es nicht verwunderlich daß auch der Preis so tief bleibt.
Trauen Sie sich, sie haben eine Lobby, und man nimmt Sie unterm Strich als Systemrelevanter Wirtschafts- und Versorgungssektor war. (Auch wenn die Zwischenhändler Ihnen das Gegenteil weismachen wollen) Deshalb bleibt ihr Einkommen gesichert.
Die Gefährlichkeit von
Die Gefährlichkeit von chemisch-synthetischen Pestiziden - für die Gesundheit UND die Umwelt - wird hierzulande systematisch verharmlost, so mein Eindruck. Dies zeigt sich auch an der Verwendung des fast schon lieblich klingenden Begriffs "Pflanzenschutzmittel".
Übrigens vertreiben Bayer-Monsanto, BASF und wie sie sonst noch alle heißen, in den Ländern des Südens auch Pestizidwirkstoffe, die in der EU wegen ihrer gesundheitlichen und ökologischen Gefahren nicht (mehr) erlaubt sind: Profite auf Kosten der Landarbeiter und Landarbeiterinnen, die dafür mit schweren Gesundheitsschäden bezahlen. Es ist erschütternd.
Antwort auf Die Gefährlichkeit von von Silke Raffeiner
Frau Raffeiner
Frau Raffeiner
Ein großer Wunsch der europäischen Landwirtschaft ist es auch Lebensmittelimporte nach Europa deren Lebensmittel nicht den europäischen Produktionsstandards entsprechen zu verbieten damit ein unlauterer Wettbewerb unterbunden wird, dazu gehören auch die Löhne und Sicherheitsstandards der Arbeiter.
Bei dieser Forderung haben Sie die gesamte europäische Landwirtschaft auf Ihrer Seite.
Europas Landwirtschaft produziert nur noch 70% des europäischen Nährwertverbrauchs.
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