Politik | Nach den Landtagswahlen 2013

Elmar Pichler Rolle: Back to the roots

Von der Landesregierung zurück zur schreibenden Zunft? Noch-Landesrat Elmar Pichler Rolle will nach seiner Wahlniederlage zu seinem früheren Arbeitgeber Athesia zurückkehren.

Ein Minus von 19.000 Stimmen muss erst einmal verkraftet werden. Zur Aufarbeitung dieses schweren emotionalen Schlags will Noch-Landesrat Elmar Pichler Rolle erst einmal ein paar Tage raus aus Bozen, wie er den Zeitungen vom Mittwoch anvertraut. „Ho bisogno di tempo per riflettere“, meint er im Alto Adige. Doch bald steht schon der nächste Schritt an: Ein Termin mit Dolomiten-Chefredakteur Toni Ebner, mit dem er über eine Rückkehr an seinen früheren Arbeitsplatz sprechen will: den Athesia-Konzern, den Pichler Rolle 1995 als damaliger Chefredakteur der Sonntagszeitung Zett verließ. „Ich werde wieder meinen Beruf als Journalist ausüben“, vertraut er denn auch der Tageszeitung Dolomiten zum Abschluss eines dort heute erschienen Interviews an. Die Frage, ob man sich dann vielleicht im selben Büro wiedersehen wird, spart sich Dolomiten-Journalisten Barbara Varesco allerdings.

Auf Nachfrage von salto.bz will sich der Noch-Landesrat allerdings ebenfalls auf keine konkreten Optionen festlegen. „Ich habe keine Ahnung, was ich machen werde, jetzt muss ich erst einmal mit der Athesia sprechen“, sagt Pichler Rolle gegenüber salto.bz. Sicher ist, dass er wieder ins Berufsleben einsteigen will. Und ebenso klar sind die Bestimmungen eines Staatsgesetzes, das bestimmten Kategorien von Politikern innerhalb einer Frist von wenigen Wochen nach Beendigung ihres Wahlamtes die Möglichkeit gibt, entsprechend ihrer letzten Einstufung an ihren ehemaligen Arbeitsplatz zurückzukehren. Also im Fall von Pichler Rolle als Chefredakteur. Die Garantie, dass er auch einen, dieser Qualifizierung entsprechenden Arbeitsplatz angeboten bekommt, gebe es aber klarerweise nicht.

Im Konkreten heißt das also, dass Pichler Rolle noch heuer in den Bozner Weinbergweg zurückkehren könnte. Denn sein politisches Mandat verfällt spätestens mit der Wahl der neuen Landesregierung. Nachdem die Angelobung des Landtags nun innerhalb der kommenden drei Wochen über die Bühne gehen wird, sollte die Frist für den Appell bei der Athesia also bereits innerhalb des kommenden Monats starten – sofern es keine gröberen Verzögerungen bei der Bildung der neuen Landesregierung gibt.

Doch ist ihm die Lust auf die Athesia nicht spätestens nach seinem Wahlkampf vergangen – in dem Landesrat Widmann selbst laut parteiinternen Beobachtern von den Dolomiten weit  besser behandelt wurde als Pichler Rolle? „Diesen Eindruck habe ich persönlich nie gehabt“, kontert Pichler Rolle, „die Medien sind frei und unabhängig und können tun, was sie wollen, wir dürfen weder Noten geben noch uns beklagen.“

Anlass dazu sieht der langjährige Politiker eher auf politischer Ebene, wo er sich mehr Unterstützung erwartet hatte. Namen will er allerdings keine nennen. „Denn die Betroffenen wissen selbst, wer gemeint ist“, sagt er, „man kann niemanden dazu verdonnern, jemanden zu unterstützen - auch wenn ich mir zumindest Anerkennung für die viele geleistete Arbeit erwartet hätte.“  Also definitiv Schluss mit der Politik? „Ich werde immer ein politisch interessierter Mensch bleiben und in der einen oder anderen Form am politischen Geschehen teilhaben", lautet die Antwort.  In welcher Form, kann Elmar Pichler Rolle so kurz nach seiner herben Niederlage nicht abschätzen. Jetzt steht einmal Nachdenken an – und dann ein Gespräch am Weinbergweg.

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Mon Mon Mi., 30.10.2013 - 13:30

na dann freuen wir uns mal auf “freien, unabhängigen“ Journalismus a la EPR!

Mi., 30.10.2013 - 13:30 Permalink
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der Günther Do., 31.10.2013 - 20:14

Stimmenverlust ist eine schöne wahlwatsche.......
Frag mich grad: womit hat er das verdient?

Do., 31.10.2013 - 20:14 Permalink