Politik | Gratis-Tests

“Einheimische nicht schlechter gestellt”

Die Gratis-Corona-Tests für Urlauber zahle nicht das Land, präzisiert der Landeshauptmann. Er sieht die Sache als “schöne Botschaft an den Touristen”. Doch es gibt Kritik.
Arno Kompatscher
Foto: Screenshot/Gnews

Die Ankündigung von Landeshauptmann Arno Kompatscher, Südtirol-Touristen Gratis-Corona-Tests anzubieten, hat am Dienstag für Sitrnrunzeln und Unverständnis gesorgt.  Zwar präzisiert Kompatscher seine Aussage im Laufe des Tages. Doch die Kritik bleibt.

 

Privater zahlt, viele kritisieren

 

“Das Land erwägt derzeit, die Hoteliers in die Lage zu versetzen, damit ihre Gäste den Test machen können”, erklärt der Landeshauptmann am Nachmittag während der virtuellen Medienkonferenz. Die Möglichkeit – freiwillig –, einen Antikörper- oder PCR-Test durchzuführen, soll “Teil des touristischen Angebots sein”, die Kosten dafür nicht vom Steuerzahler übernommen werden, betont Kompatscher. “Es liegt am Hotelier, ob er die Spesen dafür in den Preis einrechnet oder dem Gast separat in Rechnung stellt.”
Laut dem Landeshauptmann sei dieses Angebot “eine schöne Botschaft an den Touristen, der zu uns kommt” und verhindere, “dass der Tourismus als Risikofaktor für eine steigende Ansteckung gesehen wird”.

Schön klingt das Ganze in den Ohren der Opposition nicht. “Gratis Corona-Tests für Touristen? Echt jetzt? LehrerInnen im Notdienst, Ärzte, Krankenpfleger, Altersheime und Einheimische sind wir nicht imstande zu testen, aber Touristen schon?”, so die Kritik von Team K. Alessandro Urzì (Alto Adige nel Cuore) schlägt in dieselbe Kerbe – für ihn ist der Vorschlag der SVP “der x-te Beweis für eine Politik im Dienste der Mächtigen: Die Hoteliers fordern und das Land antwortet, während die Bürger fordern können, was sie wollen und warten gelassen werden”.

Ganz ähnlich sieht es der Freiheitliche Parteiobmann Andreas Leiter Reber: “Südtirol muss alles daransetzen, wieder so schnell wie möglich ein sicheres und begehrtes Urlaubsziel zu sein. Covid-freie Zonen und Tests für Touristen anbieten zu können, sind aber nur dann eine positive und ehrliche Botschaft, wenn zuvor die eigenen Hausaufgaben erledigt sind. Leider müssen gratis Tests für Touristen in den Ohren vieler Südtiroler nach blankem Hohn klingen, denn erst in jüngster Zeit werden vermehrt Tests durchgeführt. Gerade die mangelnden und oft erst auf dem Höhepunkt der Pandemie erfolgten Test in den Risikobereichen zählen zu den größten Fehlern und Schwächen im Krisenmanagement der Landesregierung. Nicht genug, dass in den hochsensiblen Bereichen der Spitäler und Krankenhäuser zu spät oder unvollständig getestet worden ist, auch besorgte Bürgerinnen und Bürger, welche sich in den letzten beiden Monaten freiwillig testen lassen wollten, konnten dies in Südtirol nur tun, wenn sie mehrere, eindeutige Symptome gezeigt haben.”

 

Gratis auch für Bürger?

 

Was vielen Menschen im Lande wochenlang verwehrt geblieben ist – unkompliziert zu einem Corona-Test zu gelangen – bzw. bis heute nicht möglich ist – einen Antikörper- oder PCR-Test kostenlos zu erhalten –, soll für Touristen künftig kein Problem sein. Wird es entsprechend auch für die Bürger die Möglichkeit geben, gratis Corona-Tests durchzuführen?

Auf diese Frage von salto.bz antwortet Arno Kompatscher während der Medienkonferenz ausweichend: “Für die Bürgerinnen und Bürger gibt es ja heute schon Anbieter für verschiedene Tests – und im Prinzip ist es dasselbe: Das Hotel soll das anbieten können.” Eines sei ihm “ganz wichtig” zu betonen, fügt der Landeshauptmann hinzu: Hier handle es sich um keine Schlechterstellung des Einheimischen gegenüber dem Gast, denn natürlich muss der Test am Ende bezahlt werden – entweder als Teil der Hotelrechnung oder extra”.

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Johann Georg B… Di., 26.05.2020 - 19:02

Also Kompatscher dümmer gehts nimmer, wie kann man solche Vorschläge machen und dazu noch falsch erklären?? Als ich den Artikel gelesen habe stand GRATIS TEST und das heißt umsonst,jetzt wird es freiwillig Angeboten, aber auf Rechnung. ich nenne das Veraschung.
Tunt mir leid aber: DÜMMER GEHTS NIMMER.

Di., 26.05.2020 - 19:02 Permalink
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Salto User
Sepp.Bacher Di., 26.05.2020 - 21:16

Wenn Kompatscher drei Sätze sagt, dann hat er sich schon widersprochen: "Hier handle es sich um “keine Schlechterstellung des Einheimischen gegenüber dem Gast, denn natürlich muss der Test am Ende bezahlt werden – entweder als Teil der Hotelrechnung oder extra”. Zuvor verkündet er aber: "Gratis Corona-Tests für Touristen?". Der verkauft uns als blöd!
Unsereiner darf nicht einmal einen Gratis-Test machen, wenn er Symptome hat! "Für die Bürgerinnen und Bürger gibt es ja heute schon Anbieter für verschiedene Tests – und im Prinzip ist es dasselbe". 80 oder 100 € für einen Schnelltest bezahlen, dessen Ergebnis dann in Frage gestellt wird. Der weiß wohl auch nicht mehr, was er am Anfang und Ende gesagt hat und was richtig und was schlecht ist!?

Di., 26.05.2020 - 21:16 Permalink
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Peter Gasser Mi., 27.05.2020 - 09:27

Antwort auf von Michael Thalmann

Ich würde als Gast niemals einen Test machen: man stelle sich vor, der wäre bei einem Familienmitglied positiv oder „zweifelhaft“: die Folge wäre, über Wochen alle gemeinsam im Hotelzimmer eingesperrt zu sein, und dann wohl 4 - 6 Wochen „Zelle“ ohne Ausgang im 5-Sterne-Hotel bezahlen zu müssen... so blöd kann kein Gast sein.

Mi., 27.05.2020 - 09:27 Permalink
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Sebastian Felderer Mi., 27.05.2020 - 10:30

JETZT REICHT'S !!! In Bozen werden die Euro 3 ausgesperrt und zum Weihnachtsmarkt 5.000 Camper reingelassen. Wir Bürger werden 3 Monate auf Schritt und Tritt kontrolliert, um Corona in den Griff zu bekommen. Und jetzt werden Tür und Tor geöffnet, um Betten zu füllen. Samt Gratistest für die Gäste! Der nächste Schrittt ist dann das Verschweigen von Infizierten aus dem Tourismus. Und im Herbst haben wir wieder die Katastrophe und die Gastwirte den vollen Geldbeutel, inklusiv Corona- Entschädigung. WIR WERDEN SCHON DUMM SEIN, ABER NICHT SO DUMM, DASS WIR NICHT VERSTEHEN, DASS UNS DIE POLITIK TOTAL VERARSCHT. Gesundheit zuerst, dann erst wieder der Profit.

Mi., 27.05.2020 - 10:30 Permalink
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evelin tschenett Mi., 27.05.2020 - 11:38

Herr Felderer, einerseits kritisieren Sie die Tatsache, dass wir 3 Monate auf Schritt und Tritt kontrolliert worden sind und andererseits möchten Sie, dass wir weiterhin auf unsere Grundrechte verzichten sollen. Das Recht auf Arbeit ist auch ein Grundrecht und das hat man uns Touristikern genommen. Ich gehe davon aus, dass Sie eine monatliche Rente beziehen und nicht rein von "Fachbeiträgen" leben.
Nun, wir wollen wieder arbeiten, wir wollen zurück zur Normaltät, denn Viren hat es immer gegeben und wird es immer geben und man kann uns Bürgern sehr wohl Eigenverantwortung zutrauen.

Mi., 27.05.2020 - 11:38 Permalink
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Peter Gasser Mi., 27.05.2020 - 11:47

Antwort auf von evelin tschenett

Sie wollen es also machen wie Johnson, Trump und Bolsonaro, auf Kosten 10.000der Toter? Sie wollen, dass es bei uns wird wie in Bergamo, „weil es immer gegeben hat“?
Nein, das hat es noch nie gegeben im modernen Italien, dass Militär-LKW die Toten abtransportieren mussten, und vor den Krematorien (auch in Bozen!) Kühlkontainer aufgestellt werden mussten, da man mit dem Verbrennen der Toten nicht mehr nachgekommen ist.
Das hat es noch nie gegeben, dass trotz Verdoppelung der Intensivbetten diese nicht ausgereicht haben, dass man nicht mehr alle Patienten versorgen konnte.
Natürlich kann man/frau das alles leugnen...

Mi., 27.05.2020 - 11:47 Permalink
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evelin tschenett Mi., 27.05.2020 - 11:59

Antwort auf von Peter Gasser

Herr Gasser,
im Moment gibt es in den Krankenhäusern wenig zu tun, auch in jenen der Lombardei, Sie können natürlich weiter Panik machen aber die Zahlen sprechen dagegen. Auch Sie gehören sicherlich zu den fixen Lohnempfängern, denn diese einseitige Betrachtung ist einfach typisch. Nun, die Mehrheit der Südtiroler will zurück ins Leben und alle anderen sind frei weiterhin in Quarantäne zu leben.

Mi., 27.05.2020 - 11:59 Permalink
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Peter Gasser Mi., 27.05.2020 - 13:27

Antwort auf von evelin tschenett

Niemand macht hier Panik, das Diskutieren über *Fakten* ist eine erlaubte Sache - das Leugnen von Fakten (bei uns, in London, New York oder Brasilien) ist auch erlaubt.
Als Folge der getroffenen Maßnahmen gibt es in den Krankenhäusern „wenig zu tun“, wie Sie dies nennen wollen.
Gleichwohl ist das Virus noch da, bei uns, mehr in der Nachbarprovinz, und noch mehr in der Poebene.
Ein erneuter Ausbruch der Seuche aufgrund von fahrlässigem Umgang mit der Situation hilft niemandem, am wenigsten Ihnen.

Mi., 27.05.2020 - 13:27 Permalink
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Peter Gasser Do., 28.05.2020 - 21:45

Antwort auf von Christoph Wallnöfer

...ist schon klar, und richtig haben dies nicht etwa „fahrlässig“ Deutschland, sondern Johnson, Trump und Bolsonaro gemacht.
Auch ist es nicht wahr, dass die Maßnahmen das Drama in Bergamo und Oberitalien, auch in Südtirol, beendet haben, sondern der nächtliche Mondschein an den geraden Tagen.
Empirik und Wissenschaft ist Ihnen fremd, da kommen wir nicht zusammen.

Do., 28.05.2020 - 21:45 Permalink
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ueli wyler Mi., 27.05.2020 - 12:03

kompwatschler, achjammer, könig zerzer mit intellektuell angeschlagenen adlaten sind wahrscheinlich nun vollends ausser rand und band.
sie alle gehören anstelle symptomfreien bürger/innen in quarantäne, am besten für immer. wir kommen dann gelegentlich einen test machen ob die geistige zurechnungsfähigkeit wieder gegeben ist.

Mi., 27.05.2020 - 12:03 Permalink
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m s Do., 28.05.2020 - 08:19

Die Gefahr ist groß, dass die Infektionszahlen wieder ordentlich steigen, wenn die Vorsichtsmaßnahmen nun immer laxer gehandhabt werden. Vor allem die Tourismuswirtschaft steht hier vor großen Herausforderungen und in Verantwortung. Zuversichtlich stimmt mich aber die eingesetzte Expertenkommission. Hoffentlich richtet sich die Politik nach deren Empfehlungen, sollten die Zahlen wieder zu stark ansteigen.

Do., 28.05.2020 - 08:19 Permalink
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Walter Waldner Mo., 01.06.2020 - 09:20

Ich hatte einen Traum......
.......indem ich als Gast in ein Südtiroler Hotel eincheckte: Die freundliche Empfangsdame piekste mir gekonnt in den Finger und tropfte das Blut in die kleine COVID-19-Schnelltestkasette.
Dann kam der ebenso freundliche Hausmeister, legte seine grüne Schürze ab und schlüpfte in einen weißen Schutzanzug, zog sich Handschuhe, FFP3-Atemschutzmaske und Schutzvisier an und nahm gekonnt einen Nasen- und Rachenabstrich.
Schließlich legte das Zimmermädchen ihre weiße Schürze ab und kleidete sich ebenso marzialisch ein wie der Hausmeister zuvor. Sie drückte mich dann höflich aber bestimmt in einen bequemen Sessel und stach mir in eine Armvene, um Blut für einen serologischen Test zu gewinnen. Und dann....
....bin ich aufgewacht und erinnerte mich an ein Gespräch mit dem Apotheker meines Vertrauens: Er könne mir leider keinen COVID-19 Schnelltest verkaufen, er hätte ihn zwar lagernd, aber so etwas gehöre in die Hände eines Arztes.
Beim Marketinggag geht es doch nicht nur um die Frage, wer die Tests bezahlt, sondern wohl auch, wer die Proben nimmt. Darüber habe ich noch nichts gehört.
Träum ich noch oder bin ich schon wach?

Mo., 01.06.2020 - 09:20 Permalink