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Gesellschaft | Pro

Plädoyer für Zivilcourage

Sechs Gründe, warum die Klarnamenpflicht für Onlinemedien zu begrüßen ist und die Diskussion um die Anonymität mit bewusst falschen Argumenten geführt wird.
Klarnamenpflicht für Online-Medien – ja oder nein? An dieser Frage scheiden sich viele Geister. Wir haben kontroverse Meinungen eingeholt. Heute jene von Christoph Franceschini.
 
Es wird kaum verwundern, dass der Autor dieser Zeilen die geplante Gesetzesänderung im Landtag befürwortet, die Förderung der Onlinemedien an eine Klarnamenpflicht zu binden.
Als Salto-Chefredakteur habe ich mich mehrmals öffentlich gegen all jene Helden und Heldinnen der Tastatur gewandt, denen sogar die Zivilcourage abgeht, die eigenen Belanglos- und Stumpfsinnigkeiten mit Klarnamen zu unterzeichnen.
Ich gehöre einer Generation an, die ohne Computer aufgewachsen ist, deshalb sind meine Bewegungen in der virtuellen Welt relativ beschränkt. Aber ich bin ein Kind der Aufklärung. Dort gehen Freiheit und Verantwortung Hand in Hand. Mein Credo: Mann und Frau kann alles sagen, schreiben und jede Meinung äußern, muss dafür aber auch die Verantwortung tragen. Eine Grundvoraussetzung dafür ist, dass ich dazu meinen Namen brauche und mein Gesicht zeige. Wer für seine Meinungsäußerung eine virtuelle Online-Burka reklamiert, sollte lieber den Beichtstuhl benutzen als die Kommentarfunktion.
Dabei bedarf es einer Präzisierung: Natürlich spreche ich hier von westlichen Demokratien und nicht von totalitären und illiberalen Regimen, in denen die Bedingungen grundsätzlich anders sind.
Aber bis auf Gegenbeweis funktioniert das demokratische Gefüge in diesem Land noch. Trotz mancher Verwerfungen und dem Allmachtsanspruch einer Partei.
In dieser Diskussion geht es um eine ethische Grundsatzfrage unserer Gesellschaft.
Zugespitzt formuliert lautet sie: Will ich eine Kultur der Feigheit, des anonymen Denunziantentums und der namen- und gesichtslosen Beliebigkeit fördern? Oder stehe ich für einen selbstbestimmten, offenen Weg des Diskurses, der Kritik und der Gegenrede mit allen seinen potenziellen Folgen und Verantwortlichkeiten ein?
Ich möchte mich für eine offene Gesellschaft einsetzen und nicht für eine Kultur des Versteckspiels.
Ich möchte mich für eine offene Gesellschaft einsetzen und nicht für eine Kultur des Versteckspiels.
Es geht für mich dabei um einen Grundpfeiler der Demokratie und des zivilisierten Zusammenleben in- und außerhalb des world wide web.
 

#whistleblowing

 
Im Durchschnitt wenden sich in der Woche 20 Personen mit Geschichten, Informationen und brisanten Hintergründen an mich. Rund 80 Prozent dieser Kontakte verlangen, bevor sie etwas sagen, anonym zu bleiben und nicht genannt zu werden. Es ist klar, dass jemand, der Informationen, Dokumente und Vorgänge nach außen trägt, die unter der Decke bleiben sollten, im eigenen Umfeld mit Konsequenzen zu rechnen hat.
Mit ganz wenigen (begründeten) Ausnahmen gebe ich diese verbindliche Zusage auch. Und ich würde und werde notfalls dafür auch ins Gefängnis gehen, bevor ich diese Abmachung breche. Denn ich halte den Informantenschutz für eine der wichtigsten, grundlegendsten und nobelsten Funktionen des seriösen Journalismus. Nur so ist echter investigativer Journalismus möglich.
Die Quelle ist für die Öffentlichkeit anonym, aber nicht für mich. Das ist von entscheidender Bedeutung. Ich weiß, wer mich kontaktiert hat. Ich kenne die Person, die mir die Informationen gegeben hat. Und ich kann damit – wenigstens in den meisten Fällen – auch einschätzen, was ihre Beweggründe und Ziele sind. Das ist bei manchen Informationen ebenso wichtig wie die Information selbst.
Dazu gibt es die Figur des klassischen Whistleblowers. Er oder Sie veröffentlichen direkt oder über ein Medium brisante Dokumente, Fakten oder Vorgänge. Aus denselben Motiven wählt der Whistleblower absolute Anonymität.
In beiden Fällen geht es dabei aber zentral um Fakten, Daten oder Dokumenten. Es sind Dinge, die der Leser und die Leserin nachvollziehen, nachprüfen und analysieren kann. Es sind konkrete Vorwürfe, auf die auch die Gegenseite replizieren, reagieren und notfalls klagen kann.
Im Mittelpunkt einer Kontroverse stehen Fakten. Nicht Meinungen oder Menschen.
 

#Meinung

 
Im Wort Meinung steckt das Wort „mein-en“. Das heißt es bedarf eines konkreten Subjektes, einer erkennbaren Entität, die einen Standpunkt vertritt.
Natürlich werden Sie jetzt sagen: Ob ich jetzt meine Meinung als Christoph Franceschini oder als „krah“ schreibe, ist einerlei. Was zählt, ist allein der Standpunkt.
Ich sage nein. Meinung ist mehr als nur das, was gesagt wird. Die Wertigkeit einer Meinung steht im direkten Zusammenhang mit der Person, die sie äußert. Ich kann keine Aussage völlig losgelöst, von der Person, ihrem Umfeld, ihrer Geschichte und Sozialisation sehen. Nur wenn es ein erkennbares Subjekt gibt, kann ich beurteilen, wie konsequent jemand jenen moralischen Imperativ einhält, den er selbst anonym von anderen großspurig einfordert. Genau davon hängt aber – wenigstens für mich - ab, ob man diesem Menschen und seiner Meinung Gehör schenken soll oder nicht.
 
 
Nur wenn ich eine konkrete Person vor mir habe, kann ich nachvollziehen, ob sie gestern nicht genau das Gegenteil von dem behauptet hat, was sie heute sagt. Anonymität und Pseudonymität fördern die völlige Beliebigkeit. Heute so, morgen anders und übermorgen überhaupt ganz umgekehrt. Auch die Änderung der eigenen Meinung gehört zur normalen Entwicklung. Sie sollte aber nachvollziehbar sein und begründet werden.
All das ist in der Welt des Pseudonyme und Anonyme nur schwer möglich. Vor allem wenn dann auch noch eine besondere Spielart dazukommt: Ein und dieselbe Person schreibt gleich unter einer Handvoll verschiedener Pseudonyme und befeuert den Disput gleichzeitig von mehreren Seiten.
 

#Praxis

 
Es gibt diesen wunderbaren Kanon, warum Anonymität im Netz wichtig sei.
Ich glaube, es sind 16 Punkte, die da angeführt werden. Und die in der Theorie echt gut klingen.
Aber in der Praxis?
Ok, die Wette gilt: Ich lade jeden zu einem Abendessen bei meinen Freund Herbert Hintner ein, der es schafft, in den vergangenen fünf Jahren zehn Kommentare oder Community-Beträge auf Salto.bz zu finden, auf die auch nur einer dieser Punkte ernsthaft zutrifft.
Ich will niemandem zu nahe treten, aber der Erkenntnisgewinn der allermeisten anonymen Kommentare liegt unter dem Niveau des Watttischs beim Ochsenwirt. Nur dort kommen die Bewissereiern von Menschen, die physisch zumindest erkennbar sind.
Sehr wohl aber führt die Anonymität zur Senkung der Hemmschwelle. Ein Mensch, den es nicht gibt, der kann sich natürlich alles erlauben. Aber ist das fair und moralisch tragbar?
Kann man die Meinung eines Niemands wirklich auf die Stufe eines Menschen setzen, der für seinen wie auch immer gearteten Standpunkt einsteht?
Meine Meinung nach kaum. Wir tun das aber täglich. Und manche brüsten sich auch noch damit.
Eine der wichtigsten Komponenten in der Bildung der eigenen Meinung muss die Frage sein, ob man öffentlich dazu stehen kann. Es ist ein Prozess, mit dem man den eigenen Standpunkt automatisch noch einmal hinterfragt.
Durch die Anonymität fällt dieses Korrektiv aber völlig weg. Und das führt in vielen Fällen dazu, dass der völlig kopflosen Hetze und dem Wutbürger Tür und Tor geöffnet werden. Man kann alles beschimpfen und niedermachen, ohne jemals auch nur einen Funkten Verantwortung tragen zu müssen, für das was man schreibt, sagt und einfordert.
Mir liegt es fern Anonymität mit Hatespeech gleichzusetzen. Es ist aber erweisen, dass allgemein das Internet, die digitale Kommunikation und die damit einhergehende physische Distanz die Hemmschwelle bei uns allen deutlich sinken lässt.
Genau hier hat die Anonymität  bei manchen jene Wirkung, die das Heroin auf einen Süchtigen hat.
 

#Technik

 
Sicher ist die technische Umsetzung der Klarnamenpflicht keine leichte Aufgabe.
Voraussetzung dafür ist ein gesellschaftlicher Konsens. Dann findet man auch eine technische Möglichkeit.
 
 
Nehmen wir zum Bespiel die digitale amtliche Identität SPID. Rund 70.000 Südtiroler und Südtirolerinnen nutzen SPID für verschiedenste Dienste, die weit mehr Schutz verlangen, wie die Äußerung einer Meinung. Wenn ich alle meine Daten für die Anmeldung meiner Kinder in der Schule hergebe, für die Abgabe meiner Steuererklärung oder für meine Gesundheitsakte, warum sollte ich dann nicht dieselbe Identität hernehmen, um zu schreiben, dass dieser Artikel von Franceschini ein Schmarrn ist?
Natürlich wäre das die radikalste Lösung. Genauso gut könnte man es über die Kreditkarte machen.  Man bestellt über Amazon ohne lange zu überlegen die gesammelte Werksausgabe von Karl Marx, spendet für einer Partei oder bucht einen Partner oder eine Partnerin für eine Nacht. Alles mit Klarnamen. Warum soll man sich damit nicht auf einem Onlineportal registrieren. Damit wäre die Identität für die Betreiber der Onlineportale nachvollziehbar.
Natürlich gibt es auch dann Menschen, die das System austricksen. Aber Betrüger gibt es überall.
Nur sollte man ihnen ihre Arbeit nicht auch noch erleichtern.
 

#Anfeindung

 
Impliziert das Recht auf Meinungsfreiheit auch eine Recht auf Vermummung? Ich würde sagen Nein.
Ganz im Gegenteil: Niemand muss öffentlich seine Meinung kundtun. Wenn er es aber tut und sich am öffentlichen Diskurs beteiligt, so sollte er auch die Zivilcourage haben, dazu zu stehen.
Anfeindungen? Natürlich gibt es diese. Sind solche Reaktionen aber nicht meinungsimmanent? Gehört das nicht zum Leben? Wer nie den Mund aufmacht, wird kaum Feinde habe? Aber wahrscheinlich auch wenige Freunde.
Vor allem aber frage ich mich: Wenn man bereits in einer Demokratie solche Angst vor den Folgen der eigenen Meinung hat, was tut dann man dann, wenn wir wirklich in ein totalitäres Regime verfallen?
Ich erachte diese Diskussionen als Hohn für alle jene, die wirklich ob ihrer Meinung um ihr Leben fürchten müssen.
Ich erachte diese Diskussionen als Hohn für alle jene, die wirklich ob ihrer Meinung um ihr Leben fürchten müssen. 

#Die Förderung

 
Im Landtag haben vier SVP-Abgeordnete jetzt einen Beschlussantrag eingebracht, mit dem die Medienförderung an die Klarnamenpflicht gebunden werden soll. Ich halte den Vorschlag für unausgegoren und in gewissen Teilen auch für anmaßend.
So soll der Landesrundfunkbeirat etwa eine Netiquette vorgeben. Mit Verlaub: Roland Turk & Co verstehen von Online-Medien ungefähr soviel wie ich vom Friseurhandwerk. Deshalb wäre es sicher besser, hier jene Akteure anzuhören, die das Ganze dann umsetzen müssen.
Zudem wird nicht die SVP diese Regelung erlassen, sondern – nach der Bürgerkunde – der Südtiroler Landtag. Das heißt, es wird genügend Einwände und Kritik von gescheiten Männern und Frauen geben, die möglichen Kontrollfanatasien unterm Edelweiß Einhalt gebieten werden.
Es ist die Aufgabe eines Parlaments, Gesetze und Regelungen zur Verteilung der öffentlichen Gelder zu erlassen. Dabei ist es in allen Bereichen üblich, Förderungen an gewisse Regulative zu binden, die auch in die Kategorie der Wert- und Moralvorstellungen fallen.
Genau das würde mit der vorgeschlagenen Klarnamenpflicht passieren.
Ich sehe es als ein klares Bekenntnis zur Transparenz, zur Selbstbestimmtheit der Menschen und zur Aufrichtigkeit. Ein Plädoyer für Zivilcourage.
Eine Demokratie muss Kritik aushalten. Aber der Bürger muss auch den Mut haben, offen Kritik zu üben. Nur so funktioniert es.
Die Bindung der Landesförderung an die Klarnamenpflicht ist eine ethische Vorgabe. Niemand verbietet damit Anonymität im Netz – was auch gar nicht möglich wäre. Es gibt Milliarden von Möglichkeiten, sich im Netz anonym, mit Pseudonym, als Sockenpuppe, Troll oder Verrückter zu äußern.
Demokratie muss Kritik aushalten. Aber der Bürger muss auch den Mut haben, offen Kritik zu üben. Nur so funktioniert es.
Vor allen aber: Wenn Anonymität in dieser neuen, schönen Internetwelt ein so unverzichtbares Gut ist, dann werden die Verfechter dieser Argumentation ihre innerste Überzeugung doch nicht für ein paar Silberlinge verkaufen.
Dann soll Salto.bz den Mut haben, doch auf die mageren 30.000 Euro an Landesförderung zu verzichten und eben keine Klarnamen einführen.
Vielleicht kommt dann ja eine Spende. Anonym natürlich.
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Profil für Benutzer Martin Daniel
Martin Daniel Sa., 13.06.2020 - 10:03

Antwort auf von Gerhard Mumelter

"Duckmäuserei, Mangel an Zivilcourage, Anpassung und Mitläufer-Mentalität können in Südtirol auf eine lange und konsolidierte Tradition zurückblicken." Denke, das können wir als gegeben erachten, die Frage ist daher, was den öffentlichen Diskurs eher weiterbringt, mangelnde Zivilcourage zu beklagen oder jenen, die in eigenem Namen schweigen, eine Möglichkeit der Artikulation geben. Ich bin der Ansicht, dass durch Anonymität interessante Dinge ans Licht kommen (denke da z.B. an die Beiträge von Goggl Totsch) und zum besseren Verständnis unseres Landes beitragen. Die Franceschinis können/wollen nicht allen Gehör verschaffen. Mit Klarnamenpflicht bekämen wir dann wieder wie in den Printnedien hauptsächlich Rechthabereien zwischen selbstverliebten Serienkommentatoren serviert. Nein, danke!

Sa., 13.06.2020 - 10:03 Permalink
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Profil für Benutzer Sebastian Felderer
Sebastian Felderer Fr., 12.06.2020 - 11:42

Recht hat er, der Christoph, nur Recht. Das ist eine Haltung, für die ich durch's Feuer gehe. Ich habe auch die Gewohnheit, eine Person zu fragen, wo sie wohnt und was sie tut. Dann geht es mir schon besser. Ich kann mit ein Bild machen von dieser Person und Vertrauen gewinnen. Ich nenne ein Negativbeispiel: Die meisten kennen ihn, wissen wer er ist, ich nicht: GORGIAS. Interessiert mich zwar nicht. Aber wenn dich ein Mensch angreift, wie einen Lausbuben, mit meinen 74 Jahren und all dem auf dem Buckel, was zu einem aktiven Leben gehört, dann hängen sie tief. Respekt ist eine Frage des Anstandes, mit oder ohne Decknamen. Mir ist es gleichgültig, wer er ist und was er tut. Aber ich will in Ruhe meine Beiträge und Kommentare schreiben auf salto, ohne angepöbelt zu werden. Es gibt eben Leute, die können einem nicht das Wasser reichen und werden frech. Dann kommen die Seilschaften ins Spiel und so möchten sie jenen das Leben schwer machen, die ihnen haushoch überlegen sind, an Leistung und an Erfahrung. Wenn ich den Namen weiß, dann habe ich den Dreh bald herausen, dann wird er beobachtet und alles ist gut. Ich glaube, der hat bei salto mehr Schaden angerichtet als Nutzen, wird aber gedeckt. Jetzt weiß ich auch ungefähr von wem. Blöd werde ich schon sein, aber nicht teppet.

Fr., 12.06.2020 - 11:42 Permalink
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Profil für Benutzer Greta Karlegger
Greta Karlegger Fr., 12.06.2020 - 12:02

Antwort auf von Sebastian Felderer

@Sebastian Felderer
Ich weiß auch nicht, wer Gorgias ist. Aber es interessiert mich.
Ich weiß nur, dass Thomas Sina auf salto anonym und a costo zero des öfteren herum albert.
Die meisten wissen, wer Gorgias ist, sagst du, Sebastian?
Dann versuche ich mal deine Aussage zu überprüfen und frag frei und fröhlich in die Runde:
Wer ist Gorgias?

Fr., 12.06.2020 - 12:02 Permalink
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Profil für Benutzer Dietmar Holzner
Dietmar Holzner Fr., 12.06.2020 - 13:30

Mit Verlaub, aber Journalisten sind eigentlich die letzten, deren Meinung in dieser Thematik zählt. Schließlich gehört es zu ihrem Beruf, ihre Veröffentlichungen mir ihrem Klarnamen zu zeichnen (mir fällt hier nur eine unrühmliche Ausnahme knapp oberhalb der Wahrnehmungsgrenze ein, die dies nicht so arg wichtig nimmt, dessen Medium aber andererseits von ihren Zuschreibern absolute Namensklarheit verlangt).

Bevor wir Menschen, die sich nicht trauen, ihre Meinung zu äußern, des Duckmäusertums bezichtigen, sollten wir uns mal die Warte anschauen, von der aus wir urteilen. Ich behaupte, die meisten, die Klarnamen verlangen, haben gesicherte Arbeitsplätze und/oder gesicherte Lebensumstände oder es gehört zum Beruf, solche Initiativen zu ergreifen (Politiker). Aber jene, die etwas zu sagen hätten, deren Umstände dies aber nicht zulassen? Verbessern wir doch zunächst mal die Welt so, dass die Verwendung von Klarnamen kein Problem mehr darstellt. Dafür brauche ich aber auch und vor allem die Meinung derer, die sie sich nicht getrauen zu äußern. Es liegt schließlich in der Natur einer Meldung von Belang, dass sie brisant ist. Franceschini sagt selbst, er würde für den Schutz des Informanten ins Gefängnis gehen. Warum sollte ein solcher Schutz für jemanden, der gleich selbst schreibt, anders sein?

Der Grund, warum sich das Problem stellt, sind ja jene, die beleidigen, pöbeln und hetzen. Darin sind wir uns einig. Aber Beleidigung und Hetze ist ja klar erkennbar - und ich kann sie ignorieren. Der Autor disqualifiziert sich schließlich selbst. Und sollte ich mich verleumdet fühlen, gibt es rechtliche Mittel, dies zu unterbinden oder zu ahnden. Aber jene die eigentlich etwas zu sagen hätten (um "die Welt zu verbessern"), es sich aber nicht trauen, höre ich gar nicht. Und sollte der einzige Grund, eine wichtige Meinung oder Information nicht zu hören, nur die Klarnamenpflicht sein, dann bin ich eindeutig gegen eine solche.

Fr., 12.06.2020 - 13:30 Permalink
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Profil für Benutzer Gerhard Mumelter
Gerhard Mumelter Fr., 12.06.2020 - 17:32

Antwort auf von Dietmar Holzner

"Journalisten sind die letzten, deren Meinung zu dieser Thematik zählt". Nur:
salto wird von Journalisten gemacht. Und auch Christoph Franceschini ist
Journalist. Ich war von Anfang an dabei und habe bisher fast 500 Beiträge geschrieben - ohne Bezahlung. Deshalb - so denke ich - darf ich mir einen 6-Zeilen-Kommentar erlauben, ohne an den Pranger gestellt zu werden.

Fr., 12.06.2020 - 17:32 Permalink
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Profil für Benutzer Stereo Typ
Stereo Typ Sa., 13.06.2020 - 00:20

Antwort auf von Dietmar Holzner

Ganz Ihrer Meinung, Herr Holzner. Es gehört zum Beruf eines Journalisten, dass er sich zu erkennen gibt. Davon auf alle anderen zu schließen, ist Humbug. Bei vielen Themen weiß man ja schon im vorhinein, dass man die Lobbys im Nacken sitzen haben wird, wenn man einen entsprechenden Kommentar verfasst. Man frage Leute, die sich exponiert haben, wie toll es ist, angefeindet zu werden, ohne von einem Verlag, einem Herausgeber, einer Berufsgruppe oder einer Partei geschützt zu werden.

Sa., 13.06.2020 - 00:20 Permalink
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Profil für Benutzer Peter Gasser
Peter Gasser Sa., 13.06.2020 - 08:20

Antwort auf von Stereo Typ

„Man frage Leute, die sich exponiert haben, wie toll es ist, angefeindet zu werden, ohne von einem Verlag, einem Herausgeber, einer Berufsgruppe oder einer Partei geschützt zu werden“:
.
Du verlierst, da Fakten nicht zählen - und du gegen Machtgelüste, Karrieregelüste und Geldgelüste anderer keine Chance hast. Keine.

Sa., 13.06.2020 - 08:20 Permalink
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Profil für Benutzer Elisabeth Garber
Elisabeth Garber Fr., 12.06.2020 - 15:36

@Do Riada Ach was, von wegen Wasser auf die Mühlen... - der S. Felderer ist das Gegenteil von einem Handlanger.
Interessant auch, dass sie Gorgias wegen seiner (je nach Laune u. Ansprechperson) Fäkaliensprache ("Scheiß"/"Kack") oder offensichtlichen Pöbeleien nicht in die Schranken weisen!

Fr., 12.06.2020 - 15:36 Permalink
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Profil für Benutzer Sebastian Felderer
Sebastian Felderer Sa., 13.06.2020 - 06:45

Also wenn diese Kommentare die Arbeit eines Journalisten beurteilen sollen, dann bin ich Papst. Grauenhaft, was da alles von sich gegeben wird. Da wird Christoph mit Lisa verglichen und salto mit Printmedium. Und das von Leuten, die in ihrem Leben noch keinen Furz gelassen haben, geschweige eine angemessenen Leistung. Beurteilt doch die Leistung von Christoph nach seinen Büchern, wo punktgenau recherchiert wurde und als Grundlage für den Staatsanwalt gelten könnten. Wenn ein solcher Journalist für salto arbeitet, dann ist das ein Glück für salto und alle Leser. Wie schäbig sind dagegen Kommentare von Wadlbeißern und Nachtwandlern. Solche Aktionen werden zwar ihren Zweck haben, dienen salto aber nicht im Geringsten. Ich bin gespannt, was da rauskommt. Mute mir eine Feststellung zu: Christoph Franceschini braucht salto nicht, salto aber hat durch ihn einen Qualitätssprung gemacht, auf den Lisa nun bauen kann. Wer das verkennt, der kennt salto nicht.

Sa., 13.06.2020 - 06:45 Permalink
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Profil für Benutzer gorgias
gorgias Sa., 13.06.2020 - 09:39

Antwort auf von Sebastian Felderer

>Da wird Christoph mit Lisa verglichen<
ist das nicht erlaubt?
>und salto mit Printmedium.<
darf man das auch nicht?
>Beurteilt doch die Leistung von Christoph . . . <
Es wurde ein punktueller Vergleich gemacht, der Präzise ausformuliert wurde um auf etwas hinzuweisen und nicht die Lebensleistung Franceschini zu bewerten.
> Solche Aktionen werden zwar ihren Zweck haben, . . .<
Ja. Und zwar als ein Anschauungsbeispiel was für ein Unterschied eine gut Umgesetzte Netiquette haben kann im Rahmen eines Diskurses für das Für und Wider einer Klarnamenpflicht.
>dienen salto aber nicht im Geringsten.<
Schließen Sie doch bitte nicht von sich auf andere. Es gibt genug Menschen, die an einer echten Diskussion Interessiert sind und dies nicht als Wadlbeißerei abtun. Das dient salto am meisten.

Sa., 13.06.2020 - 09:39 Permalink
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Profil für Benutzer SALTO Community Management
SALTO Communit… So., 14.06.2020 - 09:00

Antwort auf von Elisabeth Garber

Geschätzte DiskussionsteilnehmerInnen,
aus unserer Netiquette:

"Salto.bz tritt für Pluralität und einen offenen, authentischen Meinungsaustausch ein. (..) Das Community Management mag hie und da moderierend eingreifen, kann aber alleine Tonalität, Stil und Schwerpunkte der Debatten nicht diktieren. Hier sei jedes einzelne Mitglied der Community daran erinnert, dass die Gestaltung eines jeden öffentlichen Raums auch der Mitgestaltung und in gewissem Sinne auch der Mitverantwortung eines/r jeden von uns bedarf. (..) Alle Mitglieder der Community werden gebeten, auf unangemessene oder ausfällige Beiträge zeitnah aufmerksam zu machen (siehe „Melden“-Button). (..) Persönliche Angriffe durch Beschimpfungen, Drohungen und Beleidigungen, sowie ruf- oder geschäftsschädigende Äußerungen werden nicht toleriert."

So., 14.06.2020 - 09:00 Permalink
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Profil für Benutzer kurt duschek
kurt duschek Sa., 13.06.2020 - 07:31

....Lieber Herr Gorgias
ob Befürworter von Klarnamen oder nicht ist hier weniger relevant, grundsätzlich bin ich gegen Fäkalausdrücke und dies war mein Beitrag. Gerne lese ich Beiträge und Kommentare und sage meine Meinung dort, wo ich gerade es machen möchte. NB. Habe dies jetzt bewusst nicht als Antwort geschrieben um eine unnötige, langweilige Antwort- und Rechtfertigungsflut von uns beiden zu vermeiden.

Sa., 13.06.2020 - 07:31 Permalink
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Profil für Benutzer Marta Treibenreif
Marta Treibenreif Sa., 13.06.2020 - 08:04

Sie sprechen an, was längst einer permanenten, differenzierten, öffentlichen Debatte bedarf. Wo nicht mehr kontrovers diskutiert wird, sondern nur gehässig ausgeteilt wird, da sollte reagiert werden, um eine konstruktive Diskussionskultur zu fördern.

Sa., 13.06.2020 - 08:04 Permalink
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Profil für Benutzer Philipp Trafojer
Philipp Trafojer Do., 18.06.2020 - 22:26

Antwort auf von Marta Treibenreif

Ich schätze Christophs Ansichten sehr. Mich persönlich stört es auch gewaltig, nicht zu wissen, mit wem ich diskutiere. Dabei liebe ich die Auseinandersetzung, und zwar jene mit offenem Visier. Dass in diesem Forum sehr viele Menschen mit ihrem realen Namen ihre Meinung kundtun, ist für mich eine Voraussetzung, mich überhaupt an Diskussionen zu beteiligen. In solchen spielen zwar Argumente eine zentrale Rolle: Aber diese entstehen selten losgelöst von der Persönlichkeit und der Geschichte des Autors.
Ich mache das an einem Beispiel fest: In irgendeiner völkisch angehauchten Diskussion auf diesem Forum ist mir die Sprache und die Argumentation eines Teilnehmers aufgefallen. Ich kannte sie zu gut. Ich habe googeln müssen, um von diesem "schlauen Fuchs" den Klar-Namen herauszufinden. (der betreffende Herr schreibt unter einer Fülle von Nicknamen, die sich alle ähneln). Hätte er unter seinem Namen gepostet, ich hätte mich gefreut, ihn auf Salto begrüßen zu dürfen und mit ihm zu streiten. Aber nur mit offenem Visier. So habe ich seine Aussagen als simple Provokation empfunden, auf die ich nicht eingehen mag. Warum? Weil sie aus einem Standpunkt heraus entstanden sind, der zur Person gehört, und nicht zwingend aus dem Inhalt des betreffenden Artikels hervorgegangen sind.
Dabei muss ich zugeben, dass mir das das anonyme Schreiben generell zuwider ist. Sei es in einer Zeitung, als auch in einem Forum. Demokratie braucht Mut nicht Angst. Vor allem aber braucht sie eine echte Auseinandersetzung von Meinungen und damit von Personen.

Do., 18.06.2020 - 22:26 Permalink
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Salto User
Sepp.Bacher Fr., 19.06.2020 - 08:46

Antwort auf von Philipp Trafojer

" Dabei liebe ich die Auseinandersetzung, und zwar jene mit offenem Visier." Herr Trafojer, was sehen Sie von meinem Gesicht, wenn Sie meinen Namen lesen? Was erfahren Sie von meiner Persönlichkeit und meiner Geschichte. Ich wäre wirklich gespannt, was Sie von mir schon erfahren, wenn Sie meinen Namen lesen?
Sie verwechseln wohl ein Diskussion im Bekanntenkreis mit dem Forum hier! Schon wenn Sie zu öffentlichen Tagungen und Diskussionsveranstaltungen gehen, sehen Sie vielleicht das Gesicht einer Person, aber mehr erfahren Sie wohl nicht!
Ich glaube Sie unterliegen groben Denkfehlern!?

Fr., 19.06.2020 - 08:46 Permalink
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Profil für Benutzer Elisabeth Garber
Elisabeth Garber Fr., 19.06.2020 - 09:43

@R. Domanegg Die Titelgebung plädiert für Zivilcourage... insgesamt ist der Text eine einzige Ode an die Freiheit und insbesondere ein Plädoyer für lebendige und transparente Demokratie, in der Respekt und Toleranz, aber auch Transparenz (nicht nur der Macher sondern auch der Wähler*...)... tragende Säulen sein sollten. Konjunktiv.
Was da manche User* aus dem Text herauslesen oder hineininterpretieren ist kurios.

Fr., 19.06.2020 - 09:43 Permalink
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Profil für Benutzer Sebastian Felderer
Sebastian Felderer Fr., 19.06.2020 - 10:08

Herr Domanegg, da halte ich es mit Frau Garber. Was da alles hineininterpretiert wird. Die geheime Wahl ist eines, die Meinungsäußerung auf einer Plattform etwas anderes. In der Wahlkabine werden Mehrheiten gesucht und interessiert nicht so sehr, von welcher Person die Stimme kommt. Obwohl, wenn sie eine Ahnung von Wahlanalyse haben, von Stimmenwanderung usw. dann fehlt wirklich nur mehr der Name beider Stimmabgabe, der Rest scheint auf. Auf der Plattform findet eine Diskussion statt, oder sollte zumindest. Da ist es schon wichtig, dass man die Personen identifiziert und weiß, mit wem man es zu tun hat. Die beiden Demokratie-Möglichkeiten zu vergleichen, ist schon bei der Glatze herbeigezogen, nicht nur bei den Haaren. Da finde ich schon schwerwiegender, dass ich mich einem S.C.M. beuge, als ehrenamtlicher Schreiber. Wäre auch schön zu wissen, wer da "Ordnung" macht, damit man die Maßnahme dementsprechend einschätzen kann, gerade weil wir in einer Scheindemokratie leben. Dort werden nämlich gerne Beleidigungen stehen gelassen und die Replik moderiert. So ist es eben, das Leben ohne Parteiausweis.

Fr., 19.06.2020 - 10:08 Permalink
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Profil für Benutzer Peter Gasser
Peter Gasser Fr., 19.06.2020 - 10:24

Antwort auf von Sebastian Felderer

“Dort werden nämlich gerne Beleidigungen stehen gelassen und die Replik moderiert”:
das ist gut beobachtet, und leider ist es manchmal so, besonders in ybezug auf einige, sagen wir mal, “Besondere” oder “Gleichere”, wie es so schön heisst. Ich habe das auch bereits kritisiert und entsprechende Rückmeldung gegeben. Man wird oft mit jenen, die provozieren, diskriminieren, beleidigen oder pöbeln gleich gemeinsam in den Topf geworfen, anstatt dass der Angreifer/Pöbler selbst entsprechend der Netiquette gestoppt/ermahnt/gemahnt wird.
Da hilft nur: mit diesen Leuten ja nicht diskutieren.

Fr., 19.06.2020 - 10:24 Permalink
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Profil für Benutzer Philipp Trafojer
Philipp Trafojer Fr., 19.06.2020 - 10:17

Im Moment streiten wir darum, welche Regeln im Kommentarbereich eines Mediums gelten sollten. Ziel dabei sollte die größtmögliche Teilnahme und eine qualitativ hochwertige Diskussion sein.
In diesem Sinne schätze ich es, wenn Menschen mit ihrem Namen bzw. ihrer Position schreiben. Das verbessert die Diskussion. Beiträge der Herren Staffler oder Spagnolli oder Beikircher um nur wenige Beispiele aus der jüngeren Vergangenheit zu nennen stehen allein schon, weil sie zuordenbar waren, in der Wertigkeit über anderen Beiträgen. Ein Forum ohne solche Mitwirkende verkommt rasch zu einer digitalen Jammerbude. Schauen Sie sich doch bitte einmal eine positiv geführte Diskussion auf Salto genauer an:
Die hier ist ein perfektes Beispiel - https://www.salto.bz/de/article/24042020/masken-im-lager
Was fällt ihnen auf?

Fr., 19.06.2020 - 10:17 Permalink
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Salto User
Sepp.Bacher Fr., 19.06.2020 - 14:08

Antwort auf von Philipp Trafojer

Ich kann Ihre Haltung, die Sie hier beschreiben, Herr Trafojer, gut verstehen und kann sie auch teilen. Warum muss aber alles so absolut sein? Warum können Sie und andere nicht akzeptieren, dass andere User abweichende Bedürfnisse und Positionen haben? Ist nicht das Zusammenleben in der Vielfalt die Voraussetzung für eine demokratische Gesellschaft?
Bezüglich ihres Beispiels mit dem Link: Darin finde ich meine Meinung bestätigt, die ich an anderer Stelle geäußert habe, dass sich die Diskussionskultur in letzter Zeit deutlich verbessert hat und dass salto.bz mit diesen Regeln und der Netiquette weitermachen kann. Es hat sich gezeigt, dass ein gemeinsamer Lernprozess stattgefunden hat. Außerdem hat sich gezeigt, dass Ano- oder Pseudenyme genauso konstruktiv sein können und User mit vollem Namen genauso aggressiv, beleidigend und destruktiv sind. Es braucht Toleranz und guten Willen und die Bereitschaft, nicht immer auf den eigenen Standpunkt zu beharren!

Fr., 19.06.2020 - 14:08 Permalink
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Profil für Benutzer Stefan S
Stefan S Fr., 19.06.2020 - 13:24

"Sage mir mit wem du gehst und ich sage dir wer du bist"
Viele argumentieren gerne in Schubladen und merken dabei nicht wie die Objektivität durch Personifizierung und Titulierung verloren geht.
Titel und Namen beeinflussen die Meinungsbildung und leider nicht immer im Positiven...

Fr., 19.06.2020 - 13:24 Permalink
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Profil für Benutzer Peter Gasser
Peter Gasser Fr., 19.06.2020 - 13:32

Ein guter Kommentar, dem ich in allem zustimmen möchte.
Ich bin ein Verfechter des Klarnamens, ohne diesen jedoch zu fordern;
Wenn ich selbst zum Beispiel hier über die Marmorierte Forelle, deren Genetik, oder Sinn und Unsinn dessen, was dabei zur Zeit gemacht wird, und was 2016 wirklich Sache war (und auch sagen muss, dass 90% von den Vorwürfen, welche auch hier auf Salto medial verbreitet worden sind, schlichtweg Unwahrheit und Erfindungen sind) schreiben möchte, so MUSS ich dies nicht nur anonym tun, sondern mich dabei auch noch in Schreibstil und Argumentation bewusst verstellen, um dadurch nicht Nachteile erfahren zu müssen. Das ist halt bei uns mal so.
Leider.

Meine persönliche und subjektive Ablehnung der Anonymität (ohne diese zu fordern) hängt mit dem Unwohlsein zusammen, wenn man von Anonymen provoziert oder ad personam beurteilt wird, und immer daran denken muss: ich rede da mit jemandem, der mich vielleicht persönlich kenn?
Vielleicht ein Vorgesetzter oder dessen Kollege ist? Aus der Position des Unbekannten nicht argumentativ diskutiert, sondern hinter dem Strauch heraus sein persönliches Befriedigungs-Spiel spielt? Manchmal auch wissend, dass er aufgrund seiner Prominenz die Netiquette ohne Verwarnung dehnen, überdehnen, ignorieren kann/darf?
Der Missbrauch der Anonymität macht es, dass ich diese ablehne (ohne deren Verbot zu fordern).
Und natürlich sind Fakten unabhängig von der wirklichen Person, Meinung ist es jedoch nicht. Faktenbasiert und rein sachlich kann ich mich auch anonym austauschen; anonyme Meinungen aber sind schlichtweg wert-los, da Meinung für mich an eine gelebte Person gebunden ist.

Fr., 19.06.2020 - 13:32 Permalink
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Profil für Benutzer Martina Rahn
Martina Rahn Mi., 24.06.2020 - 16:41

Es ist erschreckend, wie verkommen die Welt durch die Möglichkeit, angeblich inkognito (hehehe!) online unliebsamen Menschen eine mitgeben zu können geworden ist!
Die hinterfotzig gepflegte hässliche Niedertracht kann von manchen Menschen endlich ausgelebt werden und sie beleidigen und denunzieren auf Teufel komm raus.
Macht das Spaß?
Ist keine dumme Frage von mir, sondern ich versteh es einfach nicht. :(
Welche Befriedigung bringt es, unter Pseudonym z. B. auf den ungeliebten Nachbarn verbal einzudreschen?
Da schätz ich lieber die Wirtshausmentalität, da weiß ich, welchen Namen der trägt, der mir eine aufs Maul haut.

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