Sexten: Projektbefürworter hoffen auf Staatsrat
SVP-Senator Karl Zeller war am Dienstag nicht in der römischen Aula, sondern beim Staatsrat im Einsatz. Das gemeinsame Anliegen, das er dort für die mit seinen beiden honorigen Kollegen Petter Platter und Dieter Schramm vertrat: die Aufhebung des vom Bozner Verwaltungsgericht verfügten Baustopps der Skiverbindung Helm-Rotwand. Den wollen die Projektbefürworter beim Berufungsgericht erreichen, bevor die große inhaltliche Entscheidung der Causa am 4. Dezember beim Bozner Verwaltungsgericht ansteht. „Die Verhandlung ist bereits beendet “, bestätigte Anwalt Dieter Schramm am frühen Nachmittag, „doch das Ergebnis wird erst morgen bekannt werden.“
„Was soll ich ihnen sagen“, meint der Geschäftsführer der Sextner Dolomiten AG Mark Winkler auf die Frage, ob er Chancen auf einen positiven Ausgang der Berufung in Rom sieht. „Wenn man ständig auf den Deckel bekommt, sind die Erwartungen langsam getrübt.“ Auch am 24. September hätte er „die Hände ins Feuer gelegt“, dass das Bozner Verwaltungsgericht den Baustopp wieder aufhebt. Immerhin haben es in der in der Causa keinerlei Einwände verwaltungstechnischer Natur gegeben. „Und es wirft wohl Fragen auf, wenn ein angeblich nicht stimmender technischer Terminplan als eine der wenigen Begründungen für die Aufrechterhaltung des Baustopps angeführt wird“, sagt Winkler.
Diese sollen nun mit dem Rekurs beim obersten Verwaltungsgericht in Rom geklärt werden. Eingebracht hatten diesen die Sextner Dolomiten AG nach der Bestätigung des Baustopps am 24. September. Über ihren Anwalt Karl Zeller mit dabei ist auch die Leitner-Gruppe, die die Ausschreibung für die neue Liftverbindung gewonnen hatte. Der Dachverband für Natur und Umweltschutz war dagegen über einen so genannten Domiziliatar des WWF in Rom vertreten.
Würde das Urteil im Sinner der Projektbefürworter ausfallen, könnten die Bauarbeiten in Sexten in Kürze fortgesetzt werden. Denn im Gegensatz zur Einschätzung des Verwaltungsgerichts, das bereits Ende September befunden hatte, dass diesbezüglich bis zur Verhandlung im Dezember ohnehin nichts mehr passiere, könnten laut Winkler auch jetzt noch Arbeiten gemacht werden; darunter die ausständigen Baumschlägerungen für beide Lifttrassen sowie die Zufahrstraßen. Der finanzielle Schaden durch die Verzögerung der Bauarbeiten wird bei der Sextner Dolomiten AG bereits derzeit auf eine Million Euro geschätzt. Allein durch das fehlende Sommergeschäft, das mit der ursprünglich für Juli 2014 geplanten Fertigstellung schon eingerechnet war, würde ein Umsatz von rund 400.000 Euro ausfallen.
Die große Hoffnung heißt nun deshalb tatsächlich Rom. Vor allem, weil die Projektbefürworter auch hinsichtlich 4. Dezember nicht mehr ganz so zuversichtlich zu sein scheinen, wie sie sich ursprünglich gegeben haben. Und zwar nicht unbedingt aus inhaltlichen Gründen. Denn wie ein Sextner Befürworter der Verbindung meint: „Wenn das Verwaltungsgericht nun doch zur Entscheidung kommt, dass ohnehin alles rechtens war, macht es sich schließlich zum Spott der Nation“.
Wohl eher macht sich dann
Wohl eher macht sich dann Sexten zum "Spott der Nation"... Den Spott Südtirols hat es ja schon.
Na ja, schechte Werbung ist auch eine Werbung.