Gesellschaft | Gastkommentar von Benjamin Lechner

Das Geschäft mit der Krankheit

Wir bekämpfen Symptome statt Ursachen zu beheben. Investieren in Pillen statt vorzubeugen, gesund zu bleiben. Ein Bericht von Benjamin Lechner.

Jeder kennt das Gefühl nur all zu gut. Es beginnt mit einem einfachen Unwohl sein, man merkt zunehmenes Schwächegefühl und dann ist sie da: Die Krankheit. Die häufigsten Reaktionen darauf: Was hat man falsch gemacht, wer hat einen angesteckt, und wieso gerade jetzt? Verständlich, denn Krankheit ist von Natur aus hintertückisch, böse und skrupellos. Deshalb schnell weg mit ihr und ab zum Doktor, um sich was verschreiben zu lassen. Hauptsache der lästige Husten, die schrillen Kopfschmerzen oder der Brechreiz lässt nach.

Dass da was sein kann, das unser Körper unbedingt loswerden will, denken nur die Wenigsten. Unser Körper muss immer und überall funktionieren, darf keine Schwäche zeigen, denn Arbeit und Leistung bestimmen den Alltag. Nur beim Auto versteht man es, denn wenn der Tank leer ist, muss nachgefüllt werden, und es reicht nicht nur das farbige Warnsignal zu überdecken. Unsere Körper regelt so ziemlich alles von alleine, immerhin ist es keine Maschine und kein Computer.

Wo Technik einen Support, eine Hilfestellung des Benutzers braucht, weiß der Körper mit allem umzugehen. Haben wir schweren Rauch eingeatmet oder dringt unbeabsichtigt Wasser durch zu hastiges Trinken ins unsere Luftröhre, müssen wir husten. Eine Reaktion auf ein Ereignis, welche völlig natürlicher Art entspricht. Haben wir uns Bakterien eingefangen, so beginnt eine Art "Krieg" in unserem Organismus. Symptome wie Fieber, Husten oder Schwäche, welche als unangenehm empfunden werden, dienen und schützen uns vor ungebeteten Eindringlingen.

Somit ist Krankheit eine Folge von verlorener Gesundheit, welche der Körper wieder zurückerlangen will. So ist auch Bluthochdruck keine böswillige Funktion, mit welcher der Körper uns nerven möchte, sondern ein natürlicher Impuls, um Verkalkungen zu lösen, welche durch ungesunde Lebensumstände erst hervorgebracht wurden. Leider existiert vor allem in der westlichen Welt ein gegensetzliches Denken.

Dadurch, dass unsere Medizin einen großen Fortschritt im Bereich der Technik und Wissenschaft gemacht hat, haben wir unsere eigenes Denken und den natürlichen Prozess von Heilungen aus unseren Köpfen verdrängt. Der ständig wachsende Leistungsdruck macht aus uns Robotern, die keineswegs mehrere Tage aus Beruf und Familie ausfallen dürfen. Deshalb überlassen wir Doktoren und Studierten das Denken, was für unsere Gesundheit das Beste ist, um schnell wieder FIT zu werden. Die autonomen Funktionen des Körpers sich zu erholen oder gesund zu bleiben, werden von teuren und unnachhaltigen Medikamenten ersetzt. Statt dem oben genannten Blutdruck auf den Grund zu gehen, ist es angebrachter Medikamente zur Blutverdünnung einzunehmen und diese ein Leben lang zu bezahlen. ANTIBIOtika (griech. "Gegen das Leben") werden nicht hinterfragt sondern einfach geschluckt.

ANTIBIOtika (griech. "Gegen das Leben") werden nicht hinterfragt sondern einfach geschluckt.

Die Nebenwirkungen lösen neues Unwohlsein aus, doch zu jeder Beschwerde gibt es wieder eine Pille. Senioren sind zu Tablettensammlern geworden, verpulvern ihre halbe Pension für ihre "Wundermittel". Seit geraumer Zeit ist die Gesundheit zum Markt geworden, wo viel Geld verdient wird. Und wo Geld wohnt, da sind auch Leute, die reich und mächtig werden. Dies ist vor allem daran zu sehen, dass wir Krankenhäuser und keine Gesundenhäuser bauen. Vorbeugungen in Form von Aufklärungen, Gesundheitskursen, Ernährungsberatungen und alternativen Präventionen, werden weniger Aufmerksamkeit geschenkt als den Krankenunterkünften, lebensrettenden Operationen und Friedhöfen.

Vorbeugungen in Form von Aufklärungen, Gesundheitskursen, Ernährungsberatungen und alternativen Präventionen, werden weniger Aufmerksamkeit geschenkt als den Krankenunterkünften, lebensrettenden Operationen und Friedhöfen.

Besonders in unserem Land stellt man fest, dass der Bauer nur das isst, was er kennt, und nur das kauft, was er schon immer gekauft hat. Genau hier kommen die großen Geschäftsmänner ins Spiel. Wenn wir uns die Frage stellen, wer an der Gesundheit von Menschen, und wer im Gegensatz an der Krankheit verdient, so wird offensichtlich, dass Krankheit finanziell sehr viel rentabler ist. Denn es ist die Gesundheit, die man sich noch vor allem Geld am meisten wünscht. In dem Buch "Ein medizinischer Insider packt aus", welches schon seit Jahren für unendlichen Gesprächstoff sorgt, wird diese Thematik auf den Punkt gebracht. Ein Allgemeinmediziner erklärt, wie Pharmaindustrien durch Pillen und Medikamenten ein unglaubliches Vermögen verdienen, und den Menschen absichtlich Arzneien mit mehr Nebenwirkungen als Heilung angeboten werden, um immer wieder neu Geld verdienen zu können. Natürliche Verfahren wie die traditionelle Chinesische Medizin oder andere Heilpraktiken werden aus wirtschaftlicher Sicht den Hilfesuchenden abgeraten, obwohl sie meist die größere und langsfristigere Heilung brächten.

Das Buch "Ein medizinischer Insider packt aus" erschien 2007.  Prof. Peter Yoda, ein Arzt, namentlich getarnt, da er sich "gegen das System richtet", zeigt in seinem Dokumentarroman auf, "dass angeblich unheilbare Krankheiten für wenige Eingeweihte längst heilbar sind, der Massenmensch jedoch bezahlen und sterben soll." Den ganzen Beitrag lesen Sie hier.

In Italien und vor allem Südtirol merkt man das daran, dass alternative Berufe, wie Heilmasseure, Heilpraktiker und alternative Mediziner entweder nicht anerkannt oder nur geringste staatliche Zuwendung genießen. In Asien herrscht ein anderer Umgang: Ein Großteil der Ärzte verlangt nur Geld solange ihre Patienten gesund sind. Bei Krankheit wird nicht bezahlt, da Ärzte nach fernöstlicher Sicht für das Wohlbefinden verantwortlich sein sollten. Geld mit Krankheit zu verdienen ist dort gleich verachtet, wie beispielsweise Verdienst aus der Luft, die wir zum atmen brauchen, zu machen.

Geld mit Krankheit zu verdienen ist in Asien gleich verachtet, wie beispielsweise Verdienst aus der Luft, die wir zum atmen brauchen, zu machen.

Wohl gemerkt gehört der andere Teil der westlichen Medizin wie das Technische, die Chirugie oder die Organtransplantationen zu den Methoden, die uns am Meisten begünstigen. Wir können durch Augenlaseroperationen Menschen wieder neue Lebensqualität geben, und aufgrund von chirurgischen Eingriffen das Leben retten. Daran sieht man wieder wie Geld und das Wohl der Menschheit vom gleichen Punkt trotzdem in verschieden Richtungen laufen können. Wir bevorzugen es lieber unsere Gesundheit durch harte Arbeit für viel Geld aufs Spiel zu setzen, um es schlussendlich wieder in Krankenhäuser und Operationen zu stecken. Körper, Geist und Seele sollten im Einklang sein, erst dann spricht man von Gesundheit, setzt die fernöstliche Medizin fest.

Krankheit ist deshalb ein Reflex, um uns aufmerksam zu machen, dass etwas nicht mehr in Balance ist. Wie schon erwähnt werden solche Aussagen von natürlichen Methoden zur Krankheitsvermeidung oder Behandlung in den Köpfen westlicher "Fachidioten" nicht geduldet. Meditation wird trotz stark positiver wissenschaftlicher Ergebnisse als Hingespinst bezeichnet und energetische Praktiken und Heilkunde als Hexerei deklariert. Warum? 1. sind sie zu günstig oder gar kostenlos, 2. kann man durch ihre langanhaltende Wirkung nicht kontinuierlich Geld verdienen und 3. sind sie für alle frei zugänglich und erlernbar.

Das Internet gibt zum Glück Rat: Endlich können Menschen aus der Gefangenschaft der Pharmaindustrie entfliehen, und über den Tellerrand hinausblicken. Die Menschheit dachte schon immer, dass sie zu dem Zeitpunkt ihrer Existenz bereits alles wisse. Wo man früher noch der Zauberei beschuldigt und verbrannt wurde, gibt es heute Lernkurse und auch Studien. Der Generationenwechsl gibt Hoffnung, unseren Körper bewusster wahrzunehmen, anderes Wissen und Erkenntnisse zu erlernen und der Gesundheit mehr Beachtung zu schenken, als der Krankheit.

Also: Hatschi und Gesundheit!

Benjamin Lechner ist 24 Jahre alt und arbeitet als Tanzlehrer